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NASCAR: Vorschau 2010 – Fahrer

von DonDahlmann
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Die Saison 2010 steht an und ich wage mal wieder einen Blick in die Kristallkugel.

Eine so lange Saison wie die der NASCAR vorherzusagen ist immer etwas. Klar – es gibt Konstanten, wie das Hendrick Team, aber in diesem Jahr habe ich das Gefühl, dass man noch enger zusammenrücken wird, als das bisher schon der Fall war. Dazu kommt, dass die NASCAR beim CoT eine massive Veränderung vornehmen wird. Der Heckflügel wird irgendwann im ersten Halbjahr verschwinden, der alte Spoiler kehrt zurück. Das wird das Fahrverhalten der Wagen massiv verändern, was für einige Fahrer ein Vorteil sein, andere wiederum werden kämpfen. Es gibt also mehr Unsicherheiten als sonst in einer Saison. Die Vorschau für die Teams und die Regeländerungen sind in diesem Artikel zusammen gefasst.

Ich sage bewusst keinen Meister voraus, aber ich versuche mal ein paar Kandidaten raus zu picken. Die Auflistung der Fahrer erfolgt nach der Wertung 2009. Und ja, da kommen in der Auflistung mehr Fahrer in den Chase, als es Plätze gibt.

Jimmie Johnson- Hendrick
Die Frage, die sich nun alle stellen: „Schafft er den fünften Titel in Folge?“ Wer in einer so engen Meisterschaft, wie die des Cups, viermal Meister wird, dem ist auch der fünfte Titel zu zutrauen. Es gibt nicht wenige, die behaupten, dass Johnson nur deswegen so oft Meister geworden ist, weil er besser mit dem CoT klar kommt. Sein sauberer Fahrstil passt besser zum neuen Chassis, dazu kommt, dass Hendrick den neuen Wagen wohl am besten verstanden hat. Dabei vergisst man aber, dass Johnson zwei Titel mit dem „alten“ Chassis gewonnen hat. Dennoch bin ich skeptisch, was seine Chancen angeht. Er steht ganz oben auf der Jagdliste, und jeder will endlich der Fahrer sein, der Johnson geschlagen hat. Die Frage wird auch sein, ob sich nicht doch so langsam etwas Müdigkeit im Team einschleicht, auch wenn Chad Knaus da massiv gegen hält.

Fazit: Chase sicher, Titelkandidat

Mark Martin – Hendrick
Nach der Saison 2009 muss man Martin auch ganz oben auf der Liste der Titelkandidaten haben. Nicht wenige meinen, dass der Titel nur dann gewonnen werden kann, wenn man Martin schlägt. Martin hat aber durchaus ein paar Schwächen. Shorttracks sind nicht so sein Revier in den letzten 10 Jahren, ebenso Daytona und Talladega. Das könnte ihm am Ende teuer zu stehen kommen. Er muss auf den vielen 1.5 Meilen Ovalen punkten um ein kleines Polster zu haben. Das macht die Sache nicht leichter, aber sein Team dürfte in diesem Jahr, nach der letztjährigen Premierensaison, besser gerüstet sein. Und mal ehrlich: gibt es irgendjemanden, der Martin den Titel nicht gönnt? Er ist überfällig und in diesem Jahr mein Meistertipp.

Fazit: Chase sicher, Titelkandidat

Jeff Gordon – Hendrick
Ich bin mir bei Gordon nicht mehr sicher, ob er noch den alten Biss hat. Vieles bei ihm scheint etwas eingefahren zu sein, seine Rückenprobleme werden nicht besser und die halblauten Überlegungen in Richtung Rücktritt machen die Sache nicht besser. Manchmal hat man das Gefühl, dass Gordon schon so halb im Ruhestand ist. Vielleicht nagt an ihm auch der Erfolg seines „Ziehsohnes“ Jimmie Johnson, der ihm um die Ohren fährt. Eine Variante könnte ein neuer Crew Chief sein, der Verkrustungen aufbrechen könnte. Diskutiert wurde das schon im letzten Jahr, umgesetzt noch nicht. Ich glaube auch nicht, dass Gordon Steve Letarte während der Saison auswechselt, aber für 2011 könnte das eine Variante sein, wenn es wieder mal nicht zum Titel reicht. Gordon bräuchte ein paar klare Siege um wieder richtig in Schwung zu kommen.

