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Formel Eins: Alles wird anders?

von DonDahlmann
19 Kommentare

Die FIA hat heute die neuen Regelungen für die Formel Eins bekannte gegeben. Die Einschnitte sind teilweise sehr tief und das, was man für die Zukunft ins Auge fasst, wird Fans nicht gerade froh stimmen.

Der Schock über den Ausstieg von Honda stand wohl Pate, als man die Änderungen in der Formel Eins besprochen hat. Und wie das in solchen Momenten üblich ist, hat man teilweise etwas merkwürdige Dinge beschlossen. Sachen, die in finanzieller Hinsicht ungewöhnlich sind und Dinge, die die Zukunft der Formel Eins vor neue Herausforderungen stellen wird. Dabei sind die Teams gar nicht mal so sehr betroffen, wie die Fans.

Hier die Änderungen samt meiner Einschätzung:

– Die Laufzeit der Motoren wird auf drei Rennen verlängert. Änderungen dürfen nur noch am Ansaugtrakt und an der Einspritzung vorgenommen werden. Man hat sogar eine genaue Zahl der Motorenanzahl festgelegt. Alle Piloten haben in der Saison acht Motoren für die Rennen, und vier für die Tests zu Verfügung. Die Höchstdrehzahl wird auf 18.000 U/min beschränkt. Die Motoren sollen bis 2012 in der jetzigen Form verwendet werden.
Sicher keine schlechte Entscheidung. Der Irrsinn, bis zu 200 Motoren pro Team und Saison zu verbraten, ist sowieso Irrsinn gewesen. Offensichtlich will man auch die Anzahl der Motoren einschränken, die man in den Freitagssessions fahren kann, aber so genau lässt sich das nicht aus den Mitteilungen auslesen. Die Drehzahl runter zu schrauben ist auch in Ordnung. Ob der Motor nun 18, 19 oder 20.000 U/min dreht, wird die wenigsten Fans interessieren.

– Die Preise für Kundenmotoren werden 2009 halbiert und sollen 2010 unter 5 Millionen Euro sinken. Ein Einheitsmotor kommt erst mal nicht, bzw. es wird ein Hersteller gesucht, der einen Kundenmotor günstig herstellt.
Wird Force India und Williams freuen. Gute Entscheidung. Senkt auch die Kosten für Hersteller und Teams, die in die F1 einsteigen wollen.

– Es wird (wohl ab 2010) ein Standardgetriebe geben. Weitere Komponenten sollen ebenfalls standardisiert werden.
Ok – kann man machen. Auch hier wird es den Fan nur selten interessieren, mit wieviel Millisekunden Verzögerung Team 1 gegenüber Team 2 schaltet. Offensichtlich waren sich die Hersteller einig, dass man in dem Bereich eh nicht mehr viel wird rausholen können. Im Gespräch ist wohl auch, dass man die Bremsen einheitlich gestaltet.

– Keine Tests mehr während der Saison. Es gibt nur noch die Freitagssession.
Auch hier – gute Idee. Die Tests waren überflüssig und kosteten nur Geld. Ob man jetzt am Freitag, wie mal angedacht, statt drei dann sechs Stunden testen kann, wurde nicht kommuniziert. Sollte man Freitags ebenfalls eine Motorenbeschränkung einführen, wird man wohl bei den drei Stunden bleiben. Der Fahrbetrieb am Freitag dürfte aber dennoch gesichert sein, weil man neue Teile in der Saison nur an diesem Tag ausporbieren kann.

– Windkanal Forschung wird eingedämmt
Die Teams dürfen nur noch mit 60% großen Modellen testen, die Windgeschwindigkeit darf allerhöchstens 50 Meter/s betragen. Wie man das überprüfen will, weiß ich nicht. Auch nicht, wie man überprüfen soll, dass Teams Teile von Zulieferen an anderer Stelle herstellen lassen kann, die dann diese Teile in ihrem eigenen Windkanal rund um die Uhr bei Höchstgeschwindigkeit testen.

– Alle Informationen zu Sprit und Reifen werden vor dem Rennen offen gelegt
Schluss mit der Strategie. Man soll vor der Quali erfahren, was die Teams so im Tank haben. Die Idee der Strategie hat eh selten funktioniert. Meist sind alle Teams auf einer ähnlichen Strategie unterwegs gewesen.

