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Super Formula: Vorschau Round 4 Motegi

von geinou
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Halbzeit in der Super Formula: Mit einer neuen, weichen Reifenspezifikation sowie einer dicken Wetterwarnung reist Japans höchste Formelserie an diesem Wochenende zu Hondas Heimspiel am Twin Ring Motegi.

Super Formula Motegi 2015 StartSie waren nicht nur ein großer Diskussionspunkt der letzten Monate, sondern dürften an diesem Wochenende auch zu einem zentralen Schlüsselelement werden. Yokohamas Reifen wurde nach dem Saisonstart in Suzuka stark kritisiert. Zu hart, zu wenig abbauend sei er. André Lotterer ging gar so weit, dass er das Überholen als nahezu unmöglich beschrieb, da der schwarze Gummi wegen seiner Härte nicht genügend Downforce produzieren würde, welche die Autos in den Zweikämpfen dringend benötigen. Dies war bereits die zweite Kritik an Serienausstatter Yokohama, die heuer das Zepter von Bridgestone übernahmen. Bereits während der Testfahrten im Winter wurde der Regenpneu des Herstellers kritisiert, der selbst bei geringen Wassermengen zu wenig Grip produzieren würde. Das Fahren soll sich deshalb wie auf Eis angefühlt haben. Die nasse Qualifikation in Okayama sah ein ähnliches Bild, weshalb es nicht verwunderlich war, dass die Rennleitung einen Tag später einen Start hinter dem Safety-Car verordnete. Zwar haben die stets schlimmer werdenden Bedingungen letztlich zum vorzeitigen Rennabbruch geführt. Insgeheim wird man jedoch wohl eh auf eine trockenere Strecke gepocht haben, ehe man das Feld mit Vollgas auf die Reise geschickt hätte. Yokohama gelobte Besserung, die in Form eines überarbeiteten Regenreifens an diesem Wochenende nach Motegi gebracht wird.Super Formula Yokohama Soft Tyre

Dies ist allerdings nicht der einzige neue Gummi, den der Hersteller in seiner Advan-Kiste an den Zwillingsring karrt. Beim letzten Rennen am Fuji Speedway erstmals offiziell vorgestellt, führt die Super Formula ab diesem Wochenende eine weitere Reifenmischung ein. Während der Vergleich mit der Formel 1 wohl angebracht wäre, erinnert das sogenannte „2-spec-System“ allerdings eher an jenes der IndyCar Series. Zum bisherigen Medium-Reifen gesellt sich nun der mit roter Farbe markierte Soft-Reifen, der bei den Testfahrten am Fuji Speedway vergangenen Monat rund eine Sekunde schneller als sein Gegenstück war. Je nach Streckentypus, so Yokohama, könne der weiche Reifen gar bis zu zwei Sekunden mehr auf der Stoppuhr bringen. Seine Charakteristik ähnelt dem Medium, weshalb die Teams wohl nicht allzu penibles Feintuning an den Setups vornehmen müssen. Nach Aussage von Titelverteidiger Kazuki Nakajima sei die Gewöhnung an den weichen Gummi deshalb nicht allzu schwierig. André Lotterer erklärte nach den Probefahrten, dass der Grip-Zuwachs definitiv zu spüren sei. Unklar sei jedoch, wie stark der Verschleiß letztlich ausfallen wird. Titelverteidiger Hiroaki Ishiura fügte hinzu, dass das Reifenmanagement definitiv eine entscheidende Rolle spielen werde, da der Verschleiß, im Gegensatz zum Medium, spürbar sei. Dies dürfte insbesondere Rookie Stoffel Vandoorne freuen, der den geringen Reifenverschleiß vergangenen Monat als Aufhänger nahm, um das Racing in der Super Formula in einem Interview mit Motorsport.com als „not that exciting“ zu bezeichnen. Seine Aussage kam etwas überraschend, da es ironischerweise die Langlebigkeit jene Pneus waren, die er zu Saisonbeginn gegenüber der internationalen Presse noch als sehr lobend hervorhob und das Fahren in der Super Formula deshalb als herausfordernder als in der Formel 1 erklärte.

