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NASCAR: Elliott gelingt erster Sieg

von Simon Mones
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Bei seinem 99. Start in der höchsten NASCAR-Liga holt Chase Elliott seinen ersten Sieg. Dabei gibt es einige parallelen zu seinem Vater Bill Elliott.

„Wie der Vater, so der Sohn“, so lautet ein bekanntes deutsches Sprichwort. Das der Sohn dem Vater im Motorsport nacheifert, ist auch in der NASCAR nicht selten. Seien es die Pettys, ein Dale Earnhardt Jr. oder aktuell Chase Elliott. Dieser gewann am vergangenen Sonntag das Rundstrecken Rennen von Watkins Glen. Für den jungen Chevrolet-Piloten war es ein besonderer Sieg, sein erster auf Cup-Level. Für sein Team Hendrick Motorsports war es der 250. Sieg in der Cup-Series. Elliott hatte dazu 99 Anläufe benötigt und acht zweite Plätze eingefahren. Er benötigte damit nur 17 Rennen weniger, als sein berühmter Vater. Blickt man tiefer in die Statistiken, so fällt auf das beide jeweils achtmal Zweiter wurden, bevor sie ein Rennen gewannen. Zudem holten beide ihren Premierensieg auf einem Rundkurs.

Der Sieg dürfte nicht nur emotional wichtig gewesen sein, aufgrund der hohen Zahl der Mehrfachsieger, bedeutet es auch, dass Elliott für die Playoffs qualifiziert ist. Zu dem bestätigt der Nachwuchslot den Aufwärtstrend von Chevrolet und Hendrick Motorsports, auch wenn er sich in den letzten Runden ein spannendes Duell mit Martin Truex Jr. lieferte.

Truex und Elliott gewinnen Stages

Von der Pole ging Danny Hamlin ins Rennen, Elliott und Truex starteten beide weit vorne. Elliott setzte in den Esses sofort die erste Attack auf den führenden Toyota. Diese scheitertet und der Hendrick-Pilot fiel zunächst hinter Kyle Busch und später auch hinter Truex zurück. Vorne verteidigte Hamlin auf der ersten Runde seine Führung, musste aber schließlich Busch, Truex und Elliott ziehen lassen. Nach grade einmal drei Runden gab es die erste Caution als Aric Almirola nach einem Kontakt in die Streckenbegrenzung knallte. Bei einem vorherigen Ausritt von Logano, gab es wiederum keine Rennunterbrechung. Beim Restart setzte sich Kyle Busch durch und blieb bis zu den ersten Boxenstopps vorne. Wie schon in den vergangenen Rennen, wurde bei den Stopps taktiert. Die wichtigste Frage dabei, gibt man wichtige Stage-Punkte auf zugunsten einer besseren Position auf der Strecke? Zahlreiche Piloten entschieden sich dafür, nur 15 Piloten blieben draußen und kamen in der Conclusion-Caution zum Service. Zu diesen Piloten gehörte Truex, der das erste Rennsegment vor Jimmie Johnson und William Byron gewann.

Nach dem alle Fahrer an der Box waren, führte Kyle Busch das Feld das zweite Renndrittel. Dieses verlief sehr ruhig. An der Spitze heftete sich Elliott an die Fersen von Busch und übernahm schnell die Führung. Wie schon im ersten Rennsegment kamen auch in Stage 2, einige Piloten wenige Runden vor Stageende an die Box. Die Spitze blieb draußen und so gewann Elliott zum dritten Mal in Folge eine Stage. Zweiter wurde Busch vor seinem Teamkollegen Hamlin.

Busch im Pech

Mit Beginn des letzten Rennabschnitts stellte sich den Teams auch die Frage, wann man den nächsten Stopp macht. Während man in den ersten beiden Segmenten mit dem Sprit bis zum Stage-Ende kam, reichte dies bei nun 50 Runden nicht mehr. Die Spitze entschied sich dazu auf der Strecke zu bleiben. Elliott führte das Feld also in das letzte Renndrittel. Busch holte sich kurz nach dem Restart die Spitzenposition zurück. Nach 54 gefahrenen Runden, sorgte Matt DiBenedetto mit einem Motorschaden für die nächste Caution. Die Piloten die noch stoppen mussten kamen nun an die Box, ob der Sprit reichen würde stand allerdings in den Sternen. Es kündigte sich ein Spritkrimi an. Ein Fahrer kam in dieser Rennunterbrechung zweimal an die Box. Nach dem er in den vergangenen Wochen öfters von den guten Leistungen seiner Crew profitierte, hatte der Toyota-Pilot dieses mal Pech mit der Tankkanne. Diese funktionierte nicht richtig und gab nicht den gesamten Sprit ab. Busch kam entsprechend noch mal an die Box und fiel ans Ende der Führungsrunde zurück. Jedoch hielt ihn das nicht auf, im Gegenteil der Pilot aus Las Vegas pflügte durch das Feld. Nach 15 Runde war Busch schon wieder in den Top-15.

