Home Formel EinsF1 Formel Eins: Wie schlecht ist der Honda-Motor?

Formel Eins: Wie schlecht ist der Honda-Motor?

von DonDahlmann
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McLaren F1 Sepang 2015

McLaren-Honda hat einen eher holprigen Start in die Saison hingelegt. Wenig Testkilometer, einige Ausfälle und die Rundenzeiten stimmen auch nicht. Aber so schlecht ist der Honda-Motor gar nicht.

McLaren F1 Sepang 2015Man kann schon ein wenig Mitleid mit den McLaren-Honda haben. Mit großem PR-Pomp hat man die Partnerschaft bekannt gegeben und war dabei nie verlegen, auf die großartige Vergangenheit der Zusammenarbeit hinzuweisen. Doch die Realität sah dann anders aus. Vor dem Saisonstart in Australien schaffte man keine zwölf Runden am Stück. Die Rundenzeiten waren unterirdisch, reihenweise platzten beim Test Motoren, teilweise musste man die gesamte Verkabelung austauschen. Da lief es im letzten Jahr selbst bei Renault deutlich besser.

Das erste Rennen war dann auch eher so mittel. Magnussen blieb in der Einführungsrunde mit einem kapitalen Motorschaden liegen, aber immerhin konnte Button das Rennen beenden. In Malaysia fielen beide McLaren mit Probleme am Motor aus (Turbo & ERS), dafür lief es in Shanghai dann erstaunlich gut. Zwar verpasste man Q2 deutlich, dafür hielten beide McLaren durch und kamen ins Ziel. Im Rennen lag man immerhin zwischenzeitlich in Schlagdistanz zu Force India. Man kann erkennen, dass Honda in den ersten drei Rennen deutliche Fortschritte gemacht hat.

Aber wie sieht die Performance des Motors nun wirklich aus? Ein Zeitenvergleich mit dem 2014er Rennen in China gibt einen interessanten Aufschluss.

Die beste Runde von Jenson Button im zweiten freien Training 2014 (der Rest war am Wochenende verregnet):

1.39.284 min

Die beste Runde von Jenson, ebenfalls im zweiten freien Training 2015 (schneller wurde es auch nicht):

1.39.275 min

F1_Test_Barcelona2_2015_13Honda ist ungefähr da, wo Renault und Ferrari im letzten Jahr waren. Es fehlen rund 2,5 Sekunden auf die Spitze, wobei man ehrlicherweise auch sagen muss, dass man nicht erkennen kann, wie gut oder schlecht das neue Chassis ist. Da man den Motor erst sehr spät bekam und kaum testen konnte, dürfte die Anordnung der Kühler und aller Nebenaggregate eher konservativ sein. Insgesamt wirkt der MP-4/30 vor allem im Bereich der Seitenkästen breiter und weniger effizient als zum Beispiel der Mercedes. Auch sieht man noch große Ausbeulungen auf der Motorabdeckung. Man wird bei der Entwicklung also Kompromisse eingegangen sein, die man über die Saison verändern wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der McLaren im Sommer oder nach der Sommerpause mit einem neuen Heck daherkommt.

Eine ungeklärte Frage ist noch, wie gut der Motor werden kann. Man fährt offensichtlich mit reduzierter Leistung, teilweise spricht man von rund 100 PS. Soviel wird es nicht sein, sonst hätte man in China nicht mit den Force India mithalten können. Aber der Leistungsunterschied ist natürlich sichtbar da.

Wenn Honda aber jetzt leistungsmäßig da ist, wo Ferrari im letzten Jahr war, dann ist das schon mal kein schlechtes Zeichen. Man darf nicht vergessen, dass Honda den Motor ausschließlich auf dem Prüfstand und nicht auf der Strecke testen konnte. Wie groß die Unterschiede zwischen Prüfstand und Rennen sein können, sieht man aktuell bei Renault.

Und an Ferrari erkennt man, wie groß ein Sprung beim Motor ausfallen kann. Ferrari hatte den Motor im letzten Jahr auf Haltbarkeit getrimmt und dafür auf Leistung verzichtet. Über den Winter konnte man den Motor dann überarbeiten und Leistung herausholen. Viel schlechter als der Mercedes ist der Ferrari-Motor nun auch nicht mehr.

McLaren Honda MP4-30Honda geht einen Mittelweg. Man strapaziert den Motor, aber nur so weit, dass man zumindest über die Distanz kommt. McLaren-Honda ist dabei relativ egal, ob man dieses Jahr sechs oder acht Motoren pro Fahrer verbrät, es geht um den Lernprozess, um genau den Schritt zu machen, den Ferrari im Winter gemacht hat.

Wenn man schaut, wie schnell die Japaner die Probleme in den letzten zwei Monaten in den Griff bekommen haben und wie schnell das Auto in der Zeit wurde, erkennt man, wie gut die Truppe schon jetzt arbeitet. Aufgrund der Token-Regelung ist es unwahrscheinlich, dass Honda die fehlenden zwei Sekunden in diesem Jahr wird aufholen können, aber man sollte sie auch nicht unterschätzen. Wenn die Zuverlässigkeit größer wird, dann dürften auch die Rundenzeiten schnell in Bereiche kommen, in denen Punkte nicht unwahrscheinlich sind. Honda wird 2015 noch für Aufmerksamkeit sorgen.

Bilder: McLaren F1

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1 Kommentare

pete 16 April, 2015 - 08:25

Wo?
Ist Honda eigentlich noch erfolgreich?
Marktanteil Automobil Deutschland 0,7%
Motorradmarkt BMW Marktführer Honda verliert
Roboter Rasenmäher Husqvarna der Sieger schlechthin
Bootsmotoren Honda weit abgeschlagen
Arbeitgeber Bewertungen unter Kununu.com Honda katastrophal
Und dann noch im Ranking unter den Top 15 der fiesesten Arbeitgebern zu finden.
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Kein Wunder das die Kunden sich abwenden

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