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NASCAR: Chevy awakens, aber Kyle Busch siegt

von Simon Mones
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Am Ende eines außergewöhnlichen Rennens in Bristol ist Kyle Busch der große Triumphator. Trotzdem hat auch Chevrolet Grund zu feiern.

Der Wetterbericht hatte von vorneherein wenig Hoffnung gemacht, dass das Food City 500 wie geplant am Sonntag über die Bühne geht: Es sollte regnen. NASCAR versuchte dennoch das Rennen wie geplant durchzuführen und verlegte den Start kurzerhand um eine Stunde vor. Das Rennen konnte starten, nach drei Runden gab es aber bereits die erste von zahlreichen Unterbrechungen. Michael McDowell verliert die Kontrolle über sein Auto und kollidiert mit einigen Konkurrenten. Unter anderem war A.J. Allmendinger involviert, der wenige Runden später von Jamie McMurray abgeräumt wurde. Es folgte eine längere Grünphase, angeführt wurde das Feld inzwischen von Ryan Blaney. Um Runde 50 hieß es dann erneut: Caution. Es hatte zu regnen begonnen und aus der gelben Flagge wurde schnell eine rote. Es folgte eine 25-minütige Rennunterbrechung. Immer wieder wurde das Rennen durch Kollisionen unterbrochen, als einige überrundete Fahrzeuge sich in die Quere kamen, erwischte es auch den Leader Blaney. Trotz des immer noch bedrohlich dunklen Himmels, brachte man zumindest Stage 1 in trockene Tücher. Nach dem Ausscheiden von Blaney sicherte sich dessen Teamkollege Brad Keselowski den Sieg in der Zwischenwertung.

Keselwoski gewann dann auch Stage 2, dafür musste er sich jedoch etwas gedulden. Denn es folgten weitere rote Flaggen. Als zum vierten Mal rot geschwenkt wurde, entschied sich NASCAR das Rennen am folgenden Montag fortzusetzen. Zwar war der Wetterbericht nicht wesentlich besser, es sollte schneien, doch die Entscheidung erwies sich als richtig. Nur wenige Minuten nach dem Restart war Stage 2 beendet und das Rennen gewertet. An der Spitze entwickelte sich ein spannendes Duell, das für zahlreiche Führungswechsel sorgte. Auch um die Top-10 entbrannte ein erbitterter Kampf. So fielen unter anderem Keselowski und Bubba Wallace, die beide zu vor in Führung gelegen hatten, plötzlich aus der Führungsrunde. Gegen Rennende schien es zunächst so, als würde sich Kyle Larson absetzen und den zweiten Saisonsieg für Chevrolet holen. Jedoch gelang es Kyle Busch noch den Kalifornier abzufangen und ihm mit einem Bump-And-Run-Manöver fünf Runden vor Rennende den sicher geglaubten Sieg zu entreißen.

Chevrolet präsentiert sich stark

Die Überraschung des Rennens war allerdings die starke Leistung der Chevrolet-Teams. Seit dem Sieg von Austin Dillon waren die Ergebnisse für den Hersteller aus dem Hause GM wenig zufriedenstellend. Zwar hatte sich in den letzten Rennen ein Aufwärtstrend abgezeichnet, dass Chevrolet sich aber so steigern würde, hatten wohl nur die Wenigsten erwartet. Zwischenzeitlich waren gleich sieben Camaros unter den ersten zehn. Neben dem bisher enttäuschenden Team Hendrick Motorsports, war dies vor allem Richard Childress Racing, die mit allen drei Fahrern und dem Kundenauto von Richard Petty Motorsports in den Top 10 lag. Am Ende des Rennens schafften es immerhin vier Chevrolets unter die besten zehn. Mit Kyle Larson auf Platz zwei, Jimmie Johnson auf Rang drei und Alex Bowman auf Position fünf lagen sogar drei Chevys in den Top 5. Komplettiert wurden diese von Ricky Stenhouse Jr., der in einem ziemlich mitgenommenen Ford Fusion Vierter wurde.

