Home Motorsport IMSA: Rennbericht Mid-Ohio 2018 – Premierensiege

IMSA: Rennbericht Mid-Ohio 2018 – Premierensiege

von DonDahlmann
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In der Prototypenklasse war die Sache in Mid-Ohio schnell klar aber bei den GT-Fahrzeugen musste man bis zur letzte Kurve warten um einen Sieger zu finden.

Nachdem die IMSA vor dem Rennen die BoP noch einmal zu Gunsten der LMP2 verschoben hatte, ging man eigentlich davon aus, dass das Rennen an der Spitze sehr eng werden würde. Aber da hatte man die Rechnung ohne die Acura Penske gemacht. Schon in der Qualifikation ließen beide Acura die Konkurrenz deutlich hinter sich und belegten die erste Startreihe. Dahinter folgten, etwas überraschend, die beiden Mazda-Jost, die sich noch vor den ersten Cadillac setzen konnten. Die bisher so dominierenden Teams hatte die BoP mit einer weiteren Verkleinerung des Restrictors in Mid-Ohio offenbar doch stärker getroffen. In der Quali fehlte einiges auf die Acura, im Rennen fielen die Cadillac zum ersten Mal überhaupt nicht auf.

Das galt allerdings auch für die LMP2. Weder in der Qualifikation, noch im Rennen sah man einen der Oreca oder Ligier um das Podium kämpfen. Immerhin schoben sich die besten LMP2 von PR1 mit Saavedra/Yacaman und der JDC/Gainsco mit Simpson/Goikhberg auf P6 beziehungsweise P7 mitten in das Feld der Cadillac. Das ist zumindest ein Achtungserfolg, auch wenn zum Sieg noch einiges fehlte. Der Rückstand des PR1 LMP2 betrug in einem relativ störungsfreien Rennen am Ende fast eine Runde.

Das Rennen wurde vom Start weg von den beiden Acura bestimmt, die um die Führung kämpften. Im ersten Drittel des Rennens musste man sich aber noch mit den Mazda auseinandersetzen, die die Acura nicht entkommen ließen. Es gelang den Mazda noch vor dem ersten Boxenstopp den Acura-Riegel vorne zu sprengen und den zweiten Platz zu erobern. Durch den Überrundungsverkehr verzerrte sich das Bild an der Spitze immer ein wenig, aber im Grunde lagen die vier Autos innerhalb von ein oder zwei Sekunden. Danach folgte lange nichts, erst dann kam der erste Cadillac.

Die ersten Stopps nach circa 45 Minuten liefen für die Acura etwas besser, so dass sich beide wieder an die Front setzen können. Die Mazda blieben zunächst aber noch in Schlagdistanz. Doch nach etwa der Hälfte des Rennens verabschiedete sich die #55 von Bomarito/Pigot mit einem Aufhängungsschaden aus dem Rennen.

Der zweite Stopp der Mazda lief auch nicht komplett rund, so dass die Acura vorne den Abstand vergrössern konnten. Jarvis/Nunez im verbliebenen Mazda taten zwar alles was möglich war, aber das reichte nicht, um den Abstand nach vorne zu verkleinern. Was auch daran lag, dass sich die Acura gegenseitig stark unter Druck setzten. Erst nach dem letzten Stopp konnte sich das Duo Castroneves/R. Taylor etwas Luft verschaffen und den Sieg nach Hause fahren.

Es war der erste Sieg eines Acura und der erste Sieg von Helio Castroneves in der IMSA. Man muss kein Prophet um festzustellen, dass das nicht letzte Sieg gewesen sein dürfte.

GTLM

Die IMSA hatte die BoP in der GTLM vor dem Rennen erstaunlicherweise nicht angefasst. Eigentlich hatte man damit gerechnet, dass den BMW noch mal unter die Arme gegriffen wird, nachdem das Rennen in Long Beach für die Münchner eher zäh verlief. Doch in Mid-Ohio stellte sich heraus, dass die BoP-Hüter gar nicht falsch gelegen hatten. Zwar setzten sich, wie erwartet, die Porsche zunächst an die Spitze, doch das Rennen blieb über die gesamte Distanz sehr eng.

Die BMW hatte schon in der Quali ein gutes Ergebnis erzielt und lagen zunächst hinter den Porsche, kamen aber nicht vorbei. Die Ford wiederum lagen am Ende des Feldes, was man so nicht erwartet hatte. Doch deren verhaltene Fahrweise war geplant. Man sparte ein bisschen Sprit, was dazu führte, dass man länger als die Konkurrenz fahren konnte und zeitweise dann die Spitze übernahm. Ford spekulierte ein bisschen in Richtung eines Safety Cars, doch das kam einfach nicht. So musste man sich nach den Stopps wieder hinten anstellen und lieferte sich einen schönen Kampf mit den Corvette, die sich in Mid-Ohio eher schwer taten.

Eine kleine Überraschung lieferten dann die BMW ab, die im Verlauf des Rennens immer schneller wurden und den letzten Stopp sehr lange heraus zögerten. Während die Porsche rund eine Stunde vor Schluss rein kamen und so gerade am Rande der Fahrzeit lagen, hatte BMW die Stopps etwas anders gesetzt. Man kam erst eine halbe Stunde vor Schluss, in Führung liegend, zum letzten Stopp. Damit hatte man dann auch die frischeren Reifen für den Schlussspurt, der sich dann dramatisch zeigte.

Nachdem die #911 von Porsche mit einem kleinen Problem aus der Spitzengruppe geflogen war, machte sich Connor de Philippi nach seinem letzten Stopp auf die Jagd. In der verbleibenden halben Stunde dampfte er den Rückstand von 10 Sekunde ein und lag in den letzten zwei Runden im Heck der #911. Es entwickelte sich ein schöner Zweikampf, den Vanthoor im Porsche aber für sich entscheiden konnte. Auf P3 landete die Corvette mit der Startnummer #3.

GTD

Geradezu untypisch langweilig verlief das Rennen der GT3. Vom Start weg führte der Lexus #14 mit Baumann/Marcelli vor dem Acura #86 mit Legge/Parente und dem Huracan #48 mit Sellers/Snow. Der Rest des Feldes hatte mit dem Ausgang des Rennens überhaupt nichts zu tun. Da das Rennen meist unterbrechungsfrei blieb, änderte sich vorne an der Spitze gar nichts. Erst in den letzten Runden gelang es Parente im Acura NSX zum Lexus aufzuschließen. Dominik Baumann musste den Lexus in der letzten Runde sehr breit machen, aber am Ende reichte zum ersten Sieg eines Lexus in der IMSA.

Gesamtergebnis (PDF)

Bilder: Courtesy of IMSA

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