Home Formel EinsF1 Formel Eins: Analyse GP von Mexiko 2021 – Mexikanische Monotonie

Formel Eins: Analyse GP von Mexiko 2021 – Mexikanische Monotonie

von DonDahlmann
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Das Rennen in Mexiko verdiente sich nicht mal das Prädikat „Strategieklassiker“. Es war mit einem Wort: langweilig.

Die einzige Überraschung des Wochenendes gab es am Samstag. Dass Mercedes beide Red Bull in der Qualifikation hinter sich lassen konnte, hatte man nicht erwartet. Hatte Mercedes also doch noch einen Trumpf, den man spät in der Saison gezogen hat? Die Frage klärte sich im Rennen schnell. Offenbar hatte sich Mercedes für eine Quali-Abstimmung entschieden, während Red Bull eher aufs Rennen geschaut hatte. Und im Rennen hatte die Deutschen dann nicht den Hauch einer Chance. Allerdings hatte man sich das auch ein wenig selbst zuzuschreiben, denn man verlor das Rennen schon in der ersten Kurve.

Der Start war, primär aus Sicht der Mercedes, mehr als enttäuschend. Man hatte beide Autos in Front, aber nach der ersten Kurve lag Verstappen dann vorne. Da fehlte es beim Anbremsen an der Abstimmung zwischen beiden Mercedes-Fahrer. Die machte sich zwar in der Mitte der Strecke breit, aber Max kam auf der Außenbahn. Bottas war in der Mitte und somit rechts von Verstappen. Die einfachste Lösung wäre gewesen etwas später zu bremsen, auch auf die Gefahr hin, dass man sich verbremst oder den Scheitelpunkt weit verpasst. Damit hätte er dem Red Bull nach innen versperrt und Hamilton wäre vorne gewesen. Bottas entschied sich dazu vor beiden vom Gas zu gehen, was Verstappen die Rennlinie eröffnete. Hamilton hatte auf der Innenbahn keine Chance. Und als Strafe wurde Bottas dann noch von Ricciardo gedreht.

Danach tat sich im Rennen relativ wenig. Mexiko liefert nur auf dem Papier eine Strecke, die nach einem engen Rennen aussieht. In der Praxis zieht sich das Feld schnell auseinander und die Abstände wachsen dramatisch. Beide Red Bull waren im Rennen klar besser als die Mercedes, was zwar an sich keine Überraschung war, aber angesichts der Qualifikation dann eben doch. Aber Max musste sich vorne nicht einmal anstrengend. Perez hatte mehr zu tun, da er versuchte Hamilton zu schnappen.

Das gelang dem Mexikaner vor heimischen Publikum zwar am Ende nicht, aber dennoch dürfte Red Bull mehr als zufrieden sein. Verstappen führt mit 13 Punkten in der Fahrer-WM und in der Team-WM liegt man nur noch einen Punkt hinter Mercedes. Die Chance, beide WMs zu holen ist also gegeben und sie hätten dies auch, nach dem bisherigen Verlauf der Saison durchaus verdient.

Im Mittelfeld ging es ein wenig enger zu. Und vor allem zeigte sich, dass der beste Zeitpunkt für den Reifenwechsel nicht früh, sondern eher später lag. Als Beispiel dienen beide Alfa. Giovinazzi lag nach dem Start auf P6 und konnte sich da auch halten. Er kam in Runde 20 zum Wechsel auf die harten Reifen. Kimi lag im ersten Stint außerhalb der Punkte auf P12, blieb aber 15 Runden länger draussen. Das brachte ihn nach seinem Wechsel auf Platz Acht. Anders ausgedrückt, die wenigen, die früh stoppten, verloren viel Zeit. Vor allem deswegen, weil sie nach dem Stopp hinter jenen lagen, die länger auf der Strecke blieben. Der beste Zeitpunkt lag zwischen Runde 35 (Kimi) und Perez (Runde 43).

Ein Rennen zum Vergessen hatten die beiden McLaren. Ricciardo hatte zwar eine gute Quali (P7) und Lando schaffte es auf P10, aber beide lagen hinter den Ferrari. Und das deutlich. Dass sich der Australier in der ersten Kruve an Bottas den Frontflügel abrasierte war dann ein bisschen Pech. Allerdings warf das beide McLaren weit zurück, denn Lando musste wegen des Unfalls über die Wiese ausweichen. So fanden sich beide Autos außerhalb der Punkte wieder und mussten ein Aufholrennen starten. Das gelang so mittel. McLaren setzte Norris auf einen ultralangen Stint, was diesen in die Punkte brachte. Mehr als P10 war aber nicht drin. Ricciardo steckte im Hinterfeld fest und schaffte es nur auf P12.

Für Ferrari lief es besser. Beide Autos lagen hintereinander, aber auch hinter Pierre Gasly im schnellen Alpha Tauri. Nach vorne ging für die Roten nicht. Auch nicht, als man kruzfristig die Positionen tauschte, weil Sainz auf frischeren Reifen unterwegs war. Von hinten drohte aber auch keine Gefahr durch Sebastian Vettel, der zwar ein gutes Rennen fuhr, aber gegen die Ferrari chancenlos war. Für Ferrari war das Rennen im Kampf um P3 in der Meisterschaft ein wichtiger Schritt. Lag man vor dem Rennen punktgleich mit McLaren, führt man nun mit 13,5 Punkten.

Alpine hatte ebenfalls ein eher maues Rennen. Ocon fiel, wie in den letzten häufiger, nicht wirklich auf. Alonso rettete den Franzosen am Ende zwei wichtige Punkte. Aber die Alpine sollten in São Paulo in einer Woche deutlich besser unterwegs sein.

Ansonsten gibt es zum Rennen nicht wirklich viel zu sagen. Die Strecke funktioniert mit den Autos nicht, man kann nicht überholen, weil die Wagen zu sensibel für die „dirty air“ sind. Ob sich das mit den neuen Chassis in 2022 ändern wird? Man kann nur hoffen. Die tollen Fans in Mexiko hätten ein besseres Rennen verdient.

Bilder: Daimler AG, Ferrari, McLaren, Aston Martin, Alpine, Haas, Alfa Romeo, Williams.

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