Super Formula Fuji 2016 Stoffel VandoorneEs wäre einfach, über seine Aussage Witze zu reißen und ihm die perfekte Mentalität für die selbsternannte Königsklasse zu unterstellen. Tatsächlich lässt sich jedoch eine Teilwahrheit seiner Aussage, obgleich sie selbst ohne rosarote Fanbrille überzogen war, feststellen. Den Unterhaltungswert eines Rennens sollte man gewiss nicht an der Anzahl von Überholmanövern festklammern. Überraschenderweise fiel der Saisonauftakt jedoch  lauwarm aus. Selbst die nach einer verkorksten Qualifikation aus dem Mittelfeld kommenden Top-Stars waren in wenige Duelle verstrickt. Positiv fiel der Kampf zwischen Tomoki Nojiri und André Lotterer ins Gewicht. Nach dem Rennen erklärte der TOM’s-Pilot allerdings, dass obgleich er schneller war, er wegen der Reifen absolut keinen Weg am Japaner vorbei fand. Sprichwörtliche „Taktikklassiker“ gibt es immer. Ein einziges Rennen reicht üblicherweise nicht aus, um Regeländerungen, Neuerungen etc. sonderlich objektiv zu bewerten. Paradebeispiel: Fuji. Nachdem der Lauf in Okayama bekanntlich ins Wasser fiel, sah die dritte Saisonstation ein sehr unterhaltsames Rennen mitsamt einem Duell um den Sieg, bei dem sich erst wenige Runden vor Schluss Joao Paulo de Oliveira am lange Zeit führenden Kazuki Nakajima vorbeischob. Auch das restliche Feld bot packenden Formelsport, dessen Unterhaltungswert sicherlich auch von der Charakteristik des Fuji Speedway weiter gestärkt wurde.Super Formula Okayama 2016 Hiroaki Ishiura

Von der weichen Spezifikation wird sich eine Rückkehr zur bekannten Action der vergangenen Jahre erhofft. Wie hoch letztlich der Einfluss des „Soft Tyre“ sein wird, wird sich erst über die Zeit zeigen. Dies betrifft auch den Umgang respektive die Gewöhnung der Teams an den neuen Gummi. Denn mit ihm wird sich auch ihre Strategie ändern. Ähnlich Formel 1 und InyCar müssen im Rennen nämlich jeweils beide Reifenmischungen für mindestens eine Runde gefahren werden. Dies stellt die Strategen selbstredend vor die Aufgabe, zu welchem Zeitpunkt welche Spezifikation eingesetzt werden soll. Denkbar wäre beispielsweise ein Start mit dem Soften, vielleicht sogar mit weniger Benzin an Bord – eine Strategie, die in der Vergangenheit ab und an benutzt wurde –, um sich so idealerweise vom Feld absetzend, direkt beim Grip-Einbruch, für einen Wechsel zu entscheiden. Das gleiche Spielchen andersrum, mit einem späten Wechsel auf den Weichen, wäre natürlich auch denkbar. Eine entscheidende Frage wird auch sein, wie lange der auch für Motegi auf eine Sekunde pro Runde geschätzte Vorteil anhalten wird. Besagtes Risikospiel lässt sich direkt auf die Qualifikation übertragen, in der die schwere Entscheidung getroffen werden muss, in welchem der drei Segmente man auf den weicheren Pneu setzen möchte. Zusätzlich zu zwei frischen sowie zwei gebrauchten Mediums vom vorherigen Rennen am Fuji Speedway stehen den Mannschaften nämlich lediglich zwei neue Sets vom weichen Reifen zur Verfügung. Da das Weiterkommen in Q2 wie auch Q3 selbstredend essentiell wichtig ist, wurde seitens der japanischen Experten bereits spekuliert, ob die Fahrer statt gebrauchter weicher Reifen (beispielsweise jene aus Q1) auf einen frischen Satz Mediums setzen werden. Besagte Überlegungen sind für Formel 1, IndyCar, ja gar die Super GT (wegen des sehr lebendigen Reifenkrieges bringen die involvierten Hersteller gleich mehrere Reifenmischungen an die Strecke) nichts Neues. Für die Super Formula, deren Präsident Akira Kurashita das Zwei-Reifen-System als essentiell für die Zukunftsentwicklung der Serie bezeichnet, ist es allerdings der Weg in eine neue Ära.

Ebenfalls neu in Motegi: das Einheitsmaterial von Hitoko. Nachdem das ebenfalls erst zu Beginn des Jahres neu eingeführte Bremsmaterial von Brembo zu gleich mehreren Probleme führte, die im gleich doppelte Bremsversagen (einmal im Rennen, einmal beim anschließend Reifentesttag) von Stoffel Vandoorne mündeten, entschied sich die JRP für einen Partnerwechsel. Besagte Bremsen werden, zusammen mit den Reifen, auf dem Stop-and-Go-Kurs von Motegi eine entscheidende Rolle spielen.

