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GT3-Report: Das Wochenende vor der Reise in die Hölle

von Philipp Körner
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Nur noch wenige Tage muss die Motorsportwelt auf das intensivste Wochenende des Jahres warten. Neben zwei absoluten Klassikern der Formelszene und dem Coca-Cola 600 der NASCAR lädt der Nürburgring zum berühmten 24h-Rennen. Viele Stars und vermeintliche Sieganwärter für den Eifelklassiker waren am vergangenen Wochenende in verschiedensten GT3-Serien im Einsatz.

ADAC GT Masters

Aufgrund des vollen Zeitplans des „Motorsportfestivals“ wurde es bereits am späten Freitagnachmittag zum ersten Mal ernst für die 28 gemeldeten Duos. Die Qualifikation für das Samstagsrennen auf dem Lausitzring konnte von zwei Mercedes AMG GT3 geprägt werden. Die Pole-Position sicherte sich der #21 Mercedes-AMG Team ZAKSPEED AMG GT3 (Stolz/Ludwig), der somit auch das beste Fahrzeug der Junior-Klasse gewesen ist. 0.135 Sekunden dahinter lag der #48 Mercedes-AMG Team HTP Motorsport AMG GT3 (Dontje/Kirchhöfer). Komplettiert wurde die Top 3 vom #99 Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R (Renauer/Müller). Die beste Amateurnennung in der Form der #13 RWT Racing Corvette C7 GT3-R (Barth/Hackländer) qualifizierte sich sogar auf Rang vier. Insgesamt gesehen war die Qualifikation ziemlich eng, denn im berüchtigten Sekundenintervall lagen eindrucksvolle 21 Fahrzeuge. Mit 30°C Lufttemperatur sollten die Bedingungen jedoch ziemlich unterschiedlich zu denen des Samstags sein.

Top 3 der Freitagsqualifikation sowie beste Klassennennungen:
Junior-Wertung| 1) #21 Mercedes-AMG Team ZAKSPEED AMG GT3 (Stolz/Ludwig)
2) #48 Mercedes-AMG Team HTP Motorsport AMG GT3 (Dontje/Kirchhöfer)
3) #99 Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R (Renauer/Müller)
Trophy-Wertung| 4) #13 RWT Racing Corvette C7 GT3-R (Barth/Hackländer)

Rennen eins

Während der Freitag noch frühsommerlich gewesen sein sollte, entsprachen die 20°C und der graue Himmel am Samstag mehr der aktuellen Jahreszeit. Bereits im Laufe der ersten Runde sah sich die Rennleitung gezwungen, eine SC-Phase auszurufen. Etliche Boliden des Mittelfelds waren sich zu nahe gekommen, wodurch einige Dreher und Kontakte provoziert wurden. An der Spitze gab es eine gravierende Verschiebung: Robert Renauer nutzte einen Verbremser von Dontje in Kurve eins und schob sich auf den zweiten Platz.

Der 21 Jahre alte Pole-Sitter Luca Stolz gewann den Restart eindrucksvoll und konnte möglicherweise im Rückspiegel verfolgen, wie Rolf Ineichen im #63 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Ineichen/Engelhart) den #26 BWT Mücke Motorsport Mercedes AMG GT3 (Mücke/Asch) von Teamchefsohn Stefan abräumte. Zwar fielen beiden deswegen aus der Top 10, aber das Weitermachen war nicht gefährdet. Ineichen erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Mit jedem Umlauf bauten die Corvettes mehr Druck auf den nun drittplatzierten #48 HTP Mercedes auf, wodurch Stolz und Renauer schnell einen größeren Vorsprung herausfuhren. Nach einigen gescheiterten Überholmanövern übertrieb es Sven Barth jedoch im Infield und landete im Kies. Die RWT Corvette rollte glücklicherweise wieder heraus und sollte sogar noch in der Trophy-Wertung gewinnen können.

