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Kommentar: Gebt dem Ring seine Würde zurück!

von Philipp Körner
10 Kommentare

Das Element des Verrückten gehört seit jeher zum Nürburgring. Sei es nun die Strecke selbst, die seit 1927 Fahrer und Autos an ihre Grenze bringt, oder auch ihre Fangemeinde, welche die fachkundigsten Motorsportenthusiasten der Welt umfasst. Doch leider gibt es eine ganz besondere Zeit im Jahr, wenn Opportunisten und Selbstdarsteller die über 25 Kilometer nutzen, um sich über alle Vernunft hinweg zu setzen. Sie sind keinesfalls positiv verrückt sondern schlicht schamlos-dreist – ein Hilferuf!

Kein rechtsfreier Raum

Seit dem emotionalen und nervenaufreibenden Schlussspurt der 46. Ausgabe der 24 Stunden sind nun schon ein paar Tage vergangen. Während das Sportliche, bis auf einige Schnitzer, weitgehend gepasst hat, trudeln aktuell wieder etliche Hiobsbotschaften aus dem Umfeld des Rennens ein. So sorgen die traditionellen Müllvideos wie üblich für aufschäumende Gemüter und sogar Berichte über Körperverletzungen finden sich in den ringspezifischen Social-Media-Gruppen. Da selbige trotz aller Sympathie bezüglich der Opfer schwer von außen zu prüfen sind, sei aus dem Bericht der Polizeidirektion Mayen hierfür zitiert:

Über die Tage verteilt kam es zu einigen Sachbeschädigungen, Diebstählen und Körperverletzungen. Daneben ereigneten sich noch insgesamt 36 Verkehrsunfälle, wobei es sich überwiegend um Verkehrsunfälle mit Sachschäden handelte.

Dass dies mit jeder Großveranstaltung einhergeht, sollte zwar nichts Neues sein, doch der häufig angeführte Grund, starke Alkoholisierung, steht in einer direkten Verbindung mit einem Hauptproblem des 24-Stunden-Rennens: der propagierte „Event“-Charakter.

Auf diesem basierte auch heuer wieder ein Großteil der Berichterstattung. Eine Fremdschamschalte an die Nordschleife jagte die nächste und alle Kommentatoren wurden nicht müde, die „besten und geilsten Fans da draußen“ zu grüßen. Die gibt es dort gewiss auch – so sicher wie das „Push, Push!“ im Funk. Doch sie sind nicht für das geeignet, was die Übertragenden haben wollten: Ein Mallorca-artiger Menschenzoo, welcher von Rennautos in Szene gesetzt wird. Den Herren und Damen sei zwar ihr rustikales Party-Vergnügen teils gegönnt, aber als genuiner Motorsportfan fühle ich mich zutiefst blamiert. Wie kann man eine tiefe Liebe und Verehrung für die Nordschleife in die Mikrofone brüllen, wenn man gleichzeitig marodierend über ihre Ränder herzieht und Müllberge hinterlässt, die nur noch schockieren? Dass die Beiträge mehrmals mit der Phrase des „Gefühls der Freiheit“ abgeschlossen wurden, zeigt, wie gefährlich die Entwicklungen mittlerweile sind. Bekannte Philosophen drehen sich mit GT3-Topspeed in ihren Gräbern!

Sport als neuer, alter Mittelpunkt

Die Lösung für das zunehmende Imageproblem wäre auf dem Papier eigentlich simpel. Man erspare sich das Bloßstellen der bierseligen Wochen-Waldbewohner, auch zu ihrem Schutz, und suche sich die wahren Fans. Die, die mit Herzblut an der Nordschleife stehen und wissen, was zu ihren Füßen passiert. Die, die gerne auch mal ein VLN-Rennen vor Ort mitnehmen und sich an andere, längst vergangene Zeiten erinnern. Auch wenn das Gedächtnis diesbezüglich öfters mal zu rosig ist.

