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BTCC: Saisonvorschau 2018

von Sebastian Focks
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Die Motorsportsaison 2018 nimmt Fahrt auf und ab dem nächsten Wochenende kommen auch alle wahren Tourenwagen-Fans wieder voll auf ihre Kosten: Die BTCC startet auf dem Indy Circuit von Brands Hatch in ihre 60. Saison.

In dieser Vorschau möchte ich euch ein wenig auf die neue Saison einstimmen und dabei vor allem das Teilnehmerfeld näher vorstellen. Im vergangenen Winter hat sich das Fahrerkarussell nämlich mal wieder fröhlich vor sich hin gedreht und einige interessante Konstellationen hervorgebracht. Der Einfachheit halber nutze ich im Folgenden die „echten“ Teamnamen und nicht die in der Entrylist gemeldeten Sponsor-Namen (siehe dazu die Tabelle weiter unten).

Manufacturer

Vier Teammeldungen haben den Status eines Herstellers und werden neben Fahrer- und Teamtitel auch um den Titel in der Hersteller-Wertung kämpfen. Wie im vergangen Jahr sind dies Subaru, BMW, Honda und Vauxhall. Die MGs sind, obwohl sie auch 2018 am Start sind, nicht mehr im Status eines Herstellers, da Triple Eight Racing nach mehr als 20 Jahren in der BTCC den Betrieb mehr oder weniger eingestellt hat.

Team BMR (Subaru Levorg GT)

Jason Plato (GBR) Team BMR Subaru Levorg

Jason Plato (GBR) Team BMR Subaru Levorg

Der Champion des Jahres 2017, Ashley Sutton, wurde erwartungsgemäß bereits kurz nach dem letztjährigen Saisonfinale auch für 2018 bestätigt. Bei den beiden anderen Piloten ließ man sich dagegen deutlich mehr Zeit. Letzten Endes wird Jason Plato aber auch 2018 in eine weitere Saison in Subaru-Farben gehen, nachdem lange spekuliert wurde, ob der Altmeister nach zwei eher durchwachsenen Saisons überhaupt in der BTCC weitermachen würde. Josh Price, der im vergangen Jahr seine Rookie-Saison absolvierte, wurde als letzter Fahrer überhaupt für das 2018er Feld bestätigt und pilotiert den dritten Subaru.

Einen vierten Wagen wird Warren Scotts BMR-Team in dieser Saison dagegen nicht mehr einsetzen. Dem gleich gebliebenen Fahrer-Line Up steht eine größere Änderung beim Motorenlieferanten gegenüber: In dieser Saison wird der Boxermotor des Subaru GT nicht mehr von Mountune, sondern von Swindon vorbereitet. Vermutlich erhofft man sich durch den Wechsel etwas mehr Leistungsausbeute aus dem schwer in die Gesamt-BOP der BTCC einzuordnenden Boxermotor. Dass Swindon zugleich der Hersteller des TOCA-Einheitsmotors ist, ist dabei sicherlich kein Zufall.

Nach Ashley Suttons Fahrt zum Titel 2017 gehört der Engländer auch 2018 zu den heißesten Kandidaten im Kampf um die Meisterschaft. Für Jason Plato muss das Ziel sein, möglichst oft auf Augenhöhe mit seinem jungen Teamkollegen zu fahren und endlich wieder an seine alte Form anzuknüpfen. Josh Price Mission wird es sein, regelmäßig Punkte zu holen und weiter zu lernen.

West Surrey Racing (BMW 125i)

Rob Collard (GBR) WSR BMW

Rob Collard (GBR) WSR BMW

Alles beim Alten ist das Motto bei Dick Bennets West Surrey Racing. Die bewährten BMW wurden über den Winter weiter verbessert und erneut gehen Colin Turkington, Rob Collard und Andrew Jordan für das Traditonsteam an den Start. Das Ziel für die Saison 2018 ist ganz klar der Meisterschaftstitel, den Turkington im vergangen Jahr erst beim Saisonfinale knapp verpasst hat. Speerspitze des Teams ist auch in diesem Jahr folgerichtig der zweifache Champion Turkington, aber mit Collard und Jordan hat man zwei weitere erprobte Rennsieger in den eigenen Reihen und fahrerisch eines der best besetzten Line Ups des gesamten Feldes. Schaffen Collard und Jordan in dieser Saison mehr Konstanz, gehören sie ebenfalls zu den Titelaspiranten.

