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Adieu, Jules Bianchi

von DonDahlmann
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Jules Bianchi ist in der Nacht zum Samstag seinen schweren Verletzungen erlegen, die er sich bei seinem Unfall im Oktober 2014 in Suzuka zugezogen hat.

Es ist immer eine traurige Pflicht über den Tod eines Rennfahrers zu berichten. Jules Bianchi wurde gerade einmal 25 Jahre alt, als ihn das Schicksal ereignete. Es war die 43. Runde in einem chaotischen Rennen in Suzuka, als er mit seinem Marussia unter ein Bergungsfahrzeug geriet. Die Folgen sind bekannt. Bianchi war bewusstlos, als man aus dem Auto barg, die Ärzte in Japan kämpften um sein Leben. Es gelang ihnen Bianchi zu stabilisieren, er wurde in eine Spezialklinik nach Nizza verlegt. Dort verstarb er nun ohne jemals wieder das Bewusstsein wieder erlangt zu haben, wie seine Familie bestätigte.

bianchi2Jules Bianchi gehörte zu den großen Nachwuchstalenten in den Formel Eins, er war Teil des Förderprogramms von Ferrari. Dennoch hatte er es nicht leicht. Zunächst lief seine Karriere gut. 2007 Champion der Formula Renault 2.0, 2008 F3 Masters Sieger, 2009 erster Vertrag als Testfahrer bei Ferrari. Im gleichen Jahr gewann er die F3 Euro Serie. Es folgten zwei gute Jahre in der GP2, wo er jeweils P3 in der Meisterschaft belegte. Aber die Ergebnisse waren aber nicht ausreichend für den nächsten Schritt, zumal er von Romain Grosjean geschlagen wurde.

Ich traf Jules Bianchi 2011 im Rahmen des F1 Grand Prix in Singapur. Es lief nicht so richtig rund für Bianchi, auf Fragen zu seiner Zukunft antwortete er nur ausweichend. Damals schrieb ich:

„Auf meine Frage, was er denn nun 2012 machen würde, antwortete er verblüffend ehrlich, dass er das nicht wüsste. Auf gar keinen Fall mehr GP2. Da man weiß, dass Ferrari seine Piloten auch mal in die GTs steckt, wollte ich wissen, ob er das machen würde, aber dies verneinte Bianchi.“

Bianchi machte nicht den Eindruck, als ob wüsste, wie es mit seiner Karriere weiter gehen würde. Es war nicht mal sicher, ob Ferrari ihn weiter im Förderungsprogramm lassen würde. Ihm war anzumerken, dass ihm die Sache auf der Seele lag, aber gleichzeitig war er sehr offen, ehrlich und er machte er machte ein paar Scherze.

Tatsächlich entschied sich Ferrari Jules Bianchi auf eine „Ehrenrunde“ zu senden. 2012 setzte man ihn in der Formula Renault 3.5 Serie ein. Bianchi verlor den Titel mit 4 Punkten an Robin Frijns, aber auch nur, weil Bianchi sein zweiter Platz im ersten Rennen der Saison wegen eines Verstosses gegen das technische Reglement aberkannt wurde. Aber die gute Saison beförderte ihn in der Gunst von Ferrari wieder ganz oben. 2013 folgte der Ferrari-Deal mit Marussia, der Bianchi ein garantierten Fahrerplatz brachte. 2014 ergab sich keine Möglichkeit für einen Wechsel, also startete er erneut für das britisch-russische Team.

Nach seinem Punkterfolg in Monaco war aber spätestens klar, dass Bianchi in ein besseres Auto gehörte. Für 2015 gab es mehrere Gedankenspiele, darunter ein Wechsel zu Sauber. Aber leider sollte es soweit nicht kommen.

Die Formel Eins hat zum ersten Mal nach 1994 wieder ein Todesopfer zu beklagen. Man hat aus dem Unfall schon die nötigen Konsequenzen gezogen. Sobald nun Rettungsmannschaften in der Auslaufzonen unterwegs sind, wird das Rennen mittels eines virtuellen Safety Car unterbrochen. Für Jules Bianchi kamen diese Maßnahmen leider zu spät.

Vergessen werden wir ihn sicher nicht.

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