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Best of 2011 – Teil 4

von Flo aus N
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Das Saison ist vorbei – für den Rennsport insgesamt ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Ein persönlicher Rückblick auf 2011.

Wie jedes Jahr schaut das Racingblog-Team auf die Motorsport-Saison 2011 zurück und pickt sich die Rosinen raus.

Bestes Rennen

Sehr schwer zu sagen, da es heuer wieder einige gute Rennen gab. Die F1 konnte oftmals sehr sehenswerte Rennen liefern, ebenso wie die Nascar mit ihrem grandiosen Chase und als Höhepunkt ihr Saisonfinale und dem engen Kampf zwischen Edwards und Smoke. Das beste Rennen fand für mich allerdings auf der Langstrecke statt und das waren die 24 Stunden von Le Mans mit diesem extrem engen Kampf zwischen Peugeot und Audi, als man 24H lang volles Rohr fahren musste und am Ende gute 13 Sekunden den Unterschied ausmachten.

Bestes Finish

Auch das ist sehr schwer zu sagen. Das IndyCar Finish als Kentucky war sicher klasse, allerdings sehe ich das auch in Anbetracht der Ereignisse von Las Vegas doch mit einem mehr als mulmigen Gefühl. Selbiges gilt auch irgendwie für das Indy500. Der Zieleinlauf, als JR Hildebrand bis ausgangs der letzten Kurve wie der sichere Sieger aussah, dann den Fehler machte und Dan Wheldon den Sieg davontragen konnte. Allerdings hat ihm wohl gerade dieser Indy500 Triumph dann den Ride für Las Vegas gebracht. Daher ist das Finish der Nascar aus Homestead das Finish des Jahres, als Carl Edwards noch mit aller Gewalt versuchte an Smoke ranzukommen, es aber nicht geschafft hat und Tony somit den Titel über den Tiebreaker gewinnen konnte

Bester Fahrer

Auch das ist für mich wieder eine sehr schwere Entscheidung. Natürlich muss man dabei Sebastian Vettel auf dem Zettel haben, welcher die F1 heuer dominiert hat und seinen 2. Titel erringen konnte. Auch ist Tony Stewart def. ein Kandidat für diesen Titel, so wie er vor allem im Chase gefahren ist und dabei sage und schreibe 5 von 10 Rennen gewinnen konnte und alleine in Homestead 116 (?) Autos überholt hat. Dazu kommt ein Marc Lieb, welcher massgeblichen Anteil am Sieg von Manthey bei den 24H vom Nürburgring hatte und beim letzten Lauf zur VLN mit 8:04 einen neuen VLN Rundenrekord aufstellte obwohl auf der Strecke noch 2 mal Gelb war. Allerdings ist der Fahrer des Jahres der Mann, welcher Meister in der Formula Nippon wurde und in Le Mans wohl das Rennen seines Lebens fuhr: Andre Lotterer. Die Hatz in der früh, als er eine schnellste Rennrunde nach der anderen fuhr, dabei schneller als die Pole Zeit war und somit den Grundstein zum Sieg legen konnte. Dazu noch sein furioser Schlussstint, als er fast 4 Stunden lang im Auto sas, alles geben musste und keinen Fehler machen durfte um die Zeit auf Simona Pagenaud rauszufahren bzw. die Führung zu verteidigen, obowhl Peugeot versuchte ihn sogar zu blocken.

Bestes Team

Es ist natürlich immer sehr schwer zu sagen, welches Team nun das beste war, denn auch heuer haben viele Teams den jeweiligen Serien bzw. Rennen ihren Stempel aufgedrückt. Das waren für mich Red Bull in der F1, Peugeot im ILMC, Audi in Le Mans, Ganassi in der IndyCar Series, sowie Manthey und Black Falcon in der VLN bzw. beim 24H Rennen vom Ring. Schlussendlich ist es dann für mich doch Red Bull, wenn auch nur sehr knapp. Man hatte es geschafft den besten Wagen zu bauen und beide Titel einzufahren, wobei beide Titel mit großen Abstand gewonnen wurden.

Überholmanöver des Jahres

Puh, auch hier fällt die Entscheidung wiederum nicht leicht, denn es Gab doch viele sehenswerte Manöver. Man denke nur an das Manöver von Treluyer in Le Mans, als er die Labre Corvette und den Peugeot vor ihm ausgangs Porsche Kurven auf einen Streich überholen konnte, oder Alex Wurz, als er in der Mitte der Fahrbahn im Zentimeter Abstand 2 GT Wagen überholte. Dazu die famosen Restarts in Homestead, als Stewart oben, unten oder durch die Mitte oft 2, 3 Autos auf einmal überholt hat. In der Formel 1 hat sich Sebastian Vettel auch nachhaltig um diesen Titel beworben, als er Alonso ausgangs der Kurva Grande mit 2 Rädern auf dem Rasen überholen konnte. Alle hätten es verdient gehabt, aber der Titel geht für mich diesmal an die F1 und hier speziell Mark Webber gegen Alonso, als Mark den Spanier eingangs Eau Rouge überholen konnte.

