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F1 – Hockenheim / IRL – Mid-Ohio

von DonDahlmann
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Zuerst das Wichtige: Beim ALMS Rennen in Mid-Ohio (nicht gesehen) hat es wohl ein Feuer beim Nachtanken an der Box des de Ferran Teams gegeben. Das Feuer wurde schnell gelöscht, der „Tankwart“, Keith Jones, hat jedoch wohl schwere Verletzungen davon getragen. Obwohl er beim Abtransport bei Bewußtsein gewesen sein soll, beschreiben die Ärzte seinen Zustand als „kritisch“. Angeblich hat er schwere Verbrennungen davon getragen, die bis zu 30% seinen Körpers betreffen sollen. Ich verfolge das weiter.

F1 – Hockenheim
Fiat-Chef Luca di Montezemolo hat in einem Interview mal zugegeben, dass er auf schlechte Rennen seines Ferrari Rennstalls äußerst emotional reagiert und in den vielen Jahren insgesamt vier Fernseher das zeitliche gesegnet haben. Gestern könnte der fünfte kaputt gegangen sein. Was Ferrari da abgeliefert hat, war schon, verglichen mit ihren Ansprüchen, extrem schlecht. Das fing beim miserablen Quali-Ergebnis von Raikkönen an und hörte beim wehrlosen Massa auf. Sicher – der Brasilianer war gegen Hamilton sowieso chancenlos. Der Brite holte pro Runde mehr als ein Sekunde auf Massa auf. Das lag zum einen daran, dass der McLaren einfach besser ging, zum anderen aber auch daran, dass Hamilton auf weichen und vor allem neueren Reifen unterwegs war. Das allein kann schon eine halbe Sekunde ausmachen. Aber – die Art und Weise wie sich Massa dann überholen ließ, war schon traurig und zeigte, das er eben kein Champion ist. Ich erinnere mich da gerne an ein Rennen von Schumacher in Ungarn vor ein paar Jahren, als der mit abgelutschten Regenreifen rundenlag gleich eine ganze Horde hinter sich halten konnte. Damals übertrieb es der Deutsche deutlich und in Hockenheim gibt es mehr Platz zum überholen – aber es geht um die Einstellung. Und da fehlt bei Massa vielleicht etwas der Biss. Wenn man gleichzeitig sieht, wie verbissen (wenn auch höchst erfolglos) Alonso gekämpft hat, dann wird vielleicht auch klar, was ich meine.
Räikkönen war da schon erfolgreicher und konsequenter unterwegs, denn immerhin flog er, als seine Reifen frisch waren, an etlichen Konkurrenten vorbei. Dass er am Ende nicht an Kubica vorbei kam, war allerdings auch so eine Sache. Bei Ferrari läuft irgendetwas schief. Vielleicht arbeitet man schon am Rande der Entwicklungskapazität, vielleicht fehlt dem Team die Erfahrung der alten Garde. Vielleicht ist der Wagen nicht so gut, wie man gehofft hatte. Vielleicht sind die Fahrer nicht motiviert genug. Vermutlich ist es ein wenig von allem.

Wie gut Hamilton und wie gut der McLaren im Moment ist, zeigte sich jedenfalls gestern Nachmittag. Selbst wenn das Team einen schweren taktischen Fehler begeht, reicht es für die Briten noch locker ein Rennen zu gewinnen. Er profitert sicher davon, dass das Team sich voll auf ihn konzentriert und Kovalainen gestern unschön zurück gepfiffen hat. Das „Überholmanöver“ war schon arg gestellt, und Kovalainen war nach dem Rennen wohl auch nicht wirklich gut gelaunt. Es soll Stunden gedauert haben, bis er aus dem Motorhome wieder rauskam. Aber was sollte McLaren auch machen. Nach der Katastrophe aus dem letzten Jahr, hat man wohl keine Lust mehr, seine Fahrer offen gegeneinander antreten zu lassen. Zu dem war der Finne deutlich langsamer und lag schon vor dem Rennen über 20 Punkte in der WM zurück. Taktisch war die Entscheidung richtig, wenn auch nicht schön. Hamilton selber hat mich aber in den letzten zwei Rennen schwer beeindruckt. Es ist nicht allein sein Speed, es ist vor allem seine Entschlossenheit, mit der er zu Werke geht. Er fackelt nicht lange beim Überholen, er geht konsequent in jede Lücke und er hat jede Menge Entschlossenheit.