Wohl noch wichtiger wäre eine viel größere Fokussierung auf den eigentlichen Sport. Den mit Abstand besten sportjournalistischen Job machten am vergangenen Wochenende mit Radio Le Mans nämlich Menschen, die nicht einmal Deutsch als Muttersprache haben. Ein Armutszeugnis für Vodafone und Nitro – eine „Eins mit Sternchen“ für die Damen und Herren rund um John Hindhaugh! Während sein Team an Strategien rumrechnete und Ideen durchsprach, boten Vodafone-Reporter Fahrerinnen Massagen an oder fuhren kichernd auf dem Riesenrad. Merkt ihr selbst, oder?

Eine weitere frustrierende Erkenntnis vieler Fans war, dass die Bilder von der Nordschleife immer mehr auf Onboards runtergekürzt wurden, die zwar von der Qualität teils begeisternd waren, was einem aber auch nicht half, wenn sie an gewissen Stellen abbrachen. Auch die bis zum Erbrechen beworbenen Drohnen scheinen nicht in dem Ausmaß genutzt zu werden, wie man angesichts früherer Meldungen hoffen konnte. Abgerundet wurde dieses spärliche Paket von einem, und hier muss man deutlich sein, inakzeptablen Livetiming. Die einen mögen vielleicht von einem Luxusproblem von Nerds sprechen, doch dass ein funktionierendes und intuitives Livetiming heutzutage Pflicht ist, zeigt selbst die Amateurserie von nebenan. Bei den hohen Umsätzen der Beteiligten darf hier die Länge der Nordschleife nicht weiterhin als Ausrede gelten.

Hoffnungsschimmer und Ängste

Bei aller Kritik gibt es jedoch auch Punkte, die einem Hoffnung für die Zukunft geben können. So zeigte man viele durchaus gelungene Einspieler aus den Sphären des Breitensports. Warum nicht mehr davon? Warum kein ausgiebiger Blick in ihre Klassen? Warum keine Onboards? Zudem bedarf es auch weiterhin eines Lobs für die Anstrengungen hinter der Übertragung. Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand die Bürde einer solchen Mammut-Übertragung auf sich nimmt – auch wenn es zweifelsohne opulente Geldgeber im Umfeld des „Events“ gibt.

Trotzdem müssen die Beteiligten endlich realisieren, dass die Zeit für „Dienst nach Vorschrift“ abgelaufen ist. Das anhaltende Rumreiten auf den immer gleichen Aspekten (es gab sogar ein Bullshit-Bingo) ist nur noch ermüdend und lässt die Schere zum eigentlichen Geschehen auf der Strecke immer mehr aufbrechen. Auf diesem Weg distanziert man sich von den treuen Motorsportfans und macht sich von einem krank gewachsenen Event-Hype abhängig. Im schlimmsten Fall wird man sich damit schlussendlich genau das Volk ins Haus holen, welches die Faszination Nordschleife von innen heraus zerfrisst und die süße Melancholie nach dem Rennen in bitter-sauren Zorn kippen lässt.

Schluss damit! Die Ringwälder sind weder eine gigantische Müllkippe, noch ein Abenteuerspielplatz für Erwachsene mit Hang zum Kontrollverlust. Wir Motorsportfans distanzieren uns klar von derartigen Gruppierungen! Wir wollen auch niemanden, der uns erzählt, wie „geil“ doch alles ist und warum eine erwachsene Frau mit Rennlizenz „süß und schnell“ ist. Wer den Respekt für das sportliche Miteinander und die Geschichte des Rings nicht aufbringen kann, sollte sich dringend andere Urlaubsdestinationen bzw. eine neue Arbeitsstelle im Bereich der Medien suchen. Save the Ring!

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10 Kommentare

Flo aus N 16 Mai, 2018 - 21:06

Ich möchte von meiner Seite noch ein paar Dinge anmerken: Das ein Sportwart von mutmaßlich alkoholisierten Fans angegriffen wird und dabei auch noch schwer verletzt wird, das geht einfach so dermaßen gar nicht. Ohne das mehr oder weniger unentgeldliche Engagement der Sportwarte wären solche Rennen überhaupt nicht durchführbar!