Team Dynamics (Honda Civic Type R FK8)

Matt Neal (GBR) Team Dynamics Honda Civic

Matt Neal (GBR) Team Dynamics Honda Civic

Eine der größten Schocknachrichten über den Winter war, dass Gordon Shedden der BTCC den Rücken kehrt und in die WTCR einsteigt. Gut für die runderneuerte Tourenwagen-Weltmeisterschaft, ganz schlecht für die BTCC. Shedden ist nicht nur einer der besten Piloten des Feldes, sondern auch ein ausgemachter Publikumsliebling und eines der Gesichter der BTCC schlechthin. Das Abwandern von Shedden bereitete dann nicht zuletzt Team Dynamics einige Kopfschmerzen, da die Verkündung zu einem Zeitpunkt kam, an dem viele Top Fahrer bereits Verträge für 2018 unterschrieben hatten. Diverse Namen und Gerüchte machten die Runde, wer den begehrten Platz im Honda Civic übernehmen würde. Neben Rob Huff, Mat Jackson (siehe dazu unten mehr) oder Aiden Moffat wurde sogar Jason Plato genannt.

Die Erzfeinde Matt Neal und Jason Plato in einem Team wäre aus Fan-Sicht sicherlich ein echterTraum gewesen, letzten Endes entschied man sich bei Dynamics aber mit Dan Cammish für einen vielversprechenden BTCC-Rookie. Der 28 Jährige Brite holte in den letzten Jahren unter anderem zwei Mal überlegen den Titel im britischen Carrera-Cup (2016 wurde er in allen Läufen entweder Erster oder Zweiter) und sein BTCC-Debüt war längst überfällig. Mit Matt Neal hat er im zweiten Civic einen idealen Lehrmeister, um den Umstieg vom heckgetrieben Porsche auf einen frontgetriebenen Tourenwagen zu schaffen.

Dynamcis Honda CivicOb Dynamics mit Cammish und Neal um den Titel fahren wird, hängt nicht zuletzt auch vom neuen Auto ab. Für 2018 ist Dynamcis auf den neuen Civic Type R gewechselt und zusätzlich zu dem Stress, Gordon Shedden adäquat zu ersetzen, war man zeitweise wohl auch mit dem Aufbau der Autos arg in Verzug. Letzten Endes brachte man die neuen Civics aber rechtzeitig zum Test nach Spanien und führte letzte Woche beim offiziellen Test in Brands Hatch die Zeitenliste in der Reihenfolge Neal vor Cammish an. Die Motoren werden auch in den neuen Saison von Neil Brown vorbereitet.

Power Maxed Racing (Vauxhall Astra)

Senna Proctor (GBR) Power Maxed Racing Vauxhall Astra

Senna Proctor (GBR) Power Maxed Racing Vauxhall Astra

Nach einer soliden Debütsaison wird das Ziel von Power Maxed Racing in diesem Jahr der erste Sieg sein. Während Jack Sears-Trophy-Champion Senna Proctor auch 2018 am Start ist, hat Tom Chilton das Team verlassen und wurde durch Josh Cook ersetzt. Cook ist ein kämpferischer Fahrer, der dem Team sicherlich helfen kann – wenn er es nicht all zu sehr übertreibt. Motorenseitig setzt man auch 2018 auf den TOCA-Motor von Swindon.

Independents

Neben den Werksteams werden auch in der Saison 2018 eine ganze Reihe an Teams und Fahrern um den Titel in der Independent- – sowie mindestens im Falle von Speedworks, Motorbase und Eurotech – auch in der Gesamt-Meisterschaft kämpfen.