– Ab 2010 werden die Reifenwärmer verboten
Hab ich eh nicht verstanden, warum man die unbedingt haben muss.

– Ab 2010 wird es ein einheitliches Telemetrie und Boxenfunksystem geben
Das könnte darauf hindeuten, dass die FIA diese Daten auch über den Datenkanal zur Verfügung stellen möchte. Ähnlich wie bei der NASCAR könnte man dann den gesamten Funkverkehr zwischen Team und Fahrer hören. Fände ich gut.

– Ab 2010 wird es ein einheitliches KERS geben.
Das hätte einem ja auch mal früher einfallen lassen. Statt Millionen in eine sinnlose Entwicklung zu stecken, hätte man einfach ein Jahr warten können. 2009 ist KERS erlaubt, aber keine Pflicht. Da hat sich wohl BMW durchgesetzt, die angeblich das beste System haben sollen. Und das finde ich dann sehr inkonsequent. 2009 darf dann also im Rennen geraten werden, wessen KERS gerade aktiv ist. Und Toyota, die sowieso erst zur Saisonmitte mit KERS kommen wollen, können die Saison gleich mal abhaken, wenn KERS wirklich den Vorteil bringen sollte, den man ihm nachsagt. Da hat die Politik mal wieder über den Sachverstand gewonnen.

– Ab 2010 wird das Nachtanken verboten
Ich kenne die Formel Eins mit und ohne Nachtanken. Und ich meine, dass das Nachtanken der Spannung sehr geholfen hat. Es kann immer mal wieder was schief gehen, Fahrer können mittels eines längeren oder kürzeren Stints versuchen, nach vorne zu kommen. Das fand ich schon spannend. Wird das Nachtanken verboten, macht auch der Reifenwechsel kaum noch Sinn. Die A1 hat den Zwangsboxenstopp, ebenso wie die DTM, ja nicht umsonst eingeführt. Ich befürchte sehr, dass die Formel Eins ohne die Boxenstopps zu einer Serie wird, deren Rennen nicht gerade vor Spannung platzen werden. Damit man man nicht, wie in der 80er Jahren, zu einer reinen Verbrauchsformel wird will man…

– … die Rennlänge verkürzen.
Und das geht ja nun mal gar nicht. Die FIA hat schon bei WTCC die Rennlänge derartig eingedampft, dass es eigentlich kein Rennen mehr ist. Wenn man demnächst nur noch 60 Minuten oder weniger unterwegs ist, hat man ein Sprintrennen, das schneller vorbei ist, als man „Huch“ sagen kann. Die Fans, die exorbitante Summe für die Eintrittskarten zahlen sollen, werden sich auch freuen, wenn sie für ihr Geld nur ein kurze Showveranstaltung sehen.

– Die Quali soll mal wieder verändert werden
Wie, ist noch nicht bekannt. Mal sehen, was da kommt.

Die FIA hat, zusammen mit der FOTA, viele richtige Entscheidungen getroffen. Aber wenn man wirklich das Nachtanken verbietet und die Rennen zusammenkürzt, dann verliert die Formel Eins an Spannung. Es nicht mal der Verlust der Tradition, der mich ärgert. Mich schreckt die Idee einfach ab, dass die Rennen nur noch ein Stunde oder weniger laufen sollen. Wenn es nach mir ginge, würde ich die Rennen sogar verlängern. Also mindestens auf 90 Minuten mit mindestens zwei Boxenstopps. Ich habe, was diese Änderungen angeht, kein gutes Gefühl, vor allem, wenn ich sehe, was mit der WTCC passiert ist.

Wie man die Formel Eins so kennt, muss das aber alles nicht so kommen. Bis 2010 ist es noch eine lange Zeit, in der viele Hersteller ihr Engagement überdenken können.

Und sonst?
Am Wochenende ist das Race of Champions, dass auf Eurosport übertragen wird.

