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Best of 2010: Teil Vier

von Vorsicht
7 Kommentare

Spannende Rennen, Glückspilze und spektakuläre Szenen – die Vierte. Und diesmal ohne Dach. Mein „Best of“ eines außergewöhnlich interessanten Jahres 2010.

Bestes Rennen

Gar nicht so einfach! Im Rückblick eigentlich sogar ziemlich erstaunlich, wie viele tolle Rennen wir im vergangenen Jahr hatten – und das in fast allen Serien, die ich so verfolge. Am Ende gibt es für mich einen Sieger, der sicher viele überraschen wird. Aber der Reihe nach:

Bei der Formel 1 sehe ich den Lauf in Kanada wieder vorn. Auch, wenn einiges an der Spannung wegen der Reifenprobleme „küstlich“ erzeugt wurde – die legendäre Kombination aus schneller Strecke, nahen Leitplanken, Risiko und den vielen Überholstellen haben das Rennen auch in diesem Jahr wieder aus der Masse herausgehoben. Auf den Ehrenplätzen: Melbourne, China – und die allen Unkenrufen zum Trotz ganz fantastische neue Strecke in Korea.

Auch auf die Gefahr hin, den Fanboy raushängen zu lassen: Die besten Rennen waren 2010 meiner Ansicht nach gut versteckt. Denn eigenwilliges Konzept und mangelnde Akzeptanz hin oder her: Das, was die Superleague Formula in Ordos (zweiter Platz) und Navarra (Sieger: „Bestes Rennen“) gezeigt hat, muss ihr erstmal jemand nachmachen. Das Superfinale aus Ordos (wo ja auch die GT1 im kommenden Jahr Station machen wird) gibt es hier in seiner Gesamtheit:

Wer sich aber wirklich in einer stillen Stunde einen Gefallen tun will, der sollte an einschlägigen Download-Orten nach dem zweiten Lauf aus Navarra suchen. Die Ausgangsposition: Meisterschaftsverfolger Craig Dolby (Tottenham Hotspur) muss sich vom Ende des Feldes bis ins Spitzenfeld vorkämpfen, um noch eine Chance auf den Einzug in Superfinale und den Gewinn der Meisterschaft zu haben. (Achtung – es folgen Spoiler): Die folgende entfesselte, aber stets faire Fahrt sollte ihn am Ende tatsächlich weiter in der Meisterschaft halten – die er schließlich um nur zwei Punkte (697 zu 699) an Davide Rigon und den RSC Anderlecht verlor.

Bestes Finish

Am engsten war es bei den Serien die ich näher verfolgt habe wohl beim IRL-Rennen in Chicagoland.

Westentlich spannender habe ich aber die letzten Runden der Formel Renault 3.5 in Silverstone und – vor allem – beim letzten Saisonrennen in Barcelona gefunden. Und zwar deshalb, weil es um wesentlich mehr ging: In Silverstone musste Esteban Guerrieri, der am Vortag zwar gewonnen hatte, aber wegen einer Lappalie disqualifiziert worden war unbedingt an Daniel Ricciardo vorbeigehen, um sich in der Meisterschaft zu halten – was ihm eine Runde vor Schluss in einem sehenswerten Manöver um den Sieg dann auch gelang. Und in Barcelona ging es überhaupt um die Meisterschaft: Mikhail Aleshin lag bis drei Runden vor Schluss bei unglaublich schwierigen, regnerischen Bedinungen hinter Daniel Ricciardo. Dann ging er am Australier vorbei. Und musste ihn drei Runden lang um jeden Preis hinter sich halten. Das Finish des Jahres (leider nur auf Französisch – ich denke aber, die Emotion kommt trotzdem rüber…):

Bester Fahrer

Jimmie Johnson hin, Dario Franchitti her – der beste Fahrer kann sich nach wie vor nur gegen die Haifisch-Konkurrenz der Königsklasse beweisen. Und das ist nunmal die Formel 1. Das Problem: Von den Spitzenpiloten hat sich in diesem Jahr keiner so recht würdig gezeigt. Vettel: Zu viele Fehler. Webber: Viel zu wenig Konstanz. Alonso: Zu viel Funk-Geheul, zu wenig überholt. Hamilton: Zu unkonzentriert; Button: Überraschend gut, aber im Vergleich mit Hamilton dann doch wieder zu langsam. Massa: Wohl kaum. Bleibt also nur der Griff ins Mittelfeld. Wenn es also auch nicht übermäßig originell sein mag: Für mich ist Robert Kubica der Fahrer des Jahres 2010.

