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IMSA: Bericht GP von Detroit 2018

von DonDahlmann
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Das 100 Minuten lange Rennen war geprägt durch die Strategie und das Pech einiger Teams.

Richtig schlimm erwischte es das ESM-Team gleich zu Beginn des Rennens. Pipo Derani hatte den Nissan in der Quali auf die Pole gestellt und sich eine hervorragende Ausgangsposition für das Rennen verschaffen. Überholen ist in Detroit eher schwer, wenn man sich ein bisschen breit macht. Und auch wenn die Rennpace der ESM etwas schlechter als die der Acura war, bestand doch eine gute Chance auf den Sieg. Doch nach wenigen Runde war es vorbei mit der Führung. Ein Problem mit dem Lenkrad musste an der Box behoben werden und so verlor Derani fast eine ganze Runde.

Die Acura, die schon vor dem Rennen weit oben auf der Siegerliste gestanden hatten, übernahmen die Spitze in einem Rennen, in dem es kaum Unterbrechungen gab. Das führte zu unterschiedlichen Strategien, vor allem im ersten Stint. Klar war, dass man nur einmal an die Box kommen würde, die Frage war nur, wann man den ersten Stopp setzen würde. Der Whelen, der hinter den beiden Acura lag, entschied sich für einen etwas früheren Stopp in Runde 39 (von 68). Man verzichte zudem auf einen Reifenwechsel, was dazu führte, dass Felipe Nasr mit warmen Reifen in eine Lücke ohne Verkehr auf die Strecke zurück ging.

Bei Penske-Acura reagierte man zunächst nicht, sah aber dann die extrem schnellen Zeiten von Nasr und entschied sich dann in Runde 42 stoppen. Während man die #6 ebenfalls auf den alten Reifen ließ, wechselte man bei Ricky Taylor in der #7 auch das Gummi. Überraschend war aber, wie lange die Acura an der Box standen. Man füllte den Tank randvoll auf, was angesichts der Distanz eigentlich gar nicht nötig war. Der Cadillac hatte etwas weniger getankt. Entweder ging man bei Action Express ein größeres Risiko ein, oder der 5.5 Liter Motor von GM braucht tatsächlich weniger.

Das Ergebnis war dann, dass der Whelen-DPi nach den Stopps vorne lag und rund sechs Sekunden vor beiden Acura. Die behinderten sich dann auch noch gegenseitig, weil Taylor auf den frischen Reifen nicht an seinem Teamkollegen vorbei kam. Als die Sache dann mittels Teamorder erledigt war, fuhr Taylor die Lücke zügig zu, aber dann war es schon zu spät. Und so konnte die Whelen Mannschaft ihren ersten Saisonsieg feiern, während die Acura erneut ein sehr gutes Ergebnis einfahren konnten.

Dahinter ging es bunt zu. Sehr gut unterwegs war der JDC-Motorsport LMP2 #99 der lange hinter dem Spitzentrio lag. Das Tempo des LMP2 stimmte, leider erlaubte man sich beim Überholen einen Fehler, der das Heck in Mitleidenschaft zog. Der notwendige Stopp warf das Team aus den Top Ten. Die Mazda liefen in Detroit nicht so gut, wie erwartet. Bomarito musste den Wagen früh abstellen, Jarvis ging in der letzten Runde der Sprit aus und so verlor man auch P4.

GTD

Auch in der GTD wurde das Rennen über die Strategie entscheiden. Vom Start weg führte der schon vor dem Rennen stark eingeschätzt Huracan von Paul Miller Racing mit Bryan Sellers und Madison Snow am Steuer. Sellers fuhr einen starken ersten Stint und er stand die gesamte Zeit unter Dauerbeschuss durch Kathrine Legge im Acura NSX. Dahinter platzierte sich der zweite Acura. Diese drei Autos zogen dem Rest des Feldes weg, das nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatte. Das war, vor allem in Hinblick auf die Porsche etwas überraschend, aber die kamen in Detroit nicht in Gang.

Die Entscheidung fiel dann an der Box. Erst kam der Huracan, der auch alle vier Reifen wechselte. Kurz darauf folgte der Acura mit Legge, die an Mario Farnbacher übergab. Bei Acura setzte man dann auf Risiko und wechselte nur die Reifen auf der rechten Seite, also dort, wo die höchste Belastung auf dem Kurs entsteht. Dieser kleine Kniff und eine etwas schlechtere Outlap des Huracan reichten dann, damit beide NSX in Führung gehen konnten. Farnbacher fuhr das Rennen dann locker als Sieger zu Ende.

Der Sieg könnte allerdings ein bisschen bitter schmecken. Denn dem Team fehlt ausgerechnet für dieses Auto die Finanzierung für den Rest der Saison. Legge, die nun mit an der Spitze der Meisterschaft liegt, muss schauen, dass sie bis zum nächsten Rennen (Watkins Glen) einen Sponsor findet.

Bilder: Courtesy of IMSA

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