Home Motorsport FIA WTCC: Analyse Autódromo Termas de Río Hondo 2014 – Lopez nutzt den Heimvorteil

FIA WTCC: Analyse Autódromo Termas de Río Hondo 2014 – Lopez nutzt den Heimvorteil

von Max Albrecht
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Für Jose Maria Lopez hätten die beiden Rennen im Autódromo Termas de Río Hondo gar nicht besser laufen können. Am Ende des Tages konnte er zwei Siege verbuchen, doch auch für Fans von Außenseitern gab es Grund zur Freude. AUTO - WTCC ARGENTINE 2014
Die beiden Rennen im Autódromo Termas de Río Hondo haben mal wieder gezeigt, warum es sich in der WTCC meistens nur lohnt, sich das zweite Rennen anzuschauen. Während im ersten Rennen alle Fahrer relativ brav hintereinander herfuhren und es kaum Duelle gab, war das zweite Rennen mit dem Reverse Grid deutlich besser. Es gab eine Überraschung an der Spitze und auch im ganzen Feld kam es dauerhaft zu Positionsänderungen, sodass man schließlich von einem richtig guten Tourenwagenrennen sprechen kann.

Rennen 1
Nachdem Citroen mal wieder das Qualifying dominiert hatte, ging Jose Maria Lopez vor Yvan Muller und Sebastian Loeb ins Rennen. Der beste Nicht-Citroen war mit Norbert Michelisz sogar ein Nicht-Werksfahrer. Direkt am Start konnte sich Michelisz sogar Yvan Muller und Sebastian Loeb schnappen und auch Tiago Monteiro konnte an den beiden Citroens vorbei. Doch auf der Gegengeraden musste Tiago Monteiro seinen dritten Platz wieder abgeben; er landete schließlich auf dem fünften Platz. Norbert Michelisz konnte seinen zweiten Platz bis zum Rennende verteidigen. Auch zwischen Yvan Muller und Sebastian Loeb kam es nicht mehr zu einem Duell, sodass Muller Dritter und Loeb Vierter wurde. An der Spitze sollte sich auch Jose Maria Lopez bis zum Rennende halten.

Die einzig nennenswerte Aktion im Mittelfeld war das gute Rennen von Rob Huff. Dieser konnte sich mit einer sehr starken Leistung den siebten Platz sichern. Für die Teams, die RML-Fahrzeuge eingesetzt haben, lief das Rennen mehr als schlecht. Am erfolgreichsten war noch Tom Chilton, der immerhin einen sechsten Platz erreichte. Für Tom Coronel hingegen reichte es nicht einmal für Punkte, da er nur Elfter wurde. Dušan Borković und Hugo Valente kamen erst gar nicht ins Ziel.
In der TC2 hat standesgemäß Franz Engstler gewonnen, jedoch musste sein Teamkollege Camilo Echevarría nach zwölf Runden aufgeben.

Ergebnis Rennen 1

Rennen 2
Dank eines zehnten Platzes im Qualifying durfte Rob Huff mit seinem Lada von der Pole Position starten. Mit in der ersten Reihe stand Hugo Valente. Die Citroens hingegen mussten durch das Reverse-Grid-Reglement von Platz 8 bis 10 starten. Den Start konnte Rob Huff gewinnen, dagegen musste Hugo Valente seinen Platz an Bennani, Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro abgeben. Nach dem Start war Yvan Muller mit Platz 7 der beste Citroen, allerdings hatte er ein Duell mit Sebastian Loeb, bei dem sie sich gegenseitig ins Auto fuhren, sodass Lopez an beiden vorbeifahren konnte.

Insgesamt fiel auf, dass Yvan Muller mit großer Aggressivität durchs Feld fuhr; einer der Gründe könnte der extreme Erfolg von Jose Maria Lopez sein. Lopez dominiert seine Debütsaison und lässt den mehrmaligen Weltmeister Muller nicht besonders gut aussehen. Eine positive Überraschung des Rennens war Mehdi Bennani, der sich allerdings in der fünften Rennrude den beiden Werks-Hondas geschlagen geben musste. Wie vorher zu erwarten war, waren die drei Hondas jedoch kein Problem für Jose Maria Lopez und Yvan Muller. Sebastian Loeb konnte sich jedoch nicht an den beiden Werks-Hondas vorbeischieben, sodass es nur für einen sechsten Rang reichte. Nachdem Jose Maria Lopez an den Hondas vorbei war, schafft er es sogar – „leider“ – noch Rob Huff einzuholen und so, den ersten LADA-Sieg zu verhindern. Doch es wurde immerhin die erste Podiumsplatzierung für LADA und man muss diesen Erfolg vor allem Rob Huff zuschreiben, da keiner der anderen LADA-Piloten bisher auch nur annähernd an die Top 5 kam.

Yvan Muller schaffte es nur auf den dritten Platz und verlor daher wieder Punkte auf Lopez. Hinter ihm kamen Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro ins Ziel. Einen Achtungserfolg konnte auch James Thompson verbuchen, der einen neunten Platz erreichte. Weiterhin enttäuschend lief es für die Kunden von RML Chevrolet. Der beste Privatier war Tom Coronel mit einem zehnten Platz. In der TC2 gewann wieder Franz Engstler.

Ergebnis Rennen 2

Schlussendlich lässt sich sagen, dass es ein Fehler von der FIA war, den Chevrolets 20kg extra zu geben, sodass sie genauso schwer wie die Citroens sind. Das sollte man bis zum nächsten Event in China wieder verändern. Jedoch könnte eine weitere Problematik bei den RML-Kunden sein, dass einfach das Geld für Tests fehlt, denn Tom Chilton hatten die Chance zu testen und sein Fahrzeug war am Wochenende am stärksten.

Für Jose Maria Lopez dürfte das Wochenende schon eine Vorentscheidung in der WM-Tabelle gewesen sein. Immerhin hat er 60 Punkte Vorsprung vor Yvan Muller und 100 vor Sebastian Loeb. Dass Lopez noch 60 Punkte auf Muller verliert, ist unwahrscheinlich, da Citroen auch bis zum Saisonende die Serie dominieren wird und Lopez daher immer in die Top 5 fahren sollte. Falls das nächste Rennwochenende ähnlich gut für Lopez läuft, sollte er Weltmeister werden.

Tabellenstände

Weiter geht es mit der FIA WTCC Anfang Oktober mit einem Doubleheader in China.

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