Dadurch übernahm Jules Gounon in der #77 Callaway Competition Corvette C7 GT3-R (Gounon/Keilwitz) die Verfolgerrolle. Bis zum Öffnen des Boxenstoppfensters blieb die Reihenfolge der Spitze weitestgehend konstant. 32 Minuten vor Ablauf der Rennzeit ereignete sich ein bizarrer Unfall. Der eingewechselte Christopher Mies verlor nach der Boxenausfahrt die Kontrolle über seinen #1 Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3 (de Phillippi/Mies) und knallte in das Heck des führenden Stolz. Dieser drehte sich einmal und musste die Abkürzung über das Gras wählen. Sein Co-Fahrer Luca Ludwig, der bereits einsatzbereit wartete, verfolgte diese dramatische Entwicklung in der Box. Glücklicherweise stieg er direkt im Anschluss daran aber nur in ein geringfügig beschädigtes Auto ein. Mies musste kurz darauf eine Durchfahrtsstrafe antreten.

Der ZAKSPEED-Mercedes fiel nur auf Platz zwei zurück und hatte gerade einmal zwei Sekunden Rückstand auf den Herberth-Porsche, welcher nun von Jungstar Sven Müller pilotiert wurde. Im Laufe der letzten 25 Minuten blieb dieser Abstand nahezu konstant. Während die ersten beiden Plätze des Podiums also de facto vergeben waren, entwickelte sich ein sehenswertes Duell um Platz drei zwischen dem #48 HTP Mercedes von Marvin Kirchhöfer und dem #19 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Perez Companc/Bortolotti). Das Dauerduell aus der Blancpain GT Series fand damit seine Fortsetzung im deutschen GT-Championat. Kirchhöfer musste Bortolotti schlussendlich zwölf Minuten vor Schluss ziehen lassen. Der Italiener war schlicht zu schnell. Der Rest der Schlussphase war größtenteils ruhig.

Top 3 des Samstagsrennens sowie beste Klassennennungen:
1)
#99 Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R (Renauer/Müller)
Junior-Wertung| 2) #21 Mercedes-AMG Team ZAKSPEED AMG GT3 (Stolz/Ludwig)
3) #19 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Perez Companc/Bortolotti)
Trophy-Wertung| 14) #13 RWT Racing Corvette C7 GT3-R (Barth/Hackländer)

Da die Audis im ersten Lauf schwächelten, bekamen sie am frühen Samstagabend eine Gewichtsreduzierung von zehn Kilogramm von der BoP-Kommission zugestanden.

Die Qualifikation für das Sonntagsrennen, welche wie gewohnt fünf Stunden vorher abgehalten wurde, mutierte zu GRT-Festspielen. In beiden Boliden saßen mit Mirko Bortolotti (#19) und Christian Engelhart (#63) die besten Piloten der italienischen Marke. Dank der geschilderten Anpassung lagen dahinter vier Audis. Im Vergleich zum ersten Qualifikationstraining waren die Abstände im Feld geringfügig größer. So lagen auch nur 16 Nennungen innerhalb von einer Sekunde.

Top 3 der Sonntagsqualifikation (mit eingerechneter Strafe) sowie beste Klassennennungen:
Junior-Wertung| 1)
#19 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Perez Companc/Bortolotti)
Trophy-Wertung| 2) #63 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Ineichen/Engelhart)
3) #24 BWT Mücke Motorsport Audi R8 LMS GT3 (Salaquarda/Winkelhock)*
*in der Qualifikation auf Platz vier

Rennen zwei

Der Start in den zweiten Lauf hatte einen großen Gewinner: Philipp Eng im #42 BMW Team Schnitzer M6 GT3 (Collard/Eng). Der Salzburger sprang von Platz sechs auf zwei und schien auch den Pole-Sitter Bortolotti gefährden zu können. Ein großer Verlierer der Rennfreigabe ist hingegen Christian Engelhart gewesen, der auf Rang vier zurückfiel und zusätzlich eine Untersuchung am Hals hatte. Später wurde eine falsche Startposition ermittelt, die seinen Stopp um fünf Sekunden verlängern sollte. Wie am Vortag musste eine Neutralisierung nach nur einer Minute Rennzeit ausgerufen werden. Unter anderem hatte sich Samstagssieger Sven Müller nach einem Kontakt ins Abseits gedreht.

