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ADAC GT Masters: Saisonvorschau 2017 – Fortsetzung des letzten Jahres erwünscht

von Max Albrecht
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Dieses Wochenende beginnt in Oschersleben wieder eine der besten GT3-Serien. In unserer Vorschau blicken wir vor allem auf das diesjährige Starterfeld.
Der Aufwind, den die ADAC GT Masters durch die neue GT3-Generation bekommen hat, war gewaltig. So wuchs das Feld im vergangenen Jahr auf über 30 Fahrzeuge an und konnte mit vielen spannenden Neulingen und Comebacks glänzen. Dieses positive Momentum gilt es nun, in der insgesamt elften Saison zu erhalten. Dafür sollen Konstanz und Stabilität in allen wichtigen Bereichen sorgen. Zudem begrüßt man mit Mücke Motorsport und Schnitzer Motorsport neue Teams aus der DTM, welche das sportliche Niveau nochmals anheben werden. Ebenso treten etliche Spitzenpiloten in der GT Masters an, und mit Stefan Mücke wird auch einer der besten GTE-Piloten einige Rennen in der deutschen GT3-Serie absolvieren. Insgesamt dürfte es also eine extreme gute Saison werden und das Starterfeld dürfte das beste in Kontinentaleuropa sein.

Es hat sich wenig getan in der Winterpause und das ist vielleicht auch ein Problem. Über kaum eine andere Serie liest man in den Wintermonaten so wenig wie über die ADAC GT Masters. Es gibt kaum Spekulationen über Teams, Fahrer oder andere Veränderungen und auch die Startliste gibt es erst zwei, drei Wochen vor dem Saisonstart. Dadurch kann man die Fans im Winter kaum an die Serie binden und so vergisst man sie in den sechs bis sieben Monaten Pause. Immerhin geht es nun endlich wieder los und das in Oschersleben. In drei Wochen geht es weiter auf dem Lausitzring, bevor man Anfang Juni den Red Bull Ring besucht. Ein weiteres Rennen im Ausland gibt es in Zandvoort Mitte Juli und Anfang August besucht man die Kurzvariante des Nürburgrings. Im September gibt es dann die letzten beiden Rennwochenende direkt hintereinander auf dem Sachsenring und das Saisonfinale in Hockenheim.

DatumRennstrecke
28.04.2017 - 30.04.2017 Oschersleben
19.05.2017 - 21.05.2017 Lausitzring
09.06.2017 - 11.06.2017 Red Bull Ring
21.07.2017 - 23.07.2017 Zandvoort
04.08.2017 - 06.08.2017Nürburgring
15.09.2017 - 17.09.2017Sachsenring
22.09.2017 - 24.09.2017Hockenheimring

Audi
Mit Connor De Phillippi und Christopher Mies treten die Titelverteidiger auch dieses Jahr wieder für Montaplast by Land-Motorsport an. Nachdem man sich letztes Jahr erst den Meistertitel im letzten Rennen durch einen Unfall des Konkurrenten Jules Gounon sichern konnte, wird man dieses Jahr sicherlich probieren, den Titel komplett aus eigener Kraft zu gewinnen. Der Audi R8 LMS ist wie immer eines der besten GT3-Fahrzeuge und so ist eine Titelverteidigung nicht unwahrscheinlich. Unterstützt wird die Startnummer #1 von dem Duo Jeffrey Schmidt und Christopher Haase. Während Haase als langjähriger Audi-Werksfahrer bekannt sein dürfte, war Schmidt die letzten Jahre im Porsche Carrera Cup erfolgreich unterwegs. Das Land Motorsport Team kennt er bereits von den 24h von Daytona, bei denen sie einen guten zweiten Rang in der GTD erreichten.

Mindestens ein siegfähiges Duo gibt es auch bei Aust Motorsport. Das Steuer der Startnummer 3 teilen sich der ADAC GT Masters-Gesamtsieger von 2014 Kelvin van der Linde und Markus Pommer, der bereits in etlichen Formelserien aktiv war und letztes Jahr in den GT3-Rennsport gewechselt ist. Er konnte u.a. 2015 einen zehnten Gesamtrang in der Formel 3-Europameisterschaft erreichen. Die Fahrerkombination ist wohl trotzdem eher ein Kandidat für gute Gesamtresultate als für den Meisterkampf. Mit Patric Niederhauser hat man einen weiteren Fahrer geholt, der besonders Fans der GP3 bekannt sein dürfte. Er wird zusammen mit dem letztjährigen Audi TT-Cup-Vizemeister Dennis Marschall an den Start gehen. Dieses Duo ist nur ganz schwer einschätzbar, es sollte aber im Laufe der Saison durchaus Siegchancen haben.

