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Super GT: Premierensieg für Nakajima und Rossiter in Fuji

von geinou
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Super GT Fuji 2013 Zent

Nach der Premieren-Pole folgte der Premierensieg: Bei schönstem Sonnenschein gewannen auf dem Fuji Speedway Kazuki Nakajima und James Rossiter (Petronas Tom’s SC430) zum ersten Mal in ihrer Super-GT-Karriere. Das am „showa no hi“ ausgetragene 500km-Rennen wurde mit einem Vierfacherfolg zum inoffiziellen Feiertag für Toyotas Edelmarke Lexus. Das i-Tüpfelchen setzte der Sieg des apr Panasonic Prius GT in der GT300 – es war der erste Sieg eines Hybrid-Wagens in der Super GT.

Super GT Fuji 2013 Petronas Tom's SC430 VictoryBesser konnte Lexus nicht in die Golden Week starten: Auf der Haus- und Teststrecke wurde man seiner Favoritenrolle auf ganzer Linie gerecht und platzierte nach 500 spannenden Kilometern gleich vier Autos auf den ersten fünf Plätzen. Die Gewissheit, dass man den Speed der SC430-Boliden nur schwer würde mitgehen können, erlangten Nissan und Honda bereits in der Qualifikation. Den Titelverteidigern Masataka Yanagida / Ronnie Quintarelli (Motul Autech GT-R, Startposition 3) fehlte knapp eine halbe Sekunde auf die Pole-Zeit des Petronas Tom’s SC430 (1:31.040), dem zweitbesten Nissan, dem Calsonic Impul GT-R (Tsugio Matsuda / Joao Paulo de Oliveira, Startposition 7), gleich über eine Sekunde. Mit dem Weider Modulo HSV-010 (Naoki Yamamoto / Frédéric Mackowiecki) platzierte sich der beste Honda gar erst auf Position 8. Interessantes Detail am Rande: Gleich acht GT500-Boliden waren schneller als die Pole-Zeit von Starworks Motorsport (1:32.367) in der LMP2-Klasse beim WEC-Lauf am Fuji Speedway im letzten Jahr.

 

GT500

Super GT Fuji 2013 GT500 StartDer Start erfolgte pünktlich um 14 Uhr Ortszeit bei angenehmen 18 Grad Außen- und 29 Grad Streckentemperatur. Kazuki Nakajima konnte sich nach der ersten Kurve direkt ein paar Meter von seinen Konkurrenten absetzen. Einen Raketenstart legte hingegen Satoshi Motoyama (Reito Mola GT-R) hin: Von Startplatz 7 kommend katapultierte er sich in den ersten Kurven auf Position 4, wurde zum Ende des ersten Umlaufes aber wieder bis auf Platz 7 zurückgereicht. Wild ging es auch im hinteren Teil des Mittelfeldes zu. In der letzten Kurve der ersten Runde kollidierte Koudai Tsukakoshi (Keihin HSV-010) mit dem Weider Modulo HSV-010 von Naoki Yamamoto. Yamamoto konnte nach seiner ungewollten Pirouette weiterfahren, Tsukakoshi beschädigte dagegen seinen Honda vorne rechts schwer. Als sich in der dritten Runde ein weiteres, größeres Teil vom Keihin HSV-010 löste und letztlich sogar nahezu die komplette Motorhaube abfiel, entschloss sich das Team zum Boxenstopp und letztlich auch zur Aufgabe. Ein frühes Aus somit für den in Okayama noch zweitplatzierten Honda. Zwar konnte Kazuki Nakajima in den ersten Runden seinen Vorsprung auf Hiroaki Ishiura im Denso Kobelco SC430 sukzessive ausbauen, verlor aber im GT300-Überrundungsvekehr in der neunten Runden seine auf Ishiura herausgefahrenen Sekunden komplett. Dieser machte sich Nakajimas Bemühungen zu Nutze und überholte den Petronas Tom’s SC430 beim besseren Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve auf die lange Start- und Zielgerade des Fuji Speedway. Ishiuras Führung währte allerdings nicht lange, denn zwei Runden später ereilten ihn die gleichen Probleme im GT300-Überrundungsverkehr, weshalb Nakajima wieder aufschließen konnte. Beim Anbremsen auf Kurve 1 verlor Ishiura leicht die Kontrolle über seinen Wagen und musste die weitere Linie nehmen. Dadurch gelang es dem amtierenden Formula-Nippon- / Super-Formula-Champion erneut, die Führung zu erobern.