Speedworks Motorsport (Toyota Avensis)

Tom Ingram (GBR) Speedworks Motorsport Toyota Avensis

Tom Ingram (GBR) Speedworks Motorsport Toyota Avensis

Der Überraschungsmann der vergangen Saison, Tom Ingram, tritt auch 2018 wieder am Steuer des Toyota Avensis von Speedworks an. Ingram holte 2017 mehrere Siege und galt lange als echter Geheimtipp auf den Titel. An die tolle Leistung aus der letzten Saison wird man bei Speedworks auch in diesem Jahr anknüpfen und ein Wörtchen um den Gesamttitel mitreden wollen. Die scheinbaren Nachteile, dass der Toyota vom Konzept her eines der ältesten Autos im Feld ist und man nur ein kleines Ein-Wagen-Team ist, kann man auch als Vorteile verkaufen: Kein Team dürfte sein Auto so gut kennen, wie Speedworks den Avensis und alle Kräfte werden sich allein auf Tom Ingram konzentrieren. Dass Ingram sich fahrerisch zu einem der besten Piloten im Feld entwickelt hat steht außer Frage und so dürfen wir uns mit Sicherheit auf eine gute Vorstellung des kleinen Privatteams freuen.

Motorbase Performance (Ford Focus RS)

Sam Tordoff (GBR) Motorbase Performance Ford Focus

Sam Tordoff (GBR) Motorbase Performance Ford Focus

Sucht man nach einem Geheimtipp um den Meisterschaftskampf, bei dem es sich lohnen könnte, etwas Geld zu wetten, landet man unweigerlich bei Motorbase Performance, die in dieser Saison vom Focus ST auf den Focus RS umgestiegen sind. Auf dem Fahrermarkt sorgte David Batrums Team mit der Verpflichtung von Tom Chilton und BTCC-Rückkehrer Sam Tordoff für großes Aufsehen. Zunächst gehörte auch Langzeit-Motorbase-Pilot Mat Jackson zum Fahreraufgebot, was das Motorbase-Line Up meiner Meinung nach zu einem der besten (wenn nicht sogar dem besten) und vielversprechendsten im gesamten BTCC-Feld gemacht hätte.

James Cole (GBR) Motorbase Performance Ford Focus

James Cole (GBR) Motorbase Performance Ford Focus

Völlig überraschend wurde Jacksons Vertrag dann aber im Februar wieder aufgelöst. Soweit bekannt ist, hatte sich Jackson mit Team-Boss David Batrum überworfen, als offenkundig wurde, dass Jackson parallel auch um den von Shedden frei gemachten Platz im Dynamics-Honda gebuhlt hatte. Aus dem angeblich schon weit fortgeschrittenem Dynamics-Deal wurde dann aber doch nichts und Batrum war über den Mangel an Loyalität derart erbost, dass er Jackson (immerhin ein mehr als ernst zu nehmender Titelkandidat) kurzerhand vor die Tür setzte. Seinen Platz übernimmt James Cole, der sich damit nach der Streichung des vierten Autos bei BMR, doch noch ein BTCC-Cockpit für 2018 sichern konnte. Jackson steht dagegen komplett ohne Programm für 2018 da, was nicht zuletzt für alle Fans ein herber Verlust ist.

Auch ohne Jackson werden die Motorbase Ford, deren Motoren erneut aus der Schmiede von Mountune kommen, spannend zu beobachten sein. Tom Chilton und insbesondere Vizechampion 2016 Sam Tordoff können zu echten Dark Horses um den Titel werden, wenn denn das grundsätzliche Paket stimmt.

Eurotech Racing /Simpson Racing (Honda Civic Type R FK2)

Jack Goff Eurotech Honda Civic

Jack Goff war 2017 am Steuer des Eurotech-Honda für die ein oder andere Überraschung gut und oft besser unterwegs als die Werks-Honda von Dynamcis. Daran wird Goff auch 2018 anknüpfen wollen. Mit neuem Sponsor im Gepäck herrscht bei Eurotech jedenfalls Aufwind und die Mannschaft rund um Teamchef Jeff Smith ist ein heißer Kandidat um den Independent-Titel. Zum Einsatz kommen wie in der vergangen Saison Ex-Dynamcis-Chassis. Auf der Motorenseite ist man vom TOCA-Motor wieder zu den originalen Civic-Triebwerken von Neil Brown zurückgewechselt. Da Teamchef Jeff Smith noch immer an den Nachwirkungen des schlimmen Unfalls in Croft leidet, wird der zweite Civic von dessen Sohn Brett Smith pilotiert. Ein drittes Auto wird für Matt Simpson eingesetzt, der unter seiner eigenen Meldung antritt und sein Auto in 2018 nicht mehr von Dynamics, sondern von Eurotech betreuen lässt.