An der Spitze lautete das Duell Elliott vs Truex. Dem jungen Pilot von Hendrick Motorsports gelang es sich etwas von Truex abzusetzen. In der Schlussphase holte dieser wieder auf und hing im Heck des Camaro mit der 9. Die beiden Piloten schenkten sich nichts und macht beide Fehler, Truex kam dennoch nicht an Elliott vorbei. Kurz vor Schluss ging seinem Toyota dann der Sprit aus und der amtierende Meister rette sich auf Rang zwei ins Ziel. Hinter ihm folgte sein Markenkollege Kyle Busch, gefolgt von dessen Teamkollegen Daniel Suarez und Erik Jones.

Bill Elliott startet in der Xfinity

Dass Cup-Fahrer in der Xfintiy-Series als Gaststarter starten, ist inzwischen Alltag. Wenn die zweite NASCAR-Liga in Road America gastiert kommt es aber zu einem besonderen Gaststart. Bill Elliott, Vater von Chase Elliott und mehrfacher „most popular driver“ wird für GMS Racing einen Camaro pilotieren. Für den 62 jährigen ist es der erste Start, seit dem Cup Rennen in Daytona 2012.

„Als Mike mit dieser Gelegenheit kam musste ich zusagen“, zitiert die Autosport Elliott. „Chase hat eine Handvoll Rennen für das Team bestritten, also dachte ich, ich sollt es in Road America versuchen. Beam und ich haben in der Vergangenheit zusammengearbeitet, sodass es aufregend sein wird, wieder ans Steuer zu gehen und einige alte Erinnerungen zurückzubringen.“

Auch Elliott Sohn Chase zeigt sich begeistert: „Ich möchte auf jeden Fall nach Road America gehen. Es wird aufregend werden. Ich weiß, dass er begeistert ist. Er muss nur Spaß haben und ich denke, das wird er.“

„Er hat nicht vergessen, wie man fährt. Also denke ich, dass er Spaß damit haben wird und das ist die Hauptsache, geh raus und genieße es, und habe eine Chance wieder Rennen zu fahren,“ ergänzt Chase Elliott.

Brian France verhaftet

Bei all den positiven Nachrichten rund um den ersten Sieg von Chase Elliott und das Comeback seines Vaters in der Xfinity, gab es diese Woche auch weniger schöne Meldungen über den Serienchef Brian France. France war auffällig gefahren und habe sich einem Alkoholtest unterziehen müssen. Dabei stellten die Beamten einen Blutalkoholgehalt von 0,18 fest, in New York sind 0,08 erlaubt. Während der Kontrolle fanden die Polizisten Tabletten bei France Bei einem folgenden Bluttest, wurde zudem festgestellt, dass der CEO der NASCAR unter dem Einfluss des Schmerzmittel Oxymoron stand, welches zu den Opiaten gehört.

In einem Statement lies France verlauten, dass er mit sofortiger Wirkung alle seine Ämter ruhen lasse um sich auf seine persönlichen Angelegenheiten zu fokussieren.“Ich entschuldige mich bei unseren Fans, unserer Industrie und meiner Familie für die Auswirkungen meiner Taten letzte Nacht“, so France. Seinen Posten als NASCAR-CEO übernimmt interimsweise sein Onkel Kim France. NASCAR selbst bezeichnete die Vorfälle in einem ersten Starten als „ernste Angelegenheit“, man wolle ein Statement abgeben, wenn alle Fakten vorliegen.

Vorschau Michigan

Die nächste Station des NASCAR-Tross ist der Michigan International Speedway. Nach dem Rennen Anfang Juni gastiert der Cup bereits zum zweiten Mal auf dem D-Oval im Südosten Michigans. Das 1968 eröffnete 2-Meilen-Oval ist die Zwillingsstrecke des Texas World Speedway, der bis 2015 als Teststrecke genutzt wurde. 2017 wurde das Zwillingsoval geschlossen. Die letzten beiden Ausgaben des Consumer Energy 400, wann Kyle Larson. Der Rennübergreifend drei der letzten vier Rennen in Michigan gewann und somit als Mitfavorit gilt.

Neben Larson gelang es von den aktiven Piloten sonst nur Matt Kenseth zweimal in Michigan zugewinnen. Die meisten Siege auf dem D-Oval sicherte sich David Pearson, der fünfmal in Michigan gewann. Das erfolgreichste Team ist Roush Fenway Racing mit sieben Siegen gefolgt von Wood Brothers Racing(5) und Penske, sowie Joe Gibbs Racing (beide 4). Mit 18 Siegen hat Ford bei den Herstellern die Nase vorne, ein Chevrolet stand elfmal in der Victory Lane. Toyota triumphierte dreimal.

Das Rennen erstreckt sich über 400 Meilen, somit werden 200 Runden gefahren. Diese verteilen sich auf drei Stages. Die ersten beiden Stages umfassen 60 Runden, das letzte Rennsegment dauert 80 Runden.

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