13.12.2008

Aufz. 11:20 Uhr AFOS Sepang MotorsTV
Aufz. 11:30 Uhr ATS F3 Saison 2008 Premiere
Aufz. 14:25 Uhr GT Open Saison 2008 MotorsTV
Aufz. 15:20 Uhr Dutch Supercar Saison 2008 MotorsTV
Aufz. 16:10 Uhr Trophee Andros Val Thorens MotorsTV

 

14.12.2008

Aufz. 09:00 Uhr IRL Miami 2008 Premiere
Aufz. 10:25 Uhr GT Open Saison 2008 MotorsTV
Aufz. 11:00 Uhr A1 GP Sepang Premiere
Aufz. 11:20 Uhr Dutch Supercar Saison 2008 MotorsTV
Aufz. 13:05 Uhr Trophee Andros Val Thorens MotorsTV
LIVE 15:45 Uhr RoC London Euro
Aufz. 16:45 Uhr F1 Australien + Quali Premiere
LIVE 15:45 Uhr RoC London Euro
Aufz. 21:00 Uhr NASCAR Daytona 500 2008 Premiere
Aufz. 21:45 Uhr RoC London Euro 2

 

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19 Kommentare

xeniC 12 Dezember, 2008 - 20:47

Ach, jetzt doch keinen Einheitsmotor? Das mit KERS ist schon bissl lächerlich, genauso das mit den Windkanälen.

Und warum möchte man Tanken verbieten und Rennen verkürzen? Das ist wieder etwas, was ich einfach nicht ralle. Man sollte eher diese Rennen verbieten, die nach 80 Minuten vorbei sind und keine Überholmanöver dabei waren. Zurück auf einige Traditionsstrecken und die ganzen Umbauten vernichten und auch die Tilke-erbauten-Schienbahnen.

Ich 12 Dezember, 2008 - 21:29

Nur die Regelungen bezüglich Testen machen wirklich Sinn. Die meisten anderen Ideen halte ich für falsch und würden bedeuten, dass die F1 endgültig beim besten Willen nicht mehr als Spitze des Motorsports bezeichnet werden könnte. Das Hin und Her mit KERS ist ausserdem das beste Beispiel, dass hier planlos und unprofessionell gehandelt wird.

nona 12 Dezember, 2008 - 21:38

Was das Verbot von Reifenwärmern soll ist mir ehrlich gesagt schleierhaft (wie so manches bei diesen Entscheidungen), so teuer dass das als „cost-cutting measure“ durchgeht sind die nun wahrlich nicht. Das ist so als würde man bei den Briefmarken des Teams sparen, da macht ja selbst der Wegfall der vermaledeiten Tankanlagen mehr Sinn. Wenn man wirklich effektiv sparen will, dann muss man heute bei den Motoren ansetzen, denn die fressen nach wie vor mal eben das halbe Saisonbudget eines Teams auf. Dass der kolportierte „Einheitsmotor“ erneut ein weiteres bisschen aufgeweicht und verschoben wurde ist ein deutliches Zeichen dafür, dass diverse Hersteller wohl einen eventuellen mittelfristigen Ausstieg signalisiert (lies: angedroht) haben. Automobilkonzerne, die nicht mehr plausibel damit werben können, dass dieser jeweilige F1-Bolide mit ihrer Power aus ihrem Aggregat gebaut mit ihrem technischen Know-How angetrieben wird, interessieren sich nicht für die Formel Eins.

Die Rumlaboriererei an den Rennen (Umfang, Dauer, kein Tanken, etc.) halte ich für Quatsch, nichts davon macht den Teambetrieb nennenswert billiger aber alles davon macht die Rennen drastisch ereignisloser und unattraktiver. Und das stört mich schon sehr, ebenso stört mich dieser respektlose Umgang mit Traditionen. Im Gegensatz zu den Fans ist jenen werten Herren die Formel Eins offenbar keineswegs auch nur irgendwie „heilig“. Nun, als Fan gesprochen muss ich mir eine Formel Eins, die so runtergewürgt ist, auch nicht mehr antun. Im Press Release zu diesen ganzen Thema ist die Rede von noch ausstehender Marktanalyse um zu erfühlen, was die Fans denn wirklich wollen, wonach man sich dann auch noch orientieren wil bevor diese ganzen Entscheidungen voll umgesetzt werden. Allen Umfragen immer wieder zufolge wollen die F1-Fans gemeinhin mehr Spektakel und mehr Rennaction. Die meisten oben beschriebenen Ansätze bewirken leider das genaue Gegenteil.

jo 12 Dezember, 2008 - 23:33

Keine Tests mehr während der Saison. Es gibt nur noch die Freitagssession.

