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FIA WTCC: Vorschau Nordschleife 2016 – Das Tourenwagenfestival

von Max Albrecht
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Im zweiten Jahr der FIA WTCC an der Nürburgring Nordschleife wird die Serie auch von der FIA ETCC und dadurch von etlichen TCR-Fahrzeugen unterstützt.

FHD_FT_7053Wenn es nicht zu einer Überraschung kommt, dann dürften die beiden Läufe der FIA WTCC wieder zu den besten Tourenwagenrennen des Jahres gehören. Alle Hersteller dürften dank der Kompensationsgewichte rech nah beieinander sein und jede Marke hat dieses Wochenende eine Chance auf den Sieg. Zusätzlich wird auch noch die FIA ETCC mit zwei weiteren Klassen zusammen mit der FIA WTCC starten und dadurch ist auch die TCR vertreten. Interessant wird dabei besonders das internationale Debüt des Peugeot 308 Racing Cup, der von Sébastien Loeb Racing eingesetzt und von Peugeot Sport entwickelt wird und schon einige Testkilometer auf der Nordschleife gefahren ist. Ansonsten fahren leider nur die SEAT León TCR und Honda Civic TCR in der ETCC, sodass ein Großteil der TCR-Fahrzeuge fehlt. Die ETCC S1600 ist inzwischen fast ein Markenpokal mit sieben Ford Fiesta 1.6 16V und nur zwei Peugeot 207 Sport.

FHD_FT_7085Zusätzlich konnte Münnich Motorsport wieder Sabine Schmitz als Gaststarterin verpflichten. Jedoch wird sie am Donnerstag nicht am Training teilnehmen können, da sie für Top Gear Filmaufnahmen machen muss. Dadurch fehlen ihr zwei Stunden Trainingszeit und die einzige Chance ist das zweite freie Training am Freitagmorgen, bevor es in das Qualifying geht. Nika Racing tritt mit dem Nachwuchspiloten John Bryant-Meisner an und etwas überraschend ist das schon. Bisher war er nur in Formel-Serien unterwegs und ein Debüt im Tourenwagen auf der Nordschleife kann man zumindest als mutig bezeichnen.

Doch nicht nur das Starterfeld hat sich zum Saisonhöhepunkt verändert, sondern auch die Trainingszeiten und das Qualifying. Die Dauer der Trainings wurden jeweils von 30 Minuten auf 60 Minuten verdoppelt und auch das Mac3-Qualifying musste eine Veränderung erfahren. Die Hersteller werden nur noch eine einzige Runde fahren und nicht wie bisher zwei Runden.

FHD_FT_7117Heute Morgen (Freitag) gab es zudem die Information, dass alle Honda-Resultate aus den Rennen in Ungarn und Marokko gestrichen werden, da der Unterboden regelwidrig war. Für Honda und vor allem Tiago Monteiro ist damit die Meisterschaftschance nur noch sehr gering, da er inzwischen 59 Punkte hinter Lopez liegt und seine Teamkollegen sogar noch weiter zurück sind. Auch die Herstellerwertung wäre damit wahrscheinlich schon verloren, da man deutlich über 100 Punkte dadurch verlieren wird. Honda hat jedoch schon Einspruch eingelegt und fährt mit dem gleichen Unterboden noch am Nürburgring, bevor die FIA die endgültige Entscheidung in Paris in einigen Monaten bekanntgegeben wird.

FHD_FT_7105Die Citroen-Fahrer müssen weiterhin mit 80 Kilogramm Kompensationsgewicht starten und besonders auf der Nordschleife dürfte sich das Gewicht negativ auswirken. Falls man jedoch trotzdem um den Sieg mitfahren kann, dürfte es wieder auf die Werksfahrer hinauslaufen, die in dieser Saison bisher deutlich besser waren als die Citroen-Privatfahrer. Für Yvan Muller ist das Wochenende besonders wichtig, da er inzwischen schon 59 Punkte hinter seinem Teamkollegen José María López liegt.

FHD_FT_7031Bei Honda dürfte man extrem glücklich sein, dass man mit dem gleichen Gewicht wie noch in Marrakesch starten darf, nachdem man dort im zweiten Rennen einen Dreifach-Sieg erreichen konnte. Zudem dürfte sich die Gewichtsersparnis gegenüber Citroen auf der Nordschleife noch mehr auswirken als noch auf der Strecke in Marrakesch. Es könnte also durchaus sein, dass die Honda im Qualifying mehrere Sekunden vor dem restlichen Feld sind. Wie auch schon bei Citroen sollte man sich auf die Werksfahrer konzentrieren, da die Privatiers noch nicht ganz konkurrenzfähig sind.

FHD_FT_6996Eine Gewichtsveränderung gibt es bei Lada. Wie Honda muss man dieses Wochenende 40 Kilogramm Kompensationsgewicht in den Fahrzeugen haben und damit nochmal zehn Kilogramm mehr als noch in Marrakesch. Hugo Valente war letztes Jahr als einziger RML-Chevrolet-Pilot siegfähig und im Lada sollte es noch besser für ihn laufen. Auch Nicky Catsburg war letztes Jahr gut auf der Strecke unterwegs.

FHD_FT_7087Weiterhin ohne Zusatzgewichte darf Volvo starten und langsam braucht man auch gute Ergebnisse. Inzwischen hat man bekanntgegeben, dass man sich aus der Virgin Australia Supercars Championship (V8 Supercars) und wahrscheinlich auch der STCC zurückzieht, um sich vollständig auf die FIA WTCC zu konzentrieren. Bisher konnte man noch keine Podiumsplatzierung in der Serie erreichen und eigentlich wäre die Nordschleife perfekt, um dieses Ziel zu schaffen. Mit 80 Kilogramm Gewichtsersparnis gegenüber Citroen und 40 Kilogramm gegenüber Honda und Lada sollte man ähnlich schnell sein, wenn nicht sogar schneller.

FHD_FT_7133Auch die RML-Chevrolet dürfen dieses Wochenende komplett ohne Zusatzgewichte in das Qualifying und die Rennen gehen. Jedoch hat man weiterhin Probleme, überhaupt das Mindestgewicht von 1100 Kilogramm zu erreichen. Die Speerspitze ist dabei wie immer Tom Coronel, der auch für Zakspeed das 24-Stunden-Rennen fahren wird. Für Sabine Schmitz hingegen wäre es ein Erfolg, wieder in die Punkte zu fahren.

Da der Start der ETCC erst wenige Minuten nach dem der FIA WTCC stattfindet, könnte es sogar sein das es zu Überrundungsmanöver der TC1 gegenüber der ETCC S1600 kommt. Eurosport überträgt die beiden Rennen live auf Eurosport 1 ab 11:15 und das Qualifying gibt es am Freitagabend als Aufzeichnung auf Eurosport 2 ab 21:30.

Gesamtwertung

Fotos: Felix Töllich

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