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BTCC: Analyse Brands Hatch Indy 2014

von Sebastian Focks
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Die BTCC hat ihr erstes Rennwochenende absolviert. Zu beklagen gibt es aus Fan-Sicht wenig. Bei bestem Frühlingswetter wurde Tourenwagensport vom Feinsten geboten. Andrew Jordan (Rennen 1 und 2) und Colin Turkington (Rennen 3) sicherten sich die ersten Siege des Jahres.

Einen ersten Anhaltspunkt, wie eng es in dieser Saison mit dem Rekordstarterfeld von über 30 Fahrzeugen zugehen wird, lieferte bereits das Qualifying. Rund drei Minuten vor Ende der Session schnappte sich Vorjahresmeister Andrew Jordan die Pole Position mit dem Bruchteil eines Wimpernschlags von 0,012 Sekunden vor Jason Plato. Für Jordan war damit der erste wichtige Grundstein für seine beiden Siege am Sonntag gelegt.

Plato-02Plato hatte mit seinem MG zuvor die freien Trainigssitzungen deutlich dominiert und galt als klarer Favorit auf die Pole-Position. Entsprechend enttäuscht war er, dass es „nur“ zu Platz zwei gereicht hatte. Startplatz 3 sicherte sich Colin Turkington mit einem kaum minder geringen Rückstand von 0,070 Sekunden. Es folgten beide Dynamics-Honda von Matt Neal und Gordon Shedden. Dahinter fand sich auf Platz 6 mit Tom Ingram im Speedworks-Toyota die erste echte Überraschung. Ebenfalls sehr gut unterwegs waren die beiden VW CC von Áron Smith und BTCC-Heimkehrer Alain Menu auf den Plätzen 7 und 8. Komplettiert wurden die Top 10 von Mat Jackson im Ford und Rob Collard im BMW, der sich um eine Tausendstelsekunde gegen den nachfolgenden Rob Austin im Audi durchsetzen konnte.

Nicht ganz so gut lief die Qualifikation – zumindest gemessen an den Leistungen der jeweiligen Teamkollegen – für Sam Tordoff und Fabrizio Giovanardi. Der MG-Pilot musste sich auf Platz 12 mit dem bis dato schlechtesten Qualifikationsergebnis seiner BTCC-Karriere zufrieden geben. Auch in den Rennen sollte Tordoff eher blass bleiben. Giovanardi, der zweite prominente Rückkehrer in die BTCC, schaffte es gar nur auf Platz 18, hatte aber auch mit Problemen bei der Gasannahme zu kämpfen.

Insgesamt auffallend waren in der Quali vor allem die unglaublich engen Abstände im Feld: Bis zu Glynn Geddie auf Platz 23 (!) lagen alle Fahrer innerhalb von nur einer Sekunde Rückstand auf die Pole-Zeit. Freilich sind enge Abstände für einen so kurzen Kurs wie den Indy Circuit von Brands Hatch nichts völlig überraschendes; mehr als 20 Autos, die so eng zusammen liegen, machen aber trotzdem die enorme Leistungsdichte deutlich, die in der BTCC in dieser Saison herrscht. Eindrucksvoll ist auch dieser Vergleich mit dem Vorjahr, wo es auch schon eng zuging.

Schöner Sonnenschein und angenehme Frühlingstemperaturen im Gegensatz zum Schnee im vergangenen Jahr erwarteten die Protagonisten dann zum Start von Rennen 1. Alle Top-Fahrer entschieden sich für den Einsatz der härteren der beiden zur Verfügung stehenden Reifenmischungen (einzig Belcher, Abbott und Holland starteten bereits im ersten Rennen für den weicheren Option-Tyre). Zur Erinnerung: Jede Mischung muss am Rennsonntag mindestens einmal in einem der Rennen eingesetzt werden und die Entscheidung dafür muss bereits am Samstag nach der Quali fallen. Praktischerweise veröffentlicht Dunlop ab dieser Saison an jedem Renntag um 10:00 Uhr die Wahl der einzelnen Fahrer via Twitter und Facebook. Hier der Überblick für Brands Hatch.

