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V8 Supercars: Analyse Eastern Creek 2016

von ThomasB
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Die Red-Bull-Festspiele gingen auch in Eastern Creek weiter. Die beiden Laufsiege vom vergangenen Wochenende waren Nummer neun und zehn in dieser Saison und zudem der siebte Sieg in Folge für das Team aus Brisbane.

sfx162489In eine ganz andere Richtung zeigt gerade die Form von Titelverteidiger Mark Winterbottom (PRA). Mit den Plätzen 11 und 14 war es eines der schlechtesten Wochenenden im laufenden Jahr, sein Rückstand auf den Gesamtführenden Jamie Whincup (RBRA) wuchs damit auf 273 Punkte an. Wenn er im Enduro Cup, der am 18. September in Sandown beginnt, nicht bessere Resultate einfährt, ist die Meisterschaft dahin. Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach. Bei jedem Event können maximal 300 Punkte gesammelt werden und schon jetzt braucht Winterbottom, dessen einziger Saisonsieg (Barbagallo R2) bereits fast vier Monate zurückliegt, ein perfektes Wochenende, um den Rückstand aufzuholen. Gleichzeitig müsste Whincup leer ausgehen. Aber das ist jetzt noch reine Zukunftsmusik, blicken wir erst einmal auf die Rennen im Sydney Motorsports Park (SMP) zurück.

Rennen 1

Das erste Rennen sah Chaz Mostert (PRA) auf der Pole Position, gefolgt von Shane van Gisbergen (RBRA), Jamie Whincup und Scott Pye (DJR-Penske). James Courtney sorgte mit Startplatz fünf immerhin wieder für ein kleines Erfolgserlebnis für das zuletzt arg gebeutelte Holden Racing Team. Mark Winterbottom startete nur von Rang neun, lag damit aber noch vor Craig Lowndes (RBRA), der neben ihm von Platz zehn ins Rennen ging.

Mostert und van Gisbergen hatten zunächst einen guten Start und gingen als erste in Turn 1. Ausgangs Turn 3 kam Mostert allerdings ganz leicht von der Strecke ab. Dieser kleine Slide reichte van Gisbergen und Whincup aber schon, um an Mostert vorbeizugehen. Auch danach ging es sehr eng zu, da van Gisbergen sich die ersten Runden lang nicht absetzen konnte.

In der vierten Runde versuchte sich dann Pye an Mostert und drängte ihn dabei in Turn 2 weit nach außen. Courtney nutzte diese Aktion, um beide zu überholen und sich Platz drei zu sichern. Frosty war da übrigens schon auf den elften Platz zurückgefallen.

Erst nach sieben Runden kam vorne etwas Ruhe rein. Van Gisbergen und Whincup setzten sich langsam aber sicher vom Rest des Feldes ab, dann folgte die Dreiergruppe um Courtney, Mostert und Pye. Für Letzteren war das Rennen aber kurz darauf schon vorbei. Ein Defekt an der Servolenkung zwang ihn zur Aufgabe in der achten Runde. Da der Motor auf dem Weg in die Garage noch eine Zeit lang ohne Öldruck lief, entschied sich das Team daraufhin zu einem Motorwechsel. Ein herber Rückschlag für Pye, der für 2017 noch kein Cockpit hat, sich also mal wieder auf Bewerbungsfahrt befindet. Es ist schon unglaublich, was für ein Pech der Youngster dieses Jahr hat. Auch jetzt in Sydney konnte er den Speed der Spitze mitgehen, bevor er mal wieder unverschuldet ausfiel.

Da Pye eigenständig die Box erreichte, konnten die nun folgenden Pitstops unter Grün absolviert werden und gingen bei allen auch reibungslos über die Bühne. Einzig bei Scott McLaughlin (GRM) gab es ein kleines Problem mit einer Radmutter vorne rechts, die wohl nicht ganz festgezogen wurde. Sein Auto untersteuerte nun in Linkskurven, was gerade im SMP mit der ultraschnellen ersten Kurve sicher nicht angenehm war. Das Problem schien sich aber in Grenzen zu halten, denn weder verlor er dadurch viel Zeit, noch das Rad. Er fuhr nach dem Stopp sogar noch seine persönlich schnellste Runde und lag zwischenzeitlich auf Platz zwei.