Ishiura war nach diesem Missgeschick etwas von der Rolle. Anstatt die Verfolgung aufzunehmen, musste er sich im Duell um Position 2 mit Kazuya Oshima (Eneos Sustina SC430) nach hinten orientieren. Hinter den beiden duellierte sich Ronnie Quintarelli mit „Fuji-Meister“ Yuji Tachikawa (Zent Cerumo SC430). Insbesondere der Zweikampf zwischen den beiden zuletzt genannten Piloten gehörte zu einem der Höhepunkte des Rennens. Quintarelli wehrte sich hart aber fair mit allen Mitteln gegen den etwas schnelleren Tachikawa. Über mehrere Runden versuchte dieser, mal außen, mal innen, am Titelverteidiger vorbeizukommen. Der Zweikampf nahm in 19. Runde allerdings ein abruptes Ende, als Ronnie Quintarelli den Motul Autech GT-R ohne Antrieb mit einem Getriebeschaden ausgangs Kurve 1 im Gras abstellte. Mit dem Ausfall der Titelverteidiger Quintarelli / Yanagida war der Weg für die Lexus-Armada frei: Vier Fahrzeuge von Toyotas Edelmarke führten das erste Saisonhighlight am Fuße des Fuji-san an. Mit Joao Paulo de Oliveira folgte der nach dem Ausfall des Motul Autech GT-R zweitschnellste Nissan auf Position 5. Der Brasilianer wurde vom noch vor der Qualifikation von mir als Geheimfavoriten gehandelten Daisuke Ito im KeePer Tom’s SC430 verfolgt. Ito und sein Teamkollege Andrea Caldarelli fuhren im Freien Training sehr gute Rundenzeiten und durften durchaus Hoffnungen auf die Pole-Position haben. Aufgrund eines technischen Defekts in der Quali mussten sie das Rennen allerdings von der letzten Position aus in Angriff nehmen. Die flinke Aufholjagd von Startfahrer Daisuke Ito demonstrierte allerdings auch die Dominanz des SC430, der auf dem Fuji Speedway aufgrund seiner deutlich besseren Höchstgeschwindigkeit im Vorteil ist. Der Calsonic Impul GT-R und KeePerSuper GT Fuji 2013 Eneos Sustina SC430 Tom’s SC430 sollten sich über den weiteren Rennverlauf immer mal wieder direkt hintereinander oder mit etwas Respektabstand duellieren. Am Ende behielten das Duo Tsugio Matsuda und Joao Paulo de Oliveira auf Position 5 allerdings die Nase vorn.

Nachdem Hiroaki Ishiura in der 23. Runde von Kazuya Oshima auf den dritten Platz verdrängt wurde, entschloss sich Team Sard zwei Runden später zum Boxenstopp. Mit einer kurzen Stoppzeit war die Strategie klar: Der nun im Wagen sitzende Juichi Wakisaka sollte in einem kurzen Stint mittels schneller Rundenzeiten nach den Boxenstopps der direkten Konkurrenten die Führung übernehmen. Dies ging zunächst auch auf. Im 37. Umlauf folgten der Eneos Sustina SC430, Calsonic Impul GT-R sowie der sich zu diesem Zeitpunkt auf Position 7 befindliche Raybrig HSV-010 (Takuya Izawa / Takashi Kogure). Zwei Runden später folgten dann Tachikawa im Zent Cerumo SC430 sowie der führende Kazuki Nakajima. Alle Fahrer tankten selbstredend auf, wechselten die Pneus und übergaben an ihre Teamkollegen. Nachdem auch der am längsten draußen gebliebene WedSports Advan SC430 (Seiji Ara / Andre Couto) in Runde 41 zum Service abbog, übernahm wie am Kommandostand geplant Juichi Wakisaka die Führung. Zur Halbzeit mutierte das Rennen zu einem klassischen, nichts desto trotz spannenden Langstreckenrennen. Herausstechend war das sehr spannende, ab Runde 49 um Position 7 ausgetragene Duell zwischen Takashi Kogure (Raybrig HSV-010) und Yuhi Sekiguchi (Reito Mola GT-R). Der GT500-Aufsteiger kennt den Kurs zwar schon aus seinem letztjährigen GT300-Einsatz sowie seinen Jahren in den Nachwuchsklassen, aufgrund seines nach Okayama auf über sechs Punkte angestiegenen Strafpunktekontos – Strafpunkte gelten für ein ganzes Jahr und werden in die neue Saison übertragen; nach Rennen ohne Zwischenfällen reduzieren sie sich wieder – durfte Sekiguchi allerdings nicht an der ersten Trainings-Session teilnehmen, was ihm letztlich wertvolle Seat-Time im GT500-Nissan kostete. Im Duell mit dem ausgefuchsten und nach dem Sieg beim Saisonauftakt in Okayama deutlich frischer und motivierter wirkenden Takashi Kogure war davon allerdings nur wenig zu spüren.