Jordan_26Beim Start von Rennen 1 wurde es vorne erwartungsgemäß recht eng, an den Positionen änderte sich aber fast nichts. Plato und Jordan gerieten beim Einbiegen in die erste Kurve leicht aneinander, was den Civic in einem ordentlichen Quersteher durch Paddock Hill Bend gehen ließ (wohl schon jetzt das Foto des Jahres), den Jordan aber mit beherztem Vollgaseinsatz wieder abfangen und die Führung gegen den nun auf der Außenseite angreifenden Plato verteidigen konnte. Dahinter konnte Turkington seinen Heckantriebsvorteil am Start nicht ausspielen, da Jordan und Plato ihm gleichzeitig die Türe zuschmissen. Obendrein musste sich der BMW-Pilot dann auch noch gegen Ende der ersten Runde in Clearways Matt Neal geschlagen geben, der innen an Turkington vorbei zog.

Alan Menus Rennen war zu diesem Zeitpunkt bereits ruiniert. Ähnlich wie Jordan musste auch er in der ersten Runde in Paddock Hill Bend einen ordentlichen Quersteher verkraften, fing diesen aber nicht so gekonnt ab und drehte sich in die Weiten der Frühlingswiese auf der Streckeninnenseite. Ziemlich gut lief es dagegen für Rob Austin, der sich von Platz 11 kommend nach den ersten Runden bereits auf Platz 6 wiederfand. Dahinter reihten sich Smith, Collard, Ingram, Tordoff und Foster ein. Mit etwas Abstand folgte eine unterhaltsame Kampfgruppe rund um Newsham, Morgan, Goff, Giovanardi und Mat Jackson, der in der dritten Runde von Árón Smith in Clearways neben die Strecke befördert worden und weit zurückgefallen war (ein Vorfall über den noch zu reden sein wird).

Neal3Dass der neue Civic-Tourer das Tempo an der Spitze noch nicht ganz mitgehen kann, zeigte sich ab der Rennhalbzeit, als die Führenden Jordan und Plato den Verfolgern schon ein ganzes Stück enteilt waren und Neal auf Platz 3 unter erhöhten Druck von Turkington geriet. Die Attacken des WSR-Piloten auf den Honda nutze dann allerdings der direkt dahinter fahrende Shedden, um in Clearways eine Attacke auf Turkingtons BMW zu setzen und sich mit einigem Lackaustausch auf Platz 4 vorbeizuschieben. Der kleine Rempler blieb für die Radaufhängung von des BMW nicht folgenlos und Turkington verlor in der Folge rasch an Boden auf die beiden Honda. In Runde 18 musste er sich dann Rob Austin, der sich heimlich, still und leise an die drei Kampfhähne heran gerobbt hatte, geschlagen geben und sich obendrein kurze Zeit später auch heftig gegen seinen Teamkollegen Collard und die von ihm angeführte Kampfgruppe mit Smith, Ingram, Foster und Tordoff wehren.

Jordan-Plato_05An der Spitze tat sich derweil nichts mehr, obwohl Plato Jordan über das gesamte Rennen wie ein Schatten folgte und insbesondere in den letzten Runden, als einige Überrundungen anstanden, den Druck noch mal erhöhte. Der Meister des vergangenen Jahres war somit auch der erste Sieger des aktuellen. Hinter Plato und vor einem überglücklichen Rob Austin kamen mit rund zehn Sekunden Abstand die beiden Dynamics-Honda von Neal und Shedden ins Ziel und bescherten dem neuen Kombi damit bei seinem Debüt gleich einen Platz auf dem Podium. Auf Platz 6 und 7 folgten Collard und Smith, die sich in den letzten Runden noch am weidwunden Turkington vorbei schieben konnten. Die weiteren Platzierungen innerhalb der Punkteränge ab Platz 9: Ingram (solides Debüt), Tordoff, Foster, Goff, Morgan (Punkte beim ersten Einsatz der neuen A-Klasse), Giovanardi und Jackson.

Eine relativ kuriose Sache ereignete sich dann vor dem zweiten Rennen. Weil Árón Smith seinen Ex-Teamkollegen Mat Jackson in der dritten Runde des vorangegangenen Rennens in Clearways unsanft neben die Strecke befördert hatte, sollte er für das zweite Rennen von den Rennstewarts mit einer Grid Penalty von fünf Plätzen belegt werden. Dagegen legte jedoch Motorbase – also das Team des leidtragenden Mat Jackson wohlgemerkt (!) – Protest ein, da ihrer Ansicht nach eine Fünf-Plätze-Strafe nicht genug sei, um das Vergehen angemessen aufzuwiegen. Einer Ansage der Rennleitung im Drivers Briefing folgend, war man nicht damit einverstanden, dass der Verursacher der Kollision trotz der Strafe immer noch vor dem auf P15 klassifizierten Jackson in der Startaufstellung stehen würde. Zur völligen Entgeisterung bei Motorbase wurde dem offiziellen Einspruch folgend die Strafe zur weiteren Klärung erst einmal ausgesetzt und Smith durfte von seinem ursprünglichen Startplatz aus ins nächste Rennen gehen. Gegessen war die Sache damit natürlich noch nicht, wie sich im im weiteren Verlauf zeigen sollte.