Dort konnte er sich aber nicht allzu lange halten. Denn Whincup kam erst sieben Umläufe nach McLaughlin zum Reifenwechsel und hatte mit frischeren Reifen auch wenig Mühe mit dem Kiwi. Whincup konnte sich nun auf die Jagd nach dem in Führung liegenden van Gisbergen machen, während sich McLaughlin gleich vier Konkurrenten erwehren musste.

In der Schlussphase hätte man eigentlich einen Split Screen gebraucht, denn an der Spitze kämpften van Gisbergen und Whincup um den Sieg, während dahinter die Plätze drei bis sieben innerhalb einer Sekunde lagen. Drei Runden vor Ende versuchte Whincup, einen Fahrfehler von van Gisbergen zu nutzen, der Turn 1 nicht optimal erwischt hatte, konnte sich aber nicht durchsetzen. Auch einen Angriff in Turn 5 konnte van Gisbergen abwehren.

Hinter den beiden kämpfte währenddessen McLaughlin mit stumpfen Waffen um den letzten Podestplatz, musste aber schließlich Courtney und Mostert den Vortritt lassen.

Der Sieger eines wirklich sehenswerten Rennens hieß am Ende also Shane van Gisbergen, der vor Jamie Whincup und James Courtney die Ziellinie erreichte. Dahinter folgten Chaz Mostert, Scott McLaughlin und Craig Lowndes. Auf den Plätzen sieben bis zehn landeten Tim Slade (BJR), Garth Tander (HRT), Rick Kelly (Nissan) und Fabian Coulthard (DJR-Penske).

Ergebnis Rennen 1
Highlights Rennen 1

Rennen 2

Auch im zweiten Rennen startete Chaz Mostert von ganz vorne, bereits zum fünften Mal in diesem Jahr. Von den Plätzen zwei und drei gingen, ebenfalls wie am Tag zuvor, Shane van Gisbergen und Jamie Whincup ins Rennen. Von vier startete diesmal allerdings Craig Lowndes, gefolgt von Scott McLaughlin und der Überraschung des Tages: James Moffat (GRM). Mark Winterbottom musste sich mit Startplatz elf zufrieden geben. Vielleicht sollte er sich für die kommenden Rennen ein wenig von seinem Teamkollegen Mostert abgucken…

Aufgrund einer Störung an der Ampel wurde der erste Start abgebrochen. Eine weitere Einführungsrunde, die von der Gesamtdistanz von 52 Runden abgezogen wurde, war die Folge.

Beim zweiten Versuch gab es keine Probleme mehr und im Mittelpunkt stand diesmal nicht die Ampel, sondern Lowndes. Der wollte wohl anlässlich seines 600. Rennens etwas besonderes zeigen, legte einen perfekten Start hin und setzte sich bei der Einfahrt in die erste Kurve in Führung. Ihm folgten Mostert, Whincup und Moffat, der ebenfalls sehr gut weggekommen war.

Wie so oft in den längeren SuperSprint-Rennen beruhigte sich das Geschehen wieder sehr schnell und man wartete darauf, wer als erster die Box aufsuchen würde. Den Anfang machte Winterbottom bereits in Runde acht, wenn auch nur aufgrund eines Reifenschadens.

Nicht viel besser erging es wenig später Will Davison (Tekno). Nach einem ohnehin schon enttäuschenden 19. Startplatz rollte er ohne Sprit in der Boxengasse aus und musste von seiner Crew an seinen Platz geschoben werden. Davison fing sich eine Runde Rückstand ein, die er nicht mehr aufholen konnte. Am Ende wurde er 26. und damit Letzter.

