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Formel Eins: Mclaren ist zu langsam

von DonDahlmann
4 Kommentare

Mauert McLaren, oder haben die einfach bei den Tests in diesem Jahr schon das gesamte Jahr geprobt?

lrg-import-_v9f8664McLaren hat ein Problem. So scheint es zumindest, wenn man sich die Zeiten in dieser Test-Saison anschaut. Nicht eine Bestzeit, nicht mal annährend an den Zeiten von Ferrari und BMW. Selbst Renault sieht besser aus, und die hinken, nach eigenen Angaben, der Pace noch deutlich hinterher. Lange hat man vermutet, dass McLaren einfach mauert. Die Piloten fahren nur Long-Runs, da man die jeweilige Quali-Speed auch erst vor Ort in der dritten Session ausloten kann. Es hieß auch, dass die Piloten lupfen, vor der engen Schikane in Barcelona extra langsam machen und „merkwürdige“ Linie fahren. Diese Woche meinte Norbert Haug, dass man noch nicht ganz da sei, wo man hin will, und heute legte Martin Whitmarsh bei der BBC nach und sagte, dass man nicht konkurrenzfähig sei. Immer noch Taktik, oder doch Ehrlichkeit?

Natürlich ist es weiterhin möglich, dass McLaren weiter mauert und die Konkurrenz in Ungewissheit halten will. So heißt es zum Beispiel, dass McLaren die Test vor allem dazu genutzt haben möchte, schon viele Teile für die anderen Strecken der ersten Rennen auszuprobieren. So sei man unter anderem mit Spezifikationen unterwegs gewesen, die für Monte Carlo gedacht waren. Das macht auf den ersten Blick durchaus einen gewissen Sinn. Tests sind in dieser Saison komplett verboten, also kann man neue Teile erst am Rennwochenende sammeln. Sich vorher schon ein paar Werte zu besorgen, kann also sinnvoll sein, weil man damit in der Fabrik dann weiter arbeiten kann und in der Saison einen Vorteil haben könnte. Am Ende steht man grinsend da, und die anderen schauen in die Röhre.

Aber irgendwann hat das Mauern auch mal ein Ende. Die anderen Teams sind ja nun auch nicht blöd und vergleichen die ihnen vorliegenden Sektorenzeiten. Sie messen, lauschen und auch der Austausch zwischen den Mechanikern sollte Hinweise geben. Dazu kommt, dass es wenig Sinn macht, die eigenen Leistungen so niedrig zu halten. Wenn man mehr als eine Sekunde langsamer als ein Ferrari ist, und das quer durch den ganzen Winter, dann macht das auch keine gute Stimmung bei den Sponsoren und gibt dem Team nicht gerade Selbstbewusstsein. Wäre McLaren, wie Williams und Red Bull, bei den ersten Ausfahrten im Februar schnell gewesen, würde ich auch sagen, die mauern, aber so habe ich doch erhebliche Zweifel.

Gerüchteweise ist es so, dass es Probleme im Heckbereich gibt. Dass man so lange mit dem alten Flügel gefahren ist, bedeutet aber nicht, dass das Problem genau da liegt. Ich würde eher vermuten, dass es etwas mit dem Abtrieb unter dem Wagen, der Gewichtsverteilung mit KERS und der hinteren Aufhängung zu tun hat. Irgendwas passt nicht zusammen und macht Probleme. Da es niemand, außer McLaren, so richtig weiß, kann man auch nicht einschätzen, wie ernst das Problem ist. Muss man nur einen Kniff bei der Abstimmung finden, oder die gesamte Hinterachse verändern? Ich gehe aber insgesamt nicht davon aus, dass McLaren das Problem nicht in den Griff bekommen wird. Die Frage ist halt nur: wann?

Am Motor liegt es wohl nicht, wie man an BrawnGP sehen kann.

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4 Kommentare

Ich 14 März, 2009 - 17:27

So gern ich auch endlich einmal sehen würde, wie gut Hamilton denn nun wirklich ist, wenn er nicht über das schnellste Auto verfügt und/oder seine Gegner ihm Positionen und Punkte auf dem Silbertablett servieren, schenke ich aber auch diesen Spekulationen keinen Glauben. Erst Melbourne wird die Wahrheit zeigen, und selbst die Strecke ist bekanntlich nicht so sehr aussagekräftig für andere Kurse.

NoteMe 14 März, 2009 - 18:38

Ich behaupte, das Problem ist der Nasenkonus.

couchracer 15 März, 2009 - 10:20

Ich halte dass ja immer noch für tiefstapeln, aber wir werden es ja bald sehen….die Zeiten aus Barcelona sind wegen des nachfolgenden Testverbots und den damit verbundenen Basicabstimmungstests für mich wenig bis gar nichts wert.
Es würde mir aber schon ein hämisches Grinsen bescheren wenn Nobby „Wir hatten den Speed“ Haug sich vor das Premiere Mikro stellen und zugeben muss dass sie den Speed eben nicht haben…

Xander 15 März, 2009 - 14:28

Ich glaube nicht, dass der Heckflügel schuld ist. Der sieht von allen bisher am weitesten entwickelt aus. Diese ausgeschnittene Form sieht rein vom Auge her sehr gelungen aus. Die Idee mit der Achsgeometrie in Verbindung der Gewichtsverteilung klingt da schon deutlich überzeugender. Da zeigt dann auch die Erfahrung, dass so etwas nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Ohnehin scheint es zumindest nicht nachteilig zu sein ohne Kers unterwegs zu sein. Der Vorteil wird anscheinend komplett von der negativen Gewichtsverteilung aufgefressen. Hier scheint dann auch die Stärke der BrawnGP zu liegen. Ein möglichst hoher großer Difusor und eine gelungene Luftführung am Unterboden. Dann ein ordentliches Fahrwerk. So erzeugt man Abtrieb in 2009.

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