Neu in der ADAC GT Masters ist dieses Jahr das BWT Mücke Motorsport Team, das mit dem schon aus der DTM und von Force India in der Formel 1 bekannten Design antritt. Überraschenderweise hat man auf Audi gewechselt und wurde zugleich mit einigen Werksfahrern belohnt. Mit Markus Winkelhock wird in der #24 einer der erfahrensten Audi-GT3-Piloten ins Lenkrad greifen und unterstützt wird er von Filip Salquarda. Dieser war die letzten Jahre für ISR in den Blancpain-Serien aktiv, konnte dort jedoch nicht um Siege mitkämpfen. Im Starterfeld der GT Masters wird es für dieses Duo schwierig, um die Meisterschaft mitzufahren. Auch der Audi-Werksfahrer und mehrmalige 24-Stunden-Rennen-Sieger Frank Stippler wird für Mücke Motorsport starten und mit Mike David-Ortmann bekommt er einen GT3-Rookie an seine Seite. Der 17-Jährige konnte letzte Saison einen dritten Gesamtrang in der Formel 4 erreichen und das trotz der extrem starken Konkurrenz und wahrscheinlich geringeren finanziellen Möglichkeiten. Auf lange Sicht dürfte er auch Audi-Werksfahrer werden und mit einer guten Saison könnte dies schon in den nächsten Jahren passieren. Es ist schwierig vorauszusagen, wie gut er direkt im GT3-Rennsport sein wird, aber mit Frank Stippler hat er einen der besten Lehrmeister. Diese Saison sollte man gute Einzelresultate erwarten können und vielleicht wird er der beste Rookie. Ernsthafte Titelambitionen könnte es bei Fortbestehen des Duos im nächsten Jahr geben.

Direkt die größte Fangemeinde dürfte Twin Busch Motorsport mit den Brüdern Marc und Dennis Busch haben. Man war die letzten Jahre erfolgreich in der VLN unterwegs und dieses Jahr begibt man sich mit der GT Masters auf neues Terrain. Ungewohnt sind die kurzen Rennen und zudem dürften die beiden auf den meisten Strecken noch keine Rennen gefahren sein. Trotzdem sollte ein regelmäßiges Ankommen in den Top 10 möglich sein – und der absolute Fanliebling ist man sowieso.

Yaco Racing bleibt auch dieses Jahr der GT Masters erhalten, aber man bringt nur noch ein Fahrzeug an den Start. Dieses wird wieder von Philip Geipel und Rahel Frey pilotiert. Auch hier sollten Top 10-Resultate möglich sein, aber viel mehr darf man sich nicht erhoffen. Beide gehören für mich nicht zu den absoluten Topfahrern in der GT Masters und ob Rahel Frey eine Audi-Werksfahrerin sein muss, ist auch fraglich.

Zudem gibt es mit der Audi Sport Racing Academy ein Nachwuchsteam, das diese Saison mit zwei Fahrzeugen in der ADAC GT Masters startet. Die #8 teilen sich Mikaela Åhlin-Kottulinsky und Ricardo Feller. Während man Åhlin-Kottulinsky bereits aus der GT Masters kennt, handelt es sich bei Feller um einen 16-jährigen Rookie. Letzte Saison fuhr er fünf Rennen in der deutschen Formel 4, jedoch konnte er keine Punkte erzielen. Åhlin-Kottulinsky wird übrigens diese Saison auch in der STCC fahren. Elia Erhart ist mit seinen 28 Jahren kein Jungspund mehr, aber auch er wird für die Audi Sport Racing Academy fahren. Er konnte 2011 den Seat Leon Supercopa gewinnen und war seitdem im Porsche Carrera Cup und letztes Jahr in der ADAC GT Masters aktiv. Er teilt sich den Audi R8 LMS mit Christopher Höher, der bereits Erfolge im Kartsport erzielen konnte und auch vereinzelt Rennen in der GP3 gefahren ist.

BMW
Nur einen einzigen BMW M6 GT3 werden wir dieses Jahr in der ADAC GT Masters sehen. Dafür wird er vom BMW Team Schnitzer eingesetzt und bekommt zudem mit Philipp Eng und Ricky Collard zwei Werksfahrer bzw. Junioren. In der letzten Saison konnte Eng bereits seine Stärke mit einem Sieg bei den 24h von Spa zeigen und auch sonst war es ein extrem gutes Jahr für ihn. Ein kleines Fragezeichen steht hinter Ricky Collard, der zwar den M6 GT3 schon mehrmals pilotierte, aber auch immer mal wieder Fehler machte. Auch der BMW M6 GT3 hat regelmäßig mit den Pirelli-Reifen seine Probleme und auch hierdurch ist der Erfolg fraglich. Die Grundschnelligkeit von Collard und dem BMW sind aber gut und daher sehe ich die beiden bei optimaler BoP durchaus mit Siegchancen. Vor allem wenn Eng den Startstint fährt, muss man den werksunterstützten Einsatz als Siegkandidaten sehen.

