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Indycar: Analyse Sonsio Grand Prix

von Rainer
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Alex Palou hat am Samstag auch den Grand Prix im Indianapolis Motor Speedway gewonnen. Im Hause Palou muss man langsam den Platz für den vierten Astor Cup planen.

Bereits in der Qualifikation war Alex Palou überlegen und ging von der Pole-Position ins Rennen. Dahinter folgte Graham Rahal auf Startplatz 2. RLL Racing war am Freitag die große positive Überraschung. Louis Foster qualifizierte sich auf Platz drei und sogar Devlin DeFrancesco erreichte die Fast Six und Startplatz fünf. Mit den Startplätzen vier für Scott McLaughlin, sechs für Josef Newgarden und sieben für Will Power war auch Team Penske weit vorne zu finden. Newgarden musste das Rennen jedoch vom Ende des Feldes aus in Angriff nehmen, da es in der Einführungsrunde ein Problem mit dem Hybrid-System gab. Pato O’Ward ging von Startplatz 8 ins Rennen, sein Teamkollege Christian Lundgaard hingegen nur von Startplatz 14. Andretti Global hatte mit den Startplätzen 13 (Colton Herta), 20 (Marcus Ericsson) und 21 (Kyle Kirkwood) ein schlechtes Qualifying.

Graham Rahal hatte zum Start neue Option-Reifen und damit einen kleinen Vorteil gegenüber Alex Palou, der gebrauchte Option-Reifen hatte. Diesen Vorteil nutzte er direkt aus und überholte Palou in der ersten Kurve außen herum. Colton Herta musste bereits nach der ersten Runde mit einem gebrochenen Frontflügel an die Box kommen. Da der Schaden erst in der letzten Kurve entstanden war, war die Pit-Crew nicht vorbereitet, sodass er eine ganze Runde verlor. Er befand sich dann mitten in der Spitzengruppe. Später war das Rennen für ihn aufgrund eines mechanischen Defekts früh beendet. Er war bereits der dritte Pilot, der ausschied. Kyffin Simpson konnte gar nicht erst starten und Marcus Ericsson musste seinen Wagen mit einer gebrochenen Antriebswelle abstellen. Es war kein gutes Wochenende für Andretti Global.

Über den ersten Stint hinweg änderte sich an der Spitze nichts. Graham Rahal hielt die Führung vor Alex Palou. Devlin DeFrancesco und Louis Foster konnten auf gleichen Reifen den Speed von Palou halten. Scott McLaughlin fuhr mit Prime-Reifen auf Platz 5. Im Mittelfeld und im Hinterfeld gab es hingegen einige Überholmanöver. So fuhr Rinus VeeKay von Startplatz 24 auf Platz 17 nach vorne. In seinem Windschatten verbesserte sich Josef Newgarden auf Platz 16 in Runde 10. VeeKay war dann auch der erste Fahrer, der einen regulären Stopp einlegte. Bereits in Runde 14 wechselte er auf neue Option-Reifen, mit denen er der schnellste Pilot im Feld war. Das spülte ihn nach den ganzen Stopps auf Platz 12 nach vorne. Newgarden kam erst in Runde 18 an die Box und verlor einen Platz.

Auch an der Spitze gab es durch die Boxenstopps leichte Verschiebungen. Graham Rahal blieb vor Alex Palou, der auf Prime-Reifen nun aber deutlich schneller schien als Rahal. Scott McLaughlin schob sich an Devlin DeFrancesco vorbei und fuhr die kleine Lücke zu Palou zu. Auch Pato O’Ward und Will Power waren an Louis Foster vorbeigegangen. Rinus VeeKay eröffnete die zweite Runde der Boxenstopps. Trotz des Wechsels auf gebrauchte Prime-Reifen zahlte sich der Under-Cut wieder aus. Diesmal machte er aber nur einen Platz gut. Einen größeren Sprung machte Scott Dixon: Er fuhr von Platz 19 auf Platz 7. An der Spitze versuchte Scott McLaughlin, mit dem Under-Cut Plätze gutzumachen. Graham Rahal und Alex Palou konterten jedoch bereits eine Runde später und so blieben beide vor McLaughlin. Mit den Prime-Reifen konnte McLaughlin den Speed von Rahal (gebrauchte Option) und Palou (neue Prime) dann aber nicht mitgehen. Devlin DeFrancesco hatte beim Stopp den Motor abgewürgt, sodass Pato O’Ward und Will Power nun auf den Plätzen 4 und 5 fuhren und Kyle Kirkwood sich auf Platz 6 vorgearbeitet hatte.