Cicely Motorsport / Moffat (Mercedes Benz A-Klasse)

Tom Oliphant (GBR) Cicely Racing Mercedes A-Class

Tom Oliphant (GBR) Cicely Racing Mercedes A-Class

Mindesten für den einen oder anderen Überraschungssieg dürften auch in dieser Saison wieder die Mercedes von Cicely gut sein. Dass es bei dem kleinen Familienteam gut läuft sieht man unter anderem daran, dass man für 2018 auf zwei Wagen hochgestockt hat. Neben Stammpilot Adam Morgan wird der ehemalige Ginetta-Champion Tom Oliphant eine zweite A-Klasse pilotieren und sein Debüt in der BTCC geben. Adam Morgan, der 2017 stets schnell, aber auch oft vom Pech verfolgt war, muss 2018 auf Konstanz setzten, um mindestens in der Independent-Wertung ein Wörtchen mitreden zu können. Für Oliphant wird 2018 ein Lehrjahr sein.

Aiden Moffat (GBR) Laser Tools Racing Mercedes A-Class

Aiden Moffat (GBR) Laser Tools Racing Mercedes A-Class

Im Satelitenteam der Moffat-Familie wird wie auch in letzten Jahren eine weitere A-Klasse zum Einsatz kommen. Aiden Moffat konnte letzte Saison in Donington seinen ersten BTCC-Sieg einfahren und wurde über den Winter unter anderem mit BMR und Dynamics in Verbindung gebracht, kehrt 2018 aber doch ans Steuer des altbewährten Mercedes zurück. Das Ziel des jungen Schotten wird sein, konstanter zu werden und zu zeigen, dass der Sieg im letzten Jahr kein Zufall war.

HMS Racing (Alfa Romeo Giulietta)

Rob Austin (GBR) HMS Racing Alfa Romeo Giulietta

Rob Austin (GBR) HMS Racing Alfa Romeo Giulietta

Neuer Teamname und vor allem: nagelneues Fahrzeug. Simon Belchers Team bringt 2018 eine selber aufgebauten Alfa Romeo Gulietta mit TOCA-Motor an den Start. Das Vorhaben wurde bereits letztes Jahr in Rockingham bekannt gegeben und sorgte für einiges Echo in den Medien und unter den Fans, macht es das ohnehin schon bunte BTCC-Feld doch noch ein kleines Stückchen bunter. Als Fahrer geht erneut Rob Austin an den Start, der dank seines damaligen Audi A4-Projekts über viel Erfahrung verfügt, neue Autos zu entwickeln und mit überschaubarem Budget schnell zu machen. Beim Media Day Test in Donington legte Austins gleich mal die Bestzeit hin und ließ verlautbaren, dass er noch nie so zuversichtlich auf eine neue Saison geblickt hat, wie 2018.

BTC Norlin Racing (Honda Civic Type R FK2)

Chris Smiley (GBR) BTC Norlin Honda Civic

Chris Smiley (GBR) BTC Norlin Honda Civic

Neue Autos gibt es auch bei BTC Norlin Racing. Die betagten Chevrolet Cruze hat man in Rente geschickt und sich stattdessen zwei Honda Civic mit Neil Bown-Motoren aus ehemaligen Dynamics-Beständen besorgt. Damit setzt man auf ein leistungsstarkes und bewährtes Paket und wird sich vor allem an den Eurotech-Honda, die mit identischem Material antreten, messen lassen. Während Vorjahres-Pilot Chris Smiley nach einigen sehr souveränen Auftritten erneut für das Team an den Start geht, musste der Platz von Dave Newsham, der sich in den Rennfahrer-Ruhestand verabschiedet hat, neu besetzt werden. Mit dem ehemaligen BTCC-Independent-Champion und TCR-Vizemeister James Nash hat man dabei nicht den schlechtesten Fang gemacht. Nash hat in den letzten Jahren viel Erfahrung in der WTCC, TCR und im GT-Sport gewinnen können und wollte für 2018 unbedingt in die BTCC zurückkehren.

