Home GT-SerienGT3 IMSA: 24h Daytona 2019 – GT-Klassen

IMSA: 24h Daytona 2019 – GT-Klassen

von DonDahlmann
0 Kommentare

In den GT-Klassen findet normalerweise immer der engste Kampf über die 24 Stunden statt. Das sollte auch in diesem Jahr wieder so sein. 

GTLM

In der GTLM gibt es in diesem Jahr keine Überraschungen oder große Neuigkeiten. Allerdings macht man sich in den USA ein wenig Sorgen, wie es mit der Klasse im nächsten Jahr weiter gehen wird. Das Programm von Ford läuft Ende des Jahres auf jeden Fall aus und bisher ist nicht klar, was Ford und Ganassi ab 2020 machen werden. Es gibt Gerüchte, dass Ford mit dem GT noch ein Jahr dranhängt, es gibt Gerüchte, dass Ford ab 2021 bei den DPi aufschlagen wird. Und beide wurden bisher von Ford weder bestätigt, noch dementiert. Was den ACO und die IMSA zunehmend nervös macht, denn ein Nachfolger für Ford ist nicht in Sicht. Was vor allem daran liegt, dass es nicht klar ist, was mit dem angedachten LMP-Hypercar-Konzept des ACO passieren wird, das ja dann ab der Saison 2020/2021 in Europa greifen soll. Immerhin ist einigermaßen sicher, dass BMW und Porsche 2020 am Start in der GTLM sein werden. Ebenso dabei: die Corvette mit dem Mittelmotor, die schon seit einiger Zeit getestet wird. Unsicher ist, was Ferrari machen wird. Wie im letzten Jahr wird Risi in der GTLM in diesem Jahr nur die Endurance-Rennen bestreiten.

Aber immerhin gibt es in Daytona ein volles Feld bei der GTLM mit vielen alten Bekannten bei den Fahrern. Richtig neu dabei ist bei BMW nur Colton Herta als vierter Fahrer, der in der #25 Farfus, de Phillippi und Eng unterstützen wird. Der Sohn von IndyCar-Legende Bryan Herta gilt als einer der besten Nachwuchsfahrer, den die USA gerade zu bieten haben. Bei Risi findet man eine Art „Best of GT-Fahrer“. Rigon, Calado, Pier Guidi und Molina teilen sich den Ferrari in Daytona.

Die Favoritenrolle ist schwer auszuloten. Im letzten Jahr dominierten die Ford das Rennen und düpierten die Konkurrenz. Allerdings sehr zum Ärger der IMSA, weil Ford beim Test vor dem Rennen, der die Grundlage der BoP ist, ein bisschen gemauert hatte. Das soll in diesem Jahr nicht mehr passieren. Aber wenn man ehrlich ist, dann sind die Ford so oder so die Favoriten, die es zu schlagen gilt, da sie am besten zu der Strecke passen. Die Corvette ist hingegen nun wirklich in die Jahre gekommen. Obwohl man den Titel in der IMSA im letzten Jahr erneut gewinnen konnte, dürfte es dieses Jahr mit denselben Paarungen schwerer werden.

Die schärfsten Konkurrenten von Ford dürften die Porsche sein. Denen liegt vor allem das Infield besser, aber sie haben auch beim Topspeed und Verbrauch Verbesserungen erzielt. Das war ja schon beim Rennen in Le Mans zu sehen, auch wenn sich die BoP-Einstellungen zwischen ACO und IMSA etwas unterscheiden. Interessant war in Le Mans aber zu sehen, dass die Porsche in Sachen Reifenverschleiß keine Probleme hatten und dies, obwohl es doch etwas wärmer war.

BMW ist schwer einzuschätzen. Die Münchner haben mit dem M8 durchaus einen siegfähigen Wagen im Angebot, wie man schon zeigen konnte. An Leistung fehlt es dem M8 nicht, angeblich soll er sogar den stärksten Motor im Feld haben. Aber bisher waren Verbrauch und Reifenverschleiß auf bestimmten Strecken nicht gerade der Freund des M8. Daytona ist in Sachen Reifenverschleiß wegen der Steilkurven nicht gerade einfach.

