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Formel Eins: Vorschau GP von Aserbaidschan 2018

von DonDahlmann
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Letztes Jahr gehörte das Rennen in Baku zu den eher besseren der Saison. Das könnte sich dieses Jahr durchaus wiederholen.

Die interessanteste Frage des Wochenendes wird sein, wo sich Mercedes einordnet. Drei Rennen, kein Sieg und eher zähe Rennen für die Seriensieger sind keine Statistik, die sich das Weltmeister-Team gewünscht hat. Hatte man in Australien noch den Eindruck, dass die Deutschen wieder alles in Grund und Boden fahren werden, sah das in Bahrain und vor allem in China doch anders aus. Vor allem das Rennen in Shanghai war überraschend, denn hier herrschten die Temperaturen, die dem Chassis liegen sollten. Aber Mercedes kam bekanntermaßen kaum voran, auch wenn man einen möglichen Sieg wegen eines Strategiefehlers weggeworfen hat. Aber selbst wenn man die Strategie mal für einen Moment vergisst muss Mercedes feststellen, dass man langsamer als die Ferrari war und die Red Bull im Renntrim auch nicht weit weg waren.

Das Baku den Mercedes liegen wird, ist nicht ausgemacht. Zum einen hat Ferrari in Sachen Motorleistung vermutlich gleichgezogen. Die Topspeed Messungen in China zeigten jedenfalls keine großen Unterschiede. Dazu kommt, dass der Ferrari bisher auf allen Strecken und mit allen Temperaturen sehr gut zurecht kam. Selbiges gilt für den Red Bull, der im Rennen deutlich besser unterwegs ist, als in der Quali. Die gemischten Vorstellungen aller drei Top Teams machen eine Vorhersage für Baku schwer. Wegen der langen Geraden dürfte Red Bull ein wenig im Nachteil sein, aber in den engen Teilen der Strecke holt man dafür wieder auf. Gefühlt scheint also Ferrari auch in Baku das Team zu sein, dass einen kleinen Vorteil hat.

Im vorderen Mittelfeld geht es genauso eng zu. Renault und HaasF1 scheinen im Moment jene Teams zu sein, die sich am ehesten regelmäßig hinter den Top Teams als erste einsortieren. Beide Teams haben zumindest regelmäßig den Weg in die Punkte gefunden und sich dort mit guten Rennen festgesetzt. McLaren ist im Rennen stark, aber nicht in der Quali. Offenbar hat man Probleme, die Reifen in das richtige Fenster zu bekommen. Der niedrige Reifenverschleiss hilft McLaren dann im Rennen, wo man dank Alonso dann wieder in die Punkte kommt. Die Probleme hat man bei McLaren erkannt. In Spanien soll eine B-Variante des Wagens kommen.

Dahinter sollte sich Force India einsortieren. Das neue Chassis funktioniert auch noch nicht so, wie man sich das vorgestellt hat. In China rüstete man auf Teile zurück, die man in Australien gefahren ist. Wenn man sich anschaut, wie sich die Barge Boards verändern, scheint das Problem im Luftfluss um die Seitenkästen zum Heck zu liegen. Es fehlt an Abtrieb im Heckbereich, was das Auto vor allem Einlenken unruhig macht.

Toro Rosso, Sauber und Williams bilden das Schlusslicht. Wobei man bei Toro Rosso auch nicht so recht weiß, warum man in Bahrain so schnell, bzw. in China so langsam war. Auch bei Sauber rätselt man noch über die Form. Dass man etwas zurück hängt ist klar, aber der Abstand variiert je nach Strecke enorm. Williams steckt dagegen in einer handfesten Krise. Es gibt offenbar keinen schnellen Fix für die Probleme des Fahrzeugs, wie Rob Smedley zugab. Man versteht nicht, warum das Auto so massive Probleme beim Einlenken und in der Mitte der Kurve hat. Das man mit zwei unerfahrenen Piloten unterwegs ist, hilft der Sache auch nicht. Wie schon vor der Saison befürchtet, ist die Entscheidung von Williams für Sirotkin keine gute gewesen. In der letzten Saison liess Massa seinen Teamkollegen Stroll meist um ein paar Zehntel hinter sich. Das sind jetzt Zehntel, die dem Team im Kampf im Mittelfeld fehlen.

Strategie:
Es gibt Soft, Supersoft und Ultrasoft und wie man an der Grafik sieht, haben sich alle Teams für eine LKW-Ladung von den Ultrasoft entschieden. Baku ist keine Strecke, die die Reifen massiv fordert, weil es keine schnellen Kurven gibt. Im letzten Jahr kamen alle zwei Mal an die Box, was aber an den Safety Car Phasen lag, die einen zweiten Stopp unterstütze. In diesem Jahr gibt es allerdings eine Besonderheit bei der Strategie der Teams. Man tendiert eher dazu die härteren Mischungen für das Rennen zu nehmen. Das hat sich aber erst in den letzten zwei Rennen rausgestellt, also nach der Reifenwahl der Team für das Rennen in Baku.

Will man mit den Soft das Rennen beenden, muss man also mit seinen Reifen haushalten. Das bedeutet aber auch, dass man in den freien Trainings nur einen Long Run auf den Soft fahren kann, wenn man im Rennen einen frischen Satz haben will. Was wiederum die Arbeit am Setup etwas schwieriger machen wird.
Sicher scheint zu sein, dass die drei Top Teams eher mit den Supersoft in Q2 gehen werden. Der Abstand nach hinten ist groß genug und die Supersoft sind der Reifen für eine Ein-Stopp-Strategie. Natürlich kann man es mit einer gegenläufigen Strategie versuchen, vor allem, wenn man bedenkt, dass eine Safety Car Phase in Baku ziemlich wahrscheinlich ist. Was dem Rennen natürlich wieder eine ganz eigene Dynamik geben wird. Wann kommt es? Wer befindet sich dann wo auf der Strecke?

Bilder: Sauber, HaasF1, McLaren, Daimler AG

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