Bestes Team

Wieder schwierig. Im Grunde gilt für mich das gleich wie oben – die Königsklasse ist der Maßstab. Und auch bei den Teams haben alle Fehler gemacht: Red Bull hat es nicht geschafft, für eine produktive Arbeitsatmosphäre zwischen Vettel und Webber zu sorgen. McLaren war – vor allem im zweiten Teil der Saison – zu langsam. Ferrari? Den Positionwechsel in Hockenheim mag man ihnen nachsehen – es geht ja in dieser Wertung nicht nur um Sympathie, sondern auch um Effizienz. Der unwürdige Theaterstadel und das mangelnde Medienmanagement danach disqualifizieren sie aber als Team.

Bleiben wieder die Hinterbänkler: Und da fand ich das, was das Team von Peter Sauber in diesem Jahr geschafft hat unglaublich beeindruckend. Fast keine Sponsoren, und trotzdem: Aus einer Gurke ein Mittelfeld-Auto gemacht; Den mittelmäßig eingeschätzten Kamui Kobayashi zum Teamleader entwickelt – und gleich auch noch durch den Teamkollegentausch auf Herz und Speed getestet; Und mit Sergio Pérez den vielleicht einzig verfügbaren Juniorpiloten verpflichtet, der Speed und einen vollen Geldkoffer vereint. Chapeau! – das Team des Jahres 2010.

Überholmanöver des Jahres

Realistisch betrachtet war wohl der Zweikampf zwischen Jenson Button und Lewis Hamilton in Istanbul das Highlight des Jahres. Das will ich aber hier nicht verwenden, weil 1) das Don schon gewählt hat, und 2) die beiden ohnehin noch die gebührende Ehre erhalten (siehe gleich unten).

Muss es also ein anderes Manöver sein. Fällt mir aber keines ein. Muss ich wohl die Kategorie abändern – „die Überholmanöver des Jahres“. Und die gab es meiner Meinung nach bei Auftaktrennen der IRL in Sao Paulo: Die lange Gegengerade dort ist im Grunde höchst kriminell und gefährlich – aber wenn die Wagen dort mit massiv arbeitenden Aufhängungen aus den Windschatten ausscheren, dann muss man eben auch zugeben: Das ist verdammt gutes Racing.

Freunde des Jahres

Die allerbesten „Freunde“ sind sie vielleicht nicht. Aber Lewis Hamilton und Jenson Button haben der Rennsportwelt heuer vorgeführt, dass man einen teaminternen Wettkampf zwischen zwei Weltmeistern auch respektvoll führen kann. Hoffentlich bleibt das auch so, wenn die beiden mal wirklich um den Titel kämpfen.

Feinde/Duell des Jahres

Milka Duno vs. the World ist zwar lustig – aber irgendwie auch ein etwas zu dankbares Ziel. Genauso wie Danica Patricks Streitereien mit ihrem Team vor dem Indy 500.

Daher geht dieser glorreiche Titel an die Twitter-Konversationen der Indycar-Stars: Alex Tagliani verunglimpft dort Tomas Scheckter als „Wreckter“, dieser lädt in Folge den Kanadier zu einem „persönlichen Gespräch“ beim nächsten Rennen ein; Ryan Briscoe legt Graham Rahal nahe, sich für den „Mist“ den er gebaut haben soll doch endlich zu entschuldigen; Und Paul Tracy schimpft permanent über Paydriver, die ihm angeblich den Platz wegnehmen. Oder bietet überhaupt einem gewissen belgischen Rookie an, „big meatballs and sausage“ zum „Baguette“ mitzubringen.

Wenn die Piloten diese offene und vor allem herrlich kindische Form in die kommenden Saison retten können, dann kann die gerüchteweise geplante Reality-TV-Show um die Indycar-Serie (schon jetzt ein heißer Anwärter auf die „Un-Idee 2011“) wohl nur ein voller Erfolg werden!

