Home IRLIndyCar IndyCar: Vorschau Kohler Grand Prix

IndyCar: Vorschau Kohler Grand Prix

von Rainer
0 Kommentare

Nach jeweils zwei Rennen auf schnellen Ovalen und dem winkligen Stadtkurs von Detroit kehrt die IndyCar-Series auf einen Rundkurs zurück. Am nächsten Wochenende steht die wunderschöne Strecke von Road America bei Elkhart Lake auf dem Programm.

Zum dritten Mal gastiert nun die IndyCar-Series wieder in den Wäldern Wisconsins. Die beiden letzten Austragungen gewannen Will Power und Scott Dixon. Das sind zwei der aktuell dominierenden Fahrer. Power gewann beide Rennen in Indianapolis und Dixon eins in Detroit und zuletzt das in Texas. Nur Ryan Hunter-Reay konnte sich mit Dual II dazwischenschieben. Er ist auch für nächstes Wochenende neben Power und Dixon einer der Favoriten auf den Sieg. Noch etwas höher ist allerdings sein Teamkollege Alexander Rossi einzuschätzen. Platz 2 in der aktuellen Meisterschaftswertung ist alles andere als ein Zufall. Seit fast einem Jahr hat er einen richtig guten Lauf. Er muss nur die Fehler, wie im Dual II gegen Ryan Hunter-Reay, vermeiden. Aus dem Fahrerfeld (Pdf) hat nur noch Sebastien Bourdais, neben Power und Dixon, einen Sieg in Road America zu Buche stehen. Damals (2007) aber noch im Panoz-Cosworth der Champ Car World Series.

Das ist so die Einschätzung der individuellen Qualität der Fahrer. Betrachtet man die Stärke der Wagen mit dazu, ergibt sich ein etwas anderes Bild. Die Chevrolet-Motoren haben etwas mehr Spitzenleistung, was aber die Fahrbarkeit vermindert. Gerade beim Beschleunigen aus engen Ecken, wie sie zum Beispiel auf Stadtkursen häufiger sind, haben die Honda-Motoren einen Vorteil. In Road-America gibt es zwar auch engere Kurven, aber vor allem längere Vollgaspassagen prägen die Strecke. Entsprechend sollten die Chevrolets gute Chancen haben. Neben Will Power wird dies Josef Newgarden und vor allem Simon Pagenaud freuen. Mit Platz 2 in Texas hat die Saison des Franzosen eigentlich erst vor zwei Wochen richtig begonnen.

Ein besonderer Blick auf Robert Wickens an diesem Wochenende nötig. Natürlich muss den erstaunlichen Rookie jedes Wochenende mittlerweile im Auge behalten. In Road America begann aber vor einem Jahr seine IndyCar-Karriere. Kurzfristig ersetzte er Mikhail Aleshin bei Schmidt Peterson Motorsport in den ersten beiden freien Trainings. Dabei überzeugte er so sehr, dass er fast augenblicklich einen Vertrag in diesem Team angeboten bekommen hat. Auf der anderen Seite überzeugte aber auch die IndyCar-Series ihn, diesen Vertrag auch zu unterzeichnen. Das Ganze ist eine ganz klare Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Der Kohler Grand Prix ist das siebte Rennen der IndyCar-Saison auf einem Stadt- oder Rundkurs. In den ersten sechs Rennen gab es mit Sebastien Bourdais (St. Petersburg), Alexander Rossi (Long Beach), Josef Newgarden (Birmingham), Will Power (Indy GP), Scott Dixon und Ryan Hunter-Reay (beide in Detroit) sechs verschiedenen Gewinner. In Sinne dieser Serie haben neben Robert Wickens auch James Hinchcliffe und Graham Rahal gute Chancen auf den Sieg.

Strecke

Die 4,048 Meilen (6,515 km) lange Strecke mit ihren 14 Kurven ist bei den Fahrern sehr beliebt. Es gibt sowohl technisch anspruchsvolle Kurven (Kurve 3, 5, 8) als auch sehr schnelle Passagen (von Kurve 9 bis 12, Kurve 13). Mit den Kurven 1, 5 und 12 gibt es auch drei ganz ordentliche Überholstellen. Kurve 3, ein 90-Grad-Rechtsknick, ist im Rennen besonders wichtig, da sie auf die zweitlängste Vollgaspassage der Strecke führt. An deren Ende befindet sich mit Kurve 5 eine enge Linkskurve, vor der Fahrer aus dem Windschatten überholen können. Kurve 6 muss man über eine kleine Kuppe blind anbremsen. In Kurve 7 kann man innen über den Abweiser abkürzen, muss aber am Ausgang genau die Linie treffen. Direkt neben dem Randstein verliert man im Dreck die Haftung. Kurve 8, eine langsame 90-Grad-Linkskurve, führt ins Karussell. Für eine gute Rundenzeit muss man möglichst viel Schwung durch die lange Doppelrechts mitnehmen. Im schnellen Rechtsknick (Kurve 11) hatte Katherine Legge 2006 einen schweren Unfall. Die folgende Vollgaspassage mündet in einer langsamen 90-Grad-Rechtskurve. Nach einer schnellen Linkskurve bringt Kurve 14 die Fahrer schon wieder auf die Start- und Zielgerade. Aufgrund der langen Geraden muss man die Kurve perfekt fahren, was aber durch Bodenwellen in der Anbremszone erschwert wird.

Zeitplan (local time, MEZ)

Freitag 22. Juni

12:00 a.m. – 12:45 p.m. (18:00 – 18:45) – Verizon IndyCar Series practice #1
4:15 – 5:15 p.m. (22:15 – 23:15) – Verizon IndyCar Series practice #2

Samstag, 23. Juni

11:00 – 11:45 a.m. (18:00 – 18:45) – Verizon IndyCar Series practice #3
3:00 p.m. (22:00) – Qualifying for the Verizon P1 Award (three rounds of knockout qualifying)

Sonntag 24. Juni

11:32 a.m. (18:32) – Driver Introductions
12:10 p.m. (19:10) – Command to Start Engines

12:17 p.m. (19:17) – Kohler Grand Prix (50 laps/202.4 miles), NBCSN; Sport1 US, DAZN (Live)

Für das ganze Wochenende sind angenehme 20° bis 25° Celsius vorhergesagt. Die Qualifikation kann am Samstag ein wenig nass werden. Für Sonntag können die Fahrer, Teams und Fans aber einen wolkenfreien Himmel genießen.

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Owens

Das könnte Dir auch gefallen