NASCAR – Bristol / IRL – Infinion / ALMS – Mosport

Nach den eher langweiligen Rennen auf Kursen wie Michigan und Pocono, gibt es endlich mal wieder Shorttrack Action. Ich hab mich ja hier und da schon als Shorttrack Fan geoutet und der Grund, warum ich die Rennen hier meist mag, ist einfach. Ich finde, dass bei Shorttracks die NASCAR wieder an ihre Wurzeln zurückkehrt. Das hat was vom klassichen Dirttrack der Anfangsjahre. Es ist nicht so schnell, aber es wird auf Kontakt und sehr hart gefahren. In Bristol gibt es kaum eine Runde, in der es nicht zur Sache geht und vor allem die letzten Runden sorgen für ordentlich Abwechslung. Und dann ist natürlich dieses Oval in Bristol.

Nur 750 Meter lang ist die gesamte Strecke, und damit kürzer als die Boxengasse in Daytona, aber Bristol hat Kurven mit satten 36 Grad Überhöhung. Dabei sind die Geraden gerade mal mit 16 Grad überhöht, was bedeutet, dass die Wagen beim Einlenken richtig in die Kurve reinfallen und dementsprechend abgestimmt werden müssen. Aber die Aerodynamik spielt in Bristol bei den langsamen Geschwindigkeiten nicht so eine große Rolle. Wichtig ist das Drehmoment von unten heraus und die Taktik. Dank der meist zahlreichen Gelblichtphasen gegen Ende des Rennens spielt der Sprit keine große Rolle, aber die Frage ist, wann man bei welcher Caution Reifen wechselt. Und vor allem wie viele. Nimmt man nur zwei neue Reifen, kann man ziemlich weit nach vorne kommen, sollte man im Mittelfeld stecken.

Da sollte man auf gar keinem Fall sein, denn hier sind Unfälle vorprogrammiert. Ähnlich wie bei einem Stadtkurs ist die halbe Miete für ein gutes Rennen also eine sehr gute Qualifikation. Alles, was hinter Platz 15 steht, ist einfach nur schlecht. Oder anders ausgedrückt – über 80% aller Sieger qualifizierten sich in den Top 10. Wer ganz hinten steht, kann es gleich vergessen. Da die Strecke so kurz ist, fehlt einem schon beim Start rund Dreiviertel einer Runde und es dauert dann meist auch nicht lange, bis man überrundet wird. Letzteres ist in Bristol ein ziemliches Problem. Man kann zwar auf Grund des neuen Asphalts, der im lezten Jahr aufgebracht wurde, sowohl oben, als auch unten in den Kurven fahren, die meisten kleben aber unten und wehren sich gegen die Überrundung.

Wer in Bristol die Nase vorn haben wird? Schwer zu sagen. Kyle Busch hat hier schon gewonnen, Carl Edwards sah hier nie so richtig gut aus und Jimmie Johnson sollte man auch nicht unterschätzen. Wird auf jeden Fall eine spannende und vor allem lange Nacht, denn das Rennen startet in der Nacht von Samstag auf Sonntag.

IRL – Infinion
Wie neulich schon mal gesagt: in der Meisterschaft sieht es nach einem Durchmarsch von Scott Dixon aus, der weit vor Castroneves führt. Zu dem muss Penske ja mit den Ersatzwagen an den Start gehen, da ihnen der Transporter samt der Einsatzrenner auf dem Weg nach Kalifornien abgefackelt ist. Interessanter ist da eher die Frage, ob sich Andretti-Green-Racing endlich mal aus dem Loch ziehen kann, in dem sie gerade stecken. Von Tony Kanaan sieht man ebenso wenig, wie von Marco Andretti, der eine katastrophale Saison hinlegt hat. Er liegt in der Meisterschaft sogar hinter Danica Patrick, die zu dem einen Sieg 2008 einfahren konnte. Netterweise geht die IRL allen anderen Serien aus dem Weg und startet erst Sonntag gegen Mitternacht. Die ALMS sollte bis zu diesem Zeitpunkt auch mit ihrem Rennen durch sein. Achja – man fährt nicht die NASCAR Variante, sondern den Kurs mit dem schnellen Infield.

Mosport
Wie man auf dem Streckenlayout sieht, wartet der Kurs jetzt nicht unbedingt mit großen Überraschungen auf. Aber er ist schneller, als es aussieht. Und ungefährlich ist er auch nicht. Seit der Eröffnung 1961 scheint sich nur wenig an der Strecke verändert zu haben, was so natürlich nicht stimmt. Man hat schon im Bereich der Auslaufzonen gearbeitet, aber wegen des umliegenden Waldgebietes ist da nicht viel zu holen. Deswegen sind Ausflüge in die Botanik immer recht schmerzhaft für den Wagen, weil man schnell in den Reifenstapeln hängt. Wenn man den Kurs so sieht, könnte man meinen, dass er den Audis eher als den LMP2 Wagen liegen sollte. Aber im letzten Jahr musste man sich auch nach einem extrem spannenden Rennen den Porsche geschlagen geben. Auf der langen Geraden gehen die Diesel natürlich ab, aber auf in diesem mittelschnellen Kurven sind die Porsche schneller, weil sie leichter sind. Weil in diesem Jahr auch die Acura vorne mit dabei sind, könnte das Rennen, dass auch ausnahmsweise mal live bei MotorsTV läuft, eines der besten der Saison werden.

Und sonst?
In der GP2 kann Bruno Senna den Titel wohl abschreiben. Nach einem katastrophalen Qualifying startet er nur von Platz 18. Schnellster war mal wieder Pantano, der Senna 1.8 Sekunden abnahm. Das ist schon mehr als eine Welt. Sennas Teamkollege, der Inder Chandhok, landete immerhin auf Platz drei, also kann es nicht am Team gelegen haben.

22.08.2008

23.08.2008

24.08.2008

Start ca. 02:15 Uhr