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NASCAR: Keselowski gewinnt auch in Indianapolis

von Simon Mones
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Im letzten Rennen der Regular Season setzt sich Brad Keselowski durch. Den Meisterschaft der Regular Season sichert sich Kyle Busch.

Normalerweise geht jedem NASCAR-Fan bei dem Namen Gordon das Herz auf, doch an diesem Wochenende war es das Sturmtief Gordon, dass der NASCAR in Indianapolis das Leben schwer machte. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag, war es nicht möglich zu fahren und so startete das Feld am Montag ohne Trainings- oder Qualifyingrunden in das Rennen. Aus diesem Grund entschied sich NASCAR dazu, im ersten Rennsegment zwei Competition-Cautions einzuführen. Am Ende setzte sich Brad Keselowski gegen Denny Hamlin durch und gewann zum zweiten Mal in Folge.

Aufgrund der ausgefallen Qualifikation führte Kyle Busch das Feld in die 25. Auflage des Brickyard 400. Den Platz an der Spitze verteidigte der Meisterschaftsführende auch bis zur ersten Competition-Caution, verlor diese dann aber an Denny Hamlin, der auf der Strecke blieb. Buschs Konkurrent im Kampf um die Meisterschaft Kevin Harvick, fiel aufgrund einer Strafe zunächst ans Ende des Feldes zurück. An der Spitze hielt sich Hamlin in Führung und gab diese erst mit der zweiten Competition-Caution an Kurt Busch ab. Dieser setzte sich beim Restart gegen seinen Teamkollegen Clint Bowyer durch. Kurz vor Ende des ersten Rennabschnitts sorgte Martin Truex Jr. noch einmal für eine Unterbrechung. Die vordere linke Bremsscheibe des Toyota Camry der Furniture-Row-Mannschaft war explodiert. Für den amtierenden Meister war das Rennen gelaufen.

Dieses Mal erwischte Bowyer den besseren Restart und übernahm die Führung. Bowyer sicherte sich vor Kurt Busch und Hamlin, seinen ersten Stage-Sieg der Saison und somit einen wichtigen Playoff-Punkt.

Cautions breed Cautions

Ein oft zitierter Satz bei NASCAR-Rennen ist „Cautions breed Cautions“. Nachdem das erste Rennsegment, abgesehen von den Competion-Cautions, ohne eine Unterbrechung auskam, wurde es nun wild. Aufgrund verschiedenster Strategien führte zu Beginn des zweiten Rennsegments wieder Kyle Busch vor Harvick. Doch kurz nach dem Restart gab es schon wieder gelb. Darrell „Bubba“ Wallace war mit David Starr kollidiert. Wie vor wenigen Wochen verlor Wallace die Bremswirkung und krachte in Starr. Den folgenden Restart gewann Kyle Busch, allerdings knallte es sofort wieder. Eingangs der Gegengerade kamen sich A.J. Allmendinger und Alex Bowman in die Quere. Bowman, der noch um den Einzug in die Playoffs kämpfte, musste nun um diesen bangen. Sollte ein Pilot gewinnen, der noch nicht für die Playoffs qualifiziert ist, wäre er raus.

Während Kyle Busch an die Box ging, blieb Harvick draußen und übernahm die Führung. Auch nachdem J.J. Yeley und Corey LaJoie für die dritte Rennunterbrechung in Stage 2 sorgten, blieb Harvick draußen, wie auch sein Teamkollege Bowyer auf Rang zwei. Harvick entschied sich schließlich elf Runden vor Stageende für einen Stopp unter Grün. Bowyer blieb noch weitere sieben Runden auf der Strecke, ehe er zum Service kam. Die Führung erbte Matt Kenseth, der sich auch den Stage-Sieg sicherte. Chase Elliott und Erik Jones belegten die Ränge zwei und drei.

Spannendes Schlussdrittel

Die Führung verlor Kenseth jedoch in der Conclusion-Caution. Zum einen weil Chase Elliott bei der Boxenausfahrt schneller war, zum anderen waren einige Piloten nicht an die Box gekommen. Den Restart führte William Byron an, verlor diesen jedoch gegen den erfahreneren Bowyer. Aufgrund fehlender Gelbphasen kamen die ersten Piloten 34 Runden vor Schluss unter Grün an die Box. Hamlin eroberte sich durch einen früheren Stopp die Führung von Bowyer. Erst 17 Runden vor Schluss gab es die ersten Gelben Flaggen des letzten Rennsegmentes. Auslöser war Debris auf der Start/Ziel-Gerade. Wieder blieben einige Piloten draußen, neben Hamlin und Bowyer war dies vor allem Jamie McMurray, der auf einen Sieg und somit die Playoff-Qualifikation hoffte. Nach dem Restart versuchte McMurray alles, um an Bowyer vorbei zu kommen, dies gelang dem Ganassi-Piloten aber nicht.

Wenige Runden vor Rennende kollidierten Landon Cassill, und Jeffrey Earnhardt und sorgten für eine weitere Rennunterbrechung. An der Spitze blieben alle Piloten draußen. Hamlin erwischte einen guten Restart, Bowyer jedoch kam zum Leidwesen von McMurray nicht so gut weg und blockierte ihn. McMurray musste nun doch Abschied von seinen Playoff-Träumen nehmen. Brad Keselowski hingegen kam nun richtig in Fahrt und verfolgte Hamlin. In der vorletzten Runde kassierte Keselowski den Gibbs-Toyota und gewann das Rennen. Hamlin fiel noch hinter seinen Teamkollegen Erik Jones zurück und wurde Dritter. Harvick beendete das Rennen als Vierter. Kyle Busch reichte ein achter Rang zum Gewinn der Meisterschaft der Regular Season.

