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VASC: Analyse Sandown 500 2018

von ThomasB
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Mit einer Machtdemonstration beim Sandown 500 unterstrich das Red Bull Holden Racing Team (RBHRT) seine Meisterschaftsambitionen und zeigte der Konkurrenz deutlich auf, wer die Favoriten für das Bathurst 1000 im Oktober sind. DJR-Penske dagegen muss vor dem wichtigsten Rennen des Jahres nochmal zurück zum berühmt-berüchtigten „Drawing-Board“.

Das ganze Wochenende über war man den drei Triple-Eight-Entries immer einen Schritt hinterher. Während Jamie Whincup in der Qualifikation die Pole für das erste „Race for the Grid“ rausfahren konnte, waren Fabian Coulthard (P12) und Scott McLaughlin (P14) gar nicht erst in den Top Ten zu finden. Einzige Ausnahme waren die Quali-Heats, in denen DJR-Penske nach einem Regen- und Hagelschauer im ersten Durchgang auf eine schnell trocknende Strecke spekulierte und seine Co-Driver Alex Prémat und Tony D’Alberto nicht für Regenreifen an die Box holte. Bei RBHRT dagegen hatte man sowohl Paul Dumbrell als auch Earl Bamber (Startplatz zehn) und Steven Richards (Startplatz 13) für einen Wechsel auf Regenreifen reingeholt. Der Schauer war allerdings nicht intensiv und die verbleibende Distanz nicht lang genug, um die verlorene Track Position noch aufzuholen. So starteten im zweiten Durchgang die DJR-Penske-Fords aus der zweiten Startreihe, während sich die Triple-Eight-Mannschaft auf die Plätze elf (Jamie Whincup / Paul Dumbrell), 13 (Craig Lowndes / Steven Richards) und 16 (Shane van Gisbergen/ Earl Bamber) verteilte. Der Sieg im ersten Heat ging übrigens an Aaren Russell, der ebenfalls draußen blieb und in Andre Heimgartners Nissan Luke Youlden (Erebus) hinter sich ließ.

Als im zweiten „Race for the Grid“ dann die Hauptfahrer das Steuer übernahmen, schuf Whincup die Grundlage für den Erfolg im Hauptrennen, indem er sich neun Plätze nach vorne arbeitete und Startplatz zwei herausfuhr. Er musste sich nur David Reynolds geschlagen geben, der somit die Pole für das Sandown 500 ergatterte. McLaughlin und Coulthard konnten die von ihren Kollegen übernommenen Startplätze nicht weiter verbessern und verblieben auf P3 und P4. Lowndes und van Gisbergen holten nach dem verzockten ersten Heat noch die Startplätze elf und zwölf heraus.

Sandown 500

Beim Start des Hauptrennens ließ Dumbrell nichts anbrennen und übernahm die Führung, während Youlden hinter Prémat und Dean Canto (Tickford) auf den vierten Rang zurückfiel. Dumbrell fuhr anschließend schnell einen Vorsprung von mehreren Sekunden auf seine Verfolger heraus. Auch zwei Cautions (Runde 23: Unfall Dean Fiore; Runde 57: Ausritt Jason Bright), die genau in die ersten beiden Boxenstopp-Phasen fielen, konnten Dumbrell nicht gefährlich werden, sodass er das Steuer in Führung liegend an Whincup weitergeben konnte. Dessen Teamkollegen Richards und Bamber hatten sich da schon weit in die Top Ten nach vorne gearbeitet und beim folgenden Restart (Runde 62) fanden sich Lowndes und van Gisbergen somit bereits auf den Plätzen zwei und vier wieder. Coulthard und McLaughlin übernahmen derweil die Plätze drei und fünf von ihren Co-Piloten.

Anschließend beruhigte sich das Renngeschehen recht schnell wieder, im Mittel- und Hinterfeld wurde allerdings hart um Positionen gekämpft, sodass nie Langeweile aufkam. Van Gisbergen nahm kurz darauf (Runde 81) Coulthard den dritten Platz ab, den er in der Folge auch nicht mehr abgab.

An der Spitze änderte sich daraufhin aber nicht mehr viel, mit Ausnahme eines Platztausches zwischen van Gisbergen und Lowndes. Whincup konnte somit ungefährdet Saisonsieg Nummer fünf einfahren, während „SVG“ und Lowndes auf P2 und P3 den Triple-Eight-Dreifacherfolg sicherten. Scott McLaughlin wurde Vierter und David Reynolds komplettierte knapp hinter dem Neuseeländer die Top Fünf. Platz sechs ging an Scott Pye, der zusammen mit seinem Co Warren Luff ganze dreizehn Positionen gutmachte. Auf den Plätzen sieben bis zehn folgten Rick Kelly, Garth Tander und Chaz Mostert. Tander und sein Partner Chris Pither mussten dabei übrigens, nachdem sie in der ersten Runde von Dale Wood umgedreht wurden, das Feld von hinten aufrollen, P9 ist daher ein tolles Ergebnis für sie und Garry Rogers Motorsport. Einziger Ausfall des Rennens war der Nissan von Simona de Silvestro / Alex Rullo, die wegen eines Motorproblems aufgeben mussten.