Szene des Jahres

„I’m in a sandwich!“ (bei ~6:40 Min)

…oder doch der hier?

Kostenpunkt des Jahres

Die Sache ist zwar etwas undurchsichtig, aber sehr wahrscheinlich setzt sich die überhastete Fertigstellung der Grand Prix Strecke in Südkorea mühelos in dieser Kategorie durch. Überhaupt legt das Bauchaos dort nahe, dass womöglich nicht das gesamte Budget in völlig legale Kanäle geflossen sein könnte – eine koreanische Zeitungsmeldung spricht gar davon, dass im Fertigstellungschaos insgesamt die Kleinigkeit von 53,7 Millionen US-$ „ohne Dokumentation“ ausgegeben worden sein soll.

Schönster Moment des Jahres

Everyone loves an Underdog! Folglich: Karun Chandhoks erster Auftritt in der Formel 1 im Qualifying für den Bahrain GP – nachdem die Mechaniker es doch noch geschafft hatten, das Auto zusammenzubauen. Und sein folgender Ausfall in den ersten Runden des Rennens, als er auf einer Bodenwelle ausrutschte, die ihm verständlicherweise „vorher noch nie aufgefallen war“. Heroisches Scheitern von Fahrer und Team – und die fast perfekte Zusammenfassung der ganzen HRT-Saison in nur wenigen Runden!

Überraschung des Jahres

Das stechen für mich zwei Ereignisse im vergangenen Jahr heraus:

Einerseits die Leistung von Esteban Guerrieri in der WSbR: Ohne Budget für das ganze Jahr unterwegs, ein paar Rennen wegen Geldmangels ausgelassen und zweimal wegen Kleinigkeiten disqualifiziert. Und trotzdem bis zum letzten Rennwochenende im Titelrennen – und auf der Strecke stets fair unterwegs. Große Klasse vom Argentinier, dem dennoch der große Durchbruch versagt bleibt. 2011 startet er bei den Indy Lights und angeblich auch bei den TC2000-Tourenwagen. Silberstreif am Horizont: Gerüchte aus Chile sprechen davon, dass in Sonoma auch ein Einsatz in der IRL auf dem Programm stehen soll.

Und die Formel 1-Vertragsverlängerung von sky: Nach Schulz & Surers emotionalem Abschied aus Abu Dhabi, dem Gereade über Kundenbefragungen und mangelnde Exklusivität schwante mir schon Übles – zum Glück zu Unrecht.

Enttäuschung des Jahres

Meine Enttäuschung des Jahres kommt auch aus der IRL – und heißt Takuma Sato. Vor Saisonbeginn hatte ich der Kombo aus dem Japaner und KV Racing den einen oder anderen Sieg zugetraut. Oder zumindest fix mit Podestplätzen gerechnet. Aber trotz gelgentlicher Ausreißer im Qualifying oder einiger guter Runden auf den Ovalen bleibt am Ende nur die Hoffnung auf Besserung 2011. Und zwar nicht nur, was die häufigen Ausfälle betrifft – auch wenn die Konstanz mal funktioniert hat, war Sato für einen Mann seines unbetrittenen Talents auf den Rundkursen einfach schlicht zu langsam.

Unehrenhafte Erwähnung: Das Starterfeld der F3 Euroseries.

Langweiligstes Rennen

In der Negativwertung kann es wohl nur einen klaren Gewinner geben: Der Formel 1 Grand Prix in Bahrain – diesmal in der XXL(angweil)-Version. In dieser Saison wohl auch deshalb so besonders auffällig, weil die sonst so sicheren Langweiler in Barcelona, Valencia und Budapest diesmal aus verschiedenen Gründen ihre Highlights hatten. Die waren zwar nicht immer positiv (Hamiltons Crash in Barcelona, Webbers Freiflug in Valencia, und das fliegenden Rad in der Hungaroring-Box), aber immerhin: Man schläft nicht ein.

