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Formel Eins: Vorschau GP von Brasilien 2022

von DonDahlmann
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In Sao Paulo richtet sich das Augenmerk vor allem auf der Mittelfeld. Denn hier kämpfen einige Teams um wichtige Positionen.

An der Spitze dürfte es auch in Brasilien keine großen Überraschungen geben. Red Bull wird wieder den Ton angeben und die einzige Frage wird sein, wie nahe Mercedes und/oder Mercedes dran sein werden. Vor allem der Aufschwung bei Mercedes ist interessant. Die haben zwar die grundsätzliche Entwicklung des W13 eingestellt, liefern aber weiter noch Teile, wie zum Beispiel neue Frontflügel. Wie so oft am Ende der Saison kommen viele Verbesserungen aus der Arbeit am Setup. Der Mercedes hat weiter große Schwächen, aber die Fahrbarkeit des Autos hat sich laut der Fahrer deutlich verbessert. Das hat die Deutschen wieder näher an die Spitze herangeführt.

Das wird nicht reichen, um den Sieg zu erlangen, den Mercedes so gerne hätte in dieser Saison. Es wird vermutlich auch nicht reichen, um die 40 Punkte Differenz zu Ferrari in der Team-WM zu egalisieren. Die Frage ist hier aber auch, ob Mercedes das überhaupt will. Sicher, einerseits gibt es mehr Geld für P2 in der WM, aber andererseits bekommt man als Dritter deutlich mehr Zeit für den Windtunnel und die CFD-Entwicklung zugesprochen. Angesichts der Tatsache, dass Mercedes im neuen Jahr mit einem neuen aerodynamischen Konzept wird antreten müssen, dürfte das dem Team etwas mehr helfen, als ein paar Millionen Dollar.

Ferrari hat sich scheinbar aus der ganzen Sache an der Spitze schon länger ausgeklinkt. Der WM-Titel war schon im Sommer gelaufen. Die Italiener waren seitdem auch relativ still. Die Aufarbeitung, was genau in diesem Jahr schiefgelaufen ist, wird vermutlich etwas Zeit benötigen. Wobei man auch sehen muss, wo Ferrari herkommt. Im letzten Jahr waren sie noch im Nirgendwo, in diesem Jahr waren sie zumindest zeitweise konkurrenzfähig. Man hat offenbar früh das Jahr 2022 abgeschrieben und konzentriert sich auf die neue Saison.

Den Luxus kann man sich im Mittelfeld nicht erlauben. Alpine (153 Punkte) und McLaren (146) liegen immer noch in einem engen Clinch um den vierten Platz in der WM. Das ist für beide Teams relativ wichtig. Für McLaren, weil sie die zusätzlichen Einnahmen dringend benötigen, für Alpine, weil es zumindest auf dem Papier nach ein bisschen Erfolg aussieht. Für beide Teams war die Saison eher enttäuschend, da beide P3 ins Visier nehmen wollten. Vor allem Alpine kann als Werksteam mit den Ergebnissen in diesem Jahr nicht zufrieden sein. Verliert man gegen McLaren wäre das schon leicht desaströs.

Auch dahinter geht es vor allem ums Geld. Aston hat sich bis 4 Punkte and Alfa herangeschlichen und die Aston schienen in den letzten Rennen zumindest im Rennen besser in Form zu sein, als die Alfa. Die hatten die Saison stark angefangen, dann aber in der Entwicklung den Faden verloren. Wobei man auch ehrlich sein muss. Normalerweise sollten Red Bull, Ferrari, Mercedes, Alpine und McLaren vor Alfa liegen. Dies zu ändern ist dann jetzt Aufgabe von Audi, die ab 2026 mit dem Team in der WM antreten wollen.

Ebenfalls eng ist es zwischen Haas und Alpha Tauri, die exakt ein Punkt trennt. Vor allem für Haas wäre das zusätzliche Preisgeld wichtig. Finanziell ist man nicht auf Rosen gebettet, wie diese Saison wieder gezeigt hat. Es gab einen leichten Aufwärtstrend des Teams und bei einigen Rennen konnten sie überraschen. Aber generell landeten Magnussen und Schumacher auf den hinteren Plätzen.

Strategie:
C2, C3 und C4 gibt es in Sao Paulo. Keine Überraschung, das war schon die Wahl im letzten Jahr. Warum Pirelli hier nicht auf die weicheren Varianten zurückgreift, ist mir nicht so ganz klar. Aber so wie das Wetter aussieht, macht das auch nichts, denn für Samstag und Sonntag ist zur Startzeit Regen angesagt. Sollte der eintrudeln, was ja nicht immer der Fall ist, dann dürfte das Rennen sehr abwechslungsreich werden. Die Strecke ist fahrerisch nicht sonderlich herausfordernd, auch wenn das Infield seine Tücken hat. Die Frage nach dem richtigen Setup ist schwer. Gewinnt man die Zeit im Infield, oder auf den beiden langen Geraden? Da man mit den aktuellen Chassis im Infield besser am Vordermann dranbleiben kann, dürften die meisten Teams eher auf den Topspeed auf den Geraden achten, denn da kann man noch am ehesten überholen.
Sollte es trocken bleiben, dürfte das Rennen ähnlich wie in Mexiko verlaufen. Man wird auf den Medium starten und versuchen die so lange wie möglich zu fahren. Eine Ein-Stopp-Strategie ist drin, wenn man dann die harten Reifen nimmt. Hier gibt es aber das Problem, dass man, anders als in Mexiko, mehr Grip beim Herausbeschleunigen benötigt und da die Stoppzeit in Brasilien eher kurz ist, dürfte zwei Stopps eine größere Rolle spielen.

Bilder: Ferrari, Daimler AG, Alpine, Pirelli

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