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IndyCar: Analyse Kohler Grand Prix

von Rainer
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Nach dem Indy Grand Prix of Alabama sicherte sich Josef Newgarden auch das Rennen in Elkhart Lake, der zweiten „natürlichen“ Rennstrecke im Kalender. Nach einigen schlechten Wochen ist so für ihn auch die Titelverteidiger wieder etwas in Reichweite gekommen.

In der Qualifikation spielten die Chevrolets ihre Stärke aus und Josef Newgarden und Will Power sicherten die erste Startreihe für Team Penske. Mit dem Fallen der grünen Flagge aber schied Will Power schon mit einem Motorschaden aus dem Rennen aus. Josef Newgarden musste sich also alleine der Übermacht an Hondas stellen. Diese wurde angeführt von Ryan Hunter-Reay vor Alexander Rossi, Takuma Sato, Robert Wickens und Scott Dixon. Im Ziel lautete dann die Reihenfolge: Newgarden, Hunter-Reay, Dixon, Sato und Wickens. Man könnte meinen, dass es ein ziemlich langweiliges Rennen war. Dem war aber nicht so.

Im ersten Stint hatte man den Eindruck, dass Josef Newgarden wirklich von den ganzen Hondas gejagt wurde. Er konnte sich nicht absetzten und Ryan Hunter-Reay und Co. schienen nur darauf zu warten mit einem Strategie-Move an ihm vorbeizugehen. Vor allem der Reifenverschleiß und/oder der Benzinverbrauch der Penske-Chevrolet hätte ihnen, wie in Texas, in die Hände spielen können. Ab Runde 12 zog Newgarden das Tempo aber etwas an und verschaffte sich einige Zehntelsekunden Luft. Auch konnte er mit 14 Runden so lange fahren wie die Honda-Piloten, mit Ausnahme von Scott Dixon der seinen Stint auf 15 Runde streckte.

Über die Strategie schienen die beiden Andretti-Fahrer nicht an Newgarden vorbei zu kommen. Entsprechend aggressiv gingen beide in den zweiten Stint und versuchten auf der Strecke die Entscheidung zu suchen. Der amtierende Meister verteidigte sich aber geschickt, so dass es zu keinem Überholansatz kommen konnte. Alexander Rossi hatte dabei seine Reifen etwas zu sehr strapaziert und konnte über den ganzen Stint das Tempo von Josef Newgarden und Ryan Hunter-Reay nicht mitgehen. Derweil machten Robert Wickens und Scott Dixon von hinten Druck. Als Ergebnis verlor Rossi während der Boxentopps Platz 3 an Dixon, der mal wieder in In- und Out-Lap eine Klasse für sich war.

Für Alexander Rossi sollte er noch schlimmer kommen. Nur 10 Runden nach seinem zweiten Stopp wurde er langsamer und Takuma Sato, Graham Rahal und Robert Wickens zogen mühelos vorbei. Der vermutete Luftverlust im Hinterreifen entpuppte sich beim Stopp dann als leichter Schaden der Vorderradaufhängung. Nach kurzer Reparatur ging es für Rossi weiter. Mehr als Platz 16 war dann aber nicht mehr möglich.

In den zweiten und dritten Stints wiederholte sich das Schauspiel der ersten. Während zuerst die Hondas Druck machen konnten, kontrollierte Josef Newgarden das Tempo und konnte seinerseits zum Ende hin noch einmal zulegen. Auch zum Rennende änderte sich daran nichts mehr. So lagen die Top-3 in Runde 45 noch innerhalb von 1,8 Sekunden. In Runde 46 fuhr Newgarden eine 1:46.204 Minuten während Hunter-Reay mit einer 1:46.302 Minuten noch mithalten konnte, verlor Dixon in dieser Runde über 5 Zehntelsekunden auf die Spitze. Newgarden ließ erst eine 1:46.010 Minuten und dann eine 1:45.449 Minuten folgen. Seine Kontrahenten kamen derweil nicht mal in die Nähe der 1:46.000. Damit war das Rennen dann entschieden.

Schon im dritten Stint hatten Takuma Sato, Robert Wickens und Graham Rahal den Anschluss an die Top-3 verloren. Im Ziel betrugen die Rückstände dann auf Josef Newgarden schon 15, 24 und 33 Sekunden. Von einer spannenden Kampfgruppe kann also auch nicht die Rede gewesen sein. Das galt aber für den Kampf um Platz 7. Simon Pagenaud lag nach seinem letzten Stopp noch auf Platz 9. Schnell konnte er die Lücke zu Ed Jones schließen und in Runde 51 auch vorbeigehen. Der Franzose ließ noch ein paar schnelle Runden folgen und schnappte sich in der finalen Runde auch Spencer Pigot für Platz 7. Es ist schon sehr verwunderlich wie große der Abstand zu seinem Teamkollegen Josef Newgarden war. Den letzten Platz in den Top-10 sicherte sich mit James Hinchcliffe ein weiterer Fahrer, der aktuell im Schatten seines Teamkollegen steht.

Alfonso Celis jr. absolvierte in Road America sein erstes IndyCar-Rennen. Er beendete dies auf Platz 20 und machte dabei keine Fehler. Etwas das man wieder nicht über Zachary Claman de Melo sagen kann. Mit einem Ausritt ins Kiesbett von Kurve 3 sorgte er für den einzigen kleinen Schreckmoment des Rennens. Gegenüber den anderen Rookies, Jordan King (Platz 12) oder Matheus Leist (Platz 15), fällt er schon ganz schön ab. Von Robert Wickens (Platz 5) ganz zu schweigen.

Das ganze Ergebnis kann man als PDF auf der Seite der IndyCar Series nachlesen.

Für Platz 3 kassierte Scott Dixon 36 Punkte und führt nun mit 393 Punkten weiterhin die Meisterschaftswertung an. Zwei seine größten Kontrahenten hatten mit 7 Punkten (Will Power) und 14 Punkten (Alexander Rossi) ein sehr schlechtes Wochenende. Ryan Hunter-Reay (348 Punkte) konnte sich so auf Platz 2 verbessern und auch Josef Newgarden (343 Punkte, Platz 4) den Rückstand etwas verkürzen.

Für das Iowa Corn 300 reist die IndyCar-Series am 8. Juli an den Iowa Speedway bei Newton. Die Strecke war in den Jahren 2010 bis 2015 fest in der Hand von Andretti Autosport. Sicherlich ein gutes Omen für Ryan Hunter-Reay und Alexander Rossi.

(c) Photos: IndyCar Media; Christopher Owensi, Chris Jones, Shawn Gritzmacher, Matt Fraver

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