Corvette
Auch diese Saison starten Daniel Keilwitz und Jules Gounon wieder zusammen für Callaway Competiton auf der selbstentwickelten Corvette C7 GT3-R. Nachdem man letztes Jahr den Titel durch einen schmerzhaften Unfall verloren hat, ist man für mich dieses Jahr wieder einer der Titelfavoriten. Gounon hat inzwischen wesentlich mehr Erfahrung im GT3-Rennsport und mit der Corvette hat man auf jeder Strecke Siegchancen. Leider fehlt dieses Jahr ein Sponsor für einen weiteren Wagen bei Callaway und auch musste man das 24h Nürburgring-Projekt kurzfristig wieder aufgeben. Immerhin bringt RWT Racing ein Kundenfahrzeug an den Start und mit Sven Barth und Maximilian Hackländer dürfte man wohl um die Gentleman-Wertung mitkämpfen. Möglicherweise wird zudem RWT Racing mit der Corvette noch bei den 24h CoTA an den Start gehen, aber hier gibt es keine endgültige Bestätigung.

Lamborghini
Mit immerhin fünf Fahrzeugen und etlichen Werksfahrern und Nachwuchspiloten tritt Lamborghini dieses Jahr in der ADAC GT Masters an. Bei HB Racing WDS Bau teilen sich Florian Spengler und Christopher Zanella die Startnummer 6. Beide Piloten sehe ich im vorderen Mittelfeld, aber Siegchancen dürften die beiden im starken Starterfeld nicht haben. Wesentlich besser ist die #7 mit Norbert Siedler und dem Lamborghini-Werksfahrer Marco Mapelli besetzt. Falls der Lamborghini Huracán GT3 diese Saison in der GT Masters funktioniert, sollten die beiden definitiv Titelchancen haben.

Ebenfalls mit zwei Fahrzeugen tritt das GRT Grasser Racing Team diese Saison an. Hierbei setzt man im Wesentlichen auf Fahrer, die schon aus der Blancpain Serie bekannt sind und sicherlich auch in der GT Masters um den Sieg mitfahren können. Der beste Pilot dürfte Mirko Bortolotti sein, der sich mit Ezeqiuel Perez Companc das Steuer der Startnummer 19 teilt. Auch dieses Duo dürfte im Normalfall Chancen auf den Titel haben. Ähnlich stark ist das Schwesterauto mit Rolf Ineichen und Christian Engelhart. Hier dürfte es besonders auf Rolf Ineichen ankommen, ob man eine Titelchance hat. Zumindest Engelhart konnte die letzten Jahre immer sehr gute Resultat im GT Masters erreichen.

Mercedes

Mit dem Mercedes-AMG Team HTP Motorsport tritt dieses Jahr auch das langjährige Mercedes-Werksteam in der GT Masters an. Die Speerspitze bildet hierbei der Mercedes AMG-GT3 mit dem aus der DTM kommenden Maximilian Götz und Patrick Assenheimer, der die letzten Jahre für Callaway Competition aktiv war. Beide Piloten gehören zu den absoluten Topfahrern im GT3-Sport und werden diese Saison um den Titel kämpfen. Insgesamt schätze ich sie stärker als das Duo Ludwig/Stolz ein. Ergänzt wird das Team vom Duo Marvin Kirchhöfer und Indy Donje, bei denen eine richtige Einschätzung schwer fällt, aber vor allem für Kirchhöfer handelt es sich um ein Lernjahr. Insgesamt sollten die beiden Ergebnisse in der Top 10 schaffen und gegen Ende der Saison ist vielleicht sogar ein Podium möglich.

Ein weiterer Titelkandidat ist die Startnummer 21 vom Mercedes-AMG Team Zakspeed. Das Fahrzeug wird von Luca Stolz und Luca Ludwig pilotiert. Ludwig konnte bereits 2015 den Meistertitel für Zakspeed gewinnen und Stolz war im letzten Jahr noch ein Lamborghini-Nachwuchspilot. Man muss sie auch dieses Jahr wieder zu den Topfavoriten zählen, da der AMG GT3 auf vielen Strecken des GT Masters das beste Fahrzeug ist und bereits im Blancpain GT Series Sprint Cup die Auftaktrennen gewinnen konnte. Wie bereits in der letzten Saison wird das zweite Fahrzeug von Nicolai Sylvest und Nikolaj Rogivue pilotiert. Diese dürften wieder um einen Einzug in die Top 10 kämpfen.