Insgesamt sieben RundenSuper GT Fuji 2013 Petronas Tom's SC430 dauerte der Zweikampf an. Takashi Kogure griff bis ins hinterste Eck der Trickkiste, um den Nissan hinter sich zu halten. Mal außen, mal innen, mal in der ersten, mal in der letzten Kurve. Kurzzeitig war Sekiguchi am Champion von 2010 vorbei, verbremste sich aber in Kurve 1, wodurch Kogure wieder vorbeischlüpfen konnte. Durch den Zweikampf holten der dahinter fahrende ARTA HSV-010 (Kosuke Matsuura / Ralph Firman) sowie der Weider Modulo HSV-010 auf. Matsuura nutzte im Überrundungsverkehr eine Unachtsamkeit von Sekiguchi eiskalt aus und überrumpelte den Nissan-Fahrer eingangs Start/Ziel. In der 62. Runde fing die Führung von Juichi Wakisaka an zu schrumpfen. Auf den nun stärker abgenutzten Reifen schloss Rookie James Rossiter im Petronas Tom’s auf 2,8 Sekunden an den Markenkollegen im Denso Kobelco SC430 auf. Aufgrund des früheren Boxenstopps bog Wakisaka dann auch im 67. Umlauf wieder zu seiner Crew ab, wo er für den letzten Stint den Wagen erneut an Hiroaki Ishiura übergab. Im anschließenden Interview mit dem japanischen Fernsehen kommentierte der symphytische, stets zu irgendwelchen Albereien aufgelegte Japaner seinen Stint relativ kritisch. Er hatte gehofft, er könne den Wagen mit einem etwas größeren Abstand wieder an Ishiura übergeben. Bedingt durch den Boxenstopp des Denso Kobelco SC430 übernahm erneut der Petronas Tom’s SC430 die Führung.

In Runde 78 folgten dann die beiden nun führenden Petronas Tom’s SC430 sowie Zent Cerumo SC430 zum zweiten und letzten Stopp. Beim direkten Duell der Mechaniker gewann die Tom’s Crew, wohl auch weil der Tankvorgang des Zent Cerumo SC430 ein paar Sekunden länger dauerte. Während Nakajima, der nun wieder am Steuer des Petronas-Lexus saß, wieder als Führender auf die Strecke zurückkehrte, rächte sich die längere Stoppzeit für Yuji Tachikawa: Aufgrund der kalten Reifen ging der zwei Runden zuvor gestoppte Eneos Sustina SC430 spielerisch am roten Lexus vorbei. Tachikawa behielt allerdings die Ruhe und verkleinerte den Abstand sukzessive, bis er letztlich in der letzten Kurve der 84. Runde an Kazuya Oshima vorbeizog. 20 Runden vor Schluss betrug der Abstand zwischen Kazuki Nakajima und Yuji Tachikawa rund fünf Sekunden. Tachikawa, der aufgrund der meisten Siege und Pole Positions auf der Strecke am Fuße des Fuji-san von den Fans als „Fuji-Meister“ bezeichnet wird, knabberte pro Runde wertvolle Zehntel von Nakajimas Vorsprung ab. Tachikawa wusste es, seine eigene Pace stets zu erhöhen, bis er schließlich fünf Runden vor Schluss den Abstand auf unter eine Sekunde reduzierte. Was für einen kurzen Augenblick wie ein weiterer, sehr knapper Zweikampf auf den letzten Runden wirkte, mündete letztlich in einem 3,3-sekündigen Vorsprung von Kazuki Nakajima. Der ehemalige Williams-Formel-1-Pilot ließ sich nicht von Tachikawas Pace beeindrucken und erhöhte seine Pace ebenfalls. Zwar wurde im Nachhinein nicht darüber gesprochen, es ist aber nicht ganz unwahrscheinlich, dass sich Nakajima genau für solch eine Situation seine Reifen aufsparte, während Tachikawa selbige bei der Verfolgungsjagd stärker beanspruchen musste. Genau das war es auch, was Nakajima in den letzten zwei Jahren in den Schlussphasen mitunter Positionen gekostet hat.Super GT Fuji 2013 Zent Cerumo SC430

