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IndyCar: Vorschau Toyota Grand Prix of Long Beach

von Rainer
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Als drittes Rennen der IndyCar-Saison steht der Grand Prix of Long Beach auf dem Programm. Toyota ist weiterhin Sponsor des Rennens, auch wenn sie seit über zehn Jahren kein Motorenpartner mehr sind.

36RD5554Insgesamt wird in diesem Jahr der 42. Grand Prix of Long Beach ausgetragen. Darunter finden sich auch acht Läufe im Rahmen der Formel 1-Weltmeisterschaft. Für die IndyCar Series und ihre Vorgänger- bzw. Konkurrenzorganisationen ist es dort der 33. Auftritt. In den ersten Jahren war das Rennen fest in der Hand der Familie Andretti, mit drei Siegen für Mario und einem für Michael. Danach folgten vier Siege von Al Unser jr. Der letzte Fahrer, der seinen Titel verteidigen konnte, war Sebastien Bourdais, der von 2005 bis 2007 gewinnen konnte. Das überhaupt letzte Champ Car-Rennen ging 2008 an Will Power.

Livestream (Warm-up: 18 Uhr – 18:30 Uhr)

Strecke

LongBeach_TrackMapDer Stadtkurs erstreckt sich über 3,167 km um das Kongresszentrum in Long Beach. Die Start- und Ziel-Passage, inklusive einer langgezogene Rechtskurve, mündet in eine enge 90 Grad Linkskurve. An der schnellsten Stelle der Strecke müssen die Fahrer aus fast 180 mph anbremsen. Es ist die beste Überholstelle, auch wenn es durch die nahen Betonwände häufiger Unfälle gibt. Gerade nach dem stehen Start wird es dort sehr kritisch. Es folgt ein enger und winkliger Streckenabschnitt. In Kurve 4, einer 90 Grad Rechtskurve, haben die Fahrer häufiger Probleme, da es durch einen anderen Belag besonders rutschig am Kurvenausgang ist. Es folgt eine Reihe von 90 Grad Kurven und kurzen Geraden. Kurve 8 ist besonders wichtig, da sie auf die zweitlängste Vollgaspassage der Strecke führt. Einige Bodenwellen in der Anbremszone erschweren aber das exakte Durchfahren. Kurve 9 bietet dann eine zweite kritische Überholmöglichkeit. Die folgende Linkskurve kann zum Konter genutzt werden. Trotzdem ist es auch hier sehr eng und der Austausch von Carbonteilen wahrscheinlich. Eine Haarnadel führt zurück zur Start- und Ziel-Passage.

Favoriten

Die Siegerliste des Grand Prix of Long Beach umfasst die IndyCar-Champions der letzten Jahre: Dario Franchitti (2009), Ryan Hunter-Reay (2010), Will Power (2012) und Scott Dixon (2015). Daneben gewannen noch zweimal Mike Conway (2011, 2014) und Takuma Sato (2013). Mit den Siegen von Conway im Wagen von Dale Coyne und Sato hatte im Vorfeld keiner gerechnet. Es gewinnt also entweder ein absoluter Topstar oder ein Außenseiter. Zu den Topstars, die schon einmal in Long Beach triumphieren konnten, gehören auch Juan Pablo Montoya und Helio Castroneves. Ihre Siege 1999 und 2001 errangen sie aber noch in einer ganz anderen Zeit.

Wenn man sein Geld auf einen Fahrer von Chip Ganassi Racing oder Team Penske setzt, macht man, eigentlich wie immer, nicht viel falsch. Im Vorjahr bildeten Scott Dixon, Tony Kanaan, Juan Pablo Montoya, Helio Castroneves und Simon Pagenaud die Top 5. Will Power verlor bei einem Zwischenfall in der Boxengasse zwei Runden. Vom reinen Speed her hätte er die Top 6 vervollständigen können.

In die Phalanx der beiden Topteams konnten zuletzt nur Ryan Hunter-Reay und Graham Rahal regelmäßig eindringen. Rahal war im Vorjahr einer der heißen Anwärter auf den Meistertitel. Dazu konnte er 2013, in seiner weniger erfolgreichen Zeit, immerhin Platz 2 in Long Beach erreichen. Die Strecke liegt ihm also. Hunter-Reay hatte eine holprige erste Saisonhälfte 2015, aber seit Iowa hat er zwei Siege sowie zwei zweite Plätze zu Buche stehen. Beide Honda-Fahrer sind Kandidaten für die Top 6.

