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24 Stunden von Spa: Rennbericht

von Max Albrecht
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Mit den 24 Stunden von Spa ging dieses Wochenende auch das letzte wichtige 24-Stunden-Rennen zu Ende. Wie schon bei den Rennen in Daytona, am Nürburgring und in Le Mans gab es viele enge Kämpfe in den Klassen, die zu begeistern wussten.

Eau Rouge Sonnenuntergang

Eau Rouge Sonnenuntergang

In der zum ersten Mal ausgefahrenen Superpole konnte sich der Aston Martin von Beechdean AMR mit Stefan Mücke am Steuer an die Spitze setzen. Das Prinzip der Superpole ist ähnlich dem Top40-Qualifying am Nürburgring: Die schnellsten 20 des insgesamt 65 Teilnehmer starken Fahrerfeldes qualifizierten sich für die Superpole-Session und fuhren dann im Abstand von jeweils fünf Sekunden hintereinander los. Erster wurde, wie erwähnt, Stefan Mücke, den zweiten Platz erreichte Guidi im SMP Racing Ferrari. Das heißt, dass die erste Startreihe aus Pro-Am-Fahrzeugen bestand. Der bestplatzierte Pro-Wagen war der Wagen mit Götz/Buhk/Schneider. Doch schon direkt nach dem Start sollte es zu Positionsveränderungen an der Spitze kommen.

Direkt am Start verlor Pier Guidi in der Eau Rouge seinen Wagen, als er probierte, die Kurve neben Stefan Mücke zu meistern. Er hatte allerdings sehr viel Glück und wurde von keinem Fahrzeug erwischt.

http://www.youtube.com/watch?v=mbJJuVuO8bA

An der Spitze konnten sich Mücke und Catsburg in einem der favorisierten MarcVDS BMW absetzen, vor Parente im Hexis McLaren. Den ersten größeren Zwischenfall gab es schon nach 45 Minuten, als am RJN-Nissan mit Alex Buncombe in der Eau Rouge die Aufhängung brach. Glücklicherweise konnte er unverletzt aussteigen. Allerdings darf man diskutieren, ob die Fotografen direkt hinter der Begrenzung stehen müssen. Vor allem nachdem sich ein Pressefotograf in Zandvoort bei einem Unfall in der FIA GT Brüche zugezogen hat.

http://www.youtube.com/watch?v=x1Er3Nm6OC4

Als Folge des Unfalls von Buncombe kam für knapp 15 Minuten das Safety Car raus. Im Kampf um die Gesamtführung ging es weiterhin hin und her zwischen dem Beechdean AMR, den MarcVDS BMWs und dem Hexis McLaren. Durch die ersten Boxenstopp kam allerdings Maximilian Götz an die Spitze des Feldes. Die nächste Safety-Car-Phase wurden dann durch Jos Menten ausgelöst, der auch seinen Wagen in der Eau Rouge verloren hat. Auch er konnte sein Wagen glücklicherweise unverletzt verlassen.

http://www.youtube.com/watch?v=Gz3fqrC3GLE

Bis in den frühen Abend gab es dauerhaft Kämpfe zwischen Patrick Pilet im Manthey Porsche, den Marc VDS BMWs und dem HTP-Motorsport SLS, der inzwischen von Maximilian Buhk pilotiert wurde. Zwischendurch konnte auch immer mal wieder der einzige AF-Corse Ferrari mit Marco Cioci am Steuer mitmischen. Probleme gab es dann beim Beechdean Aston Martin, der mit Absplitterung der Karbonteile in die Box musste und dort viel Zeit verloren hat. Nach circa drei Stunden rollte dann der MarcVDS BMW mit Motorproblemen aus. Am Steuer des Fahrzeug saß zu der Zeit Jens Klingmann, der sich das Fahrzeug mit Dirk Müller und Piccini teilte. Das Überholmanöver des Wochenende gab es kurz danach, als sich Patrick Pilet von Platz 3 auf Platz 1 schob. Er musste dafür Yelmer Buurman und Henri Moser überholen und es kam auf der Kemmel-Geraden zu einer 4-Wide-Aktion.

Die Abendphase des Rennens wusste auch zu unterhalten, da die #4 mit Catsburg/Moser/Palttala und der Manthey Porsche mit Lieb/Lietz/Pillet innerhalb von fünf Sekunden lagen und es öfters zu Überholmanövern zwischen den beiden kam. Kurz nach Mitternacht begann es dann leicht zu regnen, sodass alle Teams auf Regenreifen wechseln mussten. Allerdings war der Regen nicht mit dem vom letzten Jahr vergleichbar, als Maxime Martin teilweise zehn Sekunden pro Runde auf das restliche Feld gutmachte.