Am Ende gewannen somit Kazuki Nakajima und sein Teamkollege James Rossiter im Petronas Tom’s ihr erstes Super-GT-Rennen in der GT500-Klasse. Für Tom’s war es zudem der erste Sieg nach Motegi im Jahr 2010. Damals gewannen André Lotterer und Juichi Wakisaka. Dementsprechend glücklich war man nach dem Erfolg am vergangenen Montag, auch weil die letzten beiden Jahre, insbesondere 2012, alles andere als rosig für das Team verliefen. Den Silber- und Bronzerang erreichten Yuji Tachikawa / Kohei Hirate (Zent Cerumo SC430) sowie Kazuya Oshima / Yuji Kunimoto. Der Lexus-Vierfacherfolg wurde letztlich von Hiroaki Ishiura / Juichi Wakisaka (Denso Kobelco SC430) komplettiert, deren Strategie mit dem frühen Stopp nicht aufging. Bester Nicht-Lexus-Wagen wurde der Calsonic Impul GT-R (Tsugio Matsuda / Joao Paulo de Oliveira), knapp vor dem von der letzten Position aus gestarteten KeePer Tom’s SC430 (Daisuke Ito / Andrea Caldarelli). Bester Honda wurden mit knapp eineinhalb Minuten Rückstand die Okayama-Sieger Takuya Izawa / Takashi Kogure (Raybrig HSV-010) auf Rang 7.

Entsprechend der Streckencharakteristik des Fuji Speedway ist es nahezu unmöglich, eine Stärkeeinstufung der einzelnen Autos und Teams durchzuführen. Dass Lexus auf seiner Haus- und Teststrecke im Vorteil sein würde, war gegeben. Dass man letztlich Nissan und Honda davonfuhr, war hingegen ein wenig überraschend. Letztes Jahr war das Rennen, trotz des Vorteils der Lexus-Boliden, etwas ausgeglichener. Dies ist allerdings auf die Safety-Car-Phase aufgrund des schweren Unfalls von Tim Bergmeister sowie den zum Schluss des Rennens einsetzenden Regen zurückzuführen. Beim Sommer-Rennen war vom Top-Speed-Vorteil hingegen kaum etwas zu spüren, wobei dies auch auf die unterschiedlichen Zusatzgewichte zurückzuführen war. Dass sich Nissan und insbesondere Honda auf dem Fuji Speedway wieder schwer tun würden, war ebenfalls abzusehen. Bei Nissan hatte man zwar die Hoffnung, dass der Top-Speed des GT-R über den Winter verbessert wurde, allerdings hatte auch Lexus ein neues Low-Aero-Kit entwickelt. Schnellster Nissan war bis zu seinem Ausfall der Motul Autech GT-R von Masataka Yanagida und Ronnie Quintarelli. Es ist schwer einzuschätzen, auf welcher Position die Titelverteidiger ohne den technischen Defekt gelandet wären. Zum Zeitpunkt des Ausfalles kämpfte Quintarelli mit Tachikawa um die vierte Position. Ein Top-5-Ergebnis wäre auf jeden Fall möglich gewesen; eine Podiumsplatzierung eher nicht. Tsugio Matsuda und Joao Paulo de Oliveira holten das Maximum aus ihrem Wagen, während Honda weiterhin an der Achillesverse des HSV-010 litt: dem Top-Speed. Umso beeindruckender also, dass ausgerechnet der Raybrig HSV-010 (Takuya Izawa / Takashi Kogure) mit seinen 40kg an Zusatzgewichten für den Sieg in Okayama, der schnellste Wagen der Marke war.

Super GT Fuji 2013 Kazuki Nakajima James RossiterDer nächste Lauf findet auf der Grand-Prix-Strecke in Sepang, Malaysia, statt. Einer Strecke, die von der Charakteristik den Honda und Nissan eher entgegen kommt. In den letzten beiden Jahren gewann der Weider Modulo HSV-010 das derzeit einzige Auslandsrennen der Super GT, damals übrigens noch mit Takashi Kogure und Naoki Yamamoto am Steuer. Dementsprechend werden sowohl der Weider Modulo HSV-010 sowie der Raybrig HSV-010 zu den Favoriten gehören. Auch die malaysische Hitze wird eine sehr große Rolle spielen, was den Reifen von Michelin und somit ebenfalls dem Weider Modulo HSV-010 aber auch dem Motul Autech GT-R entgegenkommen sollte. Trotz des siebten Platzes in Fuji führen Kogure und Izawa mit 24 Punkten weiterhin die die Meisterschaft an. Bereits einen Punkt dahinter befinden sich allerdings Tachikawa und Hirate; neuer Dritter mit 20 Punkten sind Kazuki Nakajima und James Rossiter.