Mirko Bortolotti gewann zwar wie gewohnt den Restart, aber konnte anfangs keinen Vorsprung auf Philipp Eng aufbauen. Nach den hektischen ersten Minuten entwickelte sich eine ziemlich ruhige erste Rennhälfte, die bis zum Öffnen des obligatorischen Boxenstoppfensters keine nennenswerten Ereignisse im Kampf um das Podium bot. Beim Grasser Racing Team ließ man ihren besten Mann in der Form von Bortolotti so lange wie möglich im Auto, was seinen argentinischen Kollegen Ezequiel Perez Companc mit großem Vorsprung aus der Boxengasse fahren ließ. Dahinter reihte sich Ricky Collard im Schnitzer-BMW ein. Der Sohn des BTCC-Fahrers Rob Collard verlor jedoch schnell massiv Zeit und wurde zehn Minuten später von Connor de Phillippi überholt. Collard hatte Probleme mit den Hinterreifen, die das Auto häufig ausbrechen ließen.

Hinter der Top 3 gab es ebenfalls ein sehenswertes Duell zwischen Rolf Ineichen und Jules Gounon. Trotz der Boxenstoppstrafe lag der #63 GRT Lambo immer noch auf Platz vier und musste sich der Angriffe der #77 Callaway Corvette erwehren. Die erfolgreiche Gegenwehr Ineichens wurde sogar noch mit einem Sprung auf Rang drei belohnt, da Collards Schwierigkeiten immer gravierender wurden. Somit endete ein lange Zeit ereignisloses Rennen immerhin mit einem Überholmanöver.

Top 3 des Sonntagsrennens sowie beste Klassennennungen:
Junior-Wertung| 1)
#19 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Perez Companc/Bortolotti)
2) #1 Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3 (de Phillippi/Mies)
Trophy-Wertung| 3) #63 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Ineichen/Engelhart)

Lausitzring-Notizbuch

  • Die ersten vier Rennen wurden von vier unterschiedlichen Mannschaften gewonnen. Die erfolgreichste Marke ist bisher Porsche mit den beiden Samstagssiegen.
  • In der Teamwertung führt nun Precote Herberth Motorsport mit 48 Zählern. Das Grasser Racing Team ist mit 45 Punkten nur knapp dahinter. Callaway Competition und Land-Motorsport liegen mit jeweils 43 Einheiten ebenfalls in Schlagdistanz.
  • In der Fahrerwertung führen dementsprechend Robert Renauer und Sven Müller mit jeweils 46 Punkten. Mit Bortolotti/Perez Companc und Keilwitz/Gounon haben vier Piloten 40 Punkte nach Lauf vier.
  • Durch das Bevorteilen von Amateurduos führen weiterhin Remo Lips und Patrick Huisman aus dem #22 MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo GT3 in der Amateurwertung. Ihr größter Verfolger in der Form von Rolf Ineichen hat bereits 22,5 Zähler Rückstand, was durch den Punkteschlüssel relativ viel ist.
  • Bei den Junioren nimmt Ricky Collard den Spitzenplatz mit 59 Punkten ein. Luca Stolz (55 Zähler), Jeffrey Schmidt (54 Einheiten) und Ezeqiuel Perez Companc (53 Punkte) sind nahe dran.
  • Im Zuge des Motorsportfestivals war Christian Engelhart auch im Porsche Carrera Cup Deutschland zu sehen. Dort gewann er den Sonntagslauf und trug Black Falcon damit in die Geschichtsbücher des Markenpokals ein. Das im GT-Motorsport sehr bekannte Team absolviert das erste Jahr im PCCD.
  • Auch Michael Ammermüller war Teilnehmer bei beiden Rennserien. In den zwei Carrera Cup-Läufen sammelte er solide Top 5-Resultate.
  • Viele Piloten des ADAC GT Masters reisen als nächstes zu den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Hier der Versuch einer Auflistung samt N24h-Nennung (Nennlistenstand: 22.05.2017): Christopher Mies (#28/#29 Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3); Connor de Phillippi (#28/#29 Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3); Christopher Haase (#28 Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3); Kelvin van der Linde (#29 Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3); Marco Mapelli (#11 Konrad Motorsport Lamborghini Huracán GT3); Norbert Siedler (#31 Frikadelli Racing Team Porsche 911 GT3 R); Mathieu Jaminet (#12 Manthey Racing Porsche 911 GT3 R); Christopher Friedrich (#55 Porsche 911 Cup (Teamname fehlt in der Entry List)); Luca Stolz (#4 Black Falcon Mercedes AMG GT3); Patrick Huisman (#18 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT4); Markus Winkelhock (#29 Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3); Frank Stippler (#5 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT3; #10 WRT Audi R8 LMS GT3); Stefan Mücke (#47 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3); Sebastian Asch (#47 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3); Klaus Bachler (#31 Frikadelli Racing Team Porsche 911 GT3 R); Ricky Collard (#40 Securtal Sorg Rennsport BMW M4 GT4); Philipp Eng (#99 Rowe Racing BMW M6 GT3); Dennis Busch (#5 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT3); Indy Dontje (#48 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3); Marvin Kirchhöfer (#164 rent2Drive-Familia-racing Renault Megane RS); Rahel Frey (#18 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT4); Daniel Keilwitz (#22 Wochenspiegel Team Monschau Ferrari 488 GT3); Patrick Assenheimer (#48 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3); Maximilian Götz (#8 Haribo Racing Mercedes AMG GT3); Robert Renauer (#12 Manthey Racing Porsche 911 GT3 R); Sven Müller (#59 Manthey Racing Porsche 911 GT3 R)
  • Dieser Anteil entspricht etwa 46,4 Prozent des Fahrerfeldes der GTM. Viel Glück bei den 24 Stunden!
  • Das nächste GT Masters-Wochenende findet vom 09. bis 11. Juni auf dem Red Bull Ring statt.