Bedeutet das nicht faktisch, dass innerhalb der Saison keine größeren Änderungen mehr an einem einmal vorgestellten Fahrzeug möglich sind? D.h. wenn sich ein aerodynamisches Konzept realweltlich doch nicht als der erhoffte Schritt nach vorn erweist, kann ein Team erst in der nächsten Saison nachbessern? Oder reicht da der Freitag? Doch eher nicht, oder?

Tankstopps: Wenn schon nicht auf der Strecke überholt wird, will ich wenigstens Tankstopps! Wozu habe ich in langjähriger Arbeit im Fernsehsessel ein System entwickelt, mit dem ich Fuelwindows und optimale Stintlängen treffsicherer raten kann, als jeder RTL-Experte? Hmm?

Die Reifenwärmer fand ich auch immer klasse. Ich mein‘, mal von aussen betrachtet: Allein die Idee, dass Reifen „auf Temperatur gehalten“ werden müssen, ist doch auch abseits ihrer technischen Notwendigkeit schon großartig! Wow ,)

Wenn die Dinger nicht so umständlich und teuer wären, könnte ich mir das auch draussen bei den Prols auf dem McD-Parkplatz vorstellen. Und bitte, wer könnte ein besserer Maßstab für die Strahlkraft der automobilsportlichen Königsklasse sein?

KERS finde ich (in der F1!) nach wie vor albern. Aber bitte. Warum nicht gleich Solarpanel auf den Seitenkästen?

hwk 13 Dezember, 2008 - 00:14

> Ab 2010 wird das Nachtanken verboten
Klares, nein. Auch wenn ich nicht will, dass ein Mechaniker verletzt wird, war ja wohl Massas Tankschlange der Hammer :-) Und auch mit der Stintlänge zu variieren fällt damit weg.

> die Rennlänge verkürzen
wie du schon geschrieben hast. Lächerlich. Eher auch 1:45-2:00h ausweiten.

> Die Quali soll mal wieder verändert werden
Ich finde die 3 Qualidurchgänge ansich Klasse. 3x Action. Nur Mit Q3 müsste was gemacht werden, so dass dort die schnellsten Zeiten gefahren werden und nicht in Q2. Des weiteren sollte das schnellste Auto auf P1 sein, nicht dass leerste. Ich fand das ganze Jahr über diese Qualifikationsgefreue der Fahrer lächerlich/ärmlich/peinlich. denn Oftmals hat man den jenigen dann auch als ersten in die Boxengasse biegen sehen. Der Blöde Teamkollege der ein paar Runden länger fahren kann, war dann Samstags der Arsch für alle, der zu lahm war.

an den sonstigen obigen Positionen ist wenig zu mäkeln, außer dass die Freitagszeit definitiv ausgeweitet werden muss um neue Aerodynamik Sachen testen zu können.

Irgendwie vermisse ich seit einiger Zeit das Warm-Up vorm Rennen. War irgendwie immer ne tolle Einstimmung und besser als 1:15h gelaber von Lauda oder Rosberg mit den ewig gleichen Fragen.

Steffen 13 Dezember, 2008 - 13:50

> Verlängerung der Motorenlaufzeit
Klar dafür, das spart richtig Geld. Aber warum erlaubt man nur ein paar Motoren in der ganzen Saison? Wenn man schon die übrigen Tests streicht (was ich auch für richtig halte) könnte man so den Freitag aufwerten. Sollen sie doch dann fahren und testen bis der Sprit alle ist. So gibt es wie geschrieben 3 Std. Testfahrten und dann ist wieder Sense. Ich fänd’s besser, wenn man jedem Fahrer pro Rennwochenende einen Testmotor gegeben hätte.

> Standardgetriebe
Macht absolut Sinn. Speziell im Hinblick auf das Standard-KERS, dem man dann einen Standard-Anschluss am Antriebsstrang verpasst. Da könnte ich mir gut vorstellen, dass das eine komplette Einheit wird.

> Standardkers
Aus Kostentechnische Sicht mit Sicherheit richtig. Allerdings hätte ich da von dem einen oder anderen Hersteller mehr Gegenwehr erwartet, da die Automobilbauer auch verstärkt mit Hybrid-Autos auf den Markt gehen. Das hätte meiner Meinung nach fast einen so hohen Stellenwert verdient gehabt wie ein eigener Motor. Aber gut, dem Fan wird’s relativ egal sein und mich stört es auch nicht.