Fazit: Chase wohl sicher, Titel nein

Kurt Busch – Penske
Ich halte den älteren Busch für einen sehr unterschätzten Fahrer. Nachdem er das Zepters des „bad boys“ erfolgreich an seinen Bruder abgetreten hat, scheint er lockerer und gleichzeitig fokussierter geworden zu sein. Bei Penske ist er die klare Nummer Eins mit Steve Addington hat er einen hervorragenden neuen Crew Chief bekommen. Das größte Fragezeichen ist wohl Dodge. Penske ist das einzige Team, dass noch auf Dodge setzt. Das kann ein Vorteil sein, weil man besser umsorgt wird, kann aber auch nach hinten los gehen, weil der Datenabgleich fehlt. Allgemein rechnet man damit, dass Penske 2011 zu Toyota wechselt und Dodge ganz verschwindet. Sollte das passieren, wird Dodge die Entwicklung Mitte des Jahres einstellen, und dann wird es schwer mit einem Titel.

Fazit: Chase nur wenn der Rennstall konstant bleibt, Titel nein

Danny Hamlin – JGR
Hamlin fährt etwas unter dem Radar, seit dem Kyle Busch bei JGR ist. Er hat eine zeitlang sichtbar unter der Dominanz von Busch gelitten und war ziemlich von der Rolle. In der zweiten Saisonhälfte 2009 hat er sich aber gefangen und ist Busch auf und davon gefahren. Er hat im letzten Jahr brav Punkte gesammelt, aber als echter Titelkandidat ist er nie aufgefallen. Und das ist er für mich auch nicht. Kyle Busch wird nicht noch mal so eine schlechte Saison haben und von hinten könnte Joey Logano drängeln. Wenn er nicht explosionsartig wieder zu seiner Form von 2007 zurückfindet, sehe ich ihn nicht um Titel fahren.

Fazit: Chase vielleicht, Titel nein

Tony Stewart – SHR
Wenn es einen gibt, der sich auf die Rückkehr des alten Spoilers freut, dann wird das wohl Tony Stewart sein. Stewart mag eher übersteuernde Wagen, das ist er als alter Dirtrack-Spezialist gewöhnt. Dazu kommt, dass sein Team sich in der zweiten Saison stabilisiert haben sollte. Sorgen macht mir allerdings, dass Ryan Newman schon wieder nicht genug Sponsoren für eine Saison hat und er überlegt, einen dritten Wagen einzusetzen. Man darf nicht vergessen, dass Stewart auch teilweise für diese Belange in seinem Team verantwortlich ist und so was Konzentration kostet. Dennoch habe ich ihn ziemlich oben auf meiner diesjährigen Rechnung. Zum einen wegen des Spoilers, zum anderen weil er mit Hendrick Chassis/Motoren unterwegs ist.

Fazit: Chase sicher, Titelkandidat

Greg Biffle – Roush
„Stick with the Biff“ heißt es ja immer so schön. Seit Jahren sagt man Biffle nach, dass mit seiner Konstanz in der Lage ist, der Titel zu holen. Das mag sein, aber er ist kein Chase-Fahrer. Ohne Chase würde er vielleicht eine Chance haben, aber irgendwie fehlt mir bei ihm und seinem Team der Killerinstinkt, den Johnson, Gordon oder Stewart ausmachen. Biffle hat zu dem enorme Leistungsschwankungen. Mal ist vorne, beim nächsten Rennen taumelt er um Platz 20 rum. Das spricht nicht für ihn, aber immerhin hat er es ja auch in den letzten Jahren immer wieder in den Chase geschafft.

