Home GT-SerienBlancpain Endurance 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2018 – Was jetzt noch wichtig ist

24 Stunden von Spa-Francorchamps 2018 – Was jetzt noch wichtig ist

von Philipp Körner
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Am morgigen Donnerstag geht es endlich zur Sache: Die ersten allgemeinen Sitzungen der Spa24h stehen an! Nachdem wir am Montag das Rennen an sich vorgestellt haben und gestern nach möglichen Sieganwärtern gesucht haben, ist es an der Zeit, die letzten wichtigen Fragen zu klären.

Welche Klassen gibt es?

Neben der riesigen Pro-Division gibt es einen daran angeschlossenen Silver Cup, einen Pro-Am Cup, einen AM Cup sowie eine nationale Gruppe. Die Einordnung erfolgt größtenteils anhand der gemeldeten Fahrer, welche unterschiedliche Qualitätsgrade einbringen (aufsteigend: Bronze, Silber, Gold oder Platin).

Der Silver Cup besteht aus neun Nennungen und trägt mit dem #54 Emil Frey Jaguar Racing G3 (G3 via RACB) (Alex FontanaAdrian ZauggMikael Grenier) einen absoluten Publikumsliebling in sich. Der aus der Pro bekannte Renner darf sich nach all den Jahren nochmal in der für Jungfahrer (klassisch als Silber eingestuft) entworfenen Kategorie beweisen. Zusätzlich zu den überwiegenden Talenten finden sich außerdem noch bessere Amateure in der Klasse, welche an der Stufe zum Pro-Fahrer-Niveau kratzen. Dank starker Teilnehmer wie Black Falcon, Team RJN oder auch Barwell Motorsport kann ein spannender Klassenkampf erwartet werden. Wie in der Pro kommen weiße Markierungen an den Startnummern und entsprechenden Stickern zum Einsatz.

Der Pro-Am Cup galt in den vergangenen Jahren durchweg als Highlight – auch wenn sich die Regie wenig dafür interessiert hat. In diesem Jahr haben sich zwölf Mannschaften eingeschrieben und in ihren Reihen gibt es sogar etwas Besonderes zu vermelden: Der #30 Castrol Honda NSX GT3 (Riccardo PatreseLoïc DepaillerBertrand BaguetteEsteban Guerrieri) begeht am Wochenende sein europäisches Langstreckendebüt. Um dies gebührend feiern zu können, hat man sogar den ehemaligen F1-Fahrer Patrese als Amateur reaktiviert. Der 64-Jährige saß seit über zehn Jahren nicht mehr in einem kompetitiven Rennauto und ist daher als Bronze eingestuft worden. Der zweite Amateur hört auf den Namen Loïc Depailler und schreibt für TopGear-Frankreich. Auch sonst finden sich etliche faszinierende Quartetts (min. zweimal Bronze) in der Liste, was auch hier auf einen spannenden Wettkampf hindeutet. Die Boliden können anhand der schwarzen Markierungen erkannt werden.

Der zehn Renner starke AM Cup (rote Schilder und Aufkleber; min. drei Bronze-Piloten) findet leider ebenfalls selten Beachtung in der Übertragung. Trotzdem lohnt es sich natürlich, einen Blick auf die Verläufe zu werfen, da sich beispielsweise Walkenhorst Motorsport, Rinaldi Racing, Attempto Racing und Herberth Motorsport um die Klassenehren duellieren werden. Des Weiteren teilt man sich die Farben mit den zwei Vertretern der nationalen Gruppe (exklusiv für Spa geschaffen), welche heuer aus einem italienischen Super-Trofeo-Lamborghini und einem belgischen Cup-Porsche besteht. Sportlicher Wert? Nicht vorhanden!

Wie kann man die Klassen noch auseinander halten?

Dank der neuen LED-Anlage in der Front wird das Erkennen so einfach wie nie sein – hier die Farbcodes:

Weiß: Pro/Silver Cup
Blau: Pro-Am Cup
Orange: AM Cup
Grün: Nationale Gruppe

Zudem zeigt das Lumirank genannte System Fahrerkürzel an. Ziemlich praktisch, oder?