> Windkanäle
Die Beschränkung der Windkanäle auf 50 m/s finde ich in gewisser Weise gefährlich. In der Vergangenheit hat man schön öfter gut getestete Heckflügel abreißen sehen, nun kann man den bei Tests nur mit einer lächerlichen Krafteinwirkung ausprobieren. Von meiner Warte aus nicht sinnvoll. Und wo ist da die Ersparnis? Weil die Turbine ein paar Umdrehungen weniger macht und dabei weniger Strom aufnimmt?

> Verbot des Nachtankens
Das Nachtanken hat dazu geführt, dass die Rennen immer taktischer geführt wurden. Wird bestimmt nicht viel Geld einsparen und nimmt bei Stopps auch etwas die Spannung raus. Damit die Stopps nicht zu selten werden sollte man entweder eine Mindestanzahl an Reifenwechseln festlegen oder aber vom Reifenhersteller fordern, dass die Gummis nur max. 50 % des Rennens halten und die Mischung nach und nach an Haftung einbüßt. Da gibt’s auf jeden Fall Hebel um eine Attraktivität herbeizuführen.

> Rennlänge
Da muss ich nix mehr zu sagen oder? Die WTCC-Rennen sind schon ein Witz und mehr ein Schaulaufen als ein Sprintrennen. GPs mit weniger als 90 Minuten haben ihren Namen nicht verdient.

> Quali
Wenn man mit vollem Tank starten muss braucht die Q3 eine Änderung. Dann sollte die Q3 wie Q1 und Q2 mit einer Minimalmenge oder mit vielleicht maximalem Sprit gefahren werden. Auch nicht schlecht wäre, wenn die 10 besten nach Q1 und Q2 die letzten Startplätze zugelost bekommen. Dann muss jeder sehen, dass er ein Auto baut, das Überholen kann.

abductee 15 Dezember, 2008 - 07:24

>Auch nicht schlecht wäre, wenn die 10 besten nach Q1 und Q2 die letzten Startplätze zugelost >bekommen. Dann muss jeder sehen, dass er ein Auto baut, das Überholen kann.

word.
soweit ich das richtig in erinnerung habe kommt die idee mit der qualli+startaufstellung vom GP von monaco „weil man da so schlecht überholen kann“. daher ein full-ack Steffen. :)
eine reglung wie startaufstellung = umgekehrte reihenfolge vom letzten GP könnte imho auch einiges. ich erinnere mal an den GP von japan von vor ein paar jahren wo Kimi raikönen als letzter in die quali musste als es voll regnete, dann die schlechteste zeit gefahren hat und von P17 in der startaufstellung aus gewann. war doch prima anzuschauen.
für FIA-Funktionäre die gern übers ziel hinausschiessen: „wer das letzte mal gewonnen hat startet aus der boxengasse nach“ :)

Prometheus 15 Dezember, 2008 - 09:59

@ abductee & Steffen: Ach genau, ich hab eine Idee, als nächstes übernehmen wir dann die Regeln von Stefan Raabs Stock Car Crash Challenge, da gibts auch immer so viele Überholmanöver und Spektakel. Tut mit leid, wenn ich wieder jammere, aber ich will ernsthaften Motorsport sehen, wo der Schnellste vorn fährt und gewinnt.

hwk 15 Dezember, 2008 - 23:27

jetz versteh ich garnix mehr.. die FOTA war fürs Tankverbot?
“ Anscheinend hat sich die FOTA mit ihrem Wunsch nach einem Tankverbot ab 2010 gegen FIA-Chef Max Mosley durchgesetzt: „Ich war gegen das Verbot“ “
http://www.motorsport-total.com/f1/news/2008/12/Mosley_wollte_Nachtanken_weiterhin_erlauben_08121507.html

Dann sollen die Herren Teamchefs nicht heulen und auch alle mit nem FIA-Einheitsmotor fahren, dann haben sie wenigstens bald garkeine Zuschauer mehr. Bitte 2x 3sek Reifenwechsel, das bringt wenisgtens ne Mordsspannung.. grml