 

Rennergebnis GT500
Fahrer-Wertung GT500
Team-Wertung GT500

 

GT300

Super GT Fuji 2013 GT300 StartDas Bild in der GT300 war ähnlich wie schon zum Saisonstart in Okayama. Erneut dominierte ein einziges Fahrzeug über die gesamte Rennlänge, während es dahinter etwas knapper zuging. Anders als in Okayama war dieses Fahrzeug allerdings nicht der Gainer Dixcel SLS, sondern der Mugen CR-Z GT. Entsprechend der Streckencharakteristik waren die Boliden nach dem JAF-GT300-Reglement (Subaru BRZ R&D Sport, Mugen CR-Z GT, ARTA CR-Z GT sowie apr Panasonic Prius GT) den GT3-Fahrzeugen aufgrund von mehr Power auf den Geraden überlegen. Dies mündete in der zweiten Pole-Position in Folge für Tetsuya Yamano und Kota Sasaki im Subaru BRZ. Auf den weiteren Positionen folgten der Mugen CR-Z GT  (Hideki Mutoh / Yuhki Nakayama), der ARTA CR-Z GT (Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi) sowie Morio Nitta / Koki Saga im apr Panasnic Prius GT. Lediglich der Okinawa-IMP SLS (Hironori Takeuchi / Takeshi Tsuchiya) sprengte die GT300-Kette mit Startposition 4. Katsuyuki Hiranaka und Björn Wirdheim (Gainer Dixcel SLS), die in Okayama noch so dominant gewannen, qualifizierten sich aufgrund von schweren Balance-Problemen lediglich auf Position 18. Ähnlich erging es den drittplatzierten aus Okayama, Hideki Yamauchi / Hiroki Yoshimoto (La Seine Lamborghini GT3), die ebenfalls mit der Balance ihres Gallardo GT3 zu kämpfen hatten.

Die Freude über die zweite Pole-Position in Folge währte für Subaru nicht lange: Bereits nach der ersten Kurve wurde Startfahrer Kota Sasaki von Hideki Mutoh im Mugen CR-Z GT überholt. Die Hoffnung auf einen spannenden Zweikampf zwischen den Fahrzeugen zerplatze ebenfalls schnell, als Sasaki plötzlich mit einem Defekt am Antriebsstrang an die Box kam und das Rennen nach gerade mal drei Runden beendete. Einen ähnlich schlechten Start erwischte Shinchi Takagi (ARTA CR-Z GT). Bereits in der Einführungsrunde verlor er die Kontrolle über seinen Hybrid-Honda. Zu allem Übel nahm Takagi nach dem Dreher seine Startposition erneut ein, was nicht dem Reglement entspricht. Dementsprechend wurde er wenige Runden später mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Hinzu gesellte sich eine leichte Beschädigung an der Karosserie des Boliden, weshalb man mit Reparaturstopps und Co. am Ende mit ganzen 24 Runden Rückstand lediglich den 19. Platz belegte. Trotz der Pleiten, Pech und Pannen beim GT300-Team von Aguri Suzuki bleibt die Gewissheit, dass auch ARTA mit dem Honda CR-Z umzugehen weiß. Die absolvierten Rennkilometer waren zudem ein guter Test, um den Wagen besser zu verstehen.Super GT Fuji 2013 apr Panasonic Prius GT

Durch den Ausfall des Subaru BRZ R&D Sport war der Weg für den Mugen CR-Z GT frei. Bereits in den ersten Runden zog Hideki Mutoh seinen direkten Verfolgern pro Runde mit jeweils knapp über einer Sekunde davon. Erinnerungen an die Dominanz des Gainer Dixcel SLS wurden wach. Hinter Mutoh bekämpften sich Kazuki Hoshino (S Road NDDP GT-R), Masami Kageyama (Hankook Porsche) sowie Koji Yamanishi im CrystalCroco Lamborghini GT3. Im Kampf um Position 2 erlebten allerdings sowohl Kazuki Hoshino wie auch Masami Kageyama einen Rückschlag. Um Runde 9 wurde zunächst Hoshino aus unerklärlichen Gründen um mehrere Positionen zurückgereicht. Wenig später erlitt er einen Reifenschaden, der wiederum die Karosserie stark beschädigte, was letztlich Nissans Nachwuchs-Team zur Aufgabe zwang. Ähnlich erwischte es auch Masami Kageyama, dessen Hankook-Reifen im 27. Umlauf platzte. Zwar konnte man das Rennen fortsetzen, am Ende sprang mit drei Runden Rückstand aber lediglich der 16. Platz heraus. Das gleiche Schicksal ereilte auch die Titelverteidiger Kyosuke Mineo / Naoki Yokomizo im Endless Taisan Porsche. Bereits vor den Problemen von Hoshino und Kageyama platzte Yokomizo der linke Hinterreifen in der zwölften Runde. Dabei wurde die Karosserie des Endless Taisan Porsche so schwer beschädigt, dass Yokomizo den Porsche vorwärts in der Garage parkte. Nach dem eher blassen Rennen in Okayama der nächste herbe Rückschlag für die Titelverteidiger.