Die beiden Außenseiter Sebastien Bourdais und Takuma Sato wissen, wie man in Long Beach gewinnt. Eine Wiederholung wird aber sehr schwer. James Hinchcliffe hat in seinen ersten beiden Grand Prix of Long Beach die Plätze 4 und 3 erreicht. Seitdem hatte er dort aber kein Glück mehr. Es gibt in diesem Jahr auch keinen absoluten Stadtkursspezialisten wie Mike Conway, der für ein kleines Team an den Start geht. Die Chancen auf eine Überraschung sind so sehr gering.

Ohne Ed Carpenter und Spencer Pigot umfasst die Entry-List (PDF) diesmal nur 21 Starter.

Zeitplan (local time, MEZ)

Freitag 15. April

10:00 – 10:45 a.m. (19:00 – 19:45) – Verizon IndyCar Series practice #1
2:00 – 2:45 p.m. (23:00 – 23:45) – Verizon IndyCar Series practice #2

Samstag 16. April

10:00 – 10:45 a.m. (19:00 -19:45) – Verizon IndyCar Series practice #3
2:00 p.m. (23:00) – Qualifying for the Verizon P1 Award (three rounds of Verizon IndyCar Series qualifications); NBCSN (taped, 3 p.m.)

Sonntag 17. April

9:00 – 9:30 a.m. (18:00 – 18:30) – Verizon IndyCar Series warm-up
1:00 p.m. (22:00) – NBCSN on air

1:45 p.m. (22:45) – Toyota Grand Prix of Long Beach (80 laps/157.44 miles), NBCSN und Sport1 US (ab 22:30) (Live)

Alle Trainings und die Qualifikation werden auf dem YouTube Channel der IndyCar Series gestreamt.

 

Aktuelles

16C_0046-1In der Vorwoche fanden die ersten Tests mit den Speedway Aero Kits auf dem Indianapolis Motor Speedway statt. Über neue Metallblöcke unter dem Chassis erhöht die IndyCar Series die Bodenfreiheit der Wagen und will so die Tendenz für das schnelle Abheben vermindern. Gleichzeitig wird auf diese Weise natürlich der Abtrieb, der über den Unterboden generiert wird, verringert. Scott Dixon war mit dem Fahrverhalten in der neunen Konfiguration zufrieden. Graham Rahal fand aber, dass die Wagen zu schwer zu beherrschen seien und darunter das Racing leiden würde. Die Teilung des Fahrerfeldes hinsichtlich des Abtriebs geht also in eine neue Runde.

So langsam nimmt auch das Startfeld für das 100. Indy 500 Form an. So kehren Pippa Mann (Dale Coyne), Buddy Lazier (Lazier Partners Racing), Alex Tagliani (AJ Foyt), J.R. Hildebrand (Ed Carpenter) und Townsend Bell (Andretti) im Mai zurück. Die Einsätze von Matthew Brabham, Katherine Legge, Sage Karam, Spencer Pigot und Bryan Clausen sind ja schon längere Zeit bestätigt. Damit wären es aktuell 32 Meldungen.

Es gibt auch richtig gute Neuigkeiten für uns deutschsprachige IndyCar-Fans. Nein, kein Rennen in der Lausitz, das auf absehbare Zeit auch nicht stattfinden wird. Aber Sport1 US wird wieder die Qualifikation für das Indy 500 am 21. und 22. Mai übertragen und die 100. Austragung der 500 Meilen von Indianapolis läuft am 29. Mai live im Free-TV bei Sport1.

(c) Photos: IndyCar Media; Richard Dowdy, Chris Owens

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1 Kommentare

nona 16 April, 2016 - 16:48

Das heisst, es steht zu befürchten, dass das Indy500 mit deutschem Kommentar laufen wird? Es wird ja wohl kaum gleichzeitig auf Sport1US in Vernünftig übertragen, oder?

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