Racecontrol-Moment des Jahres

Da gibt es so einige Entscheidungen, die man im kommenden Jahr besser machen könnte. Vor allem die Formel 2 hat sich ein paarmal recht negativ hervorgetan. Ganz besonders zu Beispiel in Portimao, wo man trotz eines in der (uneinsichtigen) letzten Kurve gestrandeten Autos nur gelb schwenkte, und kein SC auf die Strecke brachte. Mit dem Ergebnis, dass Plamen Kralev sich dort dann auch drehte, und fast die Streckenposten abgeräumt hätte, die grade den anderen Wagen ausbuddeln wollten.

Die unumfochtene Krone geht aber an die SLF-Racecontrol in Beijing. Für die weise Entscheidung, trotz einsetzender Dunkelheit, dichtem Smogs, Regens und eines mitten auf der Strecke stehenden Autos (!) samt Fahrer (!!) auf der engsten Stelle des Kurses (!!!) kein SC auf die Strecke zu holen, sondern nur lokale Gelbflaggen zu werfen – die bei diesem Bedingungen natürlich niemand mehr sehen konnte. Zwei kleine Ausschnitte:





Glückspilz des Jahres

An schweren Unfällen, hat es in diesem Jahr ja leider mal wieder nicht gemangelt. Gut, dass fast alles nochmal mehr oder minder gut ausgegangen ist. Dass etwa Alexandre Premat am Adria Raceway heil geblieben ist – kaum zu glauben. Gleiches gilt für Michael Schumacher in Abu Dhabi, die Zuschauer, die bei Mike Conways Indy 500-Crash auf der anderen Seite des Fanzaunes standen – und die Streckenposten in Brands Hatch, die Don ja in seiner Liste schon erwähnt hat. Auch Chris Van der Drift muss man trotz seiner schweren Verletzungen wohl noch als riesigen Glückspilz bezeichnen – hatte der Wagen nicht den Brückenpfeiler getroffen, sondern wäre in den Wald geflogen: Nicht auszudenken.

Die größten „Glückspilze“ sind für mich aber Marc Webber, Ricardo Teixeira und Jordan Williams. Teixiera fuhr beim F2-Steadtrennen in Marrakesch über die Hinterrad eines Konkurrenten (man schaue bei der Onboard-Aufnahme bei etwa 1:10 in den Rückspiegel…), Webber in Valencia über das Heck von Heikki Kovalainen, und Williams hatte seinen Crash kurz vor der Brücke in Snetterton. Alle drei stiegen auf. Ein solcher Unfall ist wohl mit der größte Albtraum eines jeden Rennfahrers. Gleich drei solche Crashes hatten wir in dieser Saison. Bei Webber und Teixiera hätten sich die Wagen locker über die Absperrungen hinausdrehen können, im Falle von Williams ist das sogar geschehen – und trotzdem: Immer blieben Piloten, Streckenposten und Zuseher völlig unverletzt. Was uns als Motorsportfans wohl am Ende alle zu riesigen Glückspilzen macht.


Spruch des Jahres

„They look for victims, they look for anyone that looks like a soft touch and not too bright. The people that look a bit soft and simple, they will always have a go at.“ (Bernie Eccelestones Meinung zu Raubüberfällen, Brasilien 2010)

Wünsche für 2011

Ein sicheres und spannendes Jahr – und weiterhin so viel Spaß und gute Diskusionen im Chat und in den Kommentaren! Und weniger Tippfehler.

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7 Kommentare

Speedy 2 Januar, 2011 - 12:32

Die Theorie das es den besten Fahrer und das beste Team im Grunde nur in der F1 geben kann ist so ziemlich das lächerlichste was ich jemals hier gelesen hab.

Das die selbsternannte „Königsklasse“ hier ohne Ende glorifiziert wird bin ich ja gewohnt aber das ist echt die Härte.

Flo aus N. 2 Januar, 2011 - 12:51

Ich glaube nicht dass sie glorifiziert wird.
Das ist die Meinung eines Autors und die muss ja nicht zwangsweiße mit der Meinung von anderen Autoren/Lesern/Journalisten/Personen überein stimmen.
Und ich kann mich an viele Artikel hier erinnern, welche die F1 nicht gerade gehuldigt haben.
Genauso gut könntest du ja mir dann vorwerfen, ich würde die VLN und den GT-Langstreckensport glorifizieren, weil ich andere Interessen in Sachen Motorsport habe und auch halt mal eine andere Meinung vertrete.