Team HARD / Brisky Racing (Volkswagen CC)

Mike Bushell (GBR) Team Hard Volkswagen CC

Mike Bushell (GBR) Team Hard Volkswagen CC

Eine BTCC-Saison ohne Tony Gilhams Team ist mittlerweile undenkbar. Und nachdem man vor zwei Jahren schon befürchtet hatte, dass die VW CC aus der BTCC verschwinden würden, dürfen wir uns 2018 gleich über vier der Dickschiff-Tourenwagen freuen (entspricht zugleich allen jemals aufgebauten Chassis). Mit dem Kauf einer weiteren Lizenz stockt Team Hard das Aufgebot auf und hat sich dafür zudem mit Brisky Racing zusammengetan, die zwei der Autos für Team Hard einsetzen. Leider werden wir 2018 den vielversprechenden Michael Epps nicht mehr am Steuer eines der Wagen sehen. Epps konnte wohl kein Budget zusammenbringen und verlässt die BTCC in Richtung Mini-Challenge.

Als einziger Fahrer des letztjährigen Line Ups wird Jake Hill auch 2018 am Start sein. Die anderen Cockpits übernehmen die BTCC-Rückkehrer Michael Caine und Mike Bushell sowie der Rookie Bobby Thompson, der Team Hard-intern aus dem britischen VW Cup aufsteigt. Man wird zum einen abwarten müssen, was die Autos noch hergeben können und zum anderen, zu was das Fahrer-Line Up in der Lage sein wird. Hill gehört jedenfalls zu den schnelleren Piloten im Feld und konnte schon einige Male positiv auf sich aufmerksam machen, während Clio Cup-Champion Bushell nach seinem verkorksten BTCC-Debüt vor zwei Jahren darauf brennen wird, zu zeigen, dass mehr in ihm steckt.

Amd Tuning (Audi S3 / MG6 GT)

Ollie Jackson (GBR) AmD Tuning Audi S3

Ollie Jackson (GBR) AmD Tuning Audi S3

Shaun Hollambys AmD Tuning Team hat sich 2018 Großes vorgenommen, denn neben den eigenen Audi S3 hat man kurzerhand auch die alten MG vom nicht mehr so wirklich existenten Traditonsteam Tripple Eight übernommen. Man kann nur hoffen, dass man sich mit dem Einsatz von vier Autos von zwei Fabrikaten nicht zugleich „übernommen“ hat und der Betrieb der betagten MG nicht negative Auswirkungen auf die Weiterentwicklung der Audis hat, deren Form im letzten Jahr endlich mal leicht nach oben zeigte.

Tom Boardman (GBR) AmD Tuning MG6

Tom Boardman (GBR) AmD Tuning MG6

Am Steuer der Audis werden Vorjahrespilot Ollie Jackson sowie Rookie Sam Smelt Platz nehmen. Der vielversprechende Ant Whorton-Eales konnte leider kein Budget für eine weitere Saison aufbringen. Die MGs werden von BTCC-Rückkehrer Tom Boardman und dem letztjährigen Motorbase-Piloten Rory Butcher pilotiert. So sehr man dem Team alles Glück wünschen möchte, sagt mir mein Gefühl doch, dass sich die Audis und MGs eher um die hinteren Ränge duellieren werden.

Team Parker Racing (BMW 125i)

Stephen Jelley (GBR) Team Parker Racing BMW

Stephen Jelley (GBR) Team Parker Racing BMW

Nachdem Maximum Motorsports in Richtung TCR UK abgewandert ist, bleibt Parker Racing mit Pilot Stephen Jelley als einziges kleines Team am Ende des Feldes über. Für 2018 wurde der alte Ford Focus abgestoßen und stattdessen ein Ex-WSR BMW beschafft. Vom Fahrmaterial her ist das auf jeden Fall eine Aufwertung und es wird sicherlich interessant zu beobachten sein, wie sich der allererste privat eingesetzte 125i in der BTCC schlagen wird. Über die Nissan-Lackierung müssen wir allerdings noch mal reden …

