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Formel Eins: Vorschau GP der USA 2017

von DonDahlmann
2 Kommentare

Eigentlich ist die WM gelaufen. Aber Ferrari wird sich an den letzten Strohhalm klammern. Der besteht aus Doppelsiegen und einem Ausfall von Lewis Hamilton.

100 Punkte kann Sebastian Vettel in diesem Jahr noch maximal holen. 59 Punkte beträgt sein Rückstand auf Lewis Hamilton. Das klingt nach einer „Mission Impossible“. Ohne die Mithilfe von Mercedes geht da gar nichts. Das Hamilton allerdings der Motor eingehen könnte, scheint eher unwahrscheinlich. Mercedes hatte in diesem Jahr einen Schaden bei Williams. Zumindest im Rennen. Aber gegen Ende der Saison werden die Antriebsteile extrem belastet. Neue Motoren bekommt Hamilton nicht mehr, er muss sich aus dem Pool der Motoren und Anbauteile bedienen, die er noch hat. Da hat Vettel einen winzigen Vorteil, denn durch seinen Motorschaden in Malaysia hat er einen neuen Ersatzmotor zur Verfügung. Er kann also größere Risiken eingehen.

Aber um überhaupt noch eine minimale Chance auf den WM-Titel zu haben, muss der Deutsche erst einmal auch in Austin gewinnen. Und das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden. Zwar schien der Ferrari in Sachen Rennspeed in den letzten Rennen Vorteile zu haben, in der Qualifikation sieht das aber weiter anders aus. Hier kann Mercedes offenbar auch mit den „alten“ Motoren noch aggressive Mappings fahren. Dazu kommt, dass Hamilton gar nicht gewinnen muss. Er muss nur vor oder einen Platz hinter Vettel ins Ziel kommen. Mercedes kann die Strategie fahren, dass man Bottas das höhere Risiko gehen lässt um die Ferrari von einem Sieg fern zu halten.

Red Bull ist in der ganzen Angelegenheit eine Art Spielverderber. Adrian Newey hat es im Verlauf des Sommers geschafft, den RB13 zu einem der besten Autos auf der Strecke zu machen. Der Renault ist nicht mehr weit von Ferrari und Mercedes entfernt, auch wenn es weiter Defizite vor allem beim MGU-H gibt. Dennoch sollte man in Austin mit Ricciardo und Verstappen rechnen. Die verhungern zwar ein bisschen auf der langen Geraden, holen die Zeit dafür aber dann im ersten und dritten Sektor wieder rein. Keine gute Nachrichten für Ferrari.

Hinter den Top Teams wird man wieder Force India erwarten dürfen. Die Inder liegen mit 147 WM-Punkten auf Platz vier der Konstrukteurs-WM und damit sehr bequem vor dem nächsten Verfolger, Williams, die 66 Punkte haben. Auch hier dürfte die Sache gelaufen sein, zumal Williams nicht gerade den Eindruck macht, als würde da noch was kommen. Da man die Entwicklung für dieses Jahr, wie viele Mittelfeld Teams, schon eingestellt hat, kann man auch keine Fortschritte erwarten.

Sicher ist der fünfte Platz für Williams aber noch nicht. Hinter ihnen lauern Toro Rosso (52 Punkte), HaasF1 (43 Punkte) und Renault mit 42 Punkten. McLaren kommt auf 23 Zähler, allerdings kommen jetzt durchaus Strecken, die den Briten liegen dürften.

Zu Toro Rosso gibt es eine interessante Meldung: Weil Pierre Gasly an diesem Wochenende in Japan um die Krone der Super Formula fährt, musste man sich Ersatz suchen. Carlos Sainz fährt ja bei Renault. Im sehr geschrumpften Pool des Red Bull Nachwuchs Kader wurde man nicht fündig, also klopfte man bei einem ehemaligen Red Bull Mann an: Brendon Hartley. Der Le Mans Sieger ist nach dem Ausstieg von Porsche mehr oder weniger arbeitslos, aber ein gefragter Mann. Angeblich hat Chip Ganassi wegen der IndyCar angeklopft, am vorletzten Wochenende war er bei ESM im Petit Le Mans im Einsatz.

Hartley hatte schon mal einen halben Fuss in der F1, wurde aber dann aus dem Kader von Red Bull geworfen, weil seine Leistungen damals nicht stimmten. Mittlerweile ist der Neuseeländer über jeden Zweifel erhaben, zumindest was Prototypen angeht. In einem Monoposto hat er aber seit Ewigkeiten nicht mehr gesessen. Der Einsatz dürfte auch einer Evaluierung für Toro Rosso dienen. Sollte sich Hartley beweisen, könnte ein Vertrag für 2018 winken. Ob er allerdings bei Toro Rosso mit dem Honda-Motor antreten will, ist dann wieder eine andere Sache.

Strategie:

Es sind mal wieder die weichsten Mischungen von Pirelli am Start. Ultrasoft, Supersoft und Soft. Theorethisch könnte man mit einer Ein-Stopp-Strategie durchkommen, wenn es denn nicht zu heiss ist. Die Temperaturen sollen am Sonntag, Stand Mittwochabend, bei 24 Grad legen. Für die Nacht ist Regen angesagt, was bedeutet, dass die Strecke wieder „Grün“ ist. Auch das könnte dafür sorgen, dass man doch zweimal an die Box muss. Starten wird man mit den Ultrasoft. Ist man konservativ unterwegs, wird man die Supersoft nehmen. Diese Strategie lässt einem die Wahl, ob man am Ende noch mal auf die Ultrasoft geht oder ob man durchfahren kann. Ein Safety-Car kann da schon entscheidend sein. Nimmt man die aggressive Variante, wechselt man beim ersten Stopp erneut auf die Ultrasoft und fährt die letzten 20 bis 18 Runden dann mit den Supersoft. Dazu sei noch erwähnt, dass die Sieger der letzten Jahre immer auf die Zwei-Stopp-Stratgie gesetzt haben. Bei einem engen Rennverlauf lässt diese Variante viel Spielraum in Sachen Undercut, was für Spannung spricht.

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2 Kommentare

Erik 19 Oktober, 2017 - 17:49

Also irgendwie ist die Reifentabelle jene, welche für den Mexiko GP zu sein scheint…

DonDahlmann 19 Oktober, 2017 - 18:22

Jau, da hatte ich die falsche Tabelle genommen. Und mich gewundert, aber für Mexico gilt die gleiche Verwunderung, wie für Austin :)
Aber vielen Dank für den Hinweis, ist korrigiert.

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