Home GT-SerienGT Masters ADAC GT Masters: Rennbericht Slowakiaring 2013

ADAC GT Masters: Rennbericht Slowakiaring 2013

von DonDahlmann
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Erst verloren, dann doch gewonnen, und umgekehrt. Das Wochenende war für alle Titelaspiranten ein Wechselbad der Gefühle. Die Meisterschaft entscheidet sich in Hockenheim.

_T8R2587Die Meisterschaft in der GT Masters entwickelt sich mal wieder zu einem echten Krimi. Gleich drei Teams werden in Hockenheim noch um den Titel fahren können und wie die Rennen am Slowakiaring gezeigt haben, kann sich keiner wirklich sicher sein. Am Beispiel der Callaway Corvette mit Alessi/Keilwitz konnte man am Wochenende gut sehen, wie nahe Frust und Glück zusammenliegen können. In der Qualifikation zum ersten Rennen schmiss Diego Alessi die Corvette in eines der zahlreichen Kiesbetten am Slowakiaring. Damit war dann klar, dass sie am Samstag von der letzten Position starten mussten.

Zum ersten Rennen am Samstag regnete es derartig stark, dass die Rennleitung sich dazu entschloss, das Feld hinter dem Safety Car starten zu lassen. Eine verständliche Entscheidung, denn auf der breiten Strecke war die Gefahr einer Kollision in der ersten Kurve tatsächlich ziemlich groß. Vorne setzten sich zunächst Dominik Schwager und Frank Kechele im Ford GT an die Spitze, aber hinter ihnen macht der Z4 von DB Motorsport mit Simon Knap und Jeroen de Boer jede Menge Druck. Nach ein paar Runden konnte der BMW sich dann die Spitzenposition sichern, vor allem weil er aus den Kurven heraus mehr Traktion hatte. Für Kechele und Schwager sollte das gute Rennen aber an der Box vorbei sein. Beim obligatorischen Stopp leistete man sich einen Fehler und fuhr acht Sekunden zu früh über die Linie am Ende der Boxengasse. Man dachte, dass bei einem Regenrennen die minimale Stoppzeit zehn Sekunden kürzer sein würde. Was die Rennleitung nach einem Blick aber verneinte und den Ford GT zurück an die Box beorderte.

Vorne setzte sich der Z4 langsam aber sicher ab, dahinter hatte es sich der R8 von Jöns/Winkelhock eingerichtet, der aber knapp neun Sekunden Abstand hatte. Richtig rund ging es um Platz 3. Der SLS der beiden Maxi (Buhk/Götz) kämpfte rundenlang mit dem Schubert Z4 von Baumann/Hürtgen. Baumann schien etwas schneller fahren zu können, Buhk konterte mit einer guten Linienwahl. In der letzten Runde schienen sich beiden auf die Positionen geeinigt zu haben, denn einen Abflug wollte sich keiner leisten. Da Alessi/Keilwitz chancenlos im hinteren Mittelfeld unterwegs waren und keine Punkte sammeln konnten, würden beide Teams massiv profitieren.

Aber in der vorletzten Kurve machte Buhk einen kleinen Fehler und verlor die Linie etwas. Baumann setzte sich außen daneben und die beiden fuhren nebeneinander auf die breite Zielgerade. Ein schönes „Drag-Race“ zum Zielstrich, das Baumann mit 26 Tausendstel für sich entscheiden konnte.

In der Meisterschaft profitierten also alle vom punktelosen Rennen der Callaway Corvette. Vor allem Porsche-Pilot Robert Renauer, der mit seinem sechsten Platz die Führung in der Meisterschaft übernehmen konnte.

Rennen 2

Am Sonntag bot sich den Fahrern ein komplett anderes Bild am Slowakiaring. Sonnenschein und eine trockene Strecke sorgten für beste Bedingungen für alle Teams. Vorne hatte das Abt-Team eine gute Aussicht auf die Strecke, denn die drei R8 okkupierten die ersten Startplätze. Die Fahrer, die um die Meisterschaft kämpfen, starteten wie folgt: Baumann/Hürtgen P4, Alessi/Keilwitz P10, Renauer/Ragginger P15.

Der Start war dann sehr kurios. Die drei R8 vorne warteten auf die Freigabe, kamen aber nicht so richtig vom Fleck. Es hatte fast den Eindruck, dass das gesamte Feld hinter dem Abt-Team einen Frühstart hinlegte, jedenfalls flogen die Konkurrenten nur so am Audi-Trio vorbei. Die Onboard-Aufnahmen vom Start zeigten deutlich, was für ein Chaos auf der Strecke war. Ein Wunder, dass es keinen Unfall gegeben hat. Davon völlig unbeeindruckt war Diego Alessi, der die Corvette einfach auf der äußeren Linie positionierte und an allen vorbei flog. Schon am Eingang der ersten Kurve lagen Alessi/Keilwitz auf dem ersten Platz flogen dem kämpfenden Rest des Feldes einfach davon.

Besser hätte es für das Corvette-Team, die nach dem ersten Rennen noch so enttäuscht waren, nicht laufen können. Und es sollte noch besser kommen. Dominik Baumann leistete sich einen seiner sehr seltenen Fehler und schaufelte ein paar Kilo Kies auf die Strecke, was den Z4 zunächst aus den Punkten warf. Auch der Porsche von Robert Renauer kam nur langsam voran. Nach dem Start fand man sich um Platz 10 wieder und kämpfte mit mehr oder weniger stumpfen Waffen.

Vorne hatte sich die Abt-Mannschaft nach dem ersten Schreck wieder sortiert, vor allem die noch mit minimalen Meisterschaftschancen ausgestattete Kombo Mies/Rast arbeitete sich mit sehr guten Rundenzeiten wieder nach vorne. Sie hätten das Rennen auch gewinnen können, aber dann ereilte das Abt-Team wieder das Pech. Nach dem Stop wollte der Motor zunächst nicht anspringen und es dauerte sechs lange Sekunden, bis das Aggregat wieder laufen wollte. Und genau diese Sekunden fehlten Mies/Rast dann beim Herausbeschleunigen aus der Boxengasse, sodass Alessi/Keilwitz die Führung übernehmen konnten.

Daran sollte sich bis zum Ende des Rennens auch nichts mehr ändern. Für die Callaway-Truppe konnte das Rennen gar nicht besser laufen. Am Ende kam der Schubert Z4 nur auf P10, während Robert Renauer im Porsche von Herberth Motorsport nur auf P7 landete.

Im Endeffekt drehte sich die Meisterschaft dann wieder komplett und vor dem letzten Rennen sieht es nun so aus:

Alessi/Keilwitz 161 Punkte
Götz/Buhk 147
Renauer 147
Baumann/Hürtgen 136

Bei den letzten beiden Rennen in Hockenheim gibt es noch 50 Punkte zu holen. Die Strecke sollte der Corvette gut liegen, aber Alessi/Keilwitz starten das erste Rennen mit der vollen Gewichtszuladung durch den Sieg am Slowakiaring. Es dürfte richtig spannend werden.

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