Was die Übertragung von RTL Nitro und Vodafone angeht: Grundsätzlich muss man den dort verantwortlichen Leuten erstmal ein großes Lob aussprechen, denn der Aufwand um auch per onboards, auch in der Nacht, 24h lang rund um die Strecke zu berichten ist enorm. Dies trifft schon auf eine normale Rennstrecke zu, bei der Nordschleife noch um ein vielfaches mehr aufgrund der schieren Abmessungen und deren Gegebenheiten. Es haben auch einige Reporter wie ein Dirk Adorf, Patrick Simon, Olli Martini, Oliver Sittler oder Eve Scheer sehr gute Arbeit gemacht. Hier wurde auch des öfteren mal auf die kleineren Klassen oder mögliche Strategien eingegangen. Hier hat man deutlich den Bezug der Leute zueinander gespürt, da diese genannten Leute teilweise noch selber Rennfahrer sind oder waren und entsprechend auch in der Materie stecken. Auf der anderen Seite gab es aber auch die Fraktion um Edgar Mielke, welche da halt nicht so gut dazu gepasst hat und kaum auf die kleineren Klassen, Hintergründe oder mögliche Strategien eingegangen ist. Klar, RLM macht hier immer einen sehr guten Job, da merkt man einfach durchgehend dass hier Leute am Werk sind, welche auch das entsprechende Verständnis für solche Langstreckenrennen besitzen.

Bzgl. Live-Timing: Ich habe immer auf ein Timing zurückgegriffen, welches wohl nicht das offizielle war. Dies ist zwar hin und wieder hämgen geblieben, aber nach einem kurzen restart ging das wieder tadellos. Dies war sehr informativ, auch was Sektorzeiten und das aktualisieren der Abstände angeht. Hilfreich wäre hier noch gewessn, wenn die Runde des letzten Stopps mit angezeigt worden wäre :)

Wotan 17 Mai, 2018 - 20:34

@Flo Das alternative Livetiming bietet mittlerweile sogar eine komplette Strategie-Übersicht, die neben der Boxenstopp-Historie als Balkendiagramm auch den aktuellen Fahrer sowie die schnellste und die durchschnittliche Rundenzeit der jeweiligen Stints anzeigt. Das ist allerdings ein wenig versteckt und man muß eine neue Seite öffnen. Beim letzten IMSA Rennen und bei N24h war das online. Ich hoffe, das gibt es auch für Le Mans.
Was mir allerdings wirklich fehlte war ein GPS Tracker. Gerade auf der langen Nordschleife ist das eine große Hilfe. Ich kann nicht wie die Cracks allein am Kurvenschwung erkennen, wo auf der Strecke sich ein Wagen gerade befindet…

Ultra Morpheus 17 Mai, 2018 - 02:38

In manchen Teilen stimme ich dem Autor zu. Aber der Tenor, dass das Party feiernde Volk sich nicht für das ‚Event‘, also das Rennen als solches interessiert ist schlicht falsch.
Wieso darf ein Fan des Rennens, der die ganze Woche daraufhin fiebert, sich Tage und Nächte im Dreck um die Ohren schlägt, nicht auch Party machen? Ist denn ‚DER echte Fan‘ nur der, der mit Igluzelt, Kühlbox und Radio direkt hinterm FIFA-Zaun sitzt? Und ist, wer an der Strecke Party macht, automatisch der Chaot, der seinen Dreck überall liegen lässt und ständig Sturz-besoffen über den Platz eiert? Ich denke, so einfach kann man es sich nicht machen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Ich für meinen Teil sehe mich als Party-machenden Fan, der durchaus in der Lage ist, mit Musik und Feiern Gas zu geben, aber dennoch den Focus auf das Rennen nicht aus den Augen zu lassen. Denn deswegen fahre ich dort hin. Und der Kühlschrank und die Sofas werden selbstverständlich wieder auf den Hänger geladen, weggeräumt und stehen beim nächsten Rennen wieder im Forst.
Locker bleiben…