Nach den Stopps lag weiterhin Lowndes in Führung, vor Whincup, van Gisbergen und erstaunlicherweise Garth Tander, der nur als 13. gestartet war. Ein guter Start und ein schneller erster Stopp brachten ihn aber zwischenzeitlich in die Top fünf. Dort blieb er aber nicht sehr lange. Erst rang ihn Mostert nach einem sehenswerten Duell nieder und wenig später musste er sich auch einem wieder stark auffahrenden Moffat geschlagen geben.

Auch dahinter waren spannende Duelle zu sehen. Fabian Coulthard und Michael Caruso (Nissan) kämpften um den zehnten Platz, während Frosty versuchte, nicht den Anschluss an die Top Ten zu verlieren, aber schließlich sowohl gegen Todd Kelly (Nissan) als auch James Courtney das Nachsehen hatte.

Kurz nach Rennmitte begann die Phase der zweiten Pitstops. Während Mostert noch vor dem Service van Gisbergen überholen konnte, nutzte Whincup seinen Stopp, um die Führung von Lowndes zu übernehmen.

Während es um den Sieg in der Folge nicht mehr allzu spannend wurde, waren andere noch nicht zufrieden mit ihren Plätzen. Courtney konnte Nutzen aus seinem späten Stopp schlagen und sich nach einem eher unauffälligen Rennen bis auf die neunte Position vorarbeiten. Später bekam er sogar noch einen weiteren Platz geschenkt.

Und zwar von James Moffat, oder eher gesagt der Rennleitung. Vier Runden vor Schluss drehte Moffat van Gisbergen um, als er bei einem Überholversuch in Turn 8 innen reinstach. Lachender Dritter war Fabian Coulthard, der so den vierten Platz erbte. Sicherlich ein unglückliches Manöver, die anschließende Pit Lane Penalty war meiner Meinung nach aber etwas zu hart. Zum einen hatte die Aktion van Gisbergen nur eine Position, also neun Punkte gekostet. Durch die Strafe aber fiel Moffat vom fünften auf den 18. Platz zurück, was ihm wiederum 60 Punkte kostete. Die Stewards hätten beispielsweise die Möglichkeit gehabt, Moffat nachträglich noch 20 bis 30 Punkte abzuziehen, was meiner Meinung nach auch die elegantere Lösung gewesen wäre. So aber fällt die Strafe für Moffat unverhältnismäßig hoch aus.

Das Rennen gewann übrigens Jamie Whincup, der damit nun 100 Siege auf dem Konto hat. Diese Schallmauer hatte Craig Lowndes, der Zweiter wurde, bereits im vergangenen Jahr in Darwin durchbrochen. Das Podium komplettierte Chaz Mostert als Dritter. Auf den Plätzen vier und fünf folgten die oben erwähnten Fabian Coulthard und Shane van Gisbergen. Scott McLaughlin wurde Sechster vor Garth Tander und James Courtney. Die Plätze neun und zehn gingen an Todd Kelly und Michael Caruso. Mark Winterbottom wurde 14.

Ergebnis Rennen 2
Highlights Rennen 2

 

In der Gesamtwertung führt weiterhin Jamie Whincup mit insgesamt 2109 Punkten. Shane van Gisbergen liegt mit 1972 Zählern auf Platz zwei, Craig Lowndes (1911) belegt Rang drei. Etwas abgeschlagen auf vier und fünf liegen Mark Winterbottom (1836) und Scott McLaughlin (1749).

Nachdem nun alle SuperSprint-Rennen der Saison hinter uns liegen, folgt am Wochenende vom 16. bis 18. September mit dem Sandown 500 der Auftakt zum Enduro Cup. Da die Supercars eine „Retro Round“ für Sandown ausgerufen haben, darf man sich wohl auf einige klassische Rennwagen sowie Retro-Lackierungen und -Frisuren freuen.

Zum Abschluss wie immer noch die Links zur Fahrer- und Teamwertung sowie zur Stewards Summary der Supercars.

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