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V8 Supercars: Teams und Fahrer 2014

von ThomasB
2 Kommentare

In Adelaide starten die V8 Supercars am kommenden Wochenende in ihre neue Saison. Im vergangenen Winter (bzw. Sommer) gab es mit Volvo nicht nur Zuwachs, was die Anzahl der Hersteller angeht, sondern auch einige Verschiebungen im Fahrerlager.

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Bild: Nissan USA

Damit Ihr alle Änderungen im Blick habt, wollen Felix und ich Euch einen Überblick über alle Änderungen verschaffen und die Fahrer und Teams 2014 vorstellen. Gleichzeitig schätzen wir, sofern dies nach dem Pre-Season-Test in Eastern Creek (Sydney) möglich ist, die momentane Form der Teams ein und schauen auf ihre Chancen in der Meisterschaft. Zum Schluss haben wir als Vorgeschmack auf das kommende Jahr noch ein Video vom besagten Testtag.


Red Bull Racing Australia / Triple Eight (Holden):
Was die Fahrer angeht, gibt es beim erfolgreichsten Team der letzten Jahre keine Veränderungen. Jamie Whincup, der kürzlich einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2015 unterschrieb, bleibt dem Team ebenso treu wie Craig Lowndes. Dennoch müssen die Titelverteidiger einen Rückschlag hinnehmen, der noch aus dem vergangenen Sommer datiert. Adrian Burgess, von 2011 bis 2013 Teamchef, verließ im August 2013 Triple Eight und wird in der kommenden Saison in selber Funktion im Holden Racing Team (HRT) tätig sein.

Beim Test in Sydney belegten Lowndes und Whincup die Plätze 4 und 15. Das mag jetzt nicht sehr berauschend klingen, hat aber Tradition bei Triple Eight. Dort zeigt man vor dem ersten Rennen nie die eigentliche Form. Man kann also davon ausgehen, dass bei ihnen alles nach Plan läuft und man sie in Adelaide wieder ganz vorne erwarten kann.

Endurance-Paarungen:
#1: Jamie Whincup / Paul Dumbrell
#888: Craig Lowndes / Steven Richards


Holden Racing Team:
Adrian Burgess ist wie bereits erwähnt der neue Teamchef bei HRT und soll das Team wieder zur alten Stärke zurückführen, schließlich ist das Quasi-Werksteam von Holden seit 2002 (!) ohne Fahrertitel. Bei HRT trifft Burgess auf einen alten Bekannten: James Courtney. Mit ihm arbeitete Burgess bereits zu Formel-3-Zeiten in Großbritannien bei Carlin Racing und bei den V8 Supercars bei Dick Johnson Racing, wo sie 2010 die Meisterschaft gewinnen konnten. Neben Courtney wird auch Garth Tander wieder für HRT an den Start gehen.

Im Schwesterteam von Walkinshaw Racing gab es hingegen einen Wechsel. Der zu Lucas Dumbrell Motorsport (LDM) abgewanderte Beinahe-Rentner Russell Ingall wird von Tim Slade ersetzt, der von Erebus Motorsport kommt. Zudem stellte HRT ein weiteres Auto zur Verfügung, welches von James Rosenberg Racing (2013 noch unter Erebus-Flagge unterwegs) eingesetzt und von Nick Percat pilotiert wird. Percat ist mit 25 Jahren noch ein relativ junger Fahrer, hat jedoch bereits einiges an Erfahrung und Erfolgen vorzuweisen. 2009 wurde er Australischer Formel-Ford-Champion und im vergangenen Jahr Vizemeister im Australischen Porsche Carrera Cup. Zudem gewann er 2011 zusammen mit Garth Tander das Bathurst 1000.

Endurance-Paarungen:
#2: Garth Tander / Warren Luff
#22: James Courtney / Greg Murphy
#47: Tim Slade / Tony D’Alberto
#222: Nick Percat / Oliver Gavin


Brad Jones Racing (Holden):
BJR ist wohl das Dark Horse im Kampf um die Meisterschaft. Nachdem man in der letzten Saison lange Zeit ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden konnte, hofft man in diesem Jahr natürlich auf einen ähnlichen, wenn nicht sogar noch erfolgreicheren Saisonverlauf. Beim Test in Sydney unterstrich BJR seine hohen Ambitionen. Man konnte mit Fabian Coulthard nicht nur die Bestzeit erzielen, sondern landete auch mit allen drei Autos in den Top 10.