Philipp Koerner 17 Mai, 2018 - 08:32

@Ultra Morpheus
Vielen Dank für Deinen Kommentar! An dieser Stelle möchte ich nochmal klar darauf hinweisen, dass ich jedem seine Party gönne, wenn er verantwortungsvoll mit den Folgen umgeht. Ich wundere mich angesichts Deiner Schilderungen („ganze Woche daraufhin fiebert“; „Focus auf das Rennen nicht aus den Augen zu lassen“; „deswegen fahre ich dort hin“), dass Du hier eine gefährliche Aufspaltung in zwei Lager siehst. Die angesprochene Gruppierung wurde ganz klar anhand ihrer Probleme/Gefahren definiert – also der nicht vorhandene Bezug zum Rennen sowie der mangelnde Respekt für die Veranstaltung an sich (vgl. Verwechseln mit Sperrmüllabgabe).

Mittlerweile ist dankenswerterweise schon viel Feedback eingetroffen, welches im Übrigen Deine Stammsektion als eine der besten Ecken für das Rennen bezeichnet hat. Viele betonten, dass es jedoch auch Stellen gibt, bei denen arg über die Stränge geschlagen wird, und dies ist das, was vielen Sorgen bereitet.

Cally 17 Mai, 2018 - 08:15

Ultra Morpheus, dass Problem hast du doch schon selbst entdeckt: FIFA Zäune gibt es nicht, nur FIA…. Dafür beginnt im Juni FIFA Weltmeisterschaft und da geht es nicht um Motorsport, sondern um Fußball.

Natürlich darf man feiern, das ist sogar wichtig. Aber wenn das eigentliche Event dabei keine Rolle mehr spielt, läuft irgendwas falsch

Marc 17 Mai, 2018 - 09:06

Der Beitrag liest sich ein wenig, als ob da jemand seinem Unmut luft machen muss.
Ich kann zwar in Teilen nachvollziehen, dass man über gewisse Dinge verägert ist, jedoch kann man nicht alle „Fans“ über einen Kamm scherren. Klar entsteht durch die vielen Fans an der Strecke viel Müll und auch ich kann es nicht nachvollziehen warum nicht jeder seinen Müll wieder mitnimmt. Jedoch wird auch hier nichts von den Veranstaltern unternommen. Wenn ich doch weiß, dass evtl. an Hotspots wie z.B. das Brünnchen extrem viel Müll entsteht, dann sollte man sich mal Gedanken machen ob ein Müllpfand von 10,- € ausreichend ist, dass die Leute auch wirklich Ihren Müll wieder mitnehmen.
Dennoch macht doch gerade die Party direkt an der Strecke den Charakter des 24h Rennen am Nürburgring aus. Ich wollte es aufjedenfall nicht missen und ich verfolge das Rennen auch gespannt.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Übertragung und dem Job von RTL Nitro und Vodafone.
Ich möchte an dieser Stelle ein großes Lob für die tollen Bilder an Beide aussprechen. Es ist ein riesen Aufwand an einer Strecke wie dem Nürburgring solche Bilder zu liefern und für eine fast reibungslose Übertragung zu sorgen. Man darf schließlich nicht vergessen, welche Gegebenheiten in der Eifel vorherschen.
Dennoch muss ich dem Autor hier auch Recht geben. Ich brauche während einer Übertragung nicht so einen Quatsch wie auf dem Riesenrad zu sitzen oder irgendwelchen Quatsch von den Moderatoren zu lauschen. Klar das mag Quoten bei den Laien finden, aber den Motorsportfan nervt das einfach nur. Wiederum fand ich jedoch die Fahrt mit Dirk Adorf im BMW über den Ring und dem Live-Kommentar von Adorf sau interessant.

