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Best of 2017 – Don

von DonDahlmann
5 Kommentare

Noch ist Pause im Motorsport. Das heißt, wir haben Zeit auf die Saison 2017 zurück zu blicken.

Bestes Rennen
Von allen bizarren Rennen im letzten Jahr, waren die 24H von Le Mans wohl ungeschlagen. Die Porsche und Toyota strauchelten aus teilweise absurden Gründen. So verbrannte Kamui Kobayashi seine Kupplung, als er während einer SC-Phase am Ende der Boxengasse an der Ampel wartete und Vincent Capilliare ihn scheinbar aufforderte weiterzufahren. Weil der Rennanzug von Capilliare den orangen Anzügen der Streckenposten ähnelte, erkannte der Japaner im Dunkeln den Unterschied nicht und ließ den Toyota mehrfach anrollen. Die Kupplung war für diese Manöver nicht ausgelegt, der führende Toyota fiel aus. Lapierre zerstörte den zweiten aussichtsreich liegenden Toyota, weil er mit einem Reifenschaden um den Kurs raste.
Fast hätte dann auch der Jackie Chan DC Jota LMP2 das Rennen gewonnen, weil beide Porsche in technischen Schwierigkeiten steckten. Erst kurz vor dem Ende des Rennens gelang es, den LMP2 abzufangen.
Nicht zu vergessen: Der Kampf in der GTE-Pro, der erst in der letzten Runde entschieden wurde.

Bestes Finish
Auch wenn das Rennen in Le Mans spektakulär war – der Preis für das beste Finish geht an die Land-Mannschaft beim 24H Rennen am Nürburgring. Der Land-Audi führte relativ bequem, als 30 Minuten vor Schluss das Chaos ausbrach. Ein kleines technisches Problem führte zu Chaos an der Box und einem ellenlangen Stopp. Der schon sicher geglaubte Sieg schien verloren. Aber während des langen Doppel-Stopps fing es an zu regnen und man wechselte auf die passenden Reifen. Das reichte dann gerade so, den Sieg am Ende einzufahren.

Bester Fahrer

Albert Park, Melbourne, Australia.
Sunday 26 March 2017.
Fernando Alonso, McLaren.
World Copyright: Steven Tee/McLaren.
Ref: Digital Image _R3I8784

Es ist schon erstaunlich. Der Spanier, immerhin nun auch schon Mitte 30, scheint im Alter im besser zu werden. Von seiner Aggressivität hat Alonso in den Jahren nichts verloren. Dazu gesellt sich jetzt seine Rennerfahrung aus fast 20 Jahren Profisport. Sein Auftritt beim Indy 500 war bemerkenswert. Auch wenn Marco Andretti das Basis-Setup raus gefahren hat, brachte Alonso mit nur wenig Testzeit seinen Wagen an die Spitze des Feldes. Das schaffen auch erfahrene Indy-Piloten nicht jeden Tag. Der Appetit von Alonso auf andere Serien und noch mehr Motorsport ist ungebremst. Man darf sich schon auf seinen Auftritt in Daytona freuen. Die Chance, dass er dieses Jahr in Le Mans antritt, ist auch noch da. Beides zusammen hat sein Jahrzehnten kein F1 Fahrer mehr gemacht.

Bestes Team
Eine Menge Teams haben in diesem Jahr für herausragende Ergebnisse gesorgt. Jackie Chan/Jota in Le Mans, Mercedes und Ferrari in der Formel Eins, BMR in der BTCC, die den Subaru endlich siegfähig gemacht haben. Oder auch WTR in der IMSA, die die Saison dominierten. Für mich bleibt das beste Team in diesem Jahr aber Force India. Mit einem relativ kleinen Budget schaffen es die Inder, seit Jahren an der Spitze des Mittelfelds unterwegs zu sein. In diesem Jahr wäre sogar ein Sieg drin gewesen, wenn sich Ocon und Perez in Baku nicht ins Gehege gekommen wären. Aber die Gesamtleistung mit Platz 4 in der WM stimmt natürlich. Immerhin setzte man sich gegen das Renault-Werksteam und Williams durch.