Während Fabian Coulthard und Jason Bright auch weiterhin für BJR starten, gab es im Schwesterteam von Britek Motorsport eine Veränderung. David Wall fährt nun für Dick Johnson Racing und Dale Wood wurde als Ersatz verpflichtet. Wood war bereits 2008 und 2009 bei den V8 Supercars für Kelly Racing (heute Nissan) aktiv und ist amtierender Champion der Dunlop V8 Supercar Series (quasi die 2. Liga der V8 Supercars; ähnlich wie die Nationwide Series bei der NASCAR).

Edurance-Paarungen:
#8: Jason Bright / Andrew Jones
#14: Fabian Coulthard / Luke Youlden
#21: Dale Wood / TBA


Nissan Motorsport:
Nicht viel Neues gibt es von Nissan zu berichten. Wie auch im letzten Jahr werden die vier Altimas von Rick und Todd Kelly sowie Michael Caruso und James Moffat pilotiert. Beim Pre-Season-Test war man bereits mit dem überarbeiteten Aero-Package unterwegs und zeigte sich gut in Form: Alle Autos landeten in den Top 10. Das Potential für Siege ist also vorhanden.

Endurance-Paarungen:
#7: Todd Kelly / TBA
#15: Rick Kelly / TBA
#36: Michael Caruso / TBA
#360: James Moffat / TBA
Gut möglich, dass man 2014 den einen oder anderen Fahrer aus der GT-Academy sehen wird. Alex Buncombe testete am vergangenen Wochenende, im letzten Jahr drehten Lucas Ordonez und auch Michael Krumm ein paar Runden.


Erebus Motorsport (Mercedes):
Nach einer etwas verkorksten Debüt-Saison 2013 und dem Verlust aller drei Hauptsponsoren kann es für das Team von Betty Klimenko in diesem Jahr eigentlich nur besser werden. Erebus musste zwar sein Aufgebot auf zwei Wagen reduzieren und den Weggang von Tim Slade zu Walkinshaw verkraften, mit Will Davison konnte man jedoch einen erfahrenen und zweifellos talentierten Neuzugang verbuchen. Er wird der neue Teamkollege von Lee Holdsworth. Leidtragender der Umstrukturierung war Maro Engel, der 2014 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Cockpit bei den V8 Supercars mehr bekommen wird. Ein Einsatz als Endurance-Fahrer ist allerdings nicht ausgeschlossen.

Endurance-Paarungen:
#4: Lee Holdsworth / TBA
#9: Will Davison / TBA


Ford Performance Racing:
FPR hat sich Ende letzten Jahres von Will Davison getrennt, der ehemalige Teamkollge von Mark Winterbottom konnte sich mit FPR auf keinen neuen Vertrag einigen.
Die Konzequenz für Davison: Er musste sich nach einem neuen Team umsehen. Ihn ersetzen wird kein geringer als Rookie Chaz Mostert (Ex-DJR), welcher sich durch überzeugende Leistungen und einen Sieg im Vorjahr, im leicht unterliegendem Auto, das Werks-Cockpit bei FPR gesichert hat. Winterbottom, von dem man teilweise den Eindruck hatte, mit Will Davison nicht immer gut zurechtzukommen, begrüßte dessen Weggang und meinte, dass Mostert FPR nun stärker machen wird.

Weitere Verstärkung erhält das Team von Jack Perkins, der beim Schwesterteam Charlie Schwerkolt Racing Alex Davison ersetzt. Der 27-Jährige bringt einiges an Erfahrung mit, fuhr in den vergangen Jahren in Australien und Neuseeland so gut wie alles, was vier Räder hat, unter anderem eine Ginetta G50 in der Australian GT Trophy und V8 Supertourers, und war zudem im letzten Jahr Scott McLaughlins (GRM) Co-Driver bei den Endurance-Läufen.

David Reynolds rundet bei Rod Nash Racing das FPR-Aufgebot ab.

Endurance-Paarungen:
#5: Mark Winterbottom / Steve Owen
#6: Chaz Mostert / Paul Morris
#18: Jack Perkins / Cameron Waters
#55: David Reynolds / TBA


Dick Johnson Racing (Ford):
Um den Abgang von Chaz Mostert (zu FPR) und Tim Blanchard zu kompensieren, hat man sich zur kommenden Saison mit Scott Pye und David Wall verstärkt. Pye bekommt eine weitere Chance nach seinem Debüt für Lucas Dumbrell Motorsport in der vergangenen Saison. Dick Johnson baut auf Pye und setzt deshalb große Stücke auf ihn. Pye ist ähnliches zuzutrauen wie Mostert.