Fazit: Chase vielleicht, Titel nein

Juan Pablo Montoya – EGR
2009 haben er und das Team einen fast kometenhaften Aufstieg erlebt. Montoya kommt so langsam auf allen Kursen klar, egal ob Shorttrack oder Daytona. Er gilt als sehr guter Draftpartner, man weiß mittlerweile, dass er sehr kompromisslos unterwegs ist und es tut ihm sichtbar gut, dass sich das Team nur auf ihn konzentriert. Sinnigerweise hat man mit Jamie McMurray einen Fahrer ins Team geholt, der wohl er die Nummer Zwei spielen soll. Was Montoya halt fehlt, ist der Sieg auf einem Oval. Der steht zwischen ihm und seinen Titelambitionen wie ein Mount Everest. Ohne Siege gibt es aber keinen Titel. Viel wird in diesem Jahr davon abhängen, wie schnell er seinen Oval-Sieg einfahren kann. Wenn der gelingt, könnte er für eine Überraschung sorgen.

Fazit: Chase wahrscheinlich, Titel durchaus drin

Ryan Newman – SHR
Newman ist einer der Piloten, die ich schlecht einschätzen kann. Er ist sicher nicht langsam, er kommt auf allen Strecken gut klar, aber er sticht auch nicht so weit raus, dass er einem dauernd einfällt. Er ist ein konstanter Pilot, fährt seine Punkte und Top 15 Ergenisse ein, aber mehr kommt selten. Sein Team leidet in diesem Jahr mal wieder darunter, dass die Sponsoren fehlen, was der Entwicklung schadet. Daher sehe ich in diesem Jahr auch seine Chancen für den Chase schlechter, als 2009.

Fazit: Chase unwahrscheinlich, Titel nein

Kasey Kahne – RPM
Das Team hat in den letzten Jahren eine mörderische Mergerphase hinter sich gebracht, die Entscheidung sich Yates einzuverleiben und zu Ford zu wechseln war nur der letzte Schritt. Kahne sieht man die Unzufriedenheit mit der Situation an. Er spricht sehr offen davon, dass er sich 2010 Zeit mit einer Vertragsverlängerung Zeit lassen möchte. Mit anderen Worten: entweder es läuft endlich, oder er ist weg. Und mit ihm würde wohl auch Budweiser gehen. Kahne ist in den letzten Jahren unter seinen Möglichkeiten geblieben. Er ist ein Top 10 Fahrer, er ist auf allen Strecken schnell, wenn man mal die Rundkurse abzieht. Viel wird in diesem Jahr davon abhängen, wie gut RPM die ganzen Veränderungen über den Winter weggesteckt hat. Mit Ford ist man sicher gut dabei, aber ist das Team schon so gut eingespielt, dass man vorne mit dabei ist?

Fazit: Chase vielleicht, Titel nein

Carl Edwards – Roush
Der Lack der 08er Saison ist ab, nach dem er 2009 nicht mal einen Sieg nach Hause fahren konnte. Edwards wirkt auch etwas verkrampft, nicht so locker, wie in den Jahre zu vor. Auch innerhalb des Teams hat er Verluste einstecken müssen. Sah es 2008 noch so aus, als sei er die neue Nummer Eins, hat Kenseth doch deutlich gemacht, dass das noch lange nicht der Fall ist. Edwards muss versuchen den Druck, unter den er sich selber setzt, etwas zu lindern. Er muss lernen, dass man Geduld haben muss, wenn man mal eine schlechte Phase hat. Vom reinen Kampfgeist gesehen gehört er sicher zu den Besten im Feld, aber Kampf alleine reicht halt in der NASCAR nicht. Die Frage ist aber auch, ob Ford wieder zu der alten Stärke zurück findet.

Fazit: Chase wahrscheinlich, Titel möglich, wenn Roush sich fängt

Brian Vickers – RBR
Bei Vickers sehe ich die Fragezeichen nicht nur bei ihm, sondern auch bei Red Bull. Da ist weiter viel Unruhe im Team und die ganz großen Schritte sehe ich da nicht. Die Schwankungen, die man im Jahr hat, sind noch extrem und Vickers scheint mir auch nicht der Fahrer zu sein, der ein Team rausreissen kann. Das man letztes Jahr im Chase war, hatte man auch der Schwäche anderer Fahrer zu verdanken. Mal sehen, wie die erste Rennen laufen, aber mein Gefühl sagt mir, dass Vickers eine durchwachse Saison haben wird.

