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IndyCar: Analyse Angie’s List Grand Prix of Indianapolis

von Rainer
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Auch in Indianapolis setzte Simon Pagenaud seine beeindruckende Serie, mit jetzt drei Siegen in Folge, fort. Seit Scott Dixon 2013 ist keinem Fahrer mehr so eine Siegesserie in der IndyCar Series gelungen.

04CJ6276Im Gegensatz zu den Rennen in Long Beach und Birmingham musste Simon Pagenaud diesmal kaum um den Sieg kämpfen. Schon in der Qualifikation am Freitag war er der schnellste Fahrer auf dem Straßenkurs im IMS. Am Samstag war es deutlich kühler und viele Fahrer bekamen so Probleme, nicht aber Pagenaud. Vom Start weg führte er das Feld an und gab die Führung nur in Folge der zweiten Caution des Rennens ab. Im Rahmen der letzten Boxenstopps übernahm Simon Pagenaud wieder die Spitze und fuhr den Sieg ungefährdet nach Hause. Neben ihm auf dem Podium standen Helio Castroneves und James Hinchcliffe. Hinchcliffe ging von Startplatz 3 ins Rennen und befand sich das ganze Rennen über in der Spitzengruppe. Castroneves hingegen hatte eine schlechte Qualifikation und musste sich von Startplatz 13 nach vorne kämpfen. Er profitierte dabei stark von der zweiten Caution.

Die erste Gelbphase löste Scott Dixon schon nach wenigen Metern aus. Von Startplatz 7 kommend zog er vor Kurve 1 in die Linie seines Teamkollegen Tony Kanaan, der nach außen in Sebastien Bourdais hinein ausweichen musste. Für Kanaan war das Rennen sofort beendet. Bourdais musste eine lange Reparaturpause einlegen und löste dann ohne Vortrieb in Runde 37 die zweite Caution aus.

Bis zu den ersten Boxenstopps blieb die Spitzengruppe aus Simon Pagenaud, James Hinchcliffe, Charlie Kimball und Juan Pablo Montoya relativ dicht beisammen. Erst Jack Hawksworth auf Platz 5 konnte den Speed nicht mitgehen und verlor bis Runde 12 sieben Sekunden auf Montoya. Insgesamt hatte Hawksworth massive Probleme mit den tiefen Temperaturen. Er konnte nie an die Zeiten der Qualifikation heranreichen und wurde im Laufe des Rennens bis auf Platz 20 zurück gereicht.

DRG_1211Ein wenig weiter hinten übte Alexander Rossi direkt nach dem Restart in Runde 4 massiven Druck auf Will Power im Kampf um Platz 10 aus. Prompt drehte sich der erfahrene Australier in Kurve 7 und musste das ganze Feld passieren lassen. An Position 23 nahm er das Rennen wieder auf und konnte sich nur sehr langsam verbessern. Bei der Boxenausfahrt in Runde 62 zog er zu früh wieder auf die Strecke und musste eine Drive-Through Penalty antreten. Nach Takuma Sato, Juan Pablo Montoya und Josef Newgarden war Power der vierte Fahrer, der von der Elektronik ertappt wurde. Nach den Diskussionen in Long Beach wurde in den Wagen mittig ein Sensor installiert, der die Überfahrt über die, quer zur Ausfahrt befindliche, Boxenlinie erfasst. Registriert der Sensor keine Überfahrt, wird eine Strafe ausgesprochen. Insgesamt war es aber nur der i-Punkt auf einem richtig schlechten Rennen. Mit Platz 19 kann Will Power nicht zufrieden sein.

Juan Pablo Montoya rutschte in Runde 21 mit kalten Reifen aus der Boxenausfahrt und verpasste es so, die geforderte Linie zu überfahren. Immerhin konnte er sich halbwegs von der Strafe erholen und kam auf Platz 8 ins Ziel.

Alexander Rossi kam mit den Bedingungen am Samstag sehr gut zurecht. Zügig konnte er sich in die Top-6 verbessern. In Runde 51 verließ er im Kampf mit Carlos Munoz aber die Rennstrecke und konnte sich so an diesem vorbeischieben. Diesen Vorteil musste Rossi auf Anweisung der Rennleitung wieder aufgeben und Munoz passieren lassen. Dabei verlor er aber so viel Schwung, dass direkt auch noch Mikhail Aleshin, Marco Andretti und Juan Pablo Montoya durchschlüpfen konnten. Aber auch von diesem kleinen Rückschritt ließ sich der junge Amerikaner nicht verunsichern und erreichte mit Platz 10 sein bestes Ergebnis in der IndyCar Series.

