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FIA WTCC: Vorschau Argentinien 2016 – Heimvorteil Lopez

von Max Albrecht
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Für José María López ist es das letzte Heimrennen in der FIA WTCC und die Chancen für weitere Heimsiege stehen gut.
AUTO - WTCC ARGENTINA 2015Anfang Juli hat José María López bestätigt, dass er nächstes Jahr nicht mehr in der FIA WTCC starten wird. Zusammen mit Citroen beziehungsweise DS Virgin Racing wird er in der Formel E an den Start gehen und so wird es wohl in der nächsten Saison keinen argentinischen Fahrer mehr in der FIA WTCC geben. Dadurch könnte auch das Event im Autódromo Termas de Río Hondo in den nächsten Jahren nicht mehr im Kalender sein, da die Zuschauerzahlen an der Strecke ohne Lokalhelden nach unten gehen werden. Trotzdem dürfen die Fans dieses Jahr nochmal auf Heimsiege hoffen, denn bisher konnte José María López vier von sechs Rennen in seinem Heimatland gewinnen, und dank der Zusatzgewichte hat er auch dieses Wochenende gute Chancen. Mit Esteban Guerrieri wird es zudem einen weiteren argentinischen Gaststarter geben.

Vor allem Fans der MotoGP dürfte das Autódromo Termas de Río Hondo schon länger ein Begriff sein. Durch die vielen langsameren Kurven gibt es etliche Anbremszonen, in denen man den Vordermann attackieren kann. Der beste Überholpunkt dürfte dabei die Gegengerade zwischen Kurve 3 und 5 sein, die mit 1082 m zu den längsten im FIA WTCC-Kalender gehört. Mit etwas Mut kann man sogar noch direkt vor Start-Ziel überholen, jedoch kommt es dort oft zu Kollisionen. Man könnte aber in der letzten Runde noch ein Gewaltmanöver probieren. Wie für Strecken in Südamerika typisch wird der Rennkurs durch Gras begrenzt. Dadurch werden Fehler bestraft und man kann die Track Limits nicht ganz so extrem ausnutzen wie auf den europäischen Grand Prix-Kursen.

Weiterhin müssen die Citroen-Piloten 80 Kilogramm Zusatzgewicht in ihre C-Elysee laden, doch dank des besten Motors in der FIA WTCC sollten zumindest die Werksfahrer gute Chancen haben. Mein Tipp zumindest für das zweite Rennen lautet daher José María López, da er bisher immer stärker war als Yvan Muller in Argentinien und sich dieses Jahr noch deutlich mehr von seinem Teamkollegen absetzten konnte als noch in den vorherigen Saisons. An Mehdi Bennani dürfte dann wohl auch die Privatwertung gehen.

Mit 60 Kilogramm Zusatzgewicht müssen die Honda-Piloten dieses Wochenende fahren. Trotzdem sehe ich die drei Werkspiloten mit Podiumschancen, auch wenn es wohl im ersten Rennen durch das Reverse Grid nichts mit einem Sieg wird und im zweiten Rennen wird dann wohl doch wahrscheinlich José María López zu stark sein. Ich würde einfach mal auf Podiumsplatzierungen in beiden Rennen tippen, ohne genauer auf einen der Fahrer zu setzen. Momentan sind alle drei Fahrer innerhalb von 18 Punkten in der Gesamtwertung und damit haben sie auch noch alle Chancen auf den Vizetitel. Ferenc Ficza von Zengő Motorsport wird dieses Wochenende nicht in Argentinien sein, da er sich noch von einer Operation erholen muss.

Als einziger Hersteller darf Lada Gewichte herausnehmen. Nur noch 50 Kilogramm Zusatzgewicht muss der russische Hersteller dieses Wochenende in die Autos laden und damit 20 Kilogramm weniger als noch in Portugal. Trotzdem sehe ich den Hersteller nur als dritte Kraft, aber die Chancen auf einen Sieg im ersten Rennen sind ganz gut. Die absolute Speerspitze momentan ist Nicky Catsburg, der nur noch vier Punkte hinter Monteiro in der Gesamtwertung liegt und damit Dritter ist. Es könnte also am Wochenende innerhalb des Lada-Teams zu einer Teamorder kommen, die ich aber in der momentan Situation verstehen würde. Für nächstes Jahr sehe ich den Hersteller durchaus mit Titelchancen.

Die Chevrolet RML-Teams dürfen die 10 Kilogramm Zusatzgewicht aus Portugal auch aus den Fahrzeugen ausladen, aber weiterhin wird bei einigen Teams der Wagen über 1.100 Kilogramm wiegen. Es wird spannend, ob nächstes Jahr überhaupt noch Teams auf das britische Fahrzeug setzen, da man nach drei Saisons doch sehr weit von den restlichen Fahrzeugen entfernt ist. Zudem dürften bei Citroen einige Kundenfahrzeuge frei werden. Auch Honda, Lada und Volvo könnten nächstes Jahr einige Kundenfahrzeuge mehr an den Start bringen, auch wenn es sich dann eventuell um diesjährige Fahrzeuge handelt. Die besten Leistung in dieser Saison zeigte bisher Tom Coronel und vielleicht kann er auch in Argentinien zumindest im ersten Rennen eine Podiumsplatzierung erreichen. Zusätzlich wird für Campos Racing der ehemalige Indy Lights-Pilot Esteban Guerrieri fahren und bei Münnich Motorsport greift wieder James Thompson ins Lenkrad.

Bei Volvo wird man auch dieses Wochenende wieder komplett ohne Zusatzgewichte fahren. Trotzdem darf man sich wohl kaum Hoffnungen auf ein Podium machen, aber immerhin wird mit Néstor Girolami der aktuelle Super TC 2000-Champion nächste Woche den S60 testen. Das Ziel kann momentan eh nur noch sein, für die nächste Saison ein konkurrenzfähiges Fahrzeug zu haben, um dann im Titelkampf dabei zu sein. Für diese Saison wäre eine Podiumsplatzierung schon extrem viel wert und vielleicht wird man bei einem der der Rennen in Asien erlöst.

Ab diesem Wochenende gibt es zudem WTCC Premium kostenlos, sodass man auch die Asien Events der FIA WTCC verfolgen kann, ohne früh aufstehen zu müssen. Es gibt alle Rennen live und On Demand mit dem normalen Feed oder aus zehn Onboardkameras. Zusätzlich gibt es eine App für Android- und Apple-Geräte, sodass man die Rennen auch auf dem Smartphone oder Tablet schauen kann. Für die Fans ist das sicherlich eine gute Neuerung und man darf gespannt sein, ob der Service auch in der nächsten Saison noch kostenfrei erhältlich ist.

Eurosport überträgt ab 19:10 Uhr am Sonntag beide Rennen live aus Argentinien. Das Qualifying gibt es am Samstag nur auf Eurosport 2 live, jedoch sollte es auch bei WTCC Premium übertragen werden. Ähnlich sieht es bei den Trainings aus, die es ab 13:45 Uhr beziehungsweise 16 Uhr geben wird am Samstag.

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