Freunde des Jahres

Ich weiß nicht, ob man das als Freundschaft bezeichnen kann, aber so wie sich Carl Edwards und Tony Stewart trotz des Druckes während der Titelentscheidung verhalten haben war schon richtig klasse. Es gab keine verbalen Aussetzer, keine Aktionen zum Schaden des Gegners, sondern der Kampf wurde sportlich fair, aber beinhart und auch allerhöchstem Niveau auf der Strecke ausgefahren und das sieht man immer seltener.

Feinde/Duell des Jahres

Ui, da ist im Jahr so einiges vorgefallen. Da wäre natürlich sofort Kyle Busch gegen die sämtliche Nascar Welt zu nennen, welcher sich paar mal durch ein „Let’s do this“ Manöver richtig beliebt gemacht hat, was dann darin gipfelte dass ihm Richard Childress in Iowa mal „eine aufgestrichen“ hat. Auch hat sich Brian Vickers in Martinsville nachhaltig beliebt gemacht als er satte 6 von 18 Cautions auslöste. Ebenfalls aus der Kategorie „Heute mach sich ein Nascar-Fahrer mal so richtig nachhaltig beliebt“ war der Aussetzer von Kurt Busch in Homestead, worauf dann Shell massiv Druck auf das Team ausübte und man sich von Kurt Busch im „Gegenseitigem Einvernehmen“ getrennt hat. „hüstel“ „hüstel“…
Aber der Titel geht für mich definitv an Lewis Hamilton und Massa. Nicht nur, dass Hamilton mit dem Stewards selber etwas auf Kriegsfuss steht/stand und wohl über die Einführung einer Streifenkarte diskutiert wird. Nein, aber als er mit Massa auf der Strecke war, dürften sich die Teams auf den Positionen dahinter schon gefreut haben, denn dieses Duelle haben selten beide unversehrt überstanden :)

Szene des Jahres

Kostenpunkt des Jahres

Zum einen natürlich die ständige Weiterentwicklung des F1-Wagen, welche richtig viel Geld verschlingt. Allerdings ist das ja nichts außergewöhnliches, sondern bekanntes. Allerdings könnte sich die Entwicklung des neuen IndyCar Chassis zu einem richtig dicken Kostenpunkt entwickeln und auch auch KV Racing hat 2011 wieder gut dazu beigetragen dass bei Dallara immer volle Auftragsbücher herschten. In Sachen Kosten/Nutzen liegt aber heuer Aston Martin mit der (Fehl)konstruktion des Jahres unschlagbar auf Platz 1, als man ein neues Auto samt neuem Motor gebaut hat. Nicht nur, dass man gleich 3 Motoren benötigte um 1 Runde in Paul Ricard zu fahren, nein selbst als klar war, dass der Motor nicht halten kann ging man damit auf die große Bühne namens Le Mans um sich dann dort richtig zu blamieren. Man fuhr schon mit deutlich reduzierter Drehzahl um überhaupt einmal um den Kurs zu kommen und war langsamer als diverse LMP2 Wagen und musste sich im Training schon des ein oder andere mal von einem GTE Auto überholen lassen. Soweit ist es dann im Rennen aber nicht gekommen, denn die 2 Wagen haben ihr 24km von Le Mans als 1. beendet.

Schönster Moment des Jahres

Der Sieg von Ed Carpenter für Sarah Fisher Racing in Kentucky. Dies war für Sarah und ihr kleines Team der 1. Sieg in der Karriere, sowohl als Fahrerin, als auch als Teameignerin und das auf einem Oval wo man sogar Dario im Ganassi Wagen hauchdünn schlagen konnte und Sarah mit ihrem Baby den Sieg in der Victory Lane bejubeln konnte.

Überraschung des Jahres
Tja, wer hätte vor dem Daytona 500 gedacht, das Trevor Bayne und die Wood Brothers beim größten Nascar Rennen das Jahresn einfach so den großen Fahrern und Namen die Show stehlen und das Rennen für sich entscheiden können ? Ich nicht und daher ist der junge Mann für mich die größte Überaschung des Jahres, auch wenn sich ansonsten eher der Ersatzteilhändler über seine Einsätze gefreut hat.

Langweiligstes Rennen

Da ist natürlich Nascar in Fontana oder Pocono immer ganz weit vorne, aber gegen die F1 aus Valencia können auch diese Rennen kaum gegenhalten, womit sich eine Wiederholung immer als Einschlafhilfe eignet und besser als jede Schlaftablette ist.