Super Formula Motegi 2015 Start 2Weltweit ist der Twin Ring Motegi eine einzigartige Rennstrecke, da er anders als die Strecken in den USA einen separaten Oval- sowie Straßenkurs enthält, ohne dabei Kompromisse bei der Streckenführung einzugehen. Gebaut wurde der gesamte Komplex 1997 von Honda, mit dem Ziel, die CART nach Japan zu holen und das eigene Wissen im Bereich des amerikanischen Open-Wheel-Sports zu erweitern. Trotz der „Zwillingsstrecken“ ist es allerdings nicht möglich, gleichzeitig zwei Rennen auszutragen, da sich der 4,8 km lange Straßenkurs die Boxengasse wie auch die Haupttribüne mit dem 2,493 km langen Super Speedway teilt. Zusätzlich werden beide Kurse in jeweils anderer Richtung gefahren. Neben der CART und später der IndyCar fuhr 1998 auch die NASCAR (damals noch Winston Cup) ein Einladungsrennen auf dem Oval. Das Coca-Cola 500 gewann Mike Skinner für Richard Childress Racing. In die NASCAR-Geschichte ging das Rennen allerdings aufgrund der Tatsache ein, dass es zum einen das erste (und einzige) Oval-Rennen der NASCAR in Japan war, zum anderen, weil Dale Earnhardt sowie dessen Sohn Dale Earnhardt Jr. das erste Mal zusammen in einem Rennen fuhren. Das letzte Oval-Rennen der IndyCar fand 2010 statt. Beim Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011 wurde der Super Speedway leider sehr stark beschädigt. Da die IndyCar bereits davor beschlossen hatte, nach 2011 aus wirtschaftlichen Gründen vorerst keine Rennen mehr im Land der aufgehenden Sonne auszutragen, beschloss der Streckenbetreiber, das Oval nicht zu reparieren. Das vorerst letzte IndyCar-Japan-Gastspiel fand deshalb erstmals auf dem Straßenkurs statt, welches Scott Dixon für Chip Ganassi Racing gewann. In Europa ist der Kurs insbesondere durch den dort seit 2004 jährlich ausgetragenen Japan-Grand-Prix der MotoGP bekannt. Nach Gastspielen in Okayama und Suzuka ist mittlerweile auch die Tourenwagen-Weltmeisterschaft auf Hondas Haus- und Teststrecke angekommen.Super Formula Motegi 2014 Naoki Yamamoto

Der Straßenkurs des Twin Ring Motegi fällt aufgrund seines flachen Höhenprofils für japanische Verhältnisse eher untypisch aus. Zudem besitzt die Strecke mit ihren 14 Kurven einen Stop-and-Go-Charakter, mit lediglich einer leichten Erhöhung in der Haarnadelkurve sowie kurzen Geraden. Überholmanöver sind deshalb schwierig. Interessant ist die Tatsache, dass der Straßenkurs zwei Unterführungen besitzt, mit der ersten auf der kleinen Geraden zwischen Kurve 4 und 5. An dieser Stelle verlassen die Fahrer quasi unter Turn 3 des Ovals den inneren Teil der Anlage; auf der Geraden nach Kurve 11 (zwischen Turn 1 und 2 des Ovals) gelangen sie durch die zweite Unterführung – das Ganze wirkt wie die Unterführung nach der Degner vor der Haarnadel in Suzuka – wieder in den inneren Teil hinein. Dies ist nur aufgrund der Einzigartigkeit der kompletten Anlage möglich und stellt somit gleichzeitig die Besonderheit der Strecke dar.

Super Formula Motegi 2015 Circuit SafariUnglücklicherweise sorgt aber genau diese Einzigartigkeit der Strecke für einige Probleme für die Zuschauer vor Ort. Zum einen sitzen diese beispielsweise auf der Haupttribüne zu weit von der Start- und Zielgeraden entfernt, zudem blockiert das Oval die Sicht auf einige Kurven der Strecke, weshalb viele größere Monitore zum Verfolgen des Geschehens benötigt werden. Abseits der Haupttribünen sind die Sitze auf wenige Stellen im inneren Teil des Ovals sowie die Gegengerade des Straßenkurses limitiert. Zu allem Übel besitzt die Strecke keine besonders gute Infrastruktur. Motegi (Tochigi-Präfektur) selbst ist mit lediglich 16.403 Einwohnern (Stand 2005) und einer Gesamtfläche von 172,71 km² eine relativ kleine Stadt. Zwar ist die Strecke mit dem Auto nur rund sechs Kilometer von der Innenstadt entfernt. Dennoch sind die Übernachtungsmöglichkeiten, abgesehen von einem Hotel direkt an der Strecke, quasi inexistent. Zusätzlich besitzt die Anlage lediglich zwei zweispurige Straßenzufahrten, was bei Großveranstaltungen mitunter für Verkehrsstaus sorgt. Die Anfahrt mit dem Zug gestaltet sich ebenfalls schwierig, weil die zwei großen regionalen Zuggesellschaften JR East und Tobu Railway den Bahnhof in Motegi nicht direkt anfahren. Pläne für eine Schnelltrasse für den Shinkansen gibt es ebenfalls keine.

