Home Motorsport Best of 2011 – Teil 3

Best of 2011 – Teil 3

von Chaos
1 Kommentare

Das Saison ist vorbei – für den Rennsport insgesamt ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Ein persönlicher Rückblick auf 2011.

Wie jedes Jahr schaut das Racingblog-Team auf die Motorsport-Saison 2011 zurück und pickt sich die Rosinen raus. Die persönlichen Rückblicke erscheinen weiter in den nächsten Tage.

Bestes Rennen: Es gab einige Rennen dieses Jahr, doch keine waren so intensiv und sind mir so im Gedächtnis geblieben wie die Chaserennen der NASCAR und die 24h von Le Mans.

Bei der NASCAR ist es natürlich das absolute Wahnsinnsrennen in Homestead, was mag man sich denn für ein Finale mehr wünschen? Mir fällt nichts ein. Die absolute Cinderella-Story um Tony-„ich gewinn in der normalen Saison keine Rennen, aber wartet mal auf den Chase“-Stewart, der eigentlich mit einem faustgroßem Loch im Kühlergrill raus war, es dann aber doch schaffte, dass zu tun, was er musste. Er gewann das Rennen vor Edwards, die einzige sichere Möglichkeit die Meisterschaft zu holen. Das ganze Rennen lag eine unglaubliche Spannung in der Luft, die sich selbst ESPN nicht traute mit zu viel Werbepausen zu zerstören. Ganz ganz großes Rennen, gehört zu den Top 5 meines Lebens.

Die 24h von Le Mans waren wieder so intensiv, wie die letzten Jahre auch. Es ist schon Wahnsinn, wie sich die Langstreckenrennen allgemein entwickelt haben. Das sind immer Sprintrennen, es wird praktisch die ganze Zeit voll gefahren. Zu was das auch führen kann, hat man an den beiden schweren Unfällen der Audis in Le Mans gesehen. Um so beeindruckender war es in der Folge zu sehen wie die Peugeots versuchten den einzig verbliebenden Audi „zu Tode zu hetzen“ und dieser dann das fast Unmögliche möglich macht und gewinnt. Das war wieder mal ganz ganz großer Rennsport.

Bestes Finish: Hier fallen mir spontan das Indy 500 und die Indycar in Kentucky ein, wobei man beide Rennen, speziell das Indy 500 nach den Ereignissen von Las Vegas aus einem anderen Blickwinkel sieht. Deswegen nehme ich hier das Formel 1 Rennen aus Kanada, als Button in der letzten Runde Vettel nach einem kleinen Fehler überholt und das Rennen doch noch gewinnt. Und natürlich nicht zu vergessen die NASCAR auf den Superspeedways waren auch immer wieder klasse.

Bester Fahrer: Sebastian Vettel, keine Diskussion. Er dominierte das gesamte Feld inklusive seinem Teamkollegen die ganze Saison über und machte nur einen kleinen Fehler in Kanda. Diese massive Reduzierung seiner Fehlerquote und das diesmal fast technisch störungsfreie Auto (bis auf KERS) sicherten ihm den frühen Gewinn der Meisterschaft. Einfach eine grandiose Saison von ihm.

Bestes Team: Fällt mir ehrlich gesagt ganz schwer. RedBull war gut, aber Mark Webber gehört auch zum Team und die Leistung war nicht wirklich überzeugend. Trotzdem ist es das Team was mich am meisten überzeugt hat.

Überholmanöver des Jahres: Mark Webber, der Alonso in Spa eingangs der Eau Rouge überholt, war schon ein sehr starkesm sehenswertes und spektakukäres Manöver.

Feinde/Duell des Jahres

In dieser Kategorie muss ich 3 Preise verteilen:

1. Der Kindergartenpreis…

… geht natürlich an Lewis Hamilton und Felippe Massa, die einige Rennen der Saison nicht aneinander vorbeikamen ohne sich Carbonteile im Wert von Mittelklasselimousinen abzufahren um dann postwendend in den folgenden Interviews den jeweils Anderen die Schuld zu zuweisen. Dass die Formel 1 nicht mit Tourenwagen oder Stockccars sondern hochempfindlichen Formelautos fährt, fiel Ihnen blöderweise auch erst immer in diesen Interviews aus. Sich ein bisschen mehr Platz lassen, hätte Ihnen beiden in einigen Rennen bessere Ergebnisse beschert, zumindest Massa hätte sie dringend gebraucht.

2. Der „Die Welt ist gegen uns“ Preis…

… geht an die beiden Busch Brüder aus Las Vegas. Kyle Busch, der seine Emotionen immer noch nicht unter Kontrolle hat und nichtmal mehr in einem Truckrennen eine halbe Sekunde nachdenkt, bevor er irgendwas tut und Kurt Busch, der sich nicht beherrschen kann und eine Schimpftirade gegen Jerry ähhh Dr. Jerry Punch vom Stapel lässt, während eine Kamera mitläuft. Kurt Busch begibt sich ab jetzt in psychologische Behandlung, ob das was bringt, wird man sehen. Die Sponsoren fanden die Aktion weniger lustig und machten Druck. Roger Penske warf trennte sich von Kurt Busch in gegenseitigem Einvernehmen. Joe Gibbs war es egal was die Sponsoren zu Kyle Buschs Aktion im Truckrennen in Texas sagten und bezahlte die letzten beiden Cup-Rennen aus eigener Tasche, anstatt ihn auszutauschen. To be continued in 2012.