JGS_9411-1Helio Castroneves und Conor Daly gingen von den Startplätzen 13 und 22 ins Rennen. Um weiter nach vorne zu kommen, setzten ihre Teams sie auf eine aggressive Strategie mit zwei kurzen Stints zu Rennbeginn. So absolvierten sie schon ihren zweiten Stopp in den Runden 36 und 37. Als dann Sebastien Bourdais seinen Wagen abstellen musste und das restliche Feld den jeweils zweiten Stopp unter Gelb absolviert hatte, führte Daly das Rennen auf einmal vor Castroneves an. Dahinter folgte James Hinchcliffe, der mit einem sehr schnellen Stopp Charlie Kimball und Simon Pagenaud überholen konnte. Beide musste er beim Restart in Kurve 1 aber wieder passieren lassen. Alle Fahrer mussten noch einmal zum Nachtanken an die Box, sodass Daly und Castroneves um den Sieg mitfuhren.

DLY-1200_AConor Daly konnte sich schnell von Helio Castroneves und Simon Pagenaud absetzten, weil diese ein wenig Benzin sparten. Team Penske wollte durch einen etwas längeren Stint an Daly vorbeikommen. In Runde 60 kam Daly an die Box und in Runde 61 fuhr Castroneves, mit Pagenaud im Schlepptau, die schnellste Rennrunde. Nach den Stopps führte dann Pagenaud deutlich vor Castroneves und Daly. Für die In-Lap, den Boxenstopp und die Out-Lap benötigte Daly 179,74 Sekunden. Castroneves war mit 179,36 Sekunden nur ein wenig, Pagenaud hingegen mit 175,81 Sekunden deutlich schneller. Diese zwei Runden, so wie der grundlegende Speed, haben Simon Pagenaud den Sieg eingebracht.

Conor Daly hatte auf seiner Out-Lap seine letzte Push-to-Pass Aktivierung verbraucht. Ohne diese Zusatzleistung war er in den letzten Runden wehrloses Opfer gegen seine Konkurrenten, die auf der langen Start-Ziel-Gerade noch darauf zurückgreifen konnten. So wurde er noch von James Hinchcliffe, Graham Rahal und Charlie Kimball überholt. Trotzdem ist Platz 6 für Conor Daly und Dale Coyne Racing ein sehr gutes Ergebnis.

Graham Rahal war in der Qualifikation drittschnellster Fahrer. Da sein Wagen, wie auch der von Josef Newgarden, zu leicht war, musste er das Rennen von Startplatz 24 in Angriff nehmen. Während der ersten Caution kam er kurz zum Nachtanken an die Box und konnte so bis Runde 25 auf der Strecke bleiben. Nach seinem Stopp lag Rahal dann schon auf Platz 8. Die Strategie von RLL Racing ging also voll auf. In den ersten Runden nach dem zweiten Restart in Runde 45 konnte sich Graham Rahal mit seiner aggressiven Art an Ryan Hunter-Reay, Scott Dixon und Charlie Kimball vorbeischieben. Diese Überholmanöver sicherten ihm dann Platz 4 im Ziel.

Angie's List Grand Prix May 14th, 2016 ©2016 Walt Kuhn

Hinter Charlie Kimball und Conor Daly reihte sich Scott Dixon ein. Für den sonst so schnellen Neuseeländer war es ein ungewöhnliches Rennen. Sonst halten ihn nur Unfälle oder massive technische Probleme von einem Platz auf dem Podium ab. Diesmal kämpfte Dixon „nur“ mit dem Fahrverhalten seines Wagens. Bei den tiefen Temperaturen gelang es ihm kaum, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen, und so rutschte er ungewöhnlich viel auf der Strecke herum.

_FM47431Die Plätze 9 und 10 belegten die beiden Andretti-Honda von Ryan Hunter-Reay und Alexander Rossi. Wiedermal war man als gesamtes Team, Plätze 12 und 15 für Carlos Munoz und Marco Andretti, enttäuschend unterwegs. Andretti Autosport war hinter Schmidt Peterson Motorsport, Rahal Letterman Lanigan und Dale Coyne Racing nur viertbestes Honda-Team. Insgesamt war man bei Honda aber nicht unzufrieden mit dem Ergebnis. Hinchcliffe, Rahal und auch Daly konnten ganz gut mit den schnellsten Chevrolet mithalten, obwohl es bei Honda nur kleine Verbesserungen an der Aerodynamik gab. Chevrolet hatte hingegen einen komplett neuen Frontflügel im Gepäck.