Viel mehr gibt es von der diesjährigen Ausgabe auch nicht zu berichten. Es ist übrigens die erste seit 2015, die mit 161 Runden über die komplette Distanz führte. In den vergangenen beiden Jahren sorgten Unfälle von James Golding (2016) und Taz Douglas (2017) für zwischenzeitliche Unterbrechungen.

Ergebnis Sandown 500
Stewards Summary (PDF)

Nachtrag

Die relativ schwache Leistung von DJR-Penske liegt am fehlenden Top Speed des Ford Falcons. Dort haben die ZB Commodores einen aerodynamischen Vorteil, was man auf dem Sandown Raceway mit seinen beiden langen Geraden auch deutlich sehen konnte. Im Rennen probierte man es bei McLaughlin mit einem sehr flach eingestellten Heckflügel, doch das hatte natürlich zur Folge, dass sein Auto in den langsameren Kurven auch schwieriger zu fahren war. Den Nachteil gegenüber den Holdens konnte man somit nicht kompensieren.

Noch deutlicher spürte dies Tickford Racing. Winterbottom/Canto blieben im Rennen trotz Startplatz fünf eher blass und beendeten es nur auf Rang 17. Chaz Mostert (mit James Moffat) war somit der einzige Tickford-Vertreter unter den ersten Zehn. Für das bevorstehende Rennen in Bathurst sind das, zumindest für die Ford-Teams und ihre Anhängerschaft, natürlich keine guten Vorzeichen, denn mit dem Mount Panorama Circuit wartet nun die Strecke mit dem höchsten Top Speed (300 km/h) und dem höchsten Schnitt (178 km/h).

Zu den Verlierern des Wochenendes gehörten freilich auch andere. Da wären zum einen Andre Heimgartner / Aaren Russell. Nach dem ersten Quali-Heat noch mit der vorläufigen Pole Position, misslang Heimgartner der Start zum zweiten Heat, sodass er dieses auf Platz sechs beendete. Im Hauptrennen wurde Russell dann in der Anfangsphase vom Erebus-Rookie Will Brown umgedreht. Schlussendlich mussten sie sich mit P14 abfinden.

Auch bei Nick Percat / Macaulay Jones kam nicht viel zusammen. Nach dem ersten Heat lag man auf einem aussichtsreichen fünften Platz, doch im zweiten musste Percat spät an die Box (Grund unbekannt), was Startposition 25 für den Sonntag bedeutete. Im Hauptrennen kam man dann vom Regen in die Traufe: Erst brach der Schalthebel durch und durch die nötigen Reparaturen verlor die #8 etliche Runden, ehe zwei Durchfahrtsstrafen (Pitlane- und Safety-Car-Vergehen) einem komplett verkorksten Rennen die Krone aufsetzten. Mit 19 Runden Rückstand belegte man am Ende Platz 24.

Und dann wäre da noch Preston Hire Racing. Vor Beginn des Enduro Cups ersetzte man Co-Driver Matt Brabham relativ kurzfristig mit dem Routinier Jason Bright, nachdem Brabham bei einem Testunfall den Wagen beschädigt hatte. Bright wiederum setzte am vergangenen Wochenende das Auto einmal in die Leitplanken (nach Kontakt mit Luff) und einmal ins Kiesbett. Ohne Preston Hire Racing hier zu nahe treten zu wollen: Ich glaube nicht, dass es mit Matt Brabham sonderlich schlechter gelaufen wäre.

In der Gesamtwertung führt nach dem Sandown 500 weiterhin Shane van Gisbergen mit 3054 Punkten. Scott McLaughlin liegt mit 2999 Zählern auf dem zweiten Rang – gefolgt von Jamie Whincup (2716 Punkte), Craig Lowndes (2487) und David Reynolds (2435). Im Enduro Cup liegen Whincup/Dumbrell (300 Punkte) vor van Gisbergen/Bamber (276) und Lowndes/Richards (258). McLaughlin/Prémat (240) und Reynolds/Youlden (222) folgen als Vierte und Fünfte.

Weiter geht es bei den Supercars am ersten Oktoberwochenende mit dem absoluten Saisonhöhepunkt: dem Bathurst 1000.

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1 Kommentare

Laszlo 19 September, 2018 - 15:30

wär’s interessant dabei zu sein :)
danke für den coolen Artikel!

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