Pyes Teamkollege bei DJR wird David Wall. Nach einer ernüchterten Saison bei Brad Jones Racing wechselt David Wall nun ins Lager von DJR in der Hoffnung, dass endlich der Knoten platzt. Einige Unfälle und Scharmützel kosteten ihn oft wertvolle Punkte und Top-10-Plätze. Bei DJR soll jetzt alles besser werden.

Endurance-Paarungen:
#16: Scott Pye / Ashley Walsh
#17: David Wall / Steven Johnson


Polestar/Garry Rogers Motorsport (Volvo):
Für den Paukenschlag hat zweifelsohne GRM gesorgt. Garry Rogers ist es tatsächlich gelungen, die schwedische Traditionsmarke Volvo für die V8 Supercars zu gewinnen. In Zusammenarbeit mit dem Volvo-Werksteam Polestar Racing setzt man zwei Volvo S60 ein, die von Scott McLaughlin und der Tourenwagen-Allzweckwaffe Robert Dahlgren pilotiert werden.

Aufgrund dieser Änderungen musste Alex Premat seinen Hut nehmen, der die letzten beiden Jahre (mal mehr, mal weniger erfolgreich) im Team von GRM verbracht hat. Allerdings ist sein V8-Supercar-Kapitel damit keineswegs geschlossen, zu den Endurance-Läufen werden er und Greg Ritter das Team verstärken.

Endurance-Paarungen:
#33: Scott McLaughlin / Alexandre Prémat
#34: Robert Dahlgren / Greg Ritter


TEKNO Autosports (Holden):
Die fahrerische Leistung von Shane van Gisbergen ist unbestritten, wie er es zuletzt eindrucksvoll bei den 24h von Daytona und den 12h von Bathurst unter Beweis gestellt hat. Der Neuseeländer ist demzufolge auch diese Saison ein heißer Titelkandidat und bleibt mindestens ein weiteres Jahr im Team von der australischen Goldküste.

Auf ihm liegt dieses Jahr besonderes Augenmerk, da sich Jonathon Webb schweren Herzens entschieden hat, keine weitere volle Saison mehr zu fahren. Webb wird aber nicht vollkommen von der Bildfläche verschwinden, bei den Endurance-Rennen wird er wieder ins Lenkrad greifen und gemeinsam mit van Gisbergen ein Duo bilden.

Eventuell wird Tekno doch noch mit einem weiteren Auto an den Start gehen, sollte sich das Team mit Tony D’Alberto einigen können, der nach der Auflösung des Teams seines Vaters noch ohne Cockpit da steht.

Endurance-Paarungen:
#97: Shane van Gisbergen / Jonathon Webb


Lucas Dumbrell Motorsport (Holden):
Bei Lucas Dumbrell setzt man alles auf eine Karte und wagt den Versuch mit V8-Supercar-Teilzeitrenter Rusell Ingall, welcher vergangene Saison eigentlich seinen Rücktritt erklärt hatte. Lediglich für die Enduros wollte er noch einmal ins Lenkrad greifen.

Ernsthafte Meisterschaftsambitionen wird man bei diesem noch sehr jungen Team nicht haben. Ingall wurde geholt, damit er bei LDM mit seiner großen Erfahrung Entwicklungshilfe leisten kann.

Endurance-Paarungen:
#23: Russell Ingall / TBA

Damit wären wir auch schon am Ende angelangt. Eine Vorschau für das Clipsal 500 folgt dann am Donnerstag.

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2 Kommentare

Paytv h3 1 März, 2014 - 00:50

Eine Frage würde mich interessieren. Ist der Lucas Dumbrell, jetzt Teambeseitzer bei Lucas Dumbrell Motorsports und Teamkollege bei den Endurance Rennen von Jamie Whincup eigentlich mit Paul Dumbrell verwandt, der ja noch bis zum letzten Jahr mit Jamie Whincup die Endurance Läufe fuhr?

ThomasB 1 März, 2014 - 08:56

@ Paytv h3:

Ja genau, Lucas und Paul sind Geschwister. Lucas ist aber nach einem Unfall in einem Formel Ford in Oran Park leider querschnittsgelähmt. Auch ihr Vater Garry Dumbrell war Rennfahrer.

(Übrigens ein Fehler meinerseits, Whincups Co-Driver ist natürlich immer noch Paul Dumbrell :) )

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