Racecontrol-Moment des Jahres

Nein, diesmal nicht die DTM, sondern die IndyCar Series und hier hat sich in der Vergangenheit vor allem eine Person nach vorne gedrängt und bei so viel Anstrengung wollen wir den guten Herren auch nicht unerwähnt lassen: Brian Barnhardt und sein selten dummer call in Loudon das Rennen wieder zu starten. Es hat immer noch geregnet, die Tropfen waren klar auf den Kameras zu sehen, jeder Fahrer teilte üer Funk mit, dass das Oval eine einzige Rutschbahn ist und man das Auto kaum halten kann und was macht Brian ? Er gibt das Rennen frei… Kopf -> Tisch -> Knall Dazu gab es einige mehr als fragwürdige Entscheidungen von ihm, vor allem im Bezug auf Unfälle welche Chi Ganassi Racing involvierten. Ich will hier keine Absicht unterstellen, aber es ist schon aufgefallen, dass viele Entscheidungen zu Gunsten von Chip Ganassi ausgefallen sind, wie der Abschuss von Dario Franchitti gegen Will Power in Toronto, welcher ohne Strafe blieb, ebenso wie die fehlende Strafe gegen Dario in Motegi, wobei andere Fahrer hier eine drive through unter grüner Flagge absolvieren mussten, nachdem sie ähnliche „sehr optimistische“ Dive Bombs versucht haben. Bei (passender) Kritik an ihm gabs dann natürlich auch Strafen, wodurch einige Fahrer wie Tony Kanann den Vorschlag brachten, die Fahrer könnten doch eine Gemeinschaftskasse für solche Dinge aufmachen.
So viel Mühe soll natürlich nicht unbelohnt bleiben und daher hat ihm Randy Bernard für 2012 einen Urlaub über 365 Tage geschenkt.

Glückspilz des Jahres

Jeder der unverletzt aus einem Unfall ausgestiegen ist, denn das ist nichts selbstverständliches, wie man 2011 leider feststellen musstte bzw. uns vor Augen geführt wurde.

Spruch des Jahres

Da gibts heuer gleich 2 von und die kommen beide von 2 Autoren, zum einen fand ich die Einleitung von Stefan zur GT1-WM richtig klasse:

Ganz optimal ist die Kalender-Planung der GT1-Organisatoren nicht: zwischen dem vorletzten Rennwochenende in China und dem Saisonfinale in Argentinien liegen zwei Monate – dermaßen lange Pausen sind nicht gut, um die Serie im Gedächtnis des Publikums zu halten. Etwas mehr organisatorisches Geschick muss Stephane Ratel beweisen, wenn es auch 2012 eine GT-Weltmeisterschaft geben soll – seine improvisierten Kurswechsel der letzten Monate können mit denen der großen Politik in der Euro-Krise allemal mithalten, und auch das Ziel ist dasselbe: alles dafür tun, die Wünsche des Marktes zu erfüllen, damit es auch nächstes Jahr noch irgendwie weitergeht.

Zum anderen hat auch Yankee immer wieder mal richtige Granaten rausgehauen, vor allem seine Begrüßung zum 7. Lauf zur Super GT war bei mir ein Angriff auf das Zwergfell:

Zwei große Motorsport-Veranstaltungen stehen in Japan heute auf dem Programm: Zum einen fährt die MotoGP in Motegi, also der Haufen an männlichen Danica Patricks, die lieber zu Hause die Zöpfe flechten und auf ihre Periode warten würden, als in der so „hoch radioaktiv verseuchten Zone von Motegi“ ein Rennen zu fahren… Zum anderen die SUPER GT in Kyushu, auf dem Autopolis Circuit. Es ist das vorletzte Saisonrennen für die GT-Serie.

Außerdem hat „Let’s do this“ bei Kyle Busch auch eine sehr einprägsame Wirkung hinterlassen :)

Wünsche für 2012

Möglichst wenig Unfälle und dass alle Fahrer, sollten sie in einem Unfall verwickelt werden, diesen auch unbeschadet überleben.

Zum Schluss möchte ich mich bei Don dafür bedanken, dass ich die Möglichkeit habe hier schreiben zu können bzw. zu dürfen, allen anderen Autoren für die Mails und „After Podcast Gespräche“ sowie allen aktiven Lesern aus dem Chat und allen anderen passiven Lesern des Blogs

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1 Kommentare

xeniC 3 Januar, 2012 - 21:02

Ich bin dafür, dass ab nächsten Jahr »Valencia« und »Pocono« ausser Konkurrenz laufen. Ist ungefähr der langweiligste Abschnitt der Jahresreviews. Weil: Immer gleich. Jahr ein, Jahr aus.

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