Das Rennen selber war bis zum Unfall von Glock (dem es gut geht und der die Woche wieder testen soll) ja eher bescheiden. Nur durch die Safety Car Phase und die unterschiedlichen Strategien kam einigermaßen Schwung in die Sache. Ohne die Unterbrechung wäre es wohl das ödeste Rennen des Jahres geworden. Heidfeld, der bis dahin auch eher unglücklich unterwegs war, und vor allem Piquet fuhren dann ein gutes Rennen. Auch die Zweikämpfe dahinter waren herzerfrischend, vor allem zwischen Alonso, Rosberg und Vettel. Was Vettel gestern wieder gezeigt hat, war aller erster Güte. Er hat beide Red Bull verblasen und einen zweifachen Weltmeister hinter sich gehalten. Besser geht es ja wohl kaum.

Im Chat gab es gestern kurz eine Diskussion, ob eine „Safer Wall“ beim Unfall von Glock was gebracht hätte. Ich bin der Meinung: ja! Auch wenn die Stelle „unüblich“ für einen Unfall ist, sollte man sich doch mal überlegen, ob man nicht alle Mauern mit einer „Safer Wall“ absichert. Die Technologie ist da, so teuer ist sie nicht und wie schon etliche Unfälle in den USA gezeigt haben, funktioniert sie perfekt. Mit „Safer Wall“ wäre Glock vermutlich aus dem Wagen völlig normal ausgestiegen.

Nächstes Rennen ist bekanntlich auf der Micky Maus Bahn in Ungarn. Ich bin mal gespannt, wie die McLaren da unterwegs sind. Da sie in Monaco deutlich gesiegt haben, sollten sie auch in Ungarn vorne sein. Allerdings – BMW hatte ein eher unglückliches Rennen und auf so engen Strecken sollten sie eigentlich gut unterwegs sein. Aber bei dem Lauf, den Hamilton und McLaren haben, wird es schwierig sein, die zu schlagen.

ALMS & IRL – Mid Ohio
Das IRL Rennen fing viel versprechend an – um dann öde zu enden. Beim Indy Lights Rennen hatte es noch aus Kübeln geregnet, aber zum IRL Rennen war die Strecke wieder halbwegs trocken. Man ging aber kein Risiko ein, und startete auf Regenreifen, was sich schon bei den Einrollrunden als überflüssig rausstellte. Die ersten gingen dann auch schon nach einer Runde an die Box, was sich zunächst als goldrichtige Entscheidung herausstellte. Vito Meira und Darren Manning fanden sich dann plötzlich an der Spitze und es sah dann auch lange so aus, als könnten sie das Rennen so zu Ende fahren. Doch dann gab es eine „Full Course Yellow“ und an der Box setzte sich dann die Routine der großen Team durch. Dazu kam dann noch, dass einige andere Fahrer draußen geblieben waren und auf eine andere Strategie setzten. Und Glück hatten, denn die ging dann am Ende tatsächlich auf, so das Ryan Briscoe nach vorne kam, obwohl der Pole-Sitter am Anfang wegen der Regenreifen weit nach hinten gefallen war. Ansonsten war es eher mau, was die IRL ablieferte.

Im Chat tauchte gestern die Mitteilung auf, dass Premiere das Rennen in Edmonton nicht übertragen wird. Ich hab bei Premiere nachgefragt, ob das stimmt, aber noch keine Antwort erhalten. Im Forum von digitalfernsehen.de tauchte die Meldung auf, dass man „Aufgrund begrenzter Übertragungskapazitäten“ das Rennen nicht zeigen könne. Aha. Dabei ist am nächsten Wochenende nichts besonderes zu sehen. Unschön, wenn sie es nicht zeigen, aber das Rennen kann man sich legal auf indycar.com in einer einigermaßen guten Qualität anschauen.

Und sonst?
Die A1 fährt im nächsten Früjahr in Kyalami (Südafrika). Damit ist der Stadt GP von Durban wohl raus.

Vorschau auf das kommende Wochenende: DTM nebst Rahmenrennen am Ring, WTCC in Brands Hatch, BTCC in Oulton Park, IRL Edmonton und NASCAR in Indy.

TV-Vorschau kommt morgen wieder.

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1 Kommentare

basic-groove 22 Juli, 2008 - 13:05

zur a1gp erwähnung: bei youtube oder a1gp tv gibt es schon test bilder zu sehen des neuen boliden mit ferrari unterm hintern…

http://www.youtube.com/watch?v=3NngosG4s0w

das wäre recht schade wenn durban rausfliegen würde. denn der kurs hat immer recht viel action geboten! und man konnte immer ein blick aufs WM station 2010 richten! :D

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