Übersicht Fahrer und Teams BTCC 2018

Adrian Flux Subaru Racing#1Ashley SuttonSubaru Levorg GTMan.
Adrian Flux Subaru Racing#99Jason PlatoSubaru Levorg GTMan.
Autoglym Academy Racing#28Josh PriceSubaru Levorg GTMan.
Team BMW#2Colin TurkingtonBMW 125iMan.
Team BMW#5Rob CollardBMW 125iMan.
BMW Pirtek Racing#77Andrew JordanBMW 125iMan.
Halfords Yuasa Racing#25Matt NealHonda Civic Type RMan.
Halfords Yuasa Racing#27Dan CammishHonda Civic Type RMan.
Power Maxed TAG Racing#18Senna ProctorVauxhall AstraMan.
Power Maxed TAG Racing#66Josh CookVauxhall AstraMan.
Speedworks Motorsport#80Tom IngramToyota AvensisInd.
Team Shredded Wheat Racing with Gallagher#3Tom ChiltonFord Focus RSInd.
Team Shredded Wheat Racing with Gallagher#20James ColeFord Focus RSInd.
Team GardX Racing with Motorbase#600Sam TordoffFord Focus RSInd.
WIX Racing with Eurotech#31Jack GoffHonda Civic Type R (FK2)Ind.
WIX Racing with Eurotech#39Brett SmithHonda Civic Type R (FK2)Ind.
Simpson Racing#303Matt SimpsonHonda Civic Type R (FK2)Ind.
Mac Tools with Ciceley Motorsport#33Adam MorganMercedes-Benz A-KlasseInd.
Ciceley Motorsport#15Tom OliphantMercedes-Benz A-KlasseInd.
Laser Tools Racing#16Aiden MoffatMercedes-Benz A-KlasseInd.
DUO Motorsport with HMS Racing#11Rob AustinAlfa Romeo GiuliettaInd.
BTC Norlin Racing#14James NashHonda Civic Type R (FK2)Ind.
BTC Norlin Racing#22Chris SmileyHonda Civic Type R (FK2)Ind.
Team HARD. with Trade Price Cars#19Bobby ThompsonVolkswagen CCInd.
Team HARD. with Trade Price Cars#44Michael CaineVolkswagen CCInd.
Trade Price Cars with Brisky Racing#21Mike BushellVolkswagen CCInd.
Trade Price Cars with Brisky Racing#24Jake HillVolkswagen CCInd.
AmD with AutoAid/RCIB Insurance Racing#6Rory ButcherMG6 GTInd.
AmD with AutoAid/RCIB Insurance Racing#12Tom BoardmanMG6 GTInd.
AmD with Cobra Exhausts#23Sam SmeltAudi S3Ind.
AmD with Cobra Exhausts#48Ollie JacksonAudi S3Ind.
Team Parker Racing#60Stephen JelleyBMW 125iInd.

BTCC-Kalender 2018

Wie üblich setzt man beim BTCC-Kalender auf Konstanz. Einzige Änderung zum Vorjahr ist, dass Knockhill und Rockingham die Plätze getauscht haben.

LaufDatumStreckeOptions-Reifen
18.4.Brands Hatch IndySoft
229.4.Donington ParkHard
320.5.Thruxton--
410.6.Oulton ParkSoft
524.6.CroftHard
629.7.SnettertonHard
712.8.RockinghamHard
826.8.KnockhillSoft
916.9.SilverstoneHard
1026.9.Brands Hatch GPSoft

Eine Besonderheit ist allerdings der dritte Lauf in Snetterton, der zur Feier der 60. BTCC-Saison als „Diamond Double“ ausgetragen wird. Mit 60 Meilen wird eine fast verdoppelte Renndistanz absolviert, bei der es am Ende auch doppelte Punkte gibt. Alle Fahrzeuge treten außerdem komplett ohne Erfolgsballast an und die Startaufstellung wird durch ein separates Qualifying bestimmt.

BTCC-Reglement 2018

Cole, Collard, OliphantDas Reglement ist über den Winter mehr oder weniger gleich geblieben. Wie üblich besteht ein Renntag aus drei Läufen mit einem am Vortag ausgetragenem Qualifying für die Startaufstellung des ersten Laufs. Die Startaufstellung des zweiten Laufs ergibt sich dann aus dem Ergebnis des ersten Laufs und die des dritten aus dem Ergebnis des zweiten Laufs, wobei der Pole Sitter aus den Positionen 6 bis 12 (neu, zuvor 10!) gelost und die Startaufstellung auf den ersten Positionen dann bis zu diesem Platz entsprechend umgedreht wird.