Doch der Reihe nach: Für Rennen 2 wählte mit Smith, Menu und Goff fast das gesamte Team BMR die weicheren Reifen. Gleich taten es ihnen noch Giovanrdi und Newsham in ihren Fords. Bereits beim Start in die Einführungsrunde verabschiedeten sich bei dem auf dem aussichtsreichend fünften Startplatz stehenden Rob Austin alle Hoffnungen auf ein gutes Resultat in Form einer gebrochenen Antriebswelle. Ähnlich hart erwischte dann kurze Zeit später beim eigentlichen Rennstart Jason Plato, der wegen eines Elektronikproblems nicht in die Gänge kam (sowas gabs auch letztes Jahr das eine oder andere Mal am MG), zum Glück aber von keinem der hinter ihm startenden Fahrzeuge erwischt wurde.

NealCollard_01Beim Einbiegen in Paddock Hill Bend wurde es dann erwartungsgemäß wieder mal wild, als Matt Neal mit dem von hinten heranstürmenden Rob Collard kollidierte und der Honda und der BMW im feinsten Parallelflug quer über die Kuppe der ersten Kurve flogen. Beide konnten ihre Autos zwar wieder einfangen, verloren aber Positionen an ihre Teamkollegen Shedden und Foster. Im durch diese Aktion zusammengestauchten Feld hatten eine Kurve weiter in Druids dann noch Tordoff und Smith wilde Quersteher, während Chris Stockton weiter hinten seinen Cruze im Kiesbett von Paddock Hill verbuddelte. Die erste Safety-Car-Phase der Saison zur Bergung des Chevrolet war die logische Folge.

Ein Blick ins Feld offenbarte eine Honda-Dreifachführung mit Jordan, Shedden und Neal und eine geschlossenen BMW-Parade mit Foster, Collard und Turkington dahinter. Auf den weiteren Plätzen folgten Adam Morgan mit seiner A-Klasse, Tom Ingram im Toyota, Smith im VW und Giovanardi im Ford.

TurkingtonNach dem Restart in Runde 4 ging dann der Vorhang für die Vorstellung von Colin Turkington auf. Der WSR-Pilot schnappte sich in Runde 9 in Paddock Hill erst seinen einen Teamkollegen Collard und zwei Runden später an gleicher Stelle mit Nick Foster auch den anderen. Weitere drei Runden später versuchte er das gleiche Manöver dann mit Matt Neal, der sich aber vehementer wehrte, Seite an Seite mit dem BMW durch die Senke nach Paddock Hill fuhr und sich in Druids dann doch geschlagen geben musste. Turkington lag damit auf Rang 3 und hatte zu diesem Zeitpunkt sichtlich das schnellste Auto im Feld.

Ein Unfall zwischen Marc Hynes und Martin Depper in Runde 19 machte dann eine weitere Safety-Car-Phase notwendig. Der Neu-Teamkollege von Plato und Tordoff hatte den zweiten Pirtek-Honda ausgangs Graham Hill Bend unsanft in die Leitplanken befördert, was der Civic mit erheblichem Flurschaden quittierte. Hynes wurde nach dem Rennen wegen dieser Aktion von der Wertung ausgeschlossen.

Podium_01Während des Vier-Runden-Sprints zur Zielflagge, zu dem das Safety Car das Feld nach getaner Aufräumarbeit entließ, tat sich dann aber nichts mehr an den vorderen Positionen. Jordan gewann – diesmal mit vollem Zusatzballast – auch das zweite Rennen des Jahres. Shedden und Turkington komplettierten das Podium gefolgt von Matt Neal und dem stark fahrenden Nick Foster. Hinter Collard auf Rang sechs folgten Smith, Morgan, Ingram, Giovanardi, Goff, Tordoff, Scott (erstmals Punkte in der BTCC), Plato und Jackson. Zwei Zähler bedeuteten für Plato wenigstens noch etwas Schadensbegrenzung. Auf Rang 17 kam Alain Menu ins Ziel, der nach seinem Ausrutscher im ersten Rennen nur von Position 27 gestartet war und sich mit den weichen Reifen mehr schlecht als recht abmühte.