abductee 16 Dezember, 2008 - 08:44

@Prometheus: schon klar. ich will ja auch ernsthaften Motorsport sehen, wo der Schnellste vorn fährt und gewinnt. leider ist es eben so das topteams meist einen fahrer bevorteilen… wenn dazu noch nen starkes auto kommt fährt halt einer vorneweg und der rest ist langweilig. dann meintwegen die plätze 1-10 unter den schnellsten fahren verlosen? also ich glaube kaum das ein gewisser Michael S. aus K. weniger Titel gewonnen hätte wen er ab und zu mal 2-5 plätze weiter hinten losgefahren währe, aber besser anzuschen gewesen währe das schon… oder?
let’s cut to the chase:
– man kann von der pole ein rennen dominiren.
– wenn man nen auto bauen kann das 1 sek schneller/runde ist dafür aber überholunfreundlich wird man es tun.
– selbst ein „überholfreundliches“ auto kann man auf die pole stellen und damit vorne wegfahren.
–> man kann selbst mit dem überholfreundlichsten design eine langweilige meisterschafft haben.
daher meine überlegungen mit dem starting grid. ich meine mich zu erinnern in irgendeiner der „the secret life of formula one“ dokumentationen gehört zu haben, das die sache mit dem grid vom GP monaco aus den 50ern kommt. weil man verhindern wollte das schnellere autos hinter den langsamen stehn damit es keine böhsen unfälle mehr gibt. (damals waren ja die sicherheits-amssnamen ehr so „hmm, stellen wir da mal nen stroh-ballen hin?“ „meinetwegen.“)
aber um ein auto das vor einem anderen auto liegt überholen zu können, muss das hinterherfahrende schneller/gleichschnell sein. wenn man jetzt noch die boxenstopps weglässt und harte reifen hernimmt… wo sollen da überholmanöver herkommen? wenn der hinter mir den boost-button drückt, drück ich halt auch den boost button. einheitsformel ist aber auch „ehr so mittel“.

daher: nen bissi random auf die start-positionen. ist einfach. kostet nix. garantiert überholmanöver.
was denkt ihr darüber?

Ich 16 Dezember, 2008 - 08:50

„ich will ernsthaften Motorsport sehen, wo der Schnellste vorn fährt und gewinnt.“

Ganz meine Meinung. Aber es ist in der F1 wie anderswo auch: Die Sache als Selbstzweck (Sport) zählt immer weniger, und auch die wahren Fans werden immer unwichtiger. Man setzt auf den Massenmarkt, und den muss man bei der Stange halten. Das bedeutet vereinfacht gesagt: Es muss umkompliziert und einfach durchschaubar sein. Vielleicht denkt man auch deshalb über eine Verkürzung der Rennen nach.

Ich 16 Dezember, 2008 - 08:58

Übrigens habe ich noch einen Vorschlag, der bei überschaubaren Kosten mehr Spannung garantieren würde: Jede Strecke sollte über ein Bewässerungssystem verfügen… ;-)

enrico 16 Dezember, 2008 - 10:37

ich finde die entwicklung in der f1 interessant. wenn die so weiter machen wird es bald keine f1 mehr gebn.was ansich ja nich mal schlimm wäre.da hätte bernie keinen grund mehr andere serien zu ärgern.a1 kann seit 3 jahren kein rennen in brasilien fahren weil er zuviel geld für fernsehrechte will. dann lässt man mexico city den f1 status aberkennen obwohl da nie ein f1 rennen stattfinden wird und somit die nächste strecke für a1 fraglich ist.als nächstes werden bei neuen strecken wie lippo die begehunngen der fia(wo doch jeder weiss das das eigentlich auch von bernie kontrolliert wird) erst 2 wochen vor dem rennen getan und somit die chance für eine rennabsage vervielfacht. und was glaubt ihr warum bernie trotz widerstand der teams eine gp2 asia im winter macht ?geld zu verdienen ist damit keins. das einzigste was bei einem zusammenbruch der f1 zu bedauern wäre sind die vielen arbeitslosen.dem motorsport selber würde es nicht schaden wenn es interresantere rennen gäbe wie bei der superleague formula oder dtm und a1.die f1 rennen sind immer eine gute zeit für ein mittagsschlaf.dies ist nur meine persönliche meinung und ich will damit niemand beleidigen.gruss an alle motorsportfans

Prometheus 16 Dezember, 2008 - 17:55

Mein Problem ist einfach folgendes: ich halte überhaupt nichts vom Auslosen von Startaufstellungen oder solchen Systemen wie Reverse Grids im Motorsport. Auch diese Strafgewichte, wie sie WTCC, DTM, FIA-GT und andere einsetzen, finde ich schrecklich. Ich kann einfach den Sinn dahinter nicht sehen, die Besten zu bestrafen. Wer das beste Auto baut, und den ersten Fahrer am Steuer sitzen hat, der darf auch gern die Rennen oder die Saison dominieren. Das ist einfach meine Vorstellung von gutem Motorsport.

