Nachdem ich die FIA WTCC in der Vorschau zu den beiden Rennen am Moscow Raceway so fertig gemacht habe, muss ich sie dieses Mal loben.
Man scheint mit den aktuellen Zusatzgewichten die Möglichkeit eines Dreikampfes zwischen Citroen, Honda und LADA geschaffen zu haben und das wäre absolut großartig für die FIA WTCC. Das ganze zweite Rennen lang haben sich die drei Hesteller und teilweise auch RML auf der Strecke duelliert und dies passierte besonders im kurvenreicheren Teil, da die Strecke nur eine relativ lange Gerade hat. Man muss jedoch auch sehen, dass der Moscow Raceway den kleineren und kompakteren Fahrzeugen von LADA und Honda entgegen kam und die FIA wohl kaum bei dem Gewichtsunterschied zwischen Citroen und der Konkurrenz bleiben wird. Vielleicht wäre aber der dauerhafte Schritt auf kleinere Strecken wie z.B. Brands Hatch genau das richtige für die FIA WTCC, da die Wagen auf Grand-Prix-Strecken ein bisschen verloren aussehen, auch wenn man letztes Jahr in Shanghai gute Rennen abgeliefert hat. Ein konkreter Streckenwunsch von mir wäre, Pau oder Magny-Cours für den Lauf in Le Castellet einzusetzen. Doch weg von meinen Wünschen an die FIA WTCC und hin zur Renn-Action.
Rennen 1
Im Qualifying konnte sich überraschenderweise Yvan Muller gegen José María López durchsetzen und damit die Pole für das erste Rennen am Sonntag sichern. Die beiden waren übrigens die einzigen Citroen-Piloten in Q3, da mit Gabriele Tarquini, Rob Huff und Tom Chilton jeweils ein Fahrer pro Hersteller noch Q3 erreichte. Jedoch lag der Abstand zwischen Polesitter Yvan Muller und Rob Huff (Vierter in der Qualifikation) bereits bei 0,7 Sekunden. Während an der Spitze des Feldes am Start nicht besonders viel passierte, kam es im Mittelfeld zu einige Kollisionen. So hatte Tom Coronel schon in der ersten Runde eine Kollision und konnte das Rennen schließlich nur auf Platz 17 beenden. Auch Stefano D’Aste und Mehdi Bennani kollidierten in der ersten Runden und beendeten das Rennen außerhalb der Top 10.
Ganz schlecht lief es auch für Sebastian Loeb, der immer nur am Rande der Top 10 unterwegs war und das Rennen nur auf Platz 9 beenden konnte. Auch Tom Chilton erwischte einen extrem schlechten Start, aber dank eines guten Rennens schaffte er es wieder bis auf Platz 6 nach vorne. An der Spitze konnten sich die Citroen ab der Rennhalbzeit leicht absetzen. Zwar konnte Rob Huff immer mal wieder Gabriele Tarquini angreifen, aber für ein Überholmanöver reichte es nicht. Übrigens haben es auch die beiden anderen Lada geschafft, das Rennen in den Top 10 zu beenden. Wesentlich schlechter lief es für die RML-Fahrer, von denen nur Tom Chilton in die Top 10 kam – der Rest platzierte sich erst ab Platz 12.
Schlussendlich konnte Yvan Muller das Rennen vor Jose Maria Lopez und Gabriele Tarquini gewinnen.
Rennen 2
Im zweiten Rennen konnte Tiago Monteiro vor Nick Catsburg, Norbert Michelisz und Hugo Valente starten. Am Start konnte Norbert Michelisz direkt Nick Catsburg überholen. Catsburg konnte aber das Rennen auf einem guten vierten Platz beenden. Der große Verlierer des Starts war Jose Maria Lopez, der einen Frühstart hinlegte, dafür eine Durchfahrtsstrafe bekam und nicht mehr in die Top 10 kam. Sein Markenkollege Mehdi Bennani musste das Rennen nach fünf Runden aufgeben. Auch Gabriele Tarquini verabschiedete sich nach einem Zweikampf mit Jaap van Lagen in eine Mauer.
Während es an der Spitze recht schnell ruhig wurde, kam es im Mittelfeld zu extrem schönen Duellen zwischen den Citroen-Werkspiloten und dem restlichen Feld. Mein persönliches Higlight war das Duell zwischen Sebastian Loeb, Yvan Muller und Tom Chilton.
An der Spitze haben sich dann noch Norbert Michelisz und Rob Huff um Platz 2 duelliert und Rob Huff konnte als Sieger des Duells das Rennen beenden. Vorne konnte sich Tiago Monteiro einen kleinen Vorsprung herausfahren und diesen bis zum Schluss halten. Der beste Citroen-Pilot wurde Ma auf dem fünften Platz. Hugo Valente wurde bester RML-Pilot auf dem achten Rang.
Was bleibt vom Wochenende?
Die Honda und LADA können auf engeren Strecken mit den Citroen mithalten, während RML ein bisschen den Anschluss verloren hat. Nur noch auf längeren Geraden scheint mir der Wagen konkurrenzfähig zu sein, während er auf kurvigen Strecken einfach eine schlechtere Aerodynamik und auch eine leichte Überlänge im Vergleich zu den restlichen Fahrzeugen hat. Es dürfte spannend werden, ob die FIA für die Rennen auf dem Slovakiaring noch die Zusatzgewichte verändert oder es beim aktuellen Stand lässt. Falls man mit den aktuellen Zusatzgewichten auch am Slovakiaring fährt, sollten wieder Honda und Lada Podiumschancen haben.
Etwas enttäuscht waren die Einschaltquoten bei Eurosport, die sogar noch deutlich unter denen von Sport1 bei der ADAC GT Masters waren. Nur knapp 100.000 Zuschauer schauten den ersten Lauf und 130.000 Zuschauer den zweiten Lauf. Bei der ADAC GT Masters waren es zu Spitzenzeiten knapp 100.000 Zuschauer mehr.











1 Kommentare
Dass die Quoten nicht toll sind, sollte nicht überraschen. Dürfte lange her sein dass die Serie von Eurosport ähnlich stiefmütterlich behandelt wurde wie in diesem Jahr. Motorsport scheint es im Moment generell schwer dort zu haben (ausser MotoGP, das wird rauf und runter gezeigt und wiederholt). Ständig wechselnde Sendezeiten, weniger live, manche Session nur zusammengefasst, manche Serien sind gar gleich so gut wie verschwunden, immer sind irgendwelche anderen Sportarten „im Weg“ und einfach wichtiger. Ist schon etwas krass zur Zeit.
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