Home TourenwagenDTM DTM: Vorschau + Stream Ungarn 2016 – Kann Mortara noch aufholen?

DTM: Vorschau + Stream Ungarn 2016 – Kann Mortara noch aufholen?

von Max Albrecht
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Mit zwei guten Rennen könnte Marco Wittmann bereits in Ungarn Meister werden, doch es spricht einiges dagegen.

Auch am Hungaroring dürften die Zusatzgewichte mal wieder mit entscheiden, wer die Rennen gewinnt, und wieder einmal zeigt das Verteilungssystem Schwächen. Bereits zum sechsten Mal seit dem zweiten Qualifying am Norisring muss bei Mercedes Benz das Performance-Gewicht erhöht werden, sodass die C63 AMG DTM bereits 1135 Kilogramm wiegen, während die RS5 DTM nur 1110 Kilogramm auf die Waage bringen müssen. Problematisch war bei Mercedes aber, dass es keinen Fahrer gibt, der konstant vorne war, und häufig konnten die Qualifyingresultate auch nicht in gute Rennergebnisse umgewandelt werden. Dadurch liegt man in der Herstellerwertung 35 Punkte hinter Audi und sogar 92 Punkte hinter BMW, die noch immer mit weniger Gewicht und breiteren Heckflügeln fahren dürfen. Ein ähnliches Bild bietet sich in der Teamwertung. Silberpfeil Energy Mercedes-AMG auf dem fünften Rang liegt 102 Punkte hinter dem Tabellenführer BMW Team RMG und auch Robert Wickens fehlen 50 Punkte auf Marco Wittmann.

Im letzten Rennbericht schrieb ich, dass wir nur noch 18 Fahrzeuge nächstes Jahr in der DTM sehen werden. Jedoch scheint man immer noch zu diskutieren, obwohl eigentlich alle Hersteller sparen wollen, und den meisten Zuschauern dürfte es auch egal sein, ob 18 oder 24 Fahrzeuge am Rennen teilnehmen. Interessant wäre jedoch, auf welche Fahrer die Hersteller verzichten würden und vor allem bei Audi ist die Beantwortung der Frage nicht gerade leicht. Wesentlich ist die Frage, ob Matthias Ekström weiterhin in der DTM bleibt oder sich doch auf seine WRX-Einsätze konzentriert. Zumindest beim DTM-Finale wird er dieses Jahr nicht dabei sein, da er momentan in der WRX-WM führt und nur noch drei Läufe zu fahren sind. Einen genaueren Blick auf die Fahrerbesetzungen gibt es von mir dann nach dem Finale am Hockenheimring.

Der Hungaroring dürfte fast allen Lesern bekannt sein und so dürften auch die Erwartungen an die beiden Rennen nicht besonders hoch sein. Die einzige Überholmöglichkeit dürfte am Ende der Start-Ziel-Geraden sein und selbst dort ist ein Überholmanöver nur schwer durchführbar. Auf dem restlichen Teil der Strecke dürfte vor allem das Thema Dirty Air ein Problem darstellen, da man in den schnellen Kurven nicht direkt hintereinander fahren kann. Jedoch gibt es zumindest am Samstag eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 % und am Sonntag immerhin von 30 %.

Der klare Favorit für den ersten Lauf ist Edoardo Mortara. Die Audi sind 7,5 Kilogramm leichter als die BMW und zu den Mercedes beträgt der Gewichtsunterschied sogar 25 Kilogramm. Zudem ist Mortara inzwischen weit genug vor Jamie Green und den anderen Audi-Piloten in der Fahrerwertung, sodass er inzwischen auch von jedem seiner Markenkollegen per Stallorder vorbeigelassen wird. Es wäre also überraschend, wenn er das ersten Rennen außerhalb der Top 5 beendet, und selbst im zweiten Rennen werden die Audi wohl maximal 2,5 Kilogramm mehr als die BMW wiegen. Deshalb prognostiziere ich Mortara als den großen Gewinner des Wochenendes und ich denke, dass er sogar in der Fahrerwertung aufholen und mit einigermaßen realistischen Titelchancen in Hockenheim das Saisonfinale bestreiten wird.

Natürlich wird man sich bei BMW dieses Wochenende auf Marco Wittmann konzentrieren. Nachdem er in den letzten drei Rennen 65 von möglichen 75 Punkten geholt hat, liegt er 33 Punkte vor Mortara, und falls er es schafft, 18 Punkte mehr als sein Konkurrent zu holen, wäre er bereits nach dem Event in Ungarn Meister. Zwar sehe ich Wittmann durchaus mit zwei Ergebnissen in den Top 5 am Wochenende, aber trotzdem dürften die Audi etwas stärker sein. Zudem sind die anderen BMW-Piloten momentan nicht gut genug, um ihn in den Rennen per Stallorder nach vorne zu bringen. Trotzdem muss man auch bedenken, dass Wittmann bisher der einzige DTM-Pilot ist, der auf dem Hungaroring gewonnen hat, und so wäre ein weiterer Sieg auch keine riesige Überraschung.

Übertrieben gesagt könnte man Mercedes abraten, an den Rennen teilzunehmen. Mit 17,5 bzw 25 Kilogramm an Mehrgewicht wird man im ersten Rennen Schwierigkeiten haben, überhaupt in die Top 10 zu kommen, und selbst im zweiten Qualifying wird man wohl noch immer mindestens 10 Kilogramm mehr als die anderen beiden Hersteller auf die Waage bringen. Dadurch ist auch die Titelchance von Robert Wickens nur noch theoretisch, obwohl er „nur“ 50 Punkte in der Fahrerwertung hinter Wittmann liegt. Insgesamt war es also mal wieder ein enttäuschendes Jahr für Mercedes, auch wenn man gute Einzelresultate hatte. Jedoch sei auch gesagt, dass es sich um das erste Jahr des neuen C-Klasse Coupé handel und mit der Erfahrung aus diesem Jahr könnte die nächste Saison mal wieder erfolgreicher verlaufen.

GT4 Monza 3In Ungarn wird man von dem Audi Sport TT Cup unterstützt und dieses Wochenende könnte DAZN das Qualifying zeigen, aber es kann sich auch nur mal wieder um Eintragungsfehler handeln. Zumindest die beiden Rennen sollte es aber wieder im offiziellen Stream und bei DAZN geben, auch wenn es dort als Qualifying eingetragen ist, aber inzwischen die gleiche Startzeit wie das erste Rennen hat. Auch der Porsche Platinum GT3 Cup Challenge Central Europe (GT3CCCE) wird im Rahmen der DTM mit seinen acht bis zehn Startern ausgetragen. Das eigentliche Highlight wird aber die GT4 European Series mit immerhin 27 Startern. Alle Streams gibt es in unseren TV-Zeiten.

Die DTM startet ihr Rennen kurz vor beziehungsweise. kurz nach 15 Uhr am Samstag und Sonntag, sodass man nicht mehr gegen die MotoGP antritt. Das Qualifying gibt es am Samstag ab 12:35 Uhr und Sonntag 12:50 Uhr wieder bei Einsfestival und Youtube. Auch die Rennen gibt es wie üblich bei der ARD oder im Youtube-Stream. Auch wird der Youtube-Stream für die Rennen wieder hier in den Artikel eingebettet.

Fahrerwertung

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