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WEC: Audi R18 e-tron mit Le Mans-Aero vorgestellt

von DonDahlmann
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Audi will es dieses Jahr offenbar wirklich wissen. Der Audi R18 e-tron wurde für das Rennen in Le Mans komplett umgebaut.

Die ersten öffentlichen Testfahrten des überarbeiteten R18 fanden letzte Woche in Monza statt, wo dann auch diese sehr bemerkenswerten Aufnahmen entstanden sind.

Es ist schon sehr faszinierend, wie der R18 ohne Lupfen durch die Curva Grande ballert. Die Geschwindigkeit dürfte bei ca. 340 km/h gelegen haben. Ebenso interessant ist die letzte Aufnahme in der Ascari, wo der Wagen nach dem ersten Scheitelpunkt sofort wieder Vollgas gibt und nicht mehr lupfen muss. Dabei hat Audi mit dem neuen aerodynamischen Konzept den Abtrieb um einiges verringert. In der Pressemitteilung erklärt der Entwicklungsleiter der Aerodynamik, Jan Monchaux:

Da der Abtrieb in Le Mans nicht so wichtig ist wie auf anderen Kursen, haben wir andere Lösungen und neue Körperformen entwickelt“, sagt Monchaux. „So verringern wir den Luftwiderstand. Alle Leitbleche, Flügel und ähnliche Elemente stehen nicht mehr so steil im Luftstrom, die Krümmung der Flügelprofile fällt geringer aus.“ Zusätzlich zu den Karosserieoberflächen haben die Entwickler auch die Technik darunter berücksichtigt. „Da die Anforderungen an die Kühlsysteme andere sind, konnten wir die Anströmung der Kühler neu konzipieren. Durch die höheren Geschwindigkeiten in Le Mans ist ein geringerer Massenstrom der Luft notwendig.“ Ergänzend unterstützen neue Lösungen im Fahrwerk die Federbewegungen des Autos und limitieren sie auf einen kleineren Bereich. So verringern sich Turbulenzen im Luftstrom unter dem Rennwagen.

Sichtbar sind vor allem die Änderungen am Vorderbau, wie man hier im Vergleichsbild sehen kann:

Audi R18 etron

Die Radhäuser sind komplett neu, ebenso der Lufteinlass, der jetzt weiter Außen sitzt. Die Verstrebungen ersetzen die alte Luftführung und sollen gleichzeitig weniger Abtrieb erzeugen bzw. die Luft über die Aufhängung durch das Auto leiten.

Auch in der Seitenansicht hat sich etwas getan. Hier die High Downforce-Variante, die auch in Silverstone gefahren ist, oben und die Le Mans-Aero unten.

Audi R18 etron

Auch hier kann man deutliche Unterschiede sehen. Auffallend ist die verlängerte Front mit den breiteren Radhäusern, die leicht höher gezogenen Seitenkästen vor den hinteren Radhäusern und ein anders gestalteter Heckflügel.

Bisher waren die Audi auf den Geraden deutlich unterlegen, wie man auch in Silverstone sehen konnte. Wie viel die neue Aerodynamik ausmachen wird, ist schwer zu sagen. In Paul Ricard zeigten die Tests, dass Toyota mit der Le Mans-Aero ungefähr 15 km/h schneller war. Das kann bei Audi aber auch mehr sein. Eine weitere Analyse gibt es morgen im Podcast und bei Mulsanne Corner.

Am Wochenende in Spa wird man genauere Daten bekommen, dann setzt Audi die neue Aerodynamik zum ersten Mal in einem Rennen ein.

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