Im Folgenden eine Onboard-Runde mit Joao Paulo de Oliveira aus dem Jahr 2014:

 

Super Formula Suzuka 2016 Naoki YamamotoMugen-Pilot und Suzuka-Sieger Naoki Yamamoto dürfte dieses Wochenende besonders motiviert sein, die seit 2010 (Loic Duval) sieglose Serie Hondas bei ihrem Heimspiel zu beenden. So gaben sich der Champion von 2013 sowie die Fernsehmoderation Eri Kano vor einer Woche das Ja-Wort. Passenderweise fand die Hochzeit am erstmals dieses Jahr zelebrierten Feiertag yama no hi, dem Tag des Berges statt. Für PS-Romantiker interessant: Das Paar lernte sich im Fahrerlager kennen. So war Eri Kano von 2012 bis 2015 als Reporterin für die Sendung SUPER GT + von TV Tokyo im Einsatz, die mit Highlights, Hintergrundberichten sowie Blicken hinter die Kulissen über die populärste Motorsportserie Japans berichtet. Doch nicht nur die Hochzeit dürfte Naoki Yamamoto beflügeln: Ab diesem Wochenende dürfen die jeweils von Honda respektive Toyota befeuerten Teams ein Update derer Turbomotoren verbauen. Insbesondere das Honda-Aggregat wird mit Spannung erwartet, da durch dieses der seit 2014 stets kleiner werdende Rückstand zu Toyota weiter geschlossen werden soll. Vor rund zwei Wochen debütierte der Antrieb bereits beim Super-GT-Lauf am Fuji Speedway, wo Honda hinter Nissan die Plätze zwei und drei belegte. Gleiches gilt natürlich auch für Toyota, die ebenfalls FeintuninSuper Formula Suzuka 2016 Joao Paulo de Oliveirag an ihrem Antrieb betrieben.

Nach der letzten Nullrunde wird Tabellenführer Naoki Yamamoto auch dringend ein gutes Ergebnis benötigen. Fuji-Sieger Joao Paulo de Oliveira konnte nach einem für ihn desaströsen Saisonstart nämlich auf lediglich drei Pünktchen reduzieren. Der geringe Punkteabstand der gesamten Top-10, die insgesamt gerade mal sieben Zähler auseinander liegen, zeigt wie unterschiedlich die ersten drei Saisonrennen verliefen. Freilich trug das vorzeitig abgebrochene Rennen in Okayama, bei dem lediglich halbe Zähler vergeben wurden und viele Titelaspiranten wegen eines verkorksten Qualifyings außerhalb der Punkteränge starteten, stark dazu bei. Gleichzeitig offenbart der Tabellenblick aber auch wie sehr das Feld durch die Einführung des Yokohama-Reifen zu Beginn des Jahres durcheinandergewirbelt wurde. Motegi könnte somit ein guter Indikator für die zweite Saisonhälfte sein. Traditionell stark am Zwillingsring waren in der Vergangenheit Impul mit ihrem Schützling Joao Paulo de Oliveira, der dort bislang viermal triumphierte. Zuletzt obsiegte der Brasilianer in Motegi 2014, als das Rennen wegen eines plötzlichen Monsun-artigen Regens hinter dem Safety Car beendet wurde. Mutter Natur könnte auch dieses Wochenende wegen des Auswüchsen von gleich drei auf Japan ansteuernden Taifunen eine Rolle spielen. Die Wetterprognose fällt fürs gesamte Wochenende recht schwierig aus, da unklar ist, wie stark die erwarteten Regenschauer ausfallen können. Starke Konkurrenz dürfte Joao Paulo de Oliveira mit Yuhi Sekiguchi aus dem eignem Team erhalten, der am Fuji mit dem Bronzerang seinen ersten Podiumserfolg feierte und hungrig auf mehr ist.

