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V8 Supercars: Analyse Townsville 400

von ThomasB
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In Townsville endete am vergangenen Wochenende die erste Saisonhälfte der V8 Supercars, und es scheint, dass die Red Bulls nun langsam aber sicher in Fahrt kommen. Zumindest ließen die Ergebnisse von Jamie Whincup und Shane van Gisbergen, die je einen Lauf gewinnen konnten, darauf schließen.

sfx145421Zudem holte Whincup am Samstag in der Qualifikation zum ersten Rennen seine erste Pole in der laufenden Saison. Auch für Mark Winterbottom (PRA), der zwei dritte Plätze erreichte, lief es in Townsville recht gut. Craig Lowndes (RBRA) und Scott McLaughlin (GRM) hingegen würden das Wochenende in Townsville wohl am liebsten streichen wollen. Sie wurden entweder von Kollisionen oder von Fehlern ihres Teams zurückgeworfen.

Rennen 1

Im ersten Rennen am Samstag stand wie bereits erwähnt Jamie Whincup ganz vorne. Hinter ihm folgten van Gisbergen, James Courtney (HRT), Chaz Mostert (Rod-Nash-PRA) und Mark Winterbottom. James Moffat (GRM) startete von Platz neun und ging somit das erste Mal vor seinem Teamkollegen McLaughlin ins Rennen, der es von Rang 18 aus versuchen musste. Craig Lowndes startete als Elfter.

Beim Start ging zumindest vorne alles gut. Whincup konnte seine Führung halten, während van Gisbergen nur kurz hinter Courtney zurückfiel. Auf Platz vier folgte dann schon Will Davison (Tekno), der in den ersten Kurven zwei Plätze gutmachte. Doch wie es auf einem Stadtkurs nun mal so ist, ganz ohne Scharmützel geht es gerade beim Start dann auch nicht. So kamen sich Dale Wood (Nissan) und McLaughlin etwas zu nahe und mussten bereits nach der ersten Runde ihre Garagen aufsuchen. Mehr als die Plätze 23 und 24 war für die beiden an diesem Tag nicht drin. Nur zwei Umläufe später kollidierten dann Tim Slade (BJR) und Rick Kelly (Nissan) in Turn 11, was Kelly eine Durchfahrtsstrafe einbrachte und auch ihn weit zurückwarf. Am Ende wurde er nur 21.

Den Rest des Tages kam man aber weitestgehend ohne Kollisionen aus und es entwickelte sich ein unterhaltsames Rennen. Davison konnte das Tempo der Spitze nicht mitgehen und so befand er sich schnell in einer Gruppe mit Mostert, Winterbottom, Michael Caruso (Nissan) und Fabian Coulthard (DJR-Penske). Weiter hinten versuchten Lowndes und Garth Tander (HRT), Boden gutzumachen. Während Lowndes aber nur kleine Schritte gelangen und es vor seinem Pitstop nur an Moffat vorbei auf den zehnten Platz schaffte, arbeitete sich Tander in den ersten zehn Runden von Platz 20 auf 11 nach vorne. Nach seinem ersten Stopp lag er sogar auf Rang sieben.

Nach den ersten Stopps beruhigte sich das Geschehen zumindest an der Spitze aber zusehends. Whincup hielt einen Vorsprung von vier Sekunden auf van Gisbergen. Der wiederum lag weitere zwei Sekunden vor Courtney. Erst am Ende der Top 10 gab es wirkliche Positionskämpfe. Moffat und Cameron Waters (PRA) stritten sich um Position neun, mit dem besseren Ende für den GRM-Piloten. Weiter hinten wurde sogar mal die Brechstange ausgepackt, zum Beispiel von Jason Bright (BJR), der sich ruppig gegen Chris Pither (SuperBlack-PRA) durchsetzte und Platz 16 eroberte (Runde 30).

Erst in der zweiten Rennhälfte, also nach den zweiten Stopps, kam auch vorne wieder Bewegung rein. Mostert und van Gisbergen lieferten sich ein tolles Duell um den zweiten Platz, das sich rundenlang hinzog und in dem sich van Gisbergen letztendlich durchsetzen sollte. Mostert musste anschließend auch Winterbottom ziehen lassen, der durch das Duell auf die beiden aufgeholt hatte.

Kurz vor Schluss schlug doch noch die Townsville-Statistik zu: Das ganze Rennen über gab es keinen einzigen Ausfall und auch keine Safety-Car-Phase, was für Townsville ein Novum gewesen wäre. Fünf Runden vor Schluss blieb Nick Percat (LDM) jedoch mit einer defekten Lenkung liegen und sorgte für die (statistisch weiterhin garantierte) Caution des Tages.

Die fiel, auch dank eines langsam fahrenden Safety Cars, nur kurz aus und in Runde 69 wurde das Rennen für die letzten zwei Runden nochmal freigegeben. Whincup kam beim Restart gut weg und enteilte dem restlichen Feld wieder, wenn auch mit Hilfe einiger Überrundeter, die bei den V8 Supercars im Gegensatz zu anderen Serien nicht vorher „aussortiert“ werden.

Somit war Whincup der Sieg nicht mehr zu nehmen, und auch hinter ihm blieb es bei der bisherigen Reihenfolge. Shane van Gisbergen wurde Zweiter und Mark Winterbottom Dritter. Es folgten Chaz Mostert, Will Davison und James Courtney. Davison ging dabei erst auf der Ziellinie an Courtney vorbei, die beiden trennten am Ende lediglich 0,0136 Sekunden. Garth Tander fuhr einen starken siebten Platz nach Hause. Fabian Coulthard, Michael Caruso und Todd Kelly (Nissan) machten die Top 10 komplett. Craig Lowndes musste sich mit Rang 12 zufrieden geben. James Moffat konnte keinen Profit aus seinem guten Quali-Ergebnis schlagen. Nach seinem ersten Stopp fehlte ihm Grip auf der Hinterachse, was einen frühen zweiten Stopp zur Folge hatte. 35 Runden auf einem Reifensatz waren schließlich zu viel, und am Ende sprang nur Rang 17 heraus.