Das Rennen der GT300-Klasse war geprägt von einzelnen Dramen. Bereits vier Runden vor dem Reifenschaden des Endless Taisan Porsche drehte sich Morio Nitta (apr Panasonic Prius GT) in der letzten Kurve von ganz alleine. Weil das Feld zu diesem Zeitpunkt noch dicht beisammen war, wurde Nitta bis auf den 18. Rang zurückgereicht. Trotz der katastrophalen Anfangsphase und dem eigenen Fehler riss sich Nitta allerdings zusammen und kämpfte sich in den folgenden rund 30 Runden bis auf Position 2 hinter den bereits enteilten Mugen CR-Z GT vor. Nitta profitierte zwar von den Boxenstopps der Konkurrenten, demonstrierte gleichzeitig aber auch den Speed des Toyota Prius. Vielmehr: Im Gegensatz zu Hideki Mutoh, der seinen CR-Z in Runde 35 erstmals an seinen Teamkollegen Yuhki Nakayama übergab, konnte Nitta ganze 40 Runden draußen bleiben, ehe er zum Service abbog und Koki Saga in den Toyota Prius einstieg. Während des zweiten Stints fuhren sowohl Nakayama als auch Saga Zeiten zwischen 1:40 bis 1:42 Minuten. Zwar mag es kein direktes Rad-an-Rad-Duell zwischen den beiden Boliden gewesen sein. Dennoch bekämpften sich beide Fahrer, wobei der Mugen CR-Z GT ein wenig schneller konnte. Yuhki Nakayama gelang es deshalb, den Vorsprung auf über 40 Sekunden bis zum zweiten und damit finalen Boxenstopp in Runde 80 auszubauen. Im gleichen Umlauf bog auch der apr Panasonic Prius GT erneut zum Service ab. Trotz der etwas kürzeren Stoppzeit gelang es dem Team nicht, den Abstand drastisch zu verkürzen. Auch in der Schlussphase konnte Hideki Mutoh, der nun wieder hinterm Steuer des CR-Z saß, das Rennen mit einem Abstand von rund 40 Sekunden kontrollieren.

Super GT Fuji 2013 Mugen CR-ZIn Runde 91 begann dann das Drama um den Mugen CR-Z GT. Hideki Mutoh funkte zu seiner Crew, dass er Vibrationen auf den Vorderreifen spürte. Aufgrund der überraschenderweise vielen Reifenschäden während des Rennens wollte das Team kein Risiko eingehen und beorderte Mutoh zum Notstopp, wohlwissend dass der Vorsprung von 40 Sekunden gegenüber dem apr Panasonic Prius GT nicht ausreichen würde. Anstatt allerdings eventuell noch mehr Positionen oder gar das ganze Rennen zu verlieren, würde man so wenigstens noch den zweiten Platz nach Hause retten, da man über eine Minute Vorsprung auf den drittplatzierten im Klassement hatte. Der Notstopp aus Sicherheitsgründen entpuppte sich allerdings als Fehler. Direkt nach dem Reifenwechsel war zu erkennen, dass die Vibrationen nicht nur einen etwaigen Reifenschaden, sondern durch Pick-Up auf den Vorderrädern entstanden waren. Die Einschätzung von Hideki Mutoh sowie des Teams war somit falsch, wie man hinterher auch schweren Herzens eingestehen musste.