Goodbye Fusion, Hello Mustang

Pünktlich zum Geburtstag des legendären Ford Mustang hat der Hersteller aus Detroit ankündigt diesen ab der kommenden Saison auch im Cup einsetzten zu wollen. Seit 2011 ist der Mustang bereits in der NASCAR XFINITY Series im Einsatz, ebenso im europäischen Ableger der NASCAR Whelen Euro Series. Ford folgt damit Toyota (2017) und Chevrolet (2018), die in den letzten beiden Jahren ihre Modelle erneuert hatten. Während Toyota weiterhin auf den Camry setzt, wechselte Chevrolet bekanntermaßen vom SS auf den Camaro ZL1. Der Mustang ist nach dem Thunderbird, dem Taurus und dem Fusion das vierte Modell, das Ford im Cup einsetzen wird. „Diese Ankündigung macht mich sehr glücklich“, sagt Edsel B. Ford II, ein Mitglied des Aufsichtsrats der Ford Motor Company, in einer Pressemitteilung. „Der Mustang ist ein Auto, das in den Stoff unseres Landes gewebt ist, und es ist nur richtig, dass wir es in der populärsten NASCAR-Serie auf die Strecke bringen. Ich kann es nicht erwarten.“
„Wir haben versucht, die Fähigkeiten all unser Teams zu nutzen“, sagt Mark Rushbrook, Global Director bei Ford Performance. „Wir hatten eine aktive Beteiligung von Roush Fenway Racing, Team Penske und Stewart-Haas Racing. Sie waren die Hauptbeteiligten an diesem Projekt, aber [alle Teams] sind bestrebt, 2019 das beste Auto auf die Strecke zu bekommen.“

Neues Aeropaket für das All-Star-Rennen

Beim All-Star-Rennen setzt NASCAR experimentell ein neues Aeropaket ein. Dieses war bereits im vergangen Jahr bei einem Rennen der XFINTY Series in Indianapolis eingesetzt worden und dort auf große Gegenliebe gestoßen. Neben einer Restrictor Plate, beinhaltet das Paket Lufteinlässe am Frontsplitter sowie einen größeren Spoiler. Die Lufteinlässe führen Luft aus den Radkästen ab, was einen bis zu 25% größeren Windschatteneffekt ermöglicht. Der hintere Fahrer kann somit dichter an seinem Vordermann bleiben. „NASCAR hat sich der Innovation verschrieben und wird immer daran arbeiten, das Produkt auf der Strecke zu verbessern – in allen Serien und an allen Austragungsorten“, so NASCAR-Vizepräsident Steve O’Donnell. „Nach dem positiven Feedback in Indianapolis haben wir uns entschieden dieses Paket beim All-Star-Race zu implementieren. Wir sind überzeugt, dass die harte Arbeit der gesamten Branche unseren Fans das bestmögliche Racing bieten wird.“

Vorschau Richmond

Am kommenden Wochenende geht es für den NASCAR-Tross in Richmond weiter. Erneut steht Short-Track-Racing auf dem Programm, denn der Richmond Raceway ist mit 0,75 Meilen nur unwesentlich länger als das Oval in Bristol. Von seiner Form her ähnelt die Strecke in Richmond dem Buchstaben D.

Eröffnet wurde die Strecke 1946, damals noch als unbefestigtes Oval. Das erste NASCAR-Rennen fand am 19. April 1953 statt. Am 10. März 1964 wurde erstmal unter Beleuchtung gefahren. Diese war aber nur temporär. Erst 1968 wurde die Strecke asphaltiert, damals noch in ihrer ursprünglichen Konfiguration als 0,5-Meilen-Oval. 1988 erfolgte dann der Umbau auf die heutige Streckenlänge von 0,75 Meilen.

 

Am häufigsten gewann Richard Petty das Frühjahrsrennen am Richmond Raceway. Insgesamt sieben Siege konnte der King erringen. Auf Platz zwei liegt Bobby Allison mit fünf Erfolgen. Bester aktiver Pilot ist Denny Hamlin mit drei Besuchen in der Victory Lane. Jeweils auf zwei Siege kommen Johnson und Kevin Harvick.
Das erfolgreichste Team in Richmond ist bis heute Petty Enterprises mit sieben Triumphen. Fünfmal konnten Hendrick Motorsports, Team Penske und Joe Gibbs Racing in Virgina gewinnen und sind damit die aktuell erfolgreichsten Teams. Die Mannschaften von Roush Fenway Racing und Richard Childress Racing haben mit einem Sieg die Chance gleich zu ziehen.

Bei den Herstellern ist Chevrolet mit 17 Erfolgen die klare Nummer eins. Ford konnte in Richmond immerhin 15-mal gewinnen, während Toyota mit fünf Siegen etwas abgeschlagen ist. Es dürfte also interessant werden, ob Chevrolet in Richmond seine Stärken ausspielt und das gute Ergebnis von Bristol bestätigt.

Das „Toyota Owners 400“ geht über 300 Meilen und 400 Runden. Die Stages teilen sich wie folgt auf:

Stage 1: 100
Stage 2: 100
Stage 3: 200

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