In der Nacht hatte man leider die TV-Coverage eingestellt, sodass man das Rennen nur noch über eine Mischung aus dem NISMO-Onboardstream, Radio Le Mans, Livetiming und Twitter verfolgen konnte – und das klappte besser als gedacht. Schlechter als gedacht lief es für MarcVDS, bei denen ein weiterer Z4 kurz nach Mitternacht mit einem Schaden an der Lichtmaschine ausfiel. Auch den dritten MarcVDS BMW erwischte es am frühen Morgen, da auf einmal der Feuerlöscher losging und den Kabelbaum beschädigte.

Die Führung übernahm in der Nacht der HTP-Motorsport SLS GT3 mit Bernd Schneider, der auf dem Weg war, sein viertes großes Langstreckenrennen in diesem Jahr zu gewinnen (24h Dubai, 12h Bathurst, 24h Nürburgring).

Allerdings lag der Manthey Porsche direkt dahinter und durch unterschiedliche Boxenstoppfenster kam es immer wieder zu Positionsverschiebungen zwischen den Spitzenreitern. Knapp fünf Stunden vor Schluss fiel der ROWE SLS auf einem aussichtsreichen Top10-Platz aus. An der Spitze konnte Bernd Schneider die schnellsten Zeiten des Wochenende markieren und führte damit schon eine Vorentscheidung um den Sieg herbei. Zur vorletzten Safety-Car-Phase kam es dann knapp fünf Stunden vor Schluss, als Louis Machiels seinen Ferrari in der Eau Rouge verlor. Auch er konnte unverletzt aussteigen.

http://www.youtube.com/watch?v=W61XviK2Twc

In der Safety-Car-Phase beging Pilet im Manthey Porsche einen folgenschweren Fehler, da er hinter dem Safety Car überholte. Es gab für diese Aktion eine Drive-Through, die den Manthey Porsche eine ganze Runde hinter den HTP-Motorsport Mercedes warf. Die letzte Safety-Car-Phase wurde dann durch einen Zwischenfall zwischen Enzo Ide und Ian Dockerhill ausgelöst. Der Fehler ist ganz klar bei Enzo Ide zu sehen, der einfach rüberzog. Auch hier stiegen beide Fahrer glücklicherweise unverletzt aus.

http://www.youtube.com/watch?v=uuact3QA4xQ

Danach gab es keine großen Veränderung mehr. Zu erwähnen ist allerdings noch, dass ein Vita4One Racing BMW kurz vor Schluss ausfiel. Besonders bitter ist, dass man in den Top5 lag. Noch schlimmer lief es bei Kessel Racing, deren Ferrari knapp eine Stunde vor Schluss auf Platz 3 liegend ausfiel. Damit lag von da an der #2 Audi WRT mit Lotterer/Mies/Stippler auf dem 3. Platz.

In der Reihenfolge Schneider/Buhk/Götz vor Lieb/Lietz/Pillet und Lotterer/Mies/Stippler wurde das Rennen beendet. Ein großartiger Erfolg für Schneider der damit sein viertes großes Langstreckenrennen gewinnen konnte. Auch schön zu sehen, dass mit Buhk und Götz zwei Fahrer aus der ADAC GT Masters gewonnen haben.

Die BoP würde ich dieses Mal sogar als ganz okay einschätzen, da Porsche, Aston Martin, Mercedes, BMW, Ferrari und teilweise Nissan gleich schnell fahren konnten. Unglücklich war die BoP allerdings für die Audi, die ein Defizit von mehr als 10 km/h auf der Geraden ausgleichen mussten.

In der Pro-Am ging der Sieg an Cameron/Griffin/Mortimer/Vilander. Aufs Podium kamen zudem noch Salo/Ladygin/Shaitar/Mediani und Ordonez/Mardenborough/Pyzera/Reip. Ziemlich stark, dafür dass die Fahrer mal alle in der GT Academy angefangen haben, auch wenn Ordonez davor schon Erfahrung in der FR 3.5 sammeln konnte.

In der Gentleman Trophy ging der Sieg an Blanchemain/Beaubelique/Goueslard/Bouvy vor Brandela/Gorini/Lemeret/Prignaud sowie Paladino/Andreasi/Perez/Ciro. Alle fuhren auf Fahrzeugen von Ferrari.

Rennergebnis
Meisterschaftsstand

Aston Martin 24h Spa
Audi 24h Spa
BMW 24h Spa
Nacht 24h Spa
Ferrari GTR 24h Spa
Lamborghini 24h Spa
Manthey Porsche 24h Spa
McLaren 24h Spa
Sonnenuntergang 24h Spa
Nissan JRM 24h Spa
Nissan JRM 24h Spa
Nissan JRN 24h Spa
Sieger 24h Spa
Start 24h Spa

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