3. Duell des Jahres…

… war natürlich ganz klar Stewart gegen Edwards. Das war ein Duell auf ganz hohem Niveau mit einem sehr denkwürdigem Chase und einem fantastischem letzten Rennen. Davor kann man nur den Hut ziehen wie fair sie miteinander umgegangen sind und was sie und die jeweiligen Teams geleistet haben.

Szene des Jahres:

 

Will Power ist etwas außer sich nach der unverständlichen Entscheidung der Indycar-Racecontrol das Rennen in Loudon wieder neu zu starten, was in einem Unfall, unter anderem mit seiner Beteiligung resultierte. Gerüchteweise mussten danach mehrere ABC-Mitarbeiter wegen Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert werden, Ihnen geht es aber mittlerweile wieder gut.

 Kostenpunkt des Jahres: Aston Martin’s Einsatz in Le Mans. Ich glaube selten hat eine Firma im Motorsport so viel Geld für so wenig Zählbares verbrannt, wie Aston Martin bei ihrem Versuch, die 24h von Le Mans zu bestreiten. Der Motor war ein Totalreinfall und hielt in etwa so lange wie das Getriebe von Kyle Busch in Homestead, was aber schon vor Le Mans klar war. Anstatt die Wagen zurück zu ziehen, und die völlige Blamage und weiteres Geldverbrennen zu vermeiden, kam man, sah und ging kaputt. Dies resultierte dann bei 56 Startern auf den Plätzen 55 und 56. Man schaffte insgesamt 6 Runden und das für einen zweistelligen Millionenbetrag…

Schönster Moment des Jahres: Find ich sehr schwer, Franz Engstlers Sieg in der WTCC war klasse, aber reicht das zum schönsten Moment des Jahres? Vielleicht auch der nach sehr viel Dramatik überraschende Sieg von Audi in Le Mans? Ich weiß es nicht, aber was anderes fällt mir nicht ein.

Überraschung des Jahres: Ein gläubiger junger Mann (nein nicht Tim Tebow) namens Trevor Bayne gewinnt das Daytona 500. Schade Herr Hildebrandt, hätten sie ihr Auto nicht in der letzten Kurve des Indy 500 weggeworfen, würden sie hier als Überraschung des Jahres stehen.

Enttäuschung des Jahres: sind die Williams. Sehr viel Unruhe im Team und dazu noch ein schlechtes Auto und dementsprechend schlechte Ergebnisse. Resultat ist eine völlig verkorkste Saison. Das man jetzt solange braucht einen zweiten Fahrer zu verpflichten, nachdem die Raikönnen Nummer ja leicht nach hinten los gegangen ist, macht auch nicht gerade einen guten Eindruck.

Langweiligstes Rennen: Same procedure as every year: Der Grand-Prix von Valencia und NASCAR in Pocono *schnarch* *träum* *turnleft* …

Racecontrol-Moment des Jahres: Die Entscheidung der Indycar-Racecontrol, das Rennen in Loudon noch mal zu starten, obwohl es nur noch 9 Runden waren und Ihnen alle sagten, dass die Strecke unfahrbar sei. Es kam wie es kommen musste. Patrick verlor das Auto und löste einen Unfall größeren Außmaßes aus, nachdem das Rennen doch abgebrochen wurde. Nachdem die ganze Saison immer wieder in der Kritik gestanden hatte, geriet man hiernach so richtig in die Schusslinie. Will Power machte eine deutliche Geste in Richtung der Rennleitung (s.o.).

Glückspilz des Jahres: Mike Rockenfeller bei den 24h von Le Mans. Dass er aus diesem wirklich komplett kaputtem Auto fast ohne Kratzer entstiegen ist, ist schon ein kleines Wunder. Alan McNish hatte in etwa genau so viel Glück.

Wünsche für 2011: Ein spannendes und vor ein Motorsportjahr, was von schlimmen Ereignissen wie in diesem Jahr verschont bleibt.

Zum Schluss noch eine Danksagung an Don, für die Möglichkeit dieses Jahr hier mitzuwirken, an die anderen Autoren für die vielen Mailwechsel (und Yammer Gespräche und Podcastnachbesprechungen ) und selbstverständlich an die Leser des Blogs, egal ob eher still oder aktiv im Chat und in den Kommentaren! Auf ein gutes Jahr 2012!

Das könnte Dir auch gefallen

1 Kommentare

Deutscher Auto Blogger Digest vom 02.01.2012 | "Auto .. geil" 3 Januar, 2012 - 18:01

[…] RacingblogBest of 2011 – Teil 3 […]

Comments are closed.