Um die weiter oben begonnene Story von Áron Smith und Mat Jackson weiterzuerzählen: Während des Rennens gab es erneut Konfusion zwischen den beiden bzw. deren Teams BMR Restart und Motorbase. Die Ford-Mannen erhoben den Vorwurf, dass Smith und dessen Teamkollegen Goff und Scott Jackson während der ersten Safety-Car-Phase unter Gelb überholt hätten und forderten Strafen für alle Beteiligten. Aus Sicht von Smith stellte sich die Situation aber so dar, dass er beim Zeigen der Safety-Car-Boards tatsächlich gerade im Begriff war auf Start-Ziel an Jackson vorbei zu gehen, den Fehler aber umgehend korrigieren wollte und in die Eisen stieg, um den Ford wieder vorbeizulassen. Dieser kam der Aufforderung aber nicht nach und blieb hinter Smith. Irritiert von den beiden im Schneckentempo dahin schleichenden Autos, setzen dann jedenfalls Scott und Goff zum Überholen an, da sie technische Probleme bei beiden vermuteten. Die Rennleitung entschied sich sehr zum Unmut von Motorbase, gegen Smith keine weitere Strafe auszusprechen, verhängte aber Zeitstrafen gegen Goff und Scott wegen des Überholens von Jackson (und Smith) unter dem Safety Car. Nach dem Rennen schoss Smith übrigens in Richtung Motorbase zurück, man habe ihm in dieser Situation absichtlich eine Falle stellen wollen, um eine Drive Through Penalty fürs Überholen unter Gelb zu provozieren – sowas wie die klassische Abseitsfalle im Motorsport also ;-). Heile Welt BTCC? Naja …

Auch wenn er wegen dieser Aktion keine Strafe erhielt, musste Smith für Rennen 3 dann doch seine Grid Penalty aus dem ersten Rennen verbüßen und ging nur von Startplatz 18 ins Rennen. Die Auslosung des Reverse Grid übernahm derweil Fabrizio Giovanardi, der zu seiner sichtlichen Enttäuschung aber nicht die Kugel mit der zehn, die ihn selber auf die Pole befördert hätte, aus dem Topf zog, sondern die sechs. Damit stand Rob Collard als Pole-Sitter für das letzte Rennen des Tages fest. Wie aus dem letzten Jahr gewohnt musste jetzt die Mehrheit der Piloten noch die Soft-Reifen aufziehen. Für einen Überblick der Reifenwahlen verweise ich noch mal auf die von Dunlop bereitgestellte Grafik.

Ebay_06Beim Start konnten sich die West Surrey-BMWs zu einer Dreifachführung in Front schieben. Dahinter platzierten sich die Honda von Neal und Shedden, gefolgt von Morgans Mercedes. Weiter hinten erwischte es diesmal Fabrizio Giovanardi mit einem Quersteher in Paddock Hill Bend, der ihn auf die Wiese und nur ganz knapp an den Reifenstapeln vorbei beförderte. Einen halben Umlauf später erlebte Martin Depper dann ein Déjà-vu, als er erneut von Marc Hynes ausgangs Graham Hill Bend angeschoben wurde und mit dem gerade frisch reparierten Civic an fast der gleichen Stelle in die Leitplanken einschlug wie im Rennen zuvor. Hynes traf diesmal jedoch keine Schuld, da er seinerseits dem zwischen Gras und Randstein um die eigene Achse trudelnden Toyota von Glynn Geddie ausweichen musste.

An der Spitze drehte Turkington in den ersten Runden wieder auf, kassierte der Reihe nach erneut seine beiden Teamkollegen und ging in Führung. Die Chancen auf einen zu diesem Zeitpunkt möglichen BMW-Dreifachsieg schwanden jedoch, als gegen Foster eine Drive Through Penalty verhängt wurde, weil er beim Start nicht korrekt in seiner Startbox stand.

IngramIm Mittelfeld bildete sich erneut eine nett anzusehende Kampfgruppe rund um Ingram, Menu, Newsham, Smith, Goff und Austin. In Runde zwölf knallte es hier jedoch heftig, als sich Ingram und Menu über die Fahrbahnaufteilung hinter Graham Hill Bend nicht ganz einig waren und sich Ingrams Toyota in der Folge recht heftig in die Leitplanken verabschiedete. Ein unrühmliches Ende für ein starkes erstes Wochenende des BTCC-Debütanten und ein notwendiger Anlass für die letzte Safety-Car-Phase des Tages.