Fazit: Chase nein, Title nein

Kyle Busch – JGR
Fahrerisch gehört der jüngere Busch sicher zu den besten im Feld, keine Frage. Aber sein Temperament und sein Ego stehen ihm dann doch immer mal wieder im Weg. Das er 2009 den Chase verpasste, hat man im Team wohl auch ihm angelastet. Es hieß, er würde sich zu sehr mit sich beschäftigt und würde sich zu wenig um die Zusammenarbeit im Team kümmern. Joe Gibbs ist keiner, der sich so etwas lange anschaut und es gab über den Winter wohl einige längere Meetings, die die Zusammenarbeit im Team betrafen. Ein Fragezeichen ist aber auch Toyota, die ihre zeitweilige Dominanz verloren haben. JGR ist schon die Speerspitze von Toyota und wenn es da nur schleppend läuft, ist das kein gutes Zeichen. Dennoch – Kyle Busch muss man immer auf der Rechnung haben

Fazit: Chase sehr wahrscheinlich, Titel möglich

Matt Kenseth – Roush
Den Ex-Meister abzuschreiben wäre deutlich zu früh. Zwar hat man den Eindruck, dass er mehr mit dem Team (und Carl Edwards) beschäftigt ist, aber Kenseth ist keiner, der schnell aufgibt. Seine Konstanz ist sein großes Plus. Er findet immer einen Weg in die Top 10, auch wenn er eher unauffällige Rennen fährt. Auch bei ihm ist aber oft das Problem, dass er eben nicht weiter nach vorne gereicht hat, aber das scheint 2009 eher ein Problem der Ford gewesen zu sein. Schwer einzuschätzen, wie es dieses Jahr wird, zumal viele von hinten drängeln.

Fazit: Chase eventuell, Titel nein

Clint Bowyer – RCR
Es hat RCR nicht gut getan, dass man 2009 vier Team zu betreuen hatte. Vor allem das man Bowyer ein komplett neues Team hat aufbauen lassen, anstatt Mears das zu übergeben, war ein schwerer strategischer Fehler, der durchaus auch zum Verlust von Sponsor Jack Daniels geführt hat. Bowyer ist ein kein schlechter Mann und er hat im letzten Jahr auch jede Menge Moral gezeigt. Er ist durchaus für eine Überraschung in einer Saison gut und der Chase sollte eigentlich drin sein. Aber er wird da nicht leicht reinrutschen, sondern eher um die letzten Plätze kämpfen.

Fazit: Chase eventuell, Titel nein

David Reutimann – MWR
MWR hat sich mit Martin Truex jr. massiv verstärkt. Das wird auch Reutimann zu spüren bekommen, der bisher mehr oder weniger die Nummer Eins im Team war. Nicht zu letzt, weil er MWR im letzten Jahr etwas glücklich den ersten Sieg geholt hat. Reutimann ist ein kein schlechter Pilot, aber am Ende doch eher Mittelfeld.

Fazit: Kein Chase, kein Titel

Jeff Burton – RCR
Bei Burton hat man seit Jahren das Gefühl, dass die Luft ein wenig raus ist. Solide Top 15 Ergebnisse sind immer drin, aber für ganz vorne reicht es nur noch selten. Der Eindruck kann aber täuschen, weil RCR die letzten Jahre ziemlich neben der Schnur war. Obwohl ja nominell auch ein Top Team von Chevy, ist man weit hinter allen Erwartungen zurück geblieben. Und so schlecht wie RCR war, war denn eben auch Burton, der zu dem zeitweise seltsam lustlos wirkte. Vieles bei Burton wirkt etwas unmotiviert und ich bin gespannt wie er sich diese Saison schlägt, sollte RCR mal wieder etwas besser unterwegs sein.