Ab Runde 57 machte Alex Palou noch einmal deutlich mehr Druck auf Graham Rahal, dessen gebrauchte Option-Reifen ihr Ende erreicht hatten. Mit dem Reifenvorteil zog Palou in der 58. Runde an Rahal vorbei und setzte sich innerhalb einer Runde um zwei Sekunden ab. Mit den schlechten Reifen musste Rahal bereits in der 62. Runde zum letzten Stopp an die Box. Alex Palou hatte hingegen noch einen neuen Satz Option-Reifen zur Verfügung. Das galt auch für Scott McLaughlin, Will Power, Pato O’Ward und Scott Dixon. Graham Rahal hingegen musste auf Prime-Reifen wechseln. Statt um den Sieg zu kämpfen, musste er nun um die Top 5 fürchten. Zu allem Überfluss verzögerte sich die Abfahrt aus der Box auch noch, weil ein anderer Fahrer direkt vor ihm in seine Box zog. Nach den Stopps lag Graham Rahal nur noch auf Platz 5, erster Verfolger von Palou war nun Pato O’Ward, der einen etwas schnelleren Stopp als Scott McLaughlin hingelegt hatte. Auch Will Power schob sich noch an McLaughlin vorbei.

Die zweite Caution des Jahres sorgte noch einmal für Spannung an der Spitze. David Malukas musste seinen Wagen in Runde 68 mit technischem Defekt neben der Strecke im Gras abstellen. Für die letzten 14 Runden gab es somit einen Sprint ins Ziel. Alex Palou verteidigte beim Restart die Führung und setzte sich schnell von Pato O’Ward ab. Bis ins Ziel hatte er 5,5 Sekunden Vorsprung. Auf dem Weg dahin fuhr er in Runde 74 nebenbei auch die schnellste Runde des Tages. Alex Palou war somit erneut der mit Abstand beste Pilot des Wochenendes.

In den letzten Runden wurde hinter Palou aber noch hart gekämpft. Will Power hatte die meisten Push-To-Pass-Sekunden aufgespart. Das half ihm jedoch nicht, da Pato O’Ward insgesamt schneller war. So fuhr er Platz 2 vor Power ein. Scott McLaughlin hatte kaum noch Extra-Leistung übrig und stand ständig unter Druck von Scott Dixon, der beim Restart Graham Rahal überholt hatte. Am Ende setzte sich McLaughlin im Kampf der beiden Neuseeländer aber durch. Für Rahal reichte es am Ende nur zu Platz 6: Bis ins Ziel hatte er fast 20 Sekunden auf Palou und 8 Sekunden auf Dixon verloren. Auch ohne die Verzögerung beim letzten Stopp wäre ein Platz auf dem Podium kaum möglich gewesen. Der Sieg war trotz der langen Führung außerhalb seiner Möglichkeiten.

Dank der späten Caution war das Mittelfeld ab Graham Rahal in den letzten Runden sehr dicht. Marcus Armstrong fuhr auf Platz 7 vor Kyle Kirkwood und Rinus VeeKay. VeeKay hatte mit einem Elektronikproblem viel Testzeit verloren und war deshalb in der Qualifikation weit hinten. Im Rennen zeigte er dann aber seinen Indianapolis-Speed. Felix Rosenqvist sicherte sich den letzten Platz in den Top 10, während Louis Foster von Startplatz 3 kontinuierlich zurückfiel und sich nur knapp vor Josef Newgarden halten konnte. Dieser konnte sich vom letzten Platz bis auf Platz 12 nach vorne fahren, obwohl er Probleme mit dem Hybrid-System hatte. Als Nächstes steht sein Rennen auf dem Programm.