28MR0470Von den Fahrern, die nur die beiden Rennen im IMS bestreiten werden, machte Matt Brabham den besten Eindruck. Er hielt sich konstant um Platz 15 herum auf und beendete auf Platz 16 das Rennen. Mit Takuma Sato, Will Power, Jack Hawksworth und Josef Newgarden hat er doch einige namhafte Fahrer hinter sich gelassen. Ein sehr gutes Rennen hatte auch Spencer Pigot, der nach St. Petersburg seinen zweiten Einsatz feierte und diesen auf Platz 11 abschloss. Unauffälliger waren dagegen die Auftritte von JR Hildebrand und Alex Tagliani. Mit einer Runde Rückstand bildeten sie das Ende des Feldes, das noch die Zielflagge erreicht hat. Für beide Veteranen war das Rennen aber auch nur eine Vorbereitung auf das Indy 500. Die jüngeren Fahrer wie Pigot, Chaves und Brabham wollten hingegen zusätzlich Werbung in eigener Sache für spätere Einsätze machen.

Das ganze Ergebnis gibt es auf der Homepage der IndyCar Series als PDF.

Mit dem Sieg hat Simon Pagenaud (242 Punkte) die Führung in der Meisterschaft auf 76 Punkte vor Scott Dixon (166 Punkte) ausgebaut. Dicht dahinter folgen Juan Pablo Montoya (160 Punkte) und Helio Castroneves (159 Punkte). Graham Rahal ist mit 133 Punkten der einzige Fahrer, der sich zwischen die Penske- und Ganassi-Piloten schieben kann. Tony Kanaan und Charlie Kimball haben jeweils 111 Punkte auf dem Konto.

MWY_9764Das nächste Rennen ist die 100. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis am 29. Mai. Die Testfahrten begannen aber schon am Montag, dem 16. Mai, um 18:00 Uhr mit dem Rookie Orientation and Refreshers Practice. Die Trainings sind im Stream im YouTube Chanel der IndyCar Series zu sehen.

Bisher sind 33 Wagen (PDF) gemeldet. Auf einen richtigen Bump-Day müssen wir wohl verzichten.

Zeitplan Indy 500 Trainings (times local; MESZ)

Montag, 16. Mai

12:00 – 2:00 p.m. (18:00 – 20:00) Rookie Orientation and Refreshers Practice
2:00 – 6:00 p.m. (20:00 – 0:00) – Verizon IndyCar Series practice

Dienstag, 17. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – Verizon IndyCar Series practice

Mittwoch, 18. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – Verizon IndyCar Series practice

Donnerstag, 19. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – Verizon IndyCar Series practice

Freitag, 20. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – Verizon IndyCar Series practice

Samstag, 21. Mai

8:00 – 8:30 a.m. (14:00 – 14:30) – Verizon IndyCar Series practice (Group 1)
8:30 – 9:00 a.m. (14:30 – 15:00) – Verizon IndyCar Series practice(Group 2)
9:00 – 10:00 a.m. (15:00 – 16:00) – Verizon IndyCar Series practice (all cars)

11:00 a.m. – 5:50 p.m. (17:00 – 23:50) – Verizon IndyCar Series Qualifications (ab 22:00 Uhr live Sport1 US)

Sonntag, 22. Mai

12:00 – 12:30 p.m. (18:00 – 18:30) – Verizon IndyCar Series practice (Pos. 22-33)
12:45 – 1:15 p.m. (18:45 – 19:15) – Verizon IndyCar Series practice (Pos. 10-21)
1:30 – 2:00 p.m. (19:00 – 20:00) – Verizon IndyCar Series practice (Fast 9)
2:45 – 4:45 p.m. (20:45 – 22:45) – Verizon IndyCar Series Qualifications (Pos. 10-33) (ab 22:00 Uhr live Sport1 US)
5:00 – 5:45 p.m. (23:00 – 23:45) – Verizon IndyCar Series Qualifications (Fast 9)

Montag , 23. Mai

12:30 – 4:00 p.m. (18:30 – 22:00) – Verizon IndyCar Series practice

Angie's List Grand Prix May 14th, 2016 ©2016 Walt Kuhn
Angie's List Grand Prix May 14th, 2016 ©2016 Walt Kuhn
Angie's List Grand Prix May 14th, 2016 ©2016 Walt Kuhn

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Jones, Chris Owens, John Cote, Forrest D. Mellot, David Yowe, Joe Skibinski, Mark Reed, Karl Zemlin, Walt Kuhn, Dana Garrett, Mike Young

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