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Formel Eins: Vorschau GP von Bahrain 2014

von DonDahlmann
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Mit dem GP von Bahrain steht in diesem Jahr ein Rennen auf einer Strecke auf dem Programm, die die Teams sehr gut kennen. Mercedes dürfte hier die Nase vorn haben.

bahrainEs ist erst das dritte Rennen in der Saison, aber hinter den Kulissen gärt es kräftig. Schuld daran ist der Streit um den „Flowsensor“ (siehe dazu auch unseren Podcast und eine grundsätzliche Erklärung), der immer noch nicht ausgestanden ist. Vor allem ist es Red Bull, das weiterhin massiv gegen die Regeln (die Red Bull auch mal mit abgesegnet hat) vorgehen. Man hätte die Regeln gerne geändert, auch weil man mit der eigenen Messmethode offenbar bessere Leistungen erzielen kann. Die anderen Teams haben sich bisher aus der Diskussion rausgehalten, selbst Caterham, die ebenfalls auf Renault setzen und jedes Zehntel gut gebrauchen können, ist still. Aus der WEC, die den Sensor ebenfalls einsetzt, hört man zwar auch Klagen ob der Ungenauigkeit, akzeptiert diese aber. So richtig ersichtlich ist es nicht, warum Red Bull so vehement gegen die FIA vorgeht, denn schlecht lief es für Vettel in Malaysia ja nun nicht. Will man sich an die Spitze klagen? Es wundert einen schon, steht die Marke Red Bull doch eigentlich für etwas anderes.

Aber auch in anderen Dingen sorgt man sich. Das langweilige Rennen in Malaysia, wo zudem so wenig Zuschauer wie noch nie an der Strecke waren, macht wohl Luca di Montezemolo und Bernie Ecclestone Sorgen. Dazu kommt der immer noch sehr gewöhnungsbedürftige Sound und der Ärger über das Mindestgewicht der Fahrzeuge. Letzteres sorgt dafür, dass die Fahrer an ihre Grenzen gehen müssen. Weil die Autos knapp oder teilweise über dem Leergewicht liegen, haben die Piloten über den Winter mal wieder abgenommen. Einige sehen schon fast ausgemergelt aus und es gibt Gerüchte, dass ein Fahrer in Malaysia wegen Dehydrierung umgefallen ist.

All diese Punkte sollen am Donnerstag in einem großen, mittlerweile dann nicht mehr so geheimen Meeting zwischen Ecclestone, Wolff, Dennis, di Montezemolo und Horner auf den Tisch kommen. Mal sehen, was dabei dann wieder rauskommt. Das Gezerre hinter den Kulissen um Regeln und die anderen Dinge zeigt aber auch, dass mit dem Sport gerade etwas nicht stimmt. Zu viel Politik, zu wenig spannende Rennen.

Und Spannung wird man leider auch in Bahrain nicht erwarten können. Mercedes dürfte hier locker gewinnen. Bei den Tests lag das Team weit vor der Konkurrenz, ohne dass man alles zeigen musste. Überhaupt hat Mercedes in keinem Rennen bisher all seine Karten aufgedeckt. Rosberg und Hamilton fuhren entspannt zu ihren Siegen. Dem Briten war so langweilig, dass er sich während des Rennens überlegte, was er noch so alles machen könnte, um den Motor zu schonen. Also außerhalb von nicht „Nicht ausdrehen, früh schalten, vor der Kurve lange vom Gas gehen, Hybrid nicht überbeanspruchen“ usw. Dass Rosberg in Malaysia für einen Moment unter Druck von Vettel geriet, war den Reifen zuzuschreiben.

Da man innerhalb einer Woche kaum etwas am Auto verändern kann, wird man in Bahrain auch wenig Änderungen in der Reihenfolge sehen. Mercedes, Red Bull, Ferrari, McLaren, Williams, Force India – so wird es wohl aussehen. Zwar wird es neue Teile geben (Mercedes hatte in Malaysia einen neuen Unterboden), aber der große Sprung wird erst für das Rennen in Spanien erwartet, wo einige Teams gleich neue Chassis anschleppen wollen.

In Bahrain ist es eher normal, dass sich das Feld sehr schnell auseinanderzieht. Das sollte man auch am späten Sonntagnachmittag erwarten. Doch ein paar Kleinigkeiten sind dieses Jahr anders. Zum einen fährt man in die Dunkelheit hinein, was bedeutet, dass sich die Streckentemperatur nachhaltig verändern wird. Das muss man bei der Abstimmung berücksichtigen, sonst bekommt man ein Problem mit den Reifen. Zum anderen setzen die Teams den Motor meist schon zum dritten Mal ein, was die Aggregate so langsam an ihre Laufgrenze bringt. Plötzliche Motorschäden könnten also auftreten. Aber es ist schon erstaunlich, dass sich die Motorschäden bisher noch in sehr engen Grenzen halten. Man hatte ja gedacht, dass es mehr Autos gibt, die große, weiße Wolken hinter sich herziehen.

Strategie

Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass der Motor auch bei einem Stopp nicht gleich den Hitzetod erleidet. Drei Stopps wären also durchaus möglich, aber unwahrscheinlich. Pirelli hat „Soft“ und „Medium“ an der Strecke. Die „Medium“ sollten mit einem Wechsel klarkommen. Die „Soft“ wird man nach rund zehn Runden runterwerfen. Wenn man nicht in den Top Ten startet, könnte man allerdings auch auf den „Medium“ starten und die Soft erst in den letzten zwölf bis 14 Runden aufschnallen. Doch derartige Spielchen sind schwer vorhersehbar, weil man nicht weiß, wie viel Sprit man am Ende noch hat und ob der dann reicht, um Vollgas zu geben. Bei den Tests machten die Reifen keine Probleme, selbst die Supersoft hielten gut durch.

Sonst gibt es nicht viel, was die Strategie beeinflussen könnte. Durch die Tests haben die Teams genaue Daten, wie viel Sprit man wann verbrauchen muss, wie lange die Reifen halten usw. Fast alle werden auf ähnliche Strategien setzen, was dem Rennverlauf sicher nicht gut tun wird.

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