Super Formula Okayama 2016 Andre LottererNoch erfolgreicher als Oliveira auf dem Zwillingsring ist André Lotterer. Mit gleich sechs Erfolgen krönte sich der gebürtige Duisburger zum König von Motegi unter den derzeit aktiven Super-Formula-Fahrern. Sein dort letzter Sieg datiert allerdings bereits aufs Jahr 2012 zurück. Lotterer liegt derzeit mit 7,5 Punkten auf dem siebten Tabellenrang. Nach einem schwachen Saisonstart (Plätze sieben und acht in Suzuka und Okayama) fuhr er vergangenen Monat am Fuji Speedway mit Platz vier sein bisher bestes Resultat dieses Jahr ein. Der Champion von 2011 macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Umstieg auf den Yokohama-Reifen schwierig fiel. Derzeitige Baustelle sei das Qualifying, wobei Lotterer laut eigener Aussage selber nicht wisse, weshalb ihm wertvolle Zehntel auf seinen Teamkollegen Kazuki Nakajima fehlen. Dieser erlebte mit gleich zwei Nullrunden einen noch schlechteren Start als sein Mannschaftspartner. Ähnlich Oliveira fand der zweifache Super-Formula-Champion mit dem Silberrang beim vergangenen Lauf am Fuße des japanischen Wahrzeichens jedoch wieder zur alten Stärke zurück. Dies muss auch Kamui Kobayashi, der nach einer guten Debütsaison 2014 heuer zu einem der Geheimfavoriten auf den Titel gehandelt wurde. Mit bislang noch immer null Zählern auf dem Konto möchte der ehemalige Formel-1-Pilot die insbesondere von vielen technischen Problemen geplagte erste Jahreshälfte mit einem guten Resultat dieses Wochenende vergessen. Titelverteidiger Hiroaki Ishiura feierte vergangenes Jahr in Motegi seinen zweiten Super-Formula-Erfolg überhaupt, womit er einen wichtigen Schritt gen Meisterschaft tätigte. Die Voraussetzungen sind dieses Jahr nicht ganz unähnlich. Wie 2015 gewann der Cerumo-Inging-Pilot auch das Rennen in Okayama. Nach einem zuletzt schwächelnden sechsten Platz am Fuji liegt der 35-jährige Japaner mit neun Punkten derzeit auf dem vierten Tabellenrang. Wegen der Punktedichte könnte er mit einer etwaigen Podiumsplatzierung jedoch abermals einen wichtigen Schritt gen Titelverteidigungen machen.Super Formula Fuji 2016 Bertrand Baguette

Mit viel Herz am Fuji gekämpft und am Ende doch unbelohnt geblieben ist Bertrand Baguette. Der Belgier war über nahezu die gesamte Distanz auf Podiumskurs, bis die sogenannten „camber shims“ an seinem Nakajima-Racing-Honda abbauten. Trotz des ernüchternden Endresultats deutete seine Performance auf eine bereits im letzten Jahr bemerkbare Steigerung von Nakajima Racing. Bei Hondas Heimspiel wird das Team der japanischen Motorsportlegende Satoru Nakajima in komplett neuen Farben (grün-weiß) erscheinen, nachdem mit dem Energieunternehmen Green Tec erstmals seit 2010 ein neuer Hauptsponsor gefunden wurde. Ähnlich ernüchternd dürfte am Fuji auch die Bilanz bei Docomo Dandelion Racing und insbesondere Stoffel Vandoorne ausgefallen sein. So konnte der Belgier nach einem Bremsfehler in der allerersten Runde sowie dem Bremsversagen kurz vor Schluss nicht seine Premieren-Pole-Position in einen Sieg ummünzen. Für Teamkollege Tomoki Nojiri lief es nicht sonderlich besser, der abgesehen von einem vierten Platz in Okayama bereits zwei Nuller dieses Jahr schrieb und damit hinter seinen Ansprüchen (und Talent) auf lediglich dem 13. Tabellenrang liegt. Sollte es regnen könnten insbesondere die beiden Real-Racing-Piloten Koudai Tsukakoshi und Takuya Izawa zu wahren Geheimfavoriten mutieren, nachdem das Duo in Okayama erstmals gemeinsam für die vom Material her etwas schwächer einzustufende Honda-Mannschaft auf dem Podium stand. Insbesondere Tsukakoshi konnte dieses Jahr sein Pech der vergangenen beiden Saisons abschütteln, nachdem er in Suzuka das Maximum aus seinem Boliden mit Platz fünf herausholte.

 

TV-Zeiten Motegi

An der bisherigen TV-Situation hat sich nichts geändert, weshalb erneut auf die mehr oder weniger beliebte Graualternative im Internet zurückgegriffen werden muss. Der japanische Sender J Sports 1 wird am Samstag die Qualifikation ab 7 Uhr live übertragen. Am Sonntag beginnt die Übertragung auf J Sports 4 um 7:30 Uhr. Der Rennstart erfolgt eine halbe Stunde später um 8 Uhr deutscher Zeit. Insgesamt stehen 52 Runden auf dem Programm.

Copyright Photos: Japan Race Promotion

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