Überholmanöver des Jahres
Wie immer gibt es da eine ganze Menge an Auswahl. Aber von allen Spätbremsern der Welt, war es vor allem Daniel Ricciardo, der immer wieder für Aufregung sorgte. Sein Manöver aus Baku, dem wohl besten F1 Rennen des Jahres (wer hätte das gedacht), dürfte sich noch lange in den „best of…“ Listen finden lassen.

Duell des Jahres
Eines der besten Fahrerduelle in diesem Jahr fand in der Formula E statt. Sebastian Buemi und Lucas di Grassi werden in ihrer Karriere wohl keine besten Freunde mehr. Sowohl auf als auch neben der Strecke ging es zwischen beiden hoch her. Man beschuldigte oder blockte sich gegenseitig, was dann wieder zu Beschuldigungen führte. Es war ein amüsantes Duell, fahrerisch auf hohem Niveau, das dann wie bekannt endete.

Überraschung des Jahres
Die VLN gehörte 2017 für mich zu den Überraschungen des Jahres. Ein sehr enges und dichtes Fahrerfeld, eine meist passende BoP und fantastische Rennen. Die vier Stunden auf der Nordschleife wirkten manchmal wie Sprintrennen, so spannend ging es oft zu. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die VLN die „echte“ DTM ist. Dazu kam die überragende Übertragung des Rennens durch den Livestream. Da haben die VLN, wige, und Vodafone absolut Maßstäbe gesetzt. Was dann dazu führte, dass die VLN in diesem Jahr für mich zu einer absoluten Pflicht wurde.

Aber eine zweite Überraschung gab es dann doch. Ryan Truex und das Furniture Row Team hatte ich zwar vor der Saison durchaus für den ein oder anderen Sieg auf dem Schirm, aber sich nicht für diese Show, die man ablieferte. Das kleine Team dominierte die lange NASCAR-Saison geradezu und der Titel war dann am Ende mehr als gerecht.

Enttäuschung des Jahres / Langweiligstes Rennen
Die nun verblichene WTCC gehörte sicher erneut zu den Enttäuschungen des Jahres. Wenn man ehrlich ist, war die Serie schon seit 2016 tot. Dass die FIA sie noch ein Jahr durchschleppte, war unnötig und überflüssig. Selten kam bei den Rennen Spannung auf, die Ergebnisse waren dann auch irgendwie egal. Wie gut, dass man endlich einen Schlussstrich gezogen hat. Ob die TCR allerdings im nächsten Jahr besser wird, steht noch in den Sternen. Dafür hätte ich mir auch einen radikalen Schnitt im Kalender gewünscht. Mit anderen Autos auf den gleichen, teilweise langweiligen, Strecken unterwegs zu sein, ist jetzt auch nicht gerade vielversprechend.

Glückspilze des Jahres
Da gibt es eigentlich nur Scott Dixon.

Spruch des Jahres
„Ich sollte ‚Manöver des Jahres‘, ‚Persönlichkeit des Jahres‘ und …was war das letzte? Na gut, Fairplay vielleicht nicht …“
Vettel zum Thema, welche Awards er 2017 bekomme sollte. Minus Baku.

Bilder: Ferrari, Porsche, McLaren

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5 Kommentare

Dominik 5 Januar, 2018 - 12:38

Mir fällt ja so auf Anhieb direkt ein F1-Fahrer ein, der LeMans in letzter Zeit gewonnen hat. Ist also nicht ganz so mit den Jahrzehnten.

Philipp Koerner 5 Januar, 2018 - 12:56

In dem Zusammenhang war ja auch das Duo Daytona/Le Mans gemeint. :)

Philipp Koerner 5 Januar, 2018 - 13:01

Interessanterweise fällt mir da zwar im Nachhinein Brendon Hartley im gerade vergangenen Jahr ein, aber kam ja schlussendlich andersherum zustande. :D

DonDahlmann 5 Januar, 2018 - 12:41

Hülkenberg fehlt der Auftritt in Indianapolis. :)

Inbekannt 5 Januar, 2018 - 18:26

Ich glaube du hast Ryan und Martin Truex verwechselt ;)

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