Nach dem Restart in Runde 16 drehte dann Jason Plato auf, der sich schon sukzessive Platz um Platz nach vorne gekämpft hatte und nun vom Zusammenrücken des Feldes hinter dem Safety Car profitierte. Nachdem er sich Tordoff und Jackson gekrallt hatte, ging er in Paddock Hill Bend in einem sehenswerten Manöver für das das Wort Spätbremsen neu definiert werden muss, an Adam Morgan vorbei auf Platz 5. Von hier machte er Jagd auf Shedden, der in Runde 20 fällig war, und robbte sich anschließend an seinen Erzfeind Matt Neal heran. Die beiden Streithähne verbrüderten sich aber kurzerhand und überholten im Parallelflug den zweitplatzierten Rob Collard, was beide auf die Podiumsplätze 2 und 3 brachte, auf denen sie hinter Colin Turkington auch das Ziel erreichen sollten.

Newsham_02Weiter hinten machte Andrew Jordan derweil die Erfahrung, dass die neuen weichen Reifen, die Dunlop in diesem Jahr bereitstellt, tatsächlich weicher – und folglich weniger belastbar – sind als im letzten Jahr. Zusammen mit dem vollen Zusatzgewicht, das er in seinem Civic rumschleppen musste, bauten die Pneus ab Rennmitte stark ab und ließen ihn Rang um Rang zurückfallen. Im Gegensatz dazu profitierten vor allem die Piloten, die den weichen Reifen bereits gefahren waren und im letzten Rennen mit der härteren Mischung unterwegs sein konnten. Vor allem Mat Jackson, Jack Goff und Dave Newsham, die am Ende hinter Shedden auf den Plätzen 7, 8 und 9 ins Ziel kommen sollten, konnten in den letzten Runden einige Positionen gutmachen. Die beste Figur mit den harten Reifen machte aber Altmeister Alan Menu. Nach dem Restart kämpfte er sich bis auf Rang 5 nach vorne und überholte in der vorletzten Runde sogar noch Gordon Shedden, dem die Verbindung aus hohem Ballast und weichem Gummi ebenfalls nicht gut zu bekommen schien. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieses Reifenthema über das Jahr weiterentwickeln wird.

POdiumTurkington vor Neal, Plato, Collard, Menu, Jackson, Goff und Newsham lautete also das Ergebnis des letzten Rennens. Die Top Ten komplettierte ein erneut starker Adam Morgan. Auf den weiteren Punkterängen folgten: Rob Austin, Sam Tordoff, Andrew Jordam, James Cole (erste Punkte für das neue United Autosports Team) und Hunter Abbott (erster Punkt überhaupt in der BTCC).

Hier sind alle Ergebnisse des Wochenedes zu finden

Was bleibt nach dem Saisonauftakt festzuhalten?

– Andrew Jordan, Colin Turkington und Jason Plato präsentieren sich – auch gemessen an ihren jeweiligen Teamkollegen – bärenstark.

– Der Honda Ciciv-Tourer zeigt sich bei seinem Debüt solide und schnell. Zur absoluten Spitze fehlt noch etwas, aber Sorgen sollte man sich nicht machen. Man wird von Rennen zu Rennen schneller werden und der erste Sieg ist nur eine Frage der Zeit.

Ingram-01– Sehr gut scheinen die VW CC unterwegs zu sein. Menu und Smith lieferten gute Zeiten und gute Resultate ab. Hier kann noch mehr kommen.

– Einstand nach Maß für Tom Ingram, der die Schwächen des Toyota mit viel Talent wett machte und in seinen ersten BTCC-Rennen wie ein Routinier agierte (vom Unfall mit Menu mal abgesehen).

Austin_0– Weiterhin positiv: Adam Morgan und seine A-Klasse, ein solider Jack Goff im Vauxhall Insiginia und ein im Renntempo schneller Rob Austin, dem im zweiten Rennen nur technisches Pech ein besseres Resultat verhagelte.

– Enttäuschend dagegen wieder die Ford. Über den Winter hat man sich nicht von der Stelle bewegt.

– Noch enttäuschender die Proton, von denen eigentlich gar nichts zu sehen war. Dan Welchs Auto wurde gar nicht erst fertig und Ollie Jackson bildete, wenn er fuhr, regelmäßig das Ende des Zeitentableus.

Am Osterwochenende (19. u. 20.4.) geht es dann mit den Läufen 4,5 und 6 in Donington weiter.

Fotos: www.btcc.net

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