Alex 17 Mai, 2018 - 09:44

Wenn man am Ende der Veranstaltung seine Möbel und sein Müll auf den Hänger packt, hat man ja alles richtig gemacht. Es denken aber eben nicht alle so. Dem Veranstalter fehlen scheinbar Mittel oder Willen, entsprechend gegen Randalierer unter den Fans vorzugehen. Bei der Grösse des Veranstaltungsgeländes sicher auch nicht einfach. Unterm Strich hilft dann nur ein konsequentes Durchgreifen. Das wird früher oder später kommen. (Nicht auszudenken, wenn Umweltaktivisten da mal richtig auf die Barrikaden gehen würden.) Wie so oft macht eine Minderheit dann wieder der Mehrheit den Spaß kaputt.
In der Berichterstattung am TV scheint es seit 4 Jahren eh nur noch die SP9 beim 24h Rennen zu geben. Die kleinen Klassen, die ja nach hinten raus das Feld füllen und auch um den Sieg kämpfen, werden dann halt mal erwähnt. Als Fan, der zur Fraktion gehört die nicht feiern will, sondern sich auf das Renngeschehen konzentrieren will, fällt mir das eben auf.
Ich würde es begrüssen, wenn sich der Veranstalter ein Konzept für die Berichterstattung überlegt, wo der Schwerpunkt auf das grosse Feld der Teilnehmer gelegt wird und nicht nur auf die ersten 30 Fahrzeuge.
Ich würde es aber auch begrüssen, wenn ich am Brünnchen als Zuschauer an der Strecke stehen kann ohne die folgende Situation (erlebt beim 24h-Qualirennen 2016) zu erleben: Links von mir schallt aus einem ein Zelt laute Schlagermusik über das Gelände, rechts von mir gibt es Heavy-Metal und noch ein Zelt weiter Techno auf die Ohren. Dazwischen torkelt ein Betrunkener im Hasenkostüm. Vor der Imbissbude belästigt einer die anderen Kunden in der Schlange. Weil es ihm zu lange dauert, bis seine Wurst fertig ist. Überall stehen oder sitzen Grüppchen und kaum einer schaut auf die Strecke. Bei der Lautstärke der Nebengeräusche kann ich mit meinen Begleitern auch schlecht über das Renngeschehen diskutieren. Wenn ich Festivalatmosphäre will, dann fahre ich zu Rock am Ring und nicht zu einer Motorsportveranstaltung.
Das ist meine Wahrnehmung als Fan, der mit Rucksack von Zuschauerpunkt zu Zuschauerpunkt wandert. Ich habe nichts gegen feiernde Fans. Es sollen sich alle respektieren. Wenn sich die Zelte mit Diskobeschallung einfach etwas vom Zaun zurückziehen ist auch noch keinem was passiert.

nona 17 Mai, 2018 - 10:51

Der Autor hat vollkommen recht. Und es ist mir etwas rätselhaft, wie man darauf kommen kann, er würde „alle Fans über einen Kamm scheren“ – das genaue Gegenteil ist der Fall: er differenziert, relativiert, und hat das ganze Spektrum im Blick. Bisschen Party und Spass ist okay, aber gerade die besonders besoffene Fraktion ist in der Tat ein beträchtliches Problem, und zieht leider auch viel Reporteraufmerksamkeit auf sich. (Diese peinlichen Faninterviews sind wirklich so ziemlich das Fürchterlichste an den Übertragungen…) Diesen unsäglich prolligen Gewohnheitsalkoholismus sollte man eigentlich eher kritisch sehen anstatt ihn als vermeintliches Qualitätsmerkmal hochzujubeln. Nicht nur „das braucht kein Mensch“, sondern mehr noch: sowas schadet allen und allem.

