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WTCC Porto Vorschau: 2011

von Chaos
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Den WTCC-Tross zieht es dieses Wochenende auf den Stadtkurs nach Porto. Das Chaos, dass man der WTCC ja manchmal gerne nachsagt, ist auf dem engen und schellem Stadtkurs quasi vorporgrammiert, da man ja auch in der WTCC gerne mal etwas heftiger anklopft. Daran, dass sich an der Chevrolet-Dominanz etwas ändert, ist indes nicht zu glauben.

Obwohl die WTCC jedes Jahr in Portugal fährt, ist es vielleicht ganz gut, dass man nur alle 2 Jahre  nach Porto kommt. Denn bisher hatten die Teams nach den Rennen immer alle Hände voll zu tun, die Autos bis zum nächsten Rennen wieder fahrbereit zu machen. Daran ist die Strecke natürlich nicht ganz unschuldig. Der „Circuito da Boavista“ ist in seiner heutigen Variante 4,7 km lang. In den Jahren 1958 und 1960 wurden auf einer damals noch 7,5 km langen Streckenvariante sogar 2 Formel 1-Rennen ausgetragen. Das erste konnte ein gewisser Stirling Moss gewinnen, das Zweite Jack Brabham. Doch zurück in die Gegenwart.

Nach der leicht gebogenen Start- und Zielgeraden folgt die erste 90°-Links, über die man auf eine gebogene Gerade kommt. Hinter der nächsten 90°-Links wartet die schnellste Stelle der Strecke, die Avenida da Boaviste, für die WTCC wird die ewig lange Gerade aus Sicherheitsgründen durch eine Schikane unterbrochen. Hier befinden sich logischerweise auch die besten Überholstellen des Kurses. Nach einer weiteren scharfen Linkskurve geht es auf die Avenida do Dotour Antunes Guimarares, ebenfalls eine lange Gerade. Dann geht es in eine schnelle Passage mit einigen Kurven, durch eine in „2 Kurven aufgeteilte Haarnadel“ über eine kurze Gerade mit anschließender Schikane wieder auf Start- und Ziel. Eine komplette Runde mit Tom Coronel gibt es hier.

Diese Runde ist jedoch nicht mehr ganz aktuell, denn für dieses Jahr hat man sich nach einigen üblen Unfällen in den vergangen Jahren wohl einiges einfallen lassen. Man hat den Kurs wohl umfassend modifiziert, unter anderem die Schikane vor Start- und Ziel entschärft und weitere Auslaufzonen geschaffen. Das dies zur Sicherheit der Strecke beiträgt, kann man nur hoffen.

Aus dem oben beschriebenen Streckenprofil ergibt sich das Problem des Wochenendes. Die Chevrolets werden wohl auf den vielen langen Geraden kaum zu stoppen sein. Bisher war Porto immer eine Séatstrecke, doch die werden den neuen Motor noch nicht so weit haben, um mit den Chevrolets konkurrieren zu können und die BMW’s beziehungsweise „Lonely Warrior“ Tom Coronel hat vermutlich leider auch nicht genügend Speed auf den Geraden. Spannend wird allerdings zu sehen, ob Volvo den Aufwärtstrend aus Ungarn bestätigen kann.

Das hat man sich wohl auch in der WTCC-Organisation gedacht und packt den Chevrolets für Porto das maximale an Zusatzgewicht ins Auto, nämlich +40kg. Die Séats hingegen dürfen mit -20kg fahren, die BMW hingegen müssen mit +30kg antreten. Ob das so günstig gewählt wurde, darüber kann man sicherlich streiten, wie bei allen Lösungen, die mit Gewichten in Autos zu tun haben. Die Séats werden wohl näher an die Chevrolets heranrücken, aber wie die BMW’s mit +30kg sich gegen die Chevrolets wehren wollen, dürfte den Teammitgliedern und Fahrern einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Der Volvo von Robert Dahlgren wird übrigens weiterhin mit +40 kg an den Start gehen, eine „Neugewichtigung“ wird es für ihn erst zum nächsten Rennen geben.

Hinter den Kulissen hat sich indes ein bisschen was getan. Für den Schweizer Urs Sonderegger ist diese WTCC-Saison erstmal vorbei. Wiechers-Sport und er haben sich nach den Rennen Bruno getrennt. Die Resultate waren wohl einfach zu enttäuschend, denn trotz des neuen 1,6l-Turbomotors konnte Sonderegger keinen einzigen Punkt einfahren. Allerdings hat man durchaus erfahrenen Ersatz gefunden: Stefano d’Aste. Er gewann mit dem Team 2007 den Titel in der Independence-Trophy. D’Aste fährt momentan in der GT4-Meisterschaft und führt diese mit dem Team Scuderie Giudici an, weswegen er auch in Donington Park nicht antreten wird. In Zolder wird er allerdings wieder dabei sein und Wiechers Sport hat nach eigener Aussage einen weiteren Top-Fahrer für Zolder verpflichtet.

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