Mit einem Vorsprung von rund 14 Sekunden gewannen somit Morio Nitta / Koki Saga im apr Panasonic Prius GT vor Hideki Mutoh / Yuhki Nakayama (Mugen CR-Z GT) sowie Kouji Yamanishi / Shinya Hosokawa / Yuya Sakamoto (Crystal Croco Lamborghini GT3). Letztere profitieren vom kalkulierten Pech der Markenkollegen Manabu Orido / Takayuki Aoki (MonePa Lamborghini GT3), welche bei ihrem zweiten Boxenstopp auf einen Reifenwechsel verzichteten (und damit auf Position 3 gespült wurden), kurz vor Schluss aber ebenfalls von einem Reifenschaden heimgesucht wurden. Für den apr Panasonic Prius GT war es nicht nur der erste Sieg, sondern gleichzeitig auch der erste Sieg eines Hybrid-Fahrzeuges in der Super GT. Anders als beispielsweise das Hybrid-System im LMP1-Boliden von Toyota basiert die Technik Super GT Fuji 2013 Crystal Croco Lamborghini GT3im Prius GT auf jener des Serienfahrzeuges. Größter Unterschied: Der Rennbolide wird von einem 3,4l V8-Motor angetrieben, sprich: dem gleichen, wenn natürlich auch der Klasse entsprechend gedrosselten Aggregat, das auch in den GT500-Fahrzeugen von Lexus verbaut ist. Toyota und apr schrieben mit dem Prius somit Geschichte. Für den am 25. April 30 Jahre alt gewordenen Koki Saga war es seit dem Pokka 1000km in Suzuka 2006 zudem der erste Sieg und gleichzeitig ein verspätetes Geburtstagsgeschenk.

Auch wenn Toyota letztlich Honda den ersten Hybrid-Sieg wegschnappte, bleibt die Gewissheit, dass beide Fahrzeuge in Fuji auf nahezu gleicher Höhe waren, wenn auch der CR-Z GT sowohl in der Qualifikation wie auch dann letztlich im Rennen einen leicht schnelleren Eindruck machte. Auffallend waren die vielen Reifenschäden, die für einige Dramen zu Beginn wie auch zum Ende des Rennens sorgten. Ebenfalls davon betroffen waren Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka (GSR Hatsunemiku BMW), die sich aufgrund eines sehr frühen Boxenstopps mit einer sehr interessanten Strategie bis auf Position 3 vorkämpften. In Runde 65 erlitt Kataoka allerdings einen Plattfuß in Kurve 1, weshalb er den Wagen bei sehr langsamer Fahrt zum Notstopp an die Box zurückschleppen musste. Ähnlich dem MonePa Lamborghini war Kataoka sehr lange auf dem Reifensatz unterwegs. Die hohe Belastung kann dementsprechend ein Auslöser für den Schaden gewesen sein. Am Ende erreichten die Vorjahressieger lediglich den neunten Platz.

Deutlich besser lief es hingegen für Igor Sushko / Yuji Ide im OGT Bonds Racing GT-R. Von Startposition 25 kommend kämpfte sich das Duo bis auf Platz 5 im Rennen vor. Ein beeindruckendes Comeback für Yuji Ide, der den Start- und Schlussstint fuhr. Zum Zeitpunkt dieses Artikels ist leider nicht bekannt, ob Ide auch in Malaysia oder gar für den Rest der Saison Igor Sushkos ursprünglichen Teamkollegen Ryo Orime ersetzen wird. Nach den Balance-Problemen in der Qualifikation (und trotz einer Durchfahrtsstrafe gleich nach dem Start) kämpften sich auch Katsuyuki Hiranka / Björn Wirdheim (Gainer Dixcel SLS) von Startplatz 18 kommend im Rennen auf den sechsten Rang. Bester Mercedes-SLS wurde der Okinawa-IMP SLS (Hironori Takeuchi / Takashi Kobayashi) auf Rang 4. Unglücklich ausgeschieden sind Richard Lyons / Akihiro Tsuzuki (Zent Audi R8 LMS ultra). Im Gegensatz zum Rennen in Okayama, als man aufgrund der fehlenden FIA-Einstufung von der GTA 40kg Zusatzballast als „Balance of Performance“ verhängt bekommen hat und deshalb mitunter 20 km/h auf die Konkurrenz fehlten, war man in Fuji in der Lage, aus eigener Kraft in die Top-10 fahren. Ein Reifenschaden sorgte aber auch bei Hitotsuyama Racing für einen unglücklichen Ausfall.

