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Formel Eins: Vorschau GP von Ungarn 2019

von DonDahlmann
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Wird Ungarn das vierte Rennen in Folge, in denen die F1 begeistert? Oder kommt doch der Alltag wieder?

Nachdem die drei letzten Rennen extrem viel Unterhaltung geboten haben, folgt mit dem Hungaroring eine Strecke, die eher für mittelmäßige Rennen bekannt ist. Zu eng ist der Kurs und Überholmöglichkeiten sind Mangelware. Eigentlich geht es nur mit etwas Glück und Ellenbogen in Turn 2, da die Start/Zielgerade auch mit DRS einfach zu kurz ist. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, wenn viele Rennen dort einer Prozession gleichen.

Aber die Formel Eins hat dieses Jahr mehrfach überrascht. Das Rennen in Bahrain war erstaunlich abwechslungsreich, ebenso Monaco und natürlich die letzten drei Grand Prix. Vor allem Österreich und Deutschland. Dass es hier hoch her ging, lag aber vor allem an der Schwäche der Mercedes. Wenn die nicht wie gewohnt ihre Überlegenheit ausspielen können, wird es eben wieder eng an der Spitze. Aber wird das in Ungarn auch so sein?

Dagegen ein spricht ein bisschen, dass Mercedes in Monaco gewonnen hat. In den letzten Jahren tat man sich dort schwer, weil man in langsamen Kurven Schwäche offenbarte. In diesem Jahr ist das Chassis ausgewogener und vor allem in langsamen Passagen stark. Auch muss Mercedes (zumindest Stand jetzt) in Ungarn nicht mit großer Hitze rechnen. Maximal 26 Grad sollen es am Wochenende werden. Das kennt man ja auch anders um die Jahreszeit. Mercedes kann also das aerodynamisch günstigere Paket aufschnallen.

Allerdings ist es nicht so ganz klar, was mit Red Bull und Ferrari ist. Die Österreicher zeigen sich seit Monaco in einer bestechenden Form und die Fortschritte bei Auto und Motor sind klar zu sehen. In Silverstone war man auf Augenhöhe mit den Ferrari und Ungarn sollte dem Red Bull noch besser liegen. Durchaus möglich, dass Verstappen ein Kandidat für die erste Startreihe ist.

Ferrari ist weiter so eine Art Wundertüte. Am Hockenheimring haben sie alle überrascht. So schnell hatte man die Italiener dort nicht erwartet. Lag das aber wiederum an der Schwäche von Mercedes oder lag es daran, dass Ferrari für den SF90 endlich ein gutes Setup gefunden hat? Schwer zu sagen. Für Ferrari spricht, dass man den Speed sowohl in der Quali, als auch im Rennen hatte und das auf einer Strecke, die ihnen nach eigener Aussage nichts so liegt. Könnte also durchaus spannend werden an der Spitze.

Ein regelrechtes Vergnügen ist und bleibt das gesamte Mittelfeld. McLaren, Renault, Alfa, Toro Rosso und Haas sind derartig eng beisammen, dass es eine Freude ist. Hinzu kommt nach dem großen Update aus dem letzten Rennen auch Racing Point, die offenbar einen größeren Schritt gemacht haben.

Die Abstände sind derartig eng, dass man kaum eine Vorhersage treffen kann. Wir wissen allerdings, dass der McLaren langsame Streckenteile nicht so mag, während der Renault hier weniger Probleme hat. Das spricht dafür, dass die Franzosen in Ungarn durchaus eine Chance auf den B-Titel haben. Bei Haas bastelt man weiter am Auto rum, dass sich äußert zickig zeigt. Ob man auch Ungarn wieder mit dem Stand von Australien unterwegs sein wird?

Strategie
Keine Überraschungen bei den Reifen. Pirelli bringt C2, C3 und C4 mit. Ich hatte eigentlich gehofft, dass man in Ungarn, gerade wegen der fehlenden schnellen Kurven, eine Nummer weicher geht. Aber der C5 ist Pirelli schon in Monaco nach wenigen Runden und bei kühlem Wetter eingegangen, vermutlich wollte man das Risiko bei 30 Grad und mehr in Ungarn nicht eingehen. Die Standard Mischungen sind auch gar nicht mal so schlecht, weil ihre Laufleistung genau an der Kante ist, um einen Grand Prix mit einem Stopp erledigen zu können.

Wir haben in den letzten Rennen gesehen, dass die Reifenwahl durchaus Möglichkeiten innerhalb der Strategie bietet. Von hinten kommend, kann man mit härteren Mischungen eine langen Overcut versuchen, was in Ungarn durchaus Chancen hat, da man kaum überholen kann. Auch vorne gibt es hier und da immer wieder den Versuch, Q2 mit den C3 Reifen zu überleben. Die sollten eigentlich in Ungarn gut durchhalten, von daher wird die Versuchung vorne groß sein. Auf der anderen Seite setzt Red Bull dann oft gegen den Trend und da der Red Bull mit den C4 ziemlich weit kommt, setzt das Mercedes und Ferrari unter Druck. Die Strategie wird Ungarn also eine große Rolle spielen und kann, wie schon oft in der Vergangenheit, das Rennen entscheiden.

Bilder: Daimler AG, Ferrari, Pirelli

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