Natürlich geht das dann zu Lasten der Ausgeglichenheit des Feldes und des Spektakels und es kommen auch mal langweilige Rennen zustande. Das streite ich gar nicht ab, und manchmal bin ich auch selbst enttäuscht. Aber sowas gehört dazu, sowas passiert halt beim Sport, man weiß vorher nicht, wie es wird.

Ich sags immer gern wieder: es gibt auch langweilige Fußballspiele, trotzdem kommt da keiner darauf, jedes Jahr neue Regeln einzuführen, um den Sport spektakulärer zu machen. Wie wärs: Tore für das Team, das in der Tabelle niedriger steht, zählen ab jetzt doppelt, damit alle sich mehr anstrengen und wir insgesamt mehr Tore sehen. Völlig absurd. Nur beim Motorsport besteht dieses übersteigerte Bedürfnis nach solchen seltsamen Regulierungen.

nona 16 Dezember, 2008 - 19:03

Erfolg zu bestrafen halte ich auch für wenig hilfreich, ich sehe das ähnlich wie @Prometheus. Die Schnellsten sollten die Erfolgreichsten sein dürfen, darum geht es ja schliesslich im sportlichen Wettbewerb. Wenn dabei haushohe Favoriten oder Seriensieger rauskommen, dann ist das eben so. Soll im Sport schonmal vorkommen, hab‘ ich gehört. Die haben ihre Arbeit halt gut gemacht.

An der Quali wie sie zuletzt durchgeführt wurde kann man auch nicht wirklich etwas verbessern, die ist einigermassen fair und wird wohl auch weitgehend als interessant und spannend empfunden. Motorsport hat in der Tat das Grundproblem, relativ abstrakt zu sein und dadurch den Zugang für neueinsteigende Zuschauer schwer zu halten, deswegen könnte man vielleicht etwas mehr Transparenz schaffen. Zum Beispiel könnte man zum Rennstart (bzw. nach der Quali) eine Pflicht zum Volltanken einführen (eventuell bei standardisierten maximalen Tankinhaltgrössen), um das leidige Rätselraten über die tatsächliche Quali-Performance eines Wagens zu minimieren. Das hätte auch noch andere Vorteile, z.B. würden die Hersteller dann angehalten sein, möglichst sparsame Wagen zu bauen.

hwk 16 Dezember, 2008 - 19:03

ich sehe das genauso.. auslosen, nein danke. reverse grid?
mal ein kleiner Vergleich:
man stelle sich vor, für unsere Leichtathletik Freunde, Usan Bolt würde statt an der 100m Linie bei 110m starten, weil er ja so schnell ist. So wärs ja spannender!

Ein Reverse-Grid könnte man vielleicht in nem extra sprint-rennen, direkt nach der Quali machen.. das wär ein spass.

dogfood 16 Dezember, 2008 - 22:53

Re: „Ich sags immer gern wieder: es gibt auch langweilige Fußballspiele, trotzdem kommt da keiner darauf, jedes Jahr neue Regeln einzuführen, um den Sport spektakulärer zu machen. […] Völlig absurd. Nur beim Motorsport besteht dieses übersteigerte Bedürfnis nach solchen seltsamen Regulierungen.“

Es geht darum im Sport Chancengleichheit zu wahren und nicht darum, dass derjenige Konzern der in der freien Wirtschaft die meiste Kohle erwirtschaftet, diese Resourcen auch im Sport gnadenlos einsetzt. Es geht um das beste Team, den besten Fahrer und nicht um die Konzerngröße. Wenn die größeren Konzerne qua ihre Größe sich einen Windkanal leisten können und sich damit einen Wissensvorsprung verschaffen können, gegenüber den kleineren Graupenteams, dann ist das exakt NullKommaNull durch die brilliante Leistung von Lewis Hamilton oder Kimi Raikkönen herausgefahren worden, sondern alleine Konsequenz aus der wirtschaftlichen Potenz außerhalb der F1. Wie lange hat Sauber gebraucht um sich den eigenen Windkanal finanzieren zu können?