Bemerkenswert ist aber, dass BMW in Daytona zum ersten Mal Alex Zanardi einsetzen wird. Es ist schon unglaublich, wie Zanardi mit seiner Behinderung und auch mit seinem wachsenden Alter immer noch zu den schnellsten Fahrern in der Welt gehört. Man darf sehr gespannt sein, wie sich Zanardi, der das Auto mit Chaz Mostert, John Edwards und Jesse Krohn teilt, im Rennen schlagen wird.

GTD

Das spannendste Rennen wird wie immer bei den GT3 zu finden sein. Während sich bei den Prototypen im Laufe der Zeit schon gerne Abstände im Bereich von einer bis zwei Runden einstellen, klebt die Spitzengruppe in der GT3 meist bis zum Ende des Rennens zusammen. Das Feld der GT3 ist auch in diesem Jahr vollgestopft mit guten Namen und sehr erfahrenen Teams, dazu kommen ein paar Neueinsteiger, die das Feld vergrößern. Wer da die besten Chancen auf den Sieg hat, ist nicht zu vorherzusagen, zumal die BoP wegen der teilweise überarbeiteten Fahrzeuge angepasst wurde. Aber es gibt natürlich ein paar Favoriten.

Ganz oben stehen sicher die Lamborghini und vor allem der Wagen von den Vorjahressiegern von Grasser, die im Laufe des letzten Jahres weltweit häufig erfolgreich unterwegs waren. Auch in Daytona wird man mit einem guten Line-Up antreten: Rolf Ineichen, Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Rik Breukers. Damit hat man eine sehr ausgewogene Mannschaft in einem bekannt schnellen und nun auch zuverlässigen Auto am Start. Dass der Lamborghini zu den besten GT3 gehört, hat sich mittlerweile herum gesprochen. Neben dem GRT-Auto gibt es noch vier weitere Lambos. Herausheben muss man auch die Autos von Magnus Racing (John Potter, Andy Lally, Spencer Pumpelly, Marco Mapelli) und Paul Miller Racing (Bryan Sellers, Andrea Caldarelli, Cory Lewis, Ryan Hardwick), die aufgrund ihrer Besetzung und der Erfahrung beider Teams zu den Podiumskandidaten gehören.

In Sachen Audi R8 gibt es in diesem Jahr vier Fahrzeuge zu nennen. Nach dem Ärger im letzten Jahr um angeblich manipulierte Tanksysteme beim Land-Audi, geht Wolfgang Land das Rennen erneut und vermutlich immer noch mit dickem Hals an. In seinem R8 werden Chris Mies, Dries Vanthoor und Daniel Morad Platz nehmen (plus TBA; Stand: 22.01.2019). Ebenfalls ganz gut besetzt ist der R8 von Moorespeed mit Alex Riberas, Markus Winkelhock, Andrew Davis und Will Hartman. Der dritte R8 kommt von Starworks und wird von Ryan Dalziel, Chris Haase, Parker Chase und Ezequiel Perez Companc gefahren; der vierte vom unter kanadischer Flagge fahrenden Team WRT – Frederic Vervisch, Kelvin van der Linde, Ian James und Roman DeAngelis.

Größere Neuigkeiten gibt es von Lexus. Obwohl das Programm mit 3GT nicht so schlecht lief, hat man es in diesem Jahr dem aus der IndyCar bekannten Vasser-Sullivan-Team gegeben und die Technikpartner AIM ergänzt. Die Neuen hatten nach dem Ende der letzten IMSA-Saison nicht viel Zeit, um sich mit den Lexus zu beschäftigen. Es wäre also schon eine kleine Überraschung, wenn die Lexus am Ende um den Sieg fahren können. Die Besetzung des Autos stimmt aber auf jeden Fall. In der #12 sitzen Frank Montecalvo, Townsend Bell, Jeff Segal und Aaron Telitz. In der #14 findet man Jack Hawksworth, Austin Cindric, Nick Cassidy und Richard Heistand.