Playoff-Feld

Mit dem Rennen von Indianapolis steht auch das Playoff-Feld fest. Die ohnehin schon qualifizierten Kyle Busch und Kevin Harvick nehmen 50 Playoff-Punkte mit, Martin Truex Jr. kommt auf 35 Playoff-Punkte. Ebenfalls qualifiziert war Brad Keselowski, er hat 19 Playoff-Punkte auf seinem Konto. Wie Keselowski gewann auch Clint Bowyer zwei Rennen und sicherte sich 15 Playoff-Punkte. In diesem Jahr gelang es Joey Logano wieder, sich einen Platz in den Playoffs zu sichern, nachdem er 2017 die Endrunde verpasste. Er nimmt 14 Playoff-Punkte mit. Auch Kurt Busch geht mit einem Sieg und 14 Playoff-Punkten in die Endphase der Meisterschaft.

Trotz der Probleme, die die Chevrolet-Teams mit dem neuen Camaro hatten, gelang auch Chase Elliott ein Sieg und somit die sichere Qualifikation für die Playoffs. Der Hendrick-Pilot sammelte zudem noch acht wichtige Playoff-

Punkte. Ohne Sieg hat es der dritte Penske-Ford von Ryan Blaney in die Playoffs geschafft. Auf seinem Konto befinden sich sieben Playoff-Punkte. Mit einem Sieg und fünf Playoff-Punkten ziehen Erik Jones und Austin Dillon in die Playoffs ein. Allein über die Punkte qualifizierten sich zudem Kyle Larson (5 Playoff-Punkte), Denny Hamlin (3 PP), Aric Almirola (1 PP), Jimmie Johnson (0 PP) und Alex Bowman (0PP).

Vorschau Las Vegas

Am kommenden Wochenende steht das erste Playoff-Rennen in Las Vegas an. Das dortige Oval wird neben dem Rennbetrieb auch von der örtlichen Polizei als Übungsgelände genutzt. Zusätzlich ist die Strecke Basis für mehrere Rennteams und steht seit März 2005 zwei mal die Woche abends für private Beschleunigungsrennen zur Verfügung.

2006 wurde das Oval neukonfiguriert und erhielt ein progressives Banking. Zudem wurde eine neue Fanzone namens Neon Garage eingerichtet.

Das 1,54-Meilen-Tri-Oval wurde 1996 eröffnet und trägt den Spitznamen „The Blue Oval“. Dies liegt daran, dass die Rennen oft von Rennwagen aus dem Hause Ford dominiert wurden. Jimmie Johnson, Jeff Gordon und Sterling Marlin gewannen als einige von wenigen Fahrern in Las Vegas in einem anderen Fabrikat. Fast 50% der Rennen wurden von einem Ford gewonnen. Besonders gut scheint das Oval den Wagen aus dem Hause Roush zu liegen, weshalb die Strecke auch unter dem Namen „House of Roush“ bekannt ist. Nahezu alle Fahrer von Roush haben mindestens einmal in der Casino-Stadt gewonnen.

In diesem Jahr hat der Las Vegas Motor Speedway erstmals zwei Rennen und bildet zum ersten Mal den Auftakt in die Playoffs. Bislang hatte dieses Datum der New Hampshire Motor Speedway inne, der ebenfalls zu Speedway Motors Inc. gehört. Gefahren werden 400,5 Meilen über 267 Runden. Die ersten beiden Rennsegmente gehen über 80, das letzte über 107 Runden.

Vorschau Euro NASCAR

Auch der europäische Ableger der NASCAR ist an diesem Wochenende wieder unterwegs. Wie bei der US-Mutterserie starten auch in Europa die Playoffs. Anders als im vergangenen Jahr finden die „Semifinals“ aber nicht in Italien statt, sondern am Hockenheimring. Gefahren wird die Motorradanbindung. Während in den USA die Playoff-Punkte eine besondere Bedeutung haben, werden in der Euro NASCAR bei den letzten beiden Veranstaltungen doppelte Punkte vergeben.
In der Elite 1 liegt Frédéric Gabillon vor den Halbfinalläufen in Hockenheim mit 250 Punkten in Führung. Der amtierende Meister Alon Day hat einen Rückstand von 26 Punkten auf den Franzosen. Auf Rang drei legt Lucas Lasserre, der für die deutsche Mishumotors Mannschaft fährt, mit einem Rückstand von 32 Zählern auf Gabillon. Anthony Kumpen und Thomas Fernando liegen mit jeweils 200 Punkten auf Rang fünf. Fernando führt zudem denkbar knapp die Junos Trophy vor Gianmarco Ercole und Loris Hezemans an.

Auch in der Elite 2 ist noch alles offen. Tabellenführer Ulysse Delsaux (243) liegt grade einmal 24 Punkte vor Guilloume Deflandre (219). Der Führende der Rookiewertung Florian Venturi hat ebenfalls nur 28 Zähler Rückstand auf den Franzosen.

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