Deswegen müssen Regulierungen und Rahmenbedingungen her, um Chancengleichheit zu versuchen herzustellen.

Und natürlich gibt es Sport ausgleichende Mechanismen die versuchen Chancengleichheit herzustellen. Als Beispiel sei der US-Sport mit der Draft und Strength of Schedule genannt.

Vielleicht wäre das ein Ansatz der mehr wert wäre als all die Begrenzung von Testfahrten, Windkanälen et al: Jedes Team muss pro Saison mit einem festen Budget von xx Millionen US$ auskommen, egal ob Force India oder McLaren-Mercedes. Die FIA lacht sich eine Hundertschaft an Buchhaltern an, die die Einhaltung des Reglements überwachen.

Prometheus 17 Dezember, 2008 - 02:23

Das sehe ich anders. Nicht, dass es finanzielle Unterschiede gibt, das bestreite ich gar nicht. Aber sportlicher Erfolg hängt von mehr Faktoren ab. Beispiele: Honda hat eines der höchsten Budgets und trotzdem grandios versagt, nicht nur 2008, sondern auch in den Jahren zuvor. Toyota schafft es nach mehreren erfolglosen Jahren auch erst so langsam, Fuß zu fassen in der F1, trotz Monster-Budget. Renault mit knapp 400 Mio. € war die ganze erste Saisonhälfte lang nicht konkurrenzfähig. Torro Rosso dagegen hat einen Sieg und eine Menge Punkte eingefahren. Die mögen zwar ein Kundenteam sein, aber selbst wenn man deren Budget mit dem von Red Bull addiert, haben sie weniger als BMW, und trotzdem haben sie genauso viele Siege geholt und waren insbesondere in der zweiten Saisonhälfte meist auf Augenhöhe. Es geht im Motorsport um die Kombi aus den besten Fahrern und den besten Ingenieuren, Innovation und richtigen Entscheidungen. Wer die hat, gewinnt. Natürlich hilft Geld, aber es ist nicht alles.

Aber auch das – um bei meinem Beispiel zu bleiben – gilt wieder genauso für den Fußball. Was ist denn mit all den Fußballvereinen, die neuerdings von irgendwelchen Unternehmern gekauft oder unterstützt werden? Abramowitsch, Hopp, Gillett und wie sie alle heißen? Guck dir doch Hoffenheim an. Wieso hat denn da noch niemand mit Regeländerungen für mehr Chancengleichheit gesorgt? Wieso ist in den letzten zwei Jahrzehnten nicht mal jemand auf die Idee gekommen, den Serienmeister Bayern München einzubremsen?

Zum US-Sport: den Salary Cap find ich gut und sinnvoll. Gegen eine allgemeine Budgetbeschränkung in der F1 hätte ich auch nichts, denn die verzerrt ja nicht den Wettbewerb an sich, sondern setzt nur die Rahmenbedingungen. Nur lässt sie sich leider kaum praktisch durchsetzen. (Allerdings wäre das doch mal was für den Fußbal^^) Der Draft dagegen ist auch so ein seltsames Konstrukt, wo ich eh nicht so wirklich weiß, was ich davon halten soll.

NoteMe 17 Dezember, 2008 - 10:09

Draft ist Sklavenhandel. Und ein salary cap sorgt nur vordergründig für Chancengleichheit, im wesentlichen garantiert es, dass sich Besitzer in großen Märkten dumm und dämlich verdienen können. Dass es sowas überhaupt gibt, kann man nur komplett ineffektiven PAs zuschreiben, normal ist das nicht.

Und wie immer, wenn man versucht die Realitäten des Marktes zu missachten und die Welt nach den eigenen Glaubensgrundsätzen zu verbiegen, führte auch ein festes Budget für die Teams nur in ein immer weiter verzweigtes rat hole aus Vorschriften in Buchhaltung und Regularien. Ganz ehrlich, dann wäre es um Welten simpler, eine Einheitsformel einzuführen.

Ich hab’s ja letztens schon gesagt: Wenn die Hersteller dann nicht mehr mitmachen sollten, macht man halt die GP2 zur Formel 1, und plötzlich hat man selbst mit einem Bruchteil der aktuellen F1-Sponsoren 13 hochprofitable Teams. Enge Rennen. Fahrer im Vordergrund. Und konsequent wäre es obendrein auch noch.

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