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Formel Eins: Rückblick 2017 – Mercedes

von DonDahlmann
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Mercedes hat mal wieder alles richtig gemacht. Beide WM-Titel gewonnen, die meisten Siege, Poles und schnellsten Runden geholt. Doch dafür musste man härter als sonst arbeiten.

Vier Jahre hintereinander hat Mercedes nun schon den Titel geholt. Die Basis für diesen Erfolg liegt sicher beim Motor. Hier hat Mercedes einfach die beste Lösung gefunden. Und es ist schon bemerkenswert, was den Ingenieuren in Brixworth und Stuttgart gelungen ist. Nur zwei technische Defekte hatte Mercedes in diesem Jahr zu vermelden. Einmal bei Bottas in Russland, einmal bei di Resta in Ungarn. Ansonsten hielten alle Systeme durch. Und während Renault und Honda einen Motor nach dem anderen verblasen, baut Mercedes den F1-Motor demnächst in einen Sportwagen ein, den man kaufen kann. Das allein zeigt, wie gut der Motor ist.

Immerhin zeigte Mercedes in diesem Jahr auch mal ein paar kleine Schwächen. Die erste Version des W08 hatte für Mercedes-Verhältnisse sogar massive Schwächen. Dass muss Mercedes schon bei den Tests aufgefallen sein, denn man kümmerte sich sofort um eine B-Version. Wobei sich auch noch ein anderes Gerüchte hält. Angeblich hat Mercedes im Februar mit einem Hybrid getestet. Also einer Mischung aus dem W07 und dem W08. Den eigentlichen W08 habe man dann erst in Spanien auf die Strecke gebracht. Sicher ist jedenfalls, dass man den W08 für Spanien und den Rest der Saison radikal umgebaut hat. Das Auto war in Spanien kaum wiederzuerkennen.

Wie auch immer die Sache dann gelaufen ist, sie zeigt vor allem, wie stark Mercedes ist. Das liegt natürlich auch daran, dass dem Team sehr viel Geld zur Verfügung steht. Force India oder Williams können sich so etwas kaum leisten. Es zeigt aber auch, dass die internen Prozesse sehr gut funktionieren. Fehler werden erkannt und behoben, ohne dass es große Dramen wie bei Ferrari gibt und ohne dass man sich laut über andere Dinge beschwert, wie das schon mal bei Red Bull vorkommt. Diese Mischung aus Zusammenhalt und effektiver Prozessgestaltung sorgt dafür, dass das Team so stark ist. Und scheinbar unschlagbar wirkt.

Gleichzeitig gelingt es Mercedes auch, den Laden zusammenzuhalten. Den Wegfall von Paddy Lowe konnte man sehr gut kompensieren, mit James Allison fiel dem Team dann auch noch einer der besten technischen Direktoren im Paddock vor die Füsse. Die Liste derjenigen, die das Auto bauen, liest sich wie ein „Who is who“ der Formel Eins. Chef der Aerodynamik ist Mike Elliot, Chefdesigner John Owen, Aldo Costa, auch ein entlassener Ferrari-Mann, baut seit drei Jahren das gesamte Auto. Und mit Geoff Willis hat man auch noch einen sehr erfahrenen Mann für die Technologieentwicklung. Toto Wolff und Niki Lauda sind zusammen ein freundliches Diktatoren-Gespann.

Dazu kommt natürlich Lewis Hamilton, der gerade die Spitze seiner Karriere erreicht hat. Besser kann man kaum unterwegs sein. Fehlerlos, schnell, immer fit, nie abgelenkt, selbst wenn es mal nicht so gut läuft, wie in Baku. Mit der Routine eines nun vierfachen Weltmeistern fährt er seine Rennen und schafft es aus dem Cockpit heraus sogar, die Rennen manchmal besser zu lesen als die Ingenieure. Mercedes gewährt ihm dafür viele Freiheiten, aber er zahlt es auch zurück. Bottas tat sich dagegen schwer und schien teilweise an Hamilton zu verzweifeln. Dass er die Nummer Zwei im Team ist, war schnell klar. Und es unterstreicht noch mal, wie gut Rosberg eigentlich war.

Ausblick 2018:
Von allen Teams hat Mercedes natürlich am meisten zu verlieren. Und es ist nicht leicht den Erfolgsdruck im Team aufrecht zu erhalten. Der Anspruch des Teams ist natürlich, die WM-Titel zu verteidigen, und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Der Motor dürfte weiter der Beste im Feld sein, beim Chassis hat man gezeigt, dass man gemachte Fehler schnell versteht und beheben kann. Gleichzeitig rücken die Gegner aber näher. Zum einen legen die auch beim Motor nach, zum anderen dürfte das zweite Jahr mit den neuen Aero-Regeln dazu führen, dass man sich insgesamt näher kommt. 2018 dürfte es enger an der Spitze werden.

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