Fazit: Chase vielleicht, Titel nein

Marcos Ambrose – JTG Daugherty Racing
Ambrose hat eine erstaunliche Saison 2009 hingelegt. Im Prinzip ist JTG Daugherty Racing nur ein Kundenteam von MWR, aber man arbeitet, ähnlich wie Hendrick mit Stewart, sehr eng zusammen und tauscht die Daten aus. Klar, das Team ist zu klein, als dass man ernsthaft um den Titel fahren könnte. So Aschenputtel-Geschichten gibt es in der NASCAR schon lange nicht mehr. Aber ich traue Ambrose durchaus einige sehr gute Rennen zu und auch durchaus einen Sieg.

Fazit: Kein Chase, kein Titel

Kevin Harvick – RCR
Mit dem Sieg im Budweiser Shootout hat er schon vorgelegt, aber RCR war auf den Restrictor Plate Kursen schon immer ganz gut. Danach ging es meist den Bach runter. Aber Harvick ist für mich klar der stärkste Mann bei RCR und einer, bei dem Talent, Biss und Durchhaltevermögen zusammen kommen. Er hat alles, um zu siegen und alles um Meister zu werden. Bei ihm hängt eben viel davon ab, wie sich RCR in diesem Jahr entwicklen wird. Sollten die zu alter Stärke wieder finden, ist er ein Top 5 Kandidat.

Fazit: Chase möglich, Titel eventuell

Joey Logano – JGR
Der freundliche Teenager junge Mann kommt so langsam in Schwung, wie man in der letzten Saison sehen konnte. Sein Sieg 2009 war die eine Sache, aber er findet auch langsam die Kontanz in Sachen Abstimmung. Bisher waren Leistungen mehr als schwankend. Mal war er vorne dabei, dann wurde er hoffnungslos überrundet. Das wird 2010 vermutlich nicht anders werden. Die Ausfälle nach unten werden sicher weniger, aber er ist einfach noch zu jung, um ganz vorne mit dabei zu sein. Für ihn ist es aber durchaus eine entscheidende Saison, denn er muss zeigen, dass sein Talent nicht nur kurzfristig vorhanden war.

Fazit: Kein Chase, kein Titel

Das waren die ersten 20 des letztes Jahres, jetzt noch ein paar Fahrer, auf die man ein Auge haben sollte:

Martin Truex jr – MWR
Das Truex jr. endlich den Absprung von EGR geschafft hat, war sicher schon mal keine schlechte Sache. Die Frage ist aber, ob es unbedingt MWR sein musste. Truex ist in meinen Augen auch einer, den man gerne mal unterschätzt. Er ist schnell, auch wenn die letzte Saison nicht gerade gut verlief. Man hatte eher den Eindruck, dass er seine Rennen nur noch lustlos runterfuhr. Was er bei MWR reißen kann wird interessant, denn hier kann er auch zeigen, ob er ein guter Entwickler ist. Bisher war die Besetzung mit Waltrip und Reutimann eher schwach, mit Truex hat man einen guten Top 10 Fahrer im Stall. Wenn man alles gut zusammen bekommt, könnte Truex für die ein oder andere Überraschung sorgen. Mehr aber auch nicht.

Fazit: Kein Chase, kein Titel

AJ Allmendinger – RPM
Die Entscheidung Sorenson raus zu werfen und Allmendinger in die #43 zu setzen hätte man schon im letzten Jahr fällen können. Das man es erst jetzt gemacht hat, spricht für die Unentschlossenheit bei RPM. Allmendinger hatte seine Schwierigkeiten in der NASCAR, aber mittlerweile ist er zu einem guten Fahrer gewachsen. Ich weiß nicht, ob er das Zeug zu einem Spitzenfahrer hat, aber ich traue es ihm zumindest zu. Er ist zumindest einer, der sich durchbeissen kann und der auf allen Strecken seine Leistung bringt. Wie bei Kasey Kahne ist halt die Frage, wie RPM aufgestellt ist und wie man den Wechsel zu Ford hinbekommt. Ich würde mich freuen, wenn AJ in diesem Jahr öfter vorne auftaucht. Die Top 35 müssen auf jeden Fall drin sein.