Ergebnis Rennen 1
Highlights Rennen 1

Im zweiten Rennen starteten Mark Winterbottom und Craig Lowndes aus der ersten Reihe. Hinter ihnen folgten Jamie Whincup und Shane van Gisbergen. David Reynolds (Erebus) startete von Platz fünf und damit noch vor Scott McLaughlin, Chaz Mostert und Will Davison. Immerhin endlich wieder ein kleines Erfolgserlebnis für das Team von Betty Klimenko.

Der Start des Rennens war fast eine Kopie des Starts vom Vortag. Vorne verlief er wieder ohne Zwischenfälle, während man sich weiter hinten wieder in die Quere kam. Winterbottom konnte den ersten Platz verteidigen, auch wenn in Turn 2 Reynolds leicht anklopfte. Der hatte nämlich den besten Start erwischt und sich bis auf Platz zwei nach vorne geschoben. Im Hinterfeld kollidierten Todd Kelly und Tim Slade, was bei Slade einen Reifenschaden und bei Kelly eine längere Reparatur zur Folge hatte. Für Slade sollte es noch zu Platz 13 reichen, Todd Kelly kam nur als 23. und mit einer Runde Rückstand ins Ziel.

Auch Lowndes und Mostert hatten einen schlechten Start ins Rennen. Lowndes fiel von Platz zwei auf Platz sechs zurück, Mostert von sieben auf elf.

Noch bevor das Rennen einen Rhythmus gefunden hatte begannen schon in Runde 12 die ersten Pitstops. Zu den ersten Stoppern gehörte van Gisbergen, der zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier lag, also eine Position hinter Whincup. Van Gisbergen hatte in den ersten Runden seinen linken Vorderreifen „eckig“ gebremst, sodass man ihn statt Whincup zuerst reinholte und Whincup notgedrungen auf den langen ersten Stint setzte. Whincup blieb also bis Runde 24 draußen und kam dann für einen langen Stopp hinein.

Dass auch diese Strategie funktioniert hätte, zeigte sich in den anschließenden Runden. Whincup hatte die jüngsten Reifen im Feld und war in Runde 29 bereits an Waters vorbeigezogen und befand sich damit schon in den Top 10. Zwei Runden später machte ihm aber eine Safety-Car-Phase einen Strich durch die Rechnung. Holdsworth-Ersatzmann Kurt Kostecki (CSR) stand nach einem Aufhängungsdefekt neben der Strecke, was eine Caution zur Folge hatte.

Das gesamte Feld kam nun wieder in die Box, was Whincup zwar wieder auf Rang vier nach vorne spülte, ihm aber den Vorteil der neuen Reifen nahm. Das Rennen führte weiterhin Winterbottom an, vor van Gisbergen und Reynolds.

Beim Restart in Runde 37 kam Frosty nicht optimal weg und eine Runde später konnte van Gisbergen die Führung übernehmen. Auch hinter der Spitze kam wieder Bewegung rein, was vor allem an Lowndes im dritten Red Bull lag. Er hatte bei seinem zweiten Stopp von seinem Team die falschen Hinterreifen bekommen und kämpfte somit nur noch mit stumpfen Waffen. Im nun langsamsten Auto des Feldes wurde Lowndes vom sechsten bis auf den 15. Rang durchgereicht, bis sein Team ihn in Runde 58 zum dritten Stopp reinholte, um einem eventuellen Reifenschaden vorzubeugen.

Doch er hatte Glück im Unglück, denn kurz nach seinem Stopp blieb Andre Heimgartner (LDM) mit einem Defekt liegen (Runde 61), was für die zweite Caution des Tages sorgte. Da sich einige nun für einen dritten Stopp entschieden, kam Lowndes wieder nach vorne. Am Ende reichte es noch für den zehnten Platz. Ohne den Fehler seiner Crew wäre aber definitiv mehr drin gewesen.

Die Spitze hingegen blieb größtenteils draußen. Lediglich bei Courtney und Waters entschied man sich für einen weiteren Reifenwechsel, was sich für beide noch auszahlen sollte. Waters wurde mit einem starken sechsten Platz belohnt, während sich Courtney in den nach dem Restart fünf verbleibenden Runden noch von Rang neun auf zwei verbesserte. Sehenswert war sein Zieleinlauf, als er Winterbottom auf der Zielgeraden ausbeschleunigte und ganze 0,0328 Sekunden vor Frosty über die Ziellinie fuhr. Den in Führung liegenden van Gisbergen kümmerte das alles herzlich wenig. Er war nicht an die Box gekommen und hatte nach dem Restart freie Bahn.

Van Gisbergen siegte somit im zweiten Rennen vor James Courtney und Mark Winterbottom. Jamie Whincup wurde Vierter, gefolgt von Scott McLaughlin, Cameron Waters und Scott Pye (DJR-Penske). David Reynolds, der lange unter den ersten Fünf lag, wurde auf alten Reifen Opfer der „Drei-Stopper“ und sah nur als 14. das Ziel.

Ergebnis Rennen 2
Highlights Rennen 2

 

Die nächsten Rennen der V8 Supercars finden am Wochenende vom 22. bis 24. Juli auf dem Queensland Raceway statt. Zum Abschluss gibt es noch die Links zur Fahrer- und Teamwertung sowie zur Stewards Summary der V8 Supercars.

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