Zusätzlich zu den Audi R8 tritt BWT Mücke Motorsport auch mit einem Mercedes AMG-GT3 an und setzt hierbei als Stammfahrer auf Sebastian Asch. Ergänzt wird die Startnummer 26 durch den Ford-Werkspiloten Stefan Mücke und den DTM-Fahrer Lucas Auer. Besonders Mücke ist ein absoluter GT-Experte und dürfte zu den zehn besten GT3-Piloten weltweit zählen. Schwieriger ist es mit Lucas Auer, der zwar bereits einen Sieg in der DTM erzielen konnte, aber in 18 DTM-Rennen nur sieben Mal in die Top 10 kam. Er zählt also noch nicht zu den konstantesten Fahrern und könnte daher die Titelchancen beeinträchtigen.

Porsche
Ein absolutes Staraufgebot gibt es dieses Jahr bei den Porsche-Teams. Auf drei Fahrzeuge hat man drei (ehemalige) Porsche-Werksfahrer bzw. Junioren verteilt und es ist schwierig, einen absoluten Topfavoriten auszumachen. Die #75 des KÜS Team75 von Timo Bernhard dürfte mit der Besetzung Michael Ammermüller und Mathieu Jaminet durchaus Titelchancen haben. Ammermüller ist seit 2013 in den Porsche Cups unterwegs und konnte sowohl im Carrera Cup als auch im Supercup mehrmals in die Top 3 des Gesamtklassements fahren. Sein Teamkollege Jaminet dürfte in Deutschland noch unbekannt sein, jedoch hat er im letzten Jahr den französischen Porsche Carrera Cup gewonnen und wurde zudem Dritter im Porsche Supercup. Insgesamt sollte das Duo also Chancen auf den Meistertitel in der ADAC GT Masters haben. Ein zweites Fahrzeug setzt das Team für das Duo Adrien de Leener und Christopher Friedrich ein. Als Teamchef konnte man zudem mit Klaus Graf eine absolute Sportwagengröße verpflichten.

Eine sehr interessante Fahrerkombination gibt es bei Schütz Motorsport. Nachdem man letztes Jahr noch mit zwei Rookies an den Start gegangen ist, bekommt man dieses Jahr als Unterstützung den ehemaligen Porsche-Junior Klaus Bachler. Der zweite Pilot ist Alex MacDowall, der bereits in der FIA WTCC aktiv war und für Aston Martin ein Rennen in der WEC GTE-AM-Wertung gewinnen konnte. Auch dieses Duo gehört für mich zu den Titelkandidaten. Auch das Precote Herberth Motorsport Team hat durchaus Titelchancen mit der Fahrerpaarung Robert Renauer und Sven Müller. Die 24H Series konnte man im letzten Jahr dominieren und mit Sven Müller hat man in der ADAC GT Masters wohl den besten Porsche-Werksfahrer aktuell. Zusätzlich wurde Robert Renauer im vergangenen Jahr als erfolgreichster Porsche-Pilot ausgezeichnet.

Nissan
MRS GT-Racing setzt dieses Jahr wieder auf den Nissan GT-R. Mit Patrick Huisman hat man sich sogar einen sehr guten GT-Rennfahrer geholt, jedoch fährt er mit Remo Lips um den Sieg in der Gentleman Trophy. Es ist übrigens das letzte Jahr der aktuellen Generation des Nissan GT-R und es gibt schon Fotos der neuen Variante.

Übertragen wird das ADAC GT Masters dieses Jahr wieder von Sport1 und auch die TCR Deutschland sowie die Formel 4 gibt es wieder bei dem Sportsender zu sehen. Beide Serien haben ein Starterfeld von ca. 30 bis 40 Fahrzeugen, sodass sie auch diese Saison wieder gute Rennaction zeigen werden. Die Übertragung des GT Masters beginnt am Samstag und Sonntag jeweils um 13 Uhr und bei den Startzeiten variiert man etwas. Normalerweise sollten die Rennen aber um 13:15 starten. Die Berichterstattung hier im Blog übernimmt der sehr geschätzte Kollege Phil. Los geht es für die GT Masters dieses Wochenende in Oschersleben.

Starterliste
Zeitplan Oschersleben

Bilderrechte / Copyright: ADAC Motorsport; Gruppe C

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2 Kommentare

murle 7 Mai, 2017 - 16:24

Keine Korrektur: Klaus Bachler ist kein Porsche Werksfahrer. Von 2012 bis 2014 war er Porsche-Junior.

Max Albrecht 9 Mai, 2017 - 20:53

Danke für den Hinweis. Hab mich von der Porsche Österreich Seite irritieren lassen, aber die dürfte nicht mehr aktuell sein. Habe es verbessert. :)

https://www.porsche.at/motorsport-events/motorsport/werkssport/werksfahrer/2-klaus-bachler

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