Super GT Fuji 2013 Koki Saga Morio NittaFestzuhalten bleibt somit, dass das Kräfteverhältnis, abgesehen von der direkten Spitze, ähnlich wie in Okayama ist. Anders als noch zum Saisonstart waren die GT300-Boliden den GT3-Fahrzeugen in Fuji aufgrund der Streckencharakteristik überlegen. Zwar sollten sie auch in Malaysia auf den beiden langen Geraden einen Vorteil haben, der Rest des Kurses sollte allerdings eher den GT3-Autos entgegen kommen. Interessant wird zu sehen sein, ob der Gainer Dixcel SLS mit 50kg Zusatzballast weiterhin so schnell sein wird. Auch die weitere Runde im Hybrid-Duell wird spannend sein. Denn nach dem Ausfall in Okayama trennen den apr Panasonic Prius GT (40kg) gerade einmal 2kg vom Mugen CR-Z GT (38kg). Die Fahrerwertung wird nach Fuji weiterhin von Hiranaka / Wirdheim (50 Punkte) angeführt. Fünf respektive sechs Zähler dahinter befindet sich die Hybrid-Gang, die wiederum von Taniguchi / Kataoka (17 Punkte) verfolgt wird.

Rennergebnis GT300
Fahrerwertung GT300
Team-Wertung GT300

 

News

Super GT Fuji GT 500km 2013 WinnersKurz vor dem Rennen hielt die GTA eine Pressekonferenz ab. Unter anderem sprach Masaaki Bandoh über die kurzfristige Absage / Verschiebung des Einladungsrennens in Yeongnam, Korea. Laut Angaben des Chairman der GTA musste das Rennen, wie von mir bereits im Vorfeld vermutet wurde, aufgrund einer Unstimmigkeit mit dem Promoter kurzfristig verschoben werden. Allerdings hofft man weiterhin, das Rennen in der Zukunft austragen zu können. Über die Absage das eigentlich für Mai geplanten Events habe ich mich bereits ausführlich in meiner Vorschau ausgelassen, weswegen ich auf einen weiteren Kommentar an dieser Stelle verzichte. Spekulationen über die Streitpunkte wären an dieser Stelle fehl am Platze, zumal Masaaki Bandoh keine genauen Details nannte. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich beide Parteien in absehbarer Zeit einigen werden, so dass das Rennen spätestens im nächsten Jahr ausgetragen werden kann. Ein Vorbild könnten die Super Taikyu sowie Super Formula sein. Beide Serien werden Ende Mai respektive im August auf dem neuen Autopia Circuit in Inje, Korea, fahren. Die Super Formula hatte sogar bereits im Vorfeld einen mehrjährigen Vertrag mit dem Automobil-Club in Korea sowie dem Veranstalter unterschrieben.

Ein weiterer Eckpfeiler der Pressekonferenz war das Motoren-Reglement. Wie bereits seit einigen Wochen bekannt hat sich die ITR nun doch dazu entschlossen, das Motoren-Reglement der Super GT, sprich den 2,0l 4-Zylinder Reihen-Motor, ab 2015 zu übernehmen. Im Gegensatz zu den Japanern, welche alle drei Hersteller den Motor nach eigenem Gusto selbst herstellen lassen wollen, möchte die ITR einen Einheitsmotor nutzen. Dies entspricht nicht der Philosophie der Japaner, die den Wettkampf von Mensch, Maschine und Team und damit auch der Fabrikate bei der Herstellung der Motoren in den Vordergrund stellen. Masaaki Bandoh betonte diese Philosophie auf der Pressekonferenz, kündigte aber auch weitere Verhandlungen zu diesem Thema im Juli dieses Jahres an. Gleichzeitig gab Masaaki Bandoh bekannt, dass die Produktion des GT300-Mother-Chassis auf Basis des Toyota GT-86 noch dieses Jahr beginnen soll. Dass erste Monocoque soll im August fertiggestellt werden; mit einem ersten Teaser-Bild sei Ende Mai zu rechnen. Zusätzlich gab er bekannt, dass der Vertrag mit dem Sepang International Circuit 2013 ausläuft, weshalb man sich in Verhandlungen mit den Verantwortlichen zur Verlängerung befindet. Da das Rennen in Malaysia mit jeweils über 70.000 Besuchern das am zweitbesten besuchte Rennen der Serie ist, bin ich persönlich guter Dinge, dass der Vertrag verlängert wird. In naher Zukunft könnte die Super GT laut Masaaki Bandoh zudem ein weiteres Auslandsrennen auf der von Herman Tielke entworfenen Strecke in Buriam, Thailand, austragen. Eine dort ansässige Rennserie wird ab 2015 in Super GT Thailand Series umbenannt und nach GT300-Reglement fahren, weshalb ein Auftritt der japanischen Super GT durchaus sinnig erscheint.

Aufgrund der Absage des Einladungsrennens in Korea herrscht nun eine etwas längere Pause. Das nächste Rennen findet erst am 16. Juni 2013 auf dem Sepang International Circuit in Malaysia statt.

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