Auch bei Acura gibt es ein paar Neuigkeiten. Meyer/Shank ist weiter das Einsatzteam und man hat für Daytona zwei stark besetzte Fahrzeuge. In der #86 sitzen Mario Farnbacher, Trent Hindman, AJ Allmendinger und Justin Marks. Interessanter ist aber die Besetzung in der #57. Dem Team ist es gelungen, das vermutlich schnellste verfügbare Damen-Team zusammen zu stellen. Katherine Legge, Christina Nielsen, Ana Beatriz und Simona de Silvestro haben gemeinsam gute Chancen als erstes reines Frauen-Team das Rennen zu gewinnen.

Porsche hat vier Autos am Start, davon zwei, die man auf jeden Fall im Auge behalten muss. Park Place, das im letzten Jahr schon starke Porsche-Team, startet mit Patrick Lindsey, Patrick Long, Matt Campbell und Nicholas Boulle. Black Swan, oft mit Pech im Jahr 2018, hat Tim Pappas, Marco Seefried, Dirk Werner und Matteo Cairoli im Auto sitzen. Am Talent scheitert in beiden Autos ein Sieg sicher nicht. Ein dritter Porsche kommt von NGT und hat eine interessante Besetzung. Klaus Bachler und Sven Müller kennt man aus der VLN, dazu kommen Alfred Renauer, Jürgen Häring und Steffen Görig. Da ist eine Menge Speed im Auto, aber die Spitzengruppe wird doch schwer zu erreichen sein. Für Freunde von Underdogs mit Außenseiterchancen ist der kanadische #9 Pfaff Motorsports Porsche noch spannend. PWC-Meister Scott Hargrove wird dort zusammen mit Zacharie Robichon, Lars Kern und Dennis Olsen ins Lenkrad greifen.

Von Ferrari kommen drei Autos, aber auch hier sind es nur zwei Boliden, die echte Chancen haben. Scuderia Corsa verfügt über die bekannten Fahrer Cooper MacNeil, Jeff Westphal, Dominik Farnbacher und Toni Vilander. Ziemlich interessant ist, was Spirit of Race am Start hat: Daniel Serra, Pedro Lamy, Mathias Lauda und Paul Dalla Lana sind ja normalerweise im Aston Martin unterwegs. Da Aston in Daytona (leider) nicht am Start ist, haben die Piloten frei und Spirit of Race hat die Chance genutzt. Starke Besetzung, die Fahrer kennen sich untereinander gut, aber den Wagen nur aus sporadischen Begegnungen. Aber für eine Überraschung sind sie auf jeden Fall gut.

Bei Mercedes stehen zwei AMG GT3 im Aufgebot. Im Throwback-Wynns-Auto von Riley mit der Nummer 33 kämpfen Ben Keating, Jeroen Bleekemolen, Luca Stolz sowie Felipe Fraga um eine erfolgreiche Fortsetzung von 2018. Die #71 von P1 Motorsports hat Maxi Buhk, Fabian Schiller, Dominik Baumann sowie JC Perez zu bieten. Bei BMW ist mit dem #96 Turner M6 GT3 ein leicht verlorener Einzelkämpfer zu finden: Bill Auberlen, Robby Foley, Dillon Machavern und Jens Klingmann.

Wie immer dürfte das Rennen der GT3 schwer zu verfolgen sein, weil sich die Strategien der Teams über das gesamte Rennen immer wieder verschieben werden. Es hilft, im Livetiming einen Blick auf die Fahrzeiten und die Zahl der Boxenstopps zu werfen.

Bilderquelle/Copyright: Courtesy of IMSA

Das könnte Dir auch gefallen