Fazit: Kein Chase, kein Titel, Top 35 sicher

Dale Earnhardt jr. – Hendrick
Das Sorgenkind der NASCAR. Trotz seiner enormen Erfolgslosigkeit in den letzten Jahren (seine letzte wirklich gute Saison war 2004) ist Junior immer noch der Liebling aller Fans. Scherzhaft könnte man fast sagen, dass er sowas wie St.Pauli der NASCAR ist. Dummerweise sitzt er aber nicht in einem unterfinanzierten Team, sondern bei Hendrick, also muss was passieren. Die Zielrichtung in diesem Jahr ist klar: 1. Chase, 2. Siege. Kritiker werfen Junior vor, dass er sich zu sehr verzettelt. Das eigene Team in der NW, die Sache mit Danica Patrick dazu die unzähligen Werbeverpflichtungen und die Neigung, sich einzugraben, wenn es mal nicht läuft. Letzteres hat Hendrick über den Winter unterbunden. Er hat die #5 und #88 zusammen gelegt und einen Shop draus gemacht. Mark Martin soll Junior unter seine Fittiche nehmen, es gibt gemeinsame Teamsitzungen und einen Austausch der Daten. Also genau das, was man schon seit Jahren mit der #24 und #48 macht. Einen kleinen Aufwärtstrend gab es schon im letzten Jahr, aber Earnhardt muss auch wieder sein Selbstbewußtsein finden, was gerade arg geplättet scheint.

Fazit: Chase wahrscheinlich, Titel nein

Sam Hornish – Penske
Hornish fährt ein wenig unter dem Radar. Selten, dass er vorne auftaucht, meist steckt er dann doch irgendwo hinten. Immerhin konnte er im letzten locker in die Top 35 fahren und wenn man ehrlich ist, dann muss man sagen, dass das auch in diesem Jahr das Ziel sein wird. Möglichst weit weg von der Zop 35 Grenze bleiben und saubere Rennen fahren. Und aufpassen, dass ihm Brad Keselowski nicht den Schneig abkauft.

Fazit: Kein Chase, kein Titel, Top 35 sicher

Brad Keselowski – Penske
Ich halte Keselowski zum einen für schneller als Joey Logano und vom Talent her kommt er an Kyle Busch dran. Das sich Penske dieses Rohdiamanten geschnappt hat, war die beste Entscheidung seit langem und Richard Childress, wo Junior ihn parken wollte, wird sich noch ärgern. Seine erste volle Saison wird sicher nicht leicht werden, er wird große Schwankungen hinnehmen müssen, aber ich rechne damit, dass er spätestens in der zweiten Saisonhälfte für ein paar überraschte Gesichter sorgen wird. Auf jeden Fall beobachten. Rookie of the year kann er im übrigen nicht werden, weil er 2009 mehr als sieben Rennen gefahren ist.

Fazit: Kein Chase, kein Titel, Top 35 sicher.

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3 Kommentare

seba04 10 Februar, 2010 - 11:33

Genial. Wie das KICKER-Sonderheft zum Bundeligastart.

xeniC 10 Februar, 2010 - 13:11

Den St. Pauli Vergleich haste aber nicht zufällig von Ockenga bei der IRC gehört? ;-).

Walter 10 Februar, 2010 - 17:41

Don, tolle Arbeit, danke dafür!
Aber als bekennender Hamlin Fan muss ich natürlich widersprechen :)
Hamlin hat in den letzten 11 Rennen 2009 dreimal gewonnen und ohne das Pech mit 2 Motorschäden und einem selbstverschuldeten Rokkieunfall wäre er viel weiter oben in der Tabelle gelandet. Er ist auf allen Strecken ganz gut, auch wenn er im Training besser sein könnte.
Man muss aber sehen, wie er den Kreuzbandriß, erlitten im Januar, im Auto wegstecken kann.

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