Was muss man hinsichtlich der Strategie wissen?

Wie in der Einstimmung beschrieben sind die 24 Stunden von Spa von einer gewissen strategischen Taktung geprägt. Dies fußt hauptsächlich auf der maximalen Stintlänge von 65 Minuten, welche bei Neutralisierungen um fünf Minuten erweitert werden kann. Ein Pilot darf höchstens drei volle Stints in Folge absolvieren und muss nach dem Aussteigen in jedem Fall eine Stunde pausieren. Über das Rennen hinweg gilt ein Maximum von 14 Stunden.

Bei den Boxenstoppabläufen hat es größere Veränderungen im Vergleich zum letzten Jahr gegeben. Nun dürfen das Nachtanken, das Tauschen der Fahrer und der Reifenwechsel parallel ablaufen. Die Minimumboxenzeit (Pit-in → Pit-out) wird in diesem Jahr zwar 110 Sekunden betragen, jedoch darf man viermal einen Joker ziehen, der von der Zeit entbindet. Dieses Kontingent verteilt sich auf vier sechsstündige Zeitfenster und ein Aufsparen für andere Fenster ist nicht möglich.

Auch in diesem Jahr kommt der sogenannte Technical Pit Stop wieder zum Einsatz. Zwischen der zwölften und der fünfzehnten Stunde müssen alle Boliden für mindestens fünf Minuten an die Box kommen, wo die Bremsanlagen erneuert werden. Durch diese Vorgabe will man kostspielige Entwicklungskämpfe in diesem Bereich aushebeln.

Wann werden Punkte vergeben?

Den ersten Zähler gibt es bereits Freitagabend für die jeweiligen Polesitter. Im Rennen erfolgt dann eine Vergabe nach 6,12 und 24 Stunden. Während nach dem ersten Viertel und zur Halbzeit halbe Punkte ausgegeben werden, wird am Ende der volle Zählerschlüssel angelegt.

Wie läuft die Hauptqualifikation am Donnerstag ab?

Ab diesem Jahr bekommt jeder genannte Pilot 15 Minuten für sich alleine (Q1/Q2/Q3/Q4) – Teams mit Trios sitzen Q1 aus. Aus den schnellsten individuellen Zeiten wird danach ein Durchschnittswert errechnet, welcher die besten 20 Boliden in die Superpole überführt. Diese findet dann am Freitag statt und bietet jedem extra nominierten Fahrer zwei exklusive Runden.

Wo finde ich Informationen zum Zeitplan und wann muss ich spätestens am Samstag den Stream anschmeißen?

Natürlich in den TV/Stream Zeiten! Was für eine Frage!? Sei froh, dass ich das nicht an Slayer und Co. weiterleite!

Das Rennen beginnt um 16:30 Uhr und hat damit den perfekten Rahmen für eine erweiterte Grillparty. Oder ein Waffelwettessen! Oder ein BoP-Trinkspiel! Nein, stopp! Das lieber nicht!

Und was soll nun diese IGTC sein?

Die Intercontinental GT Challenge ist ein Zusammenschluss von vier großen GT3-Rennen (12 Stunden von Bathurst /24 Stunden von Spa / 10 Stunden von Suzuka / 8 Stunden von Laguna Seca). Für eine Teilnahme müssen Hersteller vor jedem Event Teams nominieren, die dann als ihre Vertreter Punkte sammeln. Zunächst war zwar angedacht, dass dadurch einheimische Truppen in den Fokus rücken, doch Audi, Bentley, Mercedes und Co. schicken mittlerweile einfach ihre Standardteams rund um den Erdball. Dementsprechend werden viele der werksunterstützten Mannschaften auch einen IGTC-Aufkleber auf ihren Autos tragen.

Bilderquelle / Copyright: SRO (Blancpain GT Series)

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