Ich fand ansonsten die Nitro-Übertragung insgesamt sehr ordentlich, in jedem Fall besser als Sport1 zuletzt. Gut, mehr sportliche Tiefe geht immer. Aber wirklich „schlecht“ war das für mich eher selten (siehe z.B. das Thema „Fan-Interviews“…). Wirklich alle Beteiligten am Mikro/vor der Kamera scheinen sich von einem Jahr aufs nächste besser in die Rolle einzufinden und einen ordentlichen Job zu machen, ohne dabei zu sehr over the top auf den Putz zu hauen (von Ausreissern abgesehen). Den Stream fand ich (wie immer) schwerer zu ertragen; da gibt es eine merkwürdig weit auseinanderklaffende Schere zwischen den Ringradio-Leuten auf der einen Seite, die etwas amateurhaft-dröge sind aber noch viel mehr sportliche Tiefe gerade auch in den kleinen Klassen vermitteln als Nitro, und den nervig-werbegeilen Unsympathen und selbstdarstellenden Brüllaffen nicht nur aber weitgehend im roten Strampelanzug. (Die bei mir ankommende Vodafone-Werbemessage ist dabei übrigens „das Netz ist so schlecht dass die Qualität der Onboards total miserabel ist“, das kann nicht das sein was denen vorschwebt…)

Thomas W aus B 17 Mai, 2018 - 21:26

Über die Berichterstattung im Stream kann man auch nur seinem Unmut Luft machen. Angefangen vom unterirdisch moderierenden Mielke über die Regie und und und. Wenn ein Moderator zum trinken auffordert wenn er zum 28000 Mal Vodafone Gigastream sagt geht das gar nicht. Schade um die guten Moderatorenkollegen.Ich war dieses Jahr zum 26. Mal beim 24h. Die Party rund um den Ring gab es schon als ich als kleiner Junge im Karusell einen Texaco-Sierra bestaunte. Damals wurden ganze Autos von den Fans stehen lassen. Damit will ich aber nicht die Müllberge gutheißen, im Gegenteil. Ich bin jetzt seit 3 Jahren im Forst, vorher viele viele Jahre im Schwedenkreuz. Auch ich und unsere Gruppe standen am Montag um 5.15 Uhr in Adenau um unseren Wunschplatz ganz oben im Forst in der kleinen Lichtung Nahe der Strecke zu bekommen und wir sind Sonntag 16.30 Uhr abgereist ohne Müll zu hinterlassen. Was uns aber seit Jahren auffällt ( gerade im Schwedenkreuz) sind es die Tagesgäste Samstags die den meisten Müll an der Strecke hinterlassen. An der Strecke ist es von Donnerstag bis Samstagmorgen verhältnismäßig sauber , doch Sonntag Morgen steht man im größten Müll.
Ich habe leider dieses Jahr auf mein DVBT Gerät verzichtet weil ich dacht durch den Stream mit Laptop an der Strecke gut informiert zu sein aber leider war ab Samstag die Qualität in allen Netzen in unserer Gruppe so schlecht das wir auf bewegte Bilder verzichten mussten. Hier sollte mit Hilfe von Hotspots Abhilfe geschaffen werden, dies sollte für den Streambetreiber kein Problem sein. Gerne auch mit Bezahlung. Ging der Stream Donnerstag und Freitag hing er sehr hinterher.
Fans die nur Party machen gab es auch schon immer genauso wie die Fans die Feiern und Wissen wer im Rennen in den Top 10 sind. Nur sollten die Promillefans wie auch im Stream gesehen nicht gezeigt und zum trinken animiert werden.

Hamilton 18 Mai, 2018 - 22:43

Man muss sich schonmal die Frage stellen, ob es nötig ist, dass Nitro und Vodafone mit 2 kompletten Crews vor Ort sein müssen.
Bei Nitro fühlte ich mich, kaum informiert, dauernd Interwievs in der Boxengasse im Splittscreen. Aber die Box groß und das Livebild klein.
und nebenbei warum führt man keinen flächendeckenden Code 60 ein, anstatt das Rennen abzubrechen und wieder mühevoll neu zu starten müssen.

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