Das ganze Ergebnis kann man auf der Homepage der IndyCar-Series (pdf) nachlesen.

Mit 248 Punkten führt Alex Palou die Meisterschaftswertung überlegen an. Sein Vorsprung ist bereits so groß, dass er ein Wochenende auslassen könnte und dennoch einen beruhigenden Vorsprung hätte. Hinter ihm ist das Feld jedoch noch völlig offen. Kyle Kirkwood (151 Punkte), Christian Lundgaard (150 Punkte) und Pato O’Ward (148 Punkte) trennen nur drei Punkte. Auch Scott McLaughlin (137 Punkte), Scott Dixon (134 Punkte), Will Power (128 Punkte) und Felix Rosenqvist (125 Punkte) haben noch Chancen auf Platz 2.

Als nächstes Rennen stehen die 500 Meilen von Indianapolis am 25. Mai im Kalender der IndyCar Series. Bis dahin stehen ausgiebige Testfahrten sowie das Qualifying am kommenden Wochenende auf dem Programm. 34 Autos sind gemeldet. Der Wagen mit der #17 von Arrow McLaren wird wieder in Zusammenarbeit mit Rick Hendrick von Kyle Larson pilotiert. Im letzten Jahr belegte der NASCAR-Star Platz 18. Rahal Letterman Lanigan Racing setzt ein viertes Auto mit Takuma Sato ein. Natürlich kehrt auch Dreyer & Reinbold Racing mit zwei Autos für Ryan Hunter-Reay und Jack Harvey zurück, der das Mikrofon wieder gegen ein Lenkrad eintauscht. Ohne Helio Castroneves wäre es kein richtiges Indy 500, weshalb er wieder die #06 pilotiert. Ansonsten sehen wir auch Marco Andretti und Ed Carpenter wieder hinter dem Lenkrad.

Zeitplan Indy 500 Trainings (eastern time; MEZ)

Dienstag, 13. Mai

12:00 – 2:00 p.m. (18:00 – 20:00) – NTT IndyCar Series practice
2:00 – 4:00 p.m. (20:00 – 22:00) – NTT IndyCar Series Rookie & Refresher practice
4:00 – 6:00 p.m. (20:00 – 0:00) – NTT IndyCar Series practice

Mittwoch, 14. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – NTT IndyCar Series practice

Donnerstag, 15. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – NTT IndyCar Series practice

Freitag, 16. Mai

12:00 – 6:00 p.m. (18:00 – 0:00) – NTT IndyCar Series practice (fast Friday)

Samstag, 17. Mai

8:30 – 9:30 a.m. (14:30 – 15:30) – NTT IndyCar Series practice
11:00 a.m. – 5:50 p.m. (17:00 – 23:50) – NTT IndyCar Series Qualifications Day 1

Sonntag, 18. Mai

12:00 – 3:00 p.m. (18:00 – 21:00) – NTT IndyCar Series Practice
4:00 – 6:55 p.m. (21:00 – 0:55) – NTT IndyCar Series Qualifications Day 2
ab 4:05 p.m. – Top 12 Qualifications
ab 5:15 p.m. – Last Chance Qualifications
ab 6:25 p.m. – Fast 6 Qualifications

Montag, 19. Mai

1:00 – 3:00 p.m. (19:00 – 21:00) – NTT IndyCar Series practice

Freitag, 23. Mai

11:00 a.m. – 1:00 p.m. (17:00 – 19:00) – NTT IndyCar Series final practice (Carb Day)

Indianapolis, IN- during the Indycar 2025 Sonsio Grand Prix in Indianapolis, IN (Photo by Travis Hinkle | IMS Photo)

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