Nicht umsonst schreibt hier jeder Autor seine persöhnliche Sicht der Dinge und somit eine eigene Liste.

Chaos 2 Januar, 2011 - 13:16

Moin :)

@Speedy führ mal bitte etwas weiter aus, wie genau du das meinst? Denn eigentlich versuchen wir hier keine Rennserie zu glorifizieren und schon gar nicht ohne Ende… ;)

Ansonsten wie Flo schon geschrieben hat, dass sind die persönlichen Jahresrückblicke der Autoren mit ihrem jeweiligen Fokus auf den Rennserien die sie ausführlich verfolgt und (teilweise) im Blog auch begleitet haben.

Mfg

Chaos

Flo 2 Januar, 2011 - 13:17

Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Die Formel 1 ist nunmal die Königsklasse für offene Rennwagen in dieser Welt, manche mögen da die IRL mehr aber die IRL hat nunmal nicht eine weltweite Ausdehnung und Fans auf der ganzen Welt wie die Formel 1 (abgesehen von Amerika aber man versucht dort 2011 ja sein Glück).

Für einen Autor der dann, wie am Anfang des Textes beschrieben, nur gewisse Serien verfolgt hat, kommt dann natürlich auch das Beste Team aus einer solchen Serie.

Und die These das die Formel 1 hier glorifiziert wird kann ich gar nicht verstehen, das hier ist mit der einzigste neutrale Platz den du finden wirst in dem sich auch Stimmen kritisch gegenüber der Formel 1 äußern, siehe das angesprochene Bahrain Rennen das bis jetzt in allen Teilen dieses Best Of’s kritisiert wurde.

Vorsicht 2 Januar, 2011 - 14:06

Zur Klarstellung: Ich habe nicht geschrieben, dass es den besten Fahrer nur in der Formel 1 geben kann. Ich habe geschrieben, dass sich der beste Fahrer nur gegen die riesige Konkurrenz in der F1 beweisen kann. Mag schon sein, dass der „beste Fahrer“ (wie auch immer der überhaupt zu definieren wäre – man könnte ja auch sagen, jemand der 50 Jahr unfallfrei unterwegs war ist „der beste Fahrer“) irgendwo anders seine Runden dreht – meiner Ansicht nach fehlt in anderen Serien aber der durch die starke Konkurrenz gebotene Maßstab.

Darf ich fragen, wer deiner Ansicht nach diesen Titel für 2010 verdient?

Art Vandelay 2 Januar, 2011 - 14:56

Was mich ein bisschen wundert ist, dass keiner von Euch Vieren Kobayashi als „Fahrer des Jahres“ genannt hat. Die positive Entwicklung bei Sauber hing stark an ihm, er hatte De la Rosa und Heidfeld eigentlich im Griff und machte viele Rennen sehr unterhaltsam. In Anbetracht seines jungen Alters finde ich er hätte diese Bezeichnung durchaus verdient.

nona 2 Januar, 2011 - 19:34

Ich halte es für grundsätzlich schwer, Kriterien für einen „besten Fahrer“ zu definieren. Dafür gibt es zuviele unterschiedliche Anforderungen, die Fahrer in verschiedenen Serien und Motorsportarten zu erfüllen haben. Aber abgesehen von der offiziellen Sanktionierung der Serie durch den obersten Verband kann man schon mit Fug und Recht sagen, dass erstens die Formel Eins die Königsklasse des Motorsports bildet, was die Anforderungen an Technik, Fahrer, Anspruch, Entwicklung, Wahrnehmung und Präsentation betrifft, und dass zweitens sehr wohl weitgehend die generell „besten Fahrer“ dort unterwegs sind. Wer in die Formel Eins will, der muss sich vorher schon beeindruckend bewiesen haben (oder viel viel Geld mitbringen, um mit Glück bei einem Hinterbänklerteam zu landen), und man kann aus der Formel Eins auch nicht noch weiter „aufsteigen“.

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