Die ersten 15 eines Laufes erhalten Meisterschaftspunkte in der Abfolge 20 Punkte für Platz 1, 17 für Platz 2, 15 für Platz 3, 13 für Platz 4, 11 für Platz 5 und dann jeweils in 1er-Schritten absteigend bis zu Platz 15. Einen Zusatzpunkt gibt es außerdem für das Absolvieren der schnellsten Rennrunde, das Zurücklegen einer Führungsrunde sowie die Pole Position für Lauf 1.

Auch 2018 erhalten die ersten zehn in der Meisterschaft platzierten Piloten Zusatzballast für das Qualifying und Lauf 1 aufgebrummt. Für Lauf 2 und 3 ergibt sich die Zuladung dagegen aus dem Ergebnis der beiden zuvor absolvierten Läufe:

1st: 75kg, 2nd: 66kg 3rd: 57kg, 4th: 48kg, 5th: 39kg, 6th: 33kg, 7th: 27kg, 8th: 21kg, 9th: 15kg, 10th: 9kg

Die Reifen werden von Seriensponsor Dunlop geliefert und insgesamt stehen drei verschiedene Trockenreifenmischungen zur Verfügung, von denen Dunlop zwei zu jedem Rennen mitbringt. Der Medium-Reifen ist dabei stets als Prime-Reifen deklariert und die Hard- bzw. Soft-Mischung je nach Strecke als Option (siehe Übersicht im Kalender oben). Es gilt, dass jeder Pilot den Options-Reifen in einem der drei Läufe am Sonntag fahren muss. Die Wahl muss bereits am Samstag vor dem Qualifying getroffen werden und als zusätzliche Erschwernis kommt hinzu, dass über den Saisonverlauf betrachtet, der Optionsreifen jeweils nur maximal drei Mal in Lauf 1, 2 und 3 gefahren werden darf. Eine Ausnahme bildet wie üblich Thruxton, wo ausschließlich die härteste Reifenmischung zum Einsatz kommt.

Eine Neuerung gibt es in dieser Saison bei der Jack Sears-Trophy, die im vergangene Jahr noch für den besten Rookie ausgeschrieben wurde. In diesem Jahr kämpfen dagegen alle Piloten, die noch nie eine Podiumsplatzierung in der BTCC holen konnten um den nach dem ersten BTCC-Champion benannten Pokal. Wer von diesen Piloten am Ende der Saison die meisten Punkte geholt hat, bekommt die Trophäe. Ich würde darauf ja jetzt einfach schon mal „Dan Cammish“ drauf eingravieren.

Mit der doppelten Menge an Zeichen, die ich mir eigentlich vorgenommen hatte, beende ich dann mal die Saisonvorschau. Ich wünsche uns allen viel Spaß am Sonntag und freue mich schon riesig auf den Start in die Saison! Zur Erinnerung: Im vergangen Jahr holten sich Tom Ingram (Toyota), Gordon Shedden (Honda) und Andrew Jordan (BMW) die drei ersten Siege der Saison. Die Startzeiten der einzelnen Läufe könnt ihr wie üblich unserem TV Planer entnehmen. Bei der Suche nach dem richtigen Stream ist wieder eure Kreativität gefragt.

Der sicherste Tipp auf die Meisterschaft wäre vermutlich Ash Sutton. Aber ich möchte etwas mutiger sein und sage Matt Neal, weil er nach dem Weggang von Shedden wieder der alleinige Teamleader ist und dadurch enormen Aufwind bekommt. Wie seht ihr das?

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1 Kommentare

Philipp Koerner 4 April, 2018 - 12:27

Vielen Dank für die sehr gelungene Vorschau und das Aufarbeiten eines augenscheinlich hektischen Winters! Als bekennender Fan des neuen Civics sind meine Sympathien auf der Bolidenseite klar verteilt. Bei den Fahrern wünsche ich Tom Ingram alles Gute und aus der Sicht des #TeamGT3 werde ich natürlich auch das Team Parker Racing anfeuern.
Ich wünsche der BTCC-Fraktion und Dir, Sebastian, eine tolle sowie diesmal verletzungsfreie Saison! :)

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