Pirelli World Challenge

Vor Beginn des Rennwochenendes äußerten die Organisatoren mehrmals, dass die gravierenden Probleme des Saisonauftakts behoben worden sein und man das Gespräch mit den Teams gesucht hätte. In Anbetracht dessen verstört es aber weiterhin, dass man an seltsamen Regelungen festhält, welche nirgendwo sonst in vergleichbaren Serien zur Anwendung kommen. So bestraft man unter anderem Pro-Am-Teams mit 30 Sekunden längeren Standzeiten, was dem Duo Pappas/Bleekemolen ein starkes Sonntagsrennen auf dem VIR nachhaltig zerstörte. Im kanadischen Bowmanville galt es nun zu beweisen, wie gut das Krisenmanagement der PWC ist.

Der Canadian Tire Motorsport Park ist als äußerst gefährlicher und unbarmherziger Kurs allgemein bekannt. Diesem Ruf wurde er auch am Freitag mehrmals gerecht. In der Qualifikation verunfallte beispielsweise Alex Riberas‘ #61 R. Ferri Motorsport Ferrari 488 GT3 (Riberas/Marcelli), wodurch der Ferrari irreparabel beschädigt wurde. Ohne den Abflug wäre er der Hauptanwärter auf die Pole-Position gewesen. Diese sicherte sich schlussendlich Patrick Long im #58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R (Long/Bergmeister). Komplettiert wurde die erste Startreihe vom #2 CRP Racing Mercedes AMG GT3 (Dalziel/Morad), der nur minimal langsamer als der Wright-Porsche gewesen ist. Das drittbeste Fahrzeug des Startplatzausfahrens war der #3 Cadillac Racing ATS-V.R. (O’Connell/R. Taylor). Wie in Virginia zeigte sich der #75 Always Evolving / AIM Motorsport Nissan GT-R Nismo GT3 (Montecalvo/Sanchez) als schnellste GT Pro/Am-Nennung.

Top 3 der Qualifikation sowie die beste GT Pro-Am-Nennung:
1)
#58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R (Long/Bergmeister)
2) #2 CRP Racing Mercedes AMG GT3 (Morad/Dalziel)
3) #3 Cadillac Racing ATS-V.R. (O’Connell/R. Taylor)
GT Pro-Am| #75 Always Evolving / AIM Autosport Nissan GT-R Nismo GT3 (Sanchez/Montecalvo)

Rennen eins

Der dritte SprintX-Lauf der noch jungen Saison fand bei äußert angenehmen Bedingungen statt. Obwohl das Starterfeld hektisch nach der Freigabe ausfächerte, kamen alle Fahrzeuge unbeschadet durch die ersten Kurven. Das auffälligste Auto der ersten Minuten ist der #8 Cadillac Racing ATS-V.R. (Cooper/J. Taylor) gewesen, der nach Problemen in der Qualifikation am Ende des Feldes starten musste. In den Händen von Michael Cooper näherte man sich jedoch in großen Schritten der Top 10. Sonst lief die erste Rennhalbzeit weitestgehend ereignislos ab.

Gleich mit der Freigabe des Boxenstoppfensters kamen viele Teams in die Boxengasse, weshalb die Spitze nach nur drei Runden komplett abgefertigt gewesen ist. Somit erlebten vorne ausschließlich die zweiten Fahrer, wie eine SC-Phase ausgerufen werden musste. Der Grund dafür war der #9 K-PAX Racing McLaren 650S GT3 (Barnicoat/Parente), welcher unsanft vom #31 TR3 Racing Ferrari 488 GT3 (Schiro/Mancinelli) abgeräumt wurde. Während die Aufräumarbeiten vonstatten gingen, tauchte plötzlich der #8 Cadillac in der Pitlane auf. Da das Fenster immer noch geöffnet gewesen ist, bemerkte die geschockte Konkurrenz sicherlich schnell, dass Cadillac der große Wurf gelungen war. Durch dieses perfekte Timing kam der nun von Jordan Taylor pilotierte ATS-V.R. mit etwa einer Runde Vorsprung auf die Strecke zurück. Deswegen lag er auch nicht in auf Platz eins in der SC-Schlange, sondern viel weiter hinten.

Die Rennleitung verzichtete trotzdem auf eine Neuorganisation des Feldes und ließ Bergmeisters Porsche als erstes Auto hinter dem Safety Car zirkulieren. Somit gab der Deutsche auch die Geschwindigkeit beim Restart vor und blieb in „Führung“. Auf Platz drei lag weiterhin der #3 Cadillac. Der #2 CRP Mercedes ist durch einen schlechten Stopp auf Platz fünf zurückgefallen. Weil eine weitere Neutralisierung ausblieb, konnte niemand mehr den Sieg der Nummer 8 verhindern. Auch der Rest der Top 3 lief unverändert ins Ziel ein. In einer sonst ruhigen Schlussphase begeisterte Spencer Pumpelly im #4 Magnus Racing Audi R8 LMS GT3 (Kaffer/Pumpelly), der starke Manöver im Mittelfeld zeigte. Dadurch kämpfte er sich bis auf Platz fünf vor.

Top 3 des Samstagsrennens sowie die beste GT Pro-Am-Nennung:
1)
#8 Cadillac Racing ATS-V.R. (Cooper/J. Taylor)
2) #58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R (Long/Bergmeister)
3) #3 Cadillac Racing ATS-V.R. (O’Connell/R. Taylor)
GT Pro-AM| 8) #14 GMG Racing Porsche 911 GT3 R (Sofronas/Vanthoor)

Der Sonntagslauf musste wegen schwerer Regenschauer abgesagt werden, wodurch die eindrucksvolle Pole-Position des #54 Black Swan Racing Mercedes AMG GT3 (Bleekemolen/Pappas) ungenutzt blieb. Die Entscheidung der Organisatoren war zweifelsohne korrekt.

Mosport-Notizbuch

  • Stand Dienstagabend waren die aktuellen Meisterschaftsstände nicht komplett eingetragen. Dies wird demnächst nachgereicht.
  • In beiden GTS-Rennen gewann Jade Buford. Nachdem der Pilot des #45 Racers Edge Motorsports SIN R1 GT4 sich in Lauf eins durch die Spitze kämpfen musste, fuhr er in Rennen zwei einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein.
  • Da die PWC bereits am kommenden Wochenende im Lime Rock Park (Achtung: nur Freitag und Samstag wegen Lärmschutzauflagen) für weitere SprintX-Wettbewerbe gastiert, müssen einige N24h-Einsatzpiloten ersetzt werden. Für Jörg Bergmeister (#44 Falken Motorsports Porsche 911 GT3 R) wurde Marc Lieb als Ersatz genannt. Genauere Angaben fehlen aktuell für Alexandre Imperatori (#33 Falken Motorsports BMW M6 GT3). Magnus Racing musste gleich zweimal aktiv werden. Pierre Kaffer (#28 Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3) wird von Dane Cameron vertreten und Marco Seefrieds (#33 Falken Motorsports BMW M6 GT3) Ersatz hört auf den Namen Andrew Davis. Laurens Vanthoor (#44 Falken Motorsports Porsche 911 GT3 R) kann beruhigt in die Eifel reisen, denn der Routinier Matthew Halliday wird seinen Platz einnehmen.
  • Durch die oben genannten Auflagen ist ein Blick in unsere TV/Stream Zeiten umso wichtiger.

Was sonst noch geschah

  • Die Blancpain GT Series Asia absolvierte ihr zweites Rennwochenende im thailändischen Buriram. Beide Läufe wurden von dramatischen Unfällen geprägt.
  • Rennen eins gewann der #38 Spirit of Race SA Ferrari 488 GT3 (Mastronardi/Aguas). Er profitierte von einem bizarren Unfall nach nur zwölf Minuten Rennzeit, welcher den Pole-Sitter-Ferrari und einen auf Platz drei liegenden Lamborghini aus dem Rennen nahm. Ein GT4-Porsche hatte den BBT Racing 488 GT3 wohl aus Überforderung übersehen, was eine Sperre für Lauf zwei zur Folge hatte.
  • Am Sonntag siegte der #999 GruppeM Racing Mercedes AMG GT3 (Abbott/Buhk). Wie am Vortag kam es zu einem unfassbar unnötigen Kontakt. Der am Samstag siegreiche Spirit of Race-Ferrari wurde durch eine extrem optimistische „dive bomb“ eines gegnerischen Audis stark beschädigt. Rui Aguas wütete im Interview: „no respect!“
  • Neben den Piloten der Super GT haben die N24h-Teilnehmer dieser Serie die weiteste Anreise innerhalb kürzester Zeit vor sich. Am bekanntesten ist sicherlich Maximilian Buhk (#50 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3). Zu seiner Reisegruppe gehören außerdem Alex Yoong (#17 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT4), Alessio Picariello (#75 Prosport Performance Porsche Cayman) und Carlo van Dam (#90 Subaru Tecnica International WRS STI).
  • Als nächstes ist die junge Serie vom 24. bis 25. Juni in Suzuka zu Gast.

Am kommenden Wochenende…

…findet Deutschlands GT3-Jahreshighlight statt. Zudem reist die PWC nach Lime Rock, wo Rennen eins bereits am Freitag abgehalten wird (siehe TV/Stream Zeiten). In Europa fahren mit der British GT (Snetterton) und der International GT Open (Spa) zwei größere Championate. Nur Rennen zwei der British GT liegt außerhalb des N24h-Zeitfensters, weswegen der GT3-Report nächste Woche aussetzt. Da Kollege Max in einem speziellen Artikel ausgiebig auf die Ereignisse im Vorlauf der 24 Stunden blicken wird, folgen nun noch die nächsten Rennen mit GT3-Beteiligung:

25. – 28. Mai 2017: 45. Auflage der 24 Stunden auf dem Nürburgring; Pirelli World Challenge (SprintX; Lime Rock Park); British GT (Snetterton 300); International GT Open (Circuit de Spa-Francorchamps)
02. – 04. Juni 2017: BGTSC (Zolder); IMSA SportsCar Championship (GTD-Klasse; Raceway at Belle Isle Park)
09. – 11. Juni 2017: ADAC GT Masters (Red Bull Ring); International GT Open (Circuit Paul Ricard); British GT (Silverstone Circuit)

[Fokus auf Veranstaltungen des Report-Portfolios; wird fortlaufend ergänzt]

